teilt werden loUm. Sowohl dre Koyiengrnvenoesitzor als auch die anderen Industrien sehen die Notwendig­keit solcher Eingriffe in den Kohlenhandel ein, da die Kriegsindustrie in erster Linie berücksichtigt werden müsse.

Die Lage im Osten.

WTB. Wien, 7. Febr. Amtlich wird verlauibart vom 7. Februar 1916 mittags:

Lage überall unveränder.

Der russische Kriegsbericht.

WTB. Petersburg, 7. Febr. Amtlicher Bericht v>on gestern: Westfront: Tie F-liegertätigkeit der Deutschen in der Gegend von Riga und südlich Uexknll dauert an. Unsere Flieger warfen Bomben auf den Bahnhof und die Eisenbahnbrücke über die Aa in Mitau. Im Abschnitt des Generals Iwanow erkundeten unsere Aufklärer eine Reihe von Flatterminen des Feindes, verbanden diese durch einen Draht mit ihren Gräben, von denen aus sie ungefähr 40 springen ließen. An der Chaussee von Brezczany (45 Kilometer westlich Tar- nopol) vereitelten wir den Versuch des Gegners, sich um seren Gräben zu nähern. In der Gegend von Bojan machte der Feind große Anstrengungen, durch Feuer, Minenwerfer und Handgranaten einen von uns in der Nacht vom 3. Februar besetzten Trichter zurückzuerobern.

K a u ka s u s fro n t: Wir warfen den Feind aus al­len Stellen, wo er noch Widerstand leistete, zurück.

Der Krieg mit Italien.

Läppische italienische Siegesmeldungen.

WTB. Wien, 6. Febr. Aus dem Kriegspresse- qnartier wird gemeldet: Die Unverfrorenheit des ita­lienischen Generalstabes, Lügen über angebliche Siege zu verbreiten, dauert noch immer an. Am 2. Februar wurde berichtet, daß wir bei Mori angegriffen hätten und sodann von den Italienern überrascht, überwunden und überall vertrieben worden seien. Dies ist nach amt­licher Feststellung eine Lüge! In der Nacht zum 31.

1. wurde kein Ängriffsyersuch gegen Mori unsererseits gemacht. Es hat nur mäßiges beiderseitiges Artillerie- und Jufanteriefeuer stattgehabt. Am 3. 2. wird frei- erfuudenermaßen durch Cadorna gemeldet, österreichisch- ungarische Abteilungen in Wösten Mänteln hätten sich öst­lich Lavarone den Italienern genähert und seien durch Gegenangriff vertrieben worden. Das einzige Ereignis, das sich am 1. 2. in diesem Raume abspielte- ging folgen­dermaßen vor sich: Eine italienische kleinere Abteilung ' schob sich an diesem Tage zum Hocheck westlich Malga Cre- jer in der Richtung auf das Dorf Dusern vor und ver­schwand aus Sicht in der Mulde südlich Malga Campo. Da diese Mulde direkt eingesehen werden konnte, wur­den aus deni Dorf Luzern und südlich davon Patrouillen vorgesendet, zu deren Schutz eine Maschinengewehr-Abtei­lung den Gegner am Waldrand bei Malga Campo und Hocheck niederhielt. Nach erfüllter Aufgabe kehrteu die Pautrouillen ohne Kampf zurück, vonGegenangriff" keine Spur. Unsere Feldwachen stehen genau dort, wo sie früher gestanden haben. Ein italienischer Angriff fand dort überhaupt nie statt.

Gegenseitige Aussprache im italienischen Ministerium.

WTB. Bern, 7. Febr. LautCorriere della Sera" wurde im gestrigen Ministerrat der Bericht des Barons Desplanches über die Verhandlungen mit der englischen Regierung besprochen, die nach Ansicht des Blattes de^ Lösung nahe sind. Der Secolo schreibt: Nach dem der Presse 'mitgeteilten Communique habe der Minister­rat besonders über einige innere Verwaltungs­angelegenheiten beraten. Es fei aber auch an­deres besprochen worden. Der Einwand gegen die Tätigkeit der Regierung, von dem zwar die Feinde Sa- landras mit ostentativer Ruhe sprachen, ließ die Mit­glieder des gegenwärtigen Kabinetts doch nicht ganz ruhig, umsoweniger, als er ziemlich drohend ge­worden s i. Die Eintracht im Monte Citorio sei nicht mehr so stark, wie zu Anfang des Krieges und die Tat­sache gewisser Oppositionstendenzen sei kein Geheimnis mehr. Salandra und seine Minister hätten dies endlich verstanden und das Bedürfnis verspürt, sich gegensei­tig auszusprechen.

Zur Romreise Briands.

WTB. Rom, 7. Febr. Nach einer Meldung der Jdea Nazionale" hat sich ein gestern abgehaltener Mi­nisterrat mit der bevorstehenden Nomreise Briands befaßt, der am Donnerstag dies ^ Woche mit dem Un- terchef des Generalstabs, Pcllier, Rom eintrefsen wird. Nach Besprechungen mit Mitgliedern der Regierung wer­den beide die italienische Front besuchen. (In Wirklich­keit befindet sich Briand bereits einige Tage in Rom. Tie Red.)

Eine Versammlung serbischer Abgeordneter.

WTB. Bern, 7. Febr. WieCorriere della Sera" meldet, sind am Freitag voriger Woche in Rom 8 0 serbische Abgeordnete, unter ihnen mehrere ehe­malige Minister, zu einer Tagung zusammengetreten, um die Interessen der serbischen Nation zu besprechen. Das Blatt schreibt, es werde über die Verhandlungen strengste Verschwiegenheit gewahrt. Das Giornale d'Jtälia will wissen, daß die erste Sitzung sehrbewegt gewesen sei. Unter den Abgeordneten herrschten natürlich Meinunsgverschiedenheiten. Man könne verstehen, daß die Versammlung nicht immer ruhig verlaufen und es sogar zu Tätlichkeiten gekommen sei. Auch die Aktion Italiens sei besprochen worden, wobei die jnng- lstew Polemiekn wi der angesckmitten worden seim, ge­gen die man sich verwahren müsse. Den Versammlungen käme keinerlei amtliche Bedeutung bei. In den nächstes Tagen sollen die serbischen Abgeordneten Rom verlas­sen und nach Nizza abreisen.

Ankunft des serbischen Kronprinzen auf Korfu.

WTB. Korfu, 7. Febr. (Agence Havas.) Amtlich wird belanntgeaeben, daß Kronprinz Alexander von Ser­

bien an Bord eines französischen Torpedoboots, von Albanien kommend, in Korfu nngekommen ist.

Neues vom Tage.

An die Heimat zurückgekehrt.

__ Amsterdam, 7. Febr. Die Blätter melden

aus Blissingen, daß gestern abend 115 deutsche Zivilisten ans England angekommew sind, die dort interniert gewe- en waren.

Die Unterbringung der Kriegsgefangenen in der Zentral-Schweiz.

WTB. Luzern, 8. Febr. Zur Unterbringung der Kriegsgefangenen in der Zentral-Schweiz wird mitgeteilt, daß vorläufig etwa 150 deutsche Soldaten, darunter 56 Offizerie, dort nntergcbracht werden. Die Offiziere finden Aufnahme im Kastanienbaum bei Luzern, die Unteroffi­ziere und Sollten in einigen Hotels von Vitznau, Brun­nen und Girsau.

Auf spanisches Gebiet übergetreten.

WTB. Madrid, 7. Febr. (Reuter. Amtlich.) 900 Deutsche und 1400 Eingeborene aus Kamerun sind nach Spanisch-Guinea übergetreten und wurden entwaffnet und interniert. Die Regierung sorgt für ihre Verpflegung. (Notiz: Auf Grund dieser amtlichen spanischen Mel­dung ist kaum noch daran zu zweifeln, daß die Reste der tapferen Verteidiger Kameruns nach li/sjährigem helden­mütigem Ringen der gewaltigen Uebermacht haben wei­chen müsse:«. Mit Freude können wir es begrüßen, daß es ihnen wenigstens noch gelungen ist,.-die feind­lichen Einkreisungsversuche zu vereiteln und sich auf neu­trales spanisches Gebiet zurückzuziehen. Wenn die ge­meldeten Zahlen zutreffend find, so ist auzunehmen, daß fast alle noch in Kamerun befindlich gnvesenen Deut­schen nunmehr in Sicherheit sind. Es liegen schon feit einiger Zeit 'Meldungen vor, daß die spanische Regierung es sich in der anerkennenswertesten Weise angelegen sein läßt, für das Wohlergehen der sich ihrem Schutz anvertrancnden Flüchtlinge zu sorgen.)

Eiseubahnzusammeustotz.

WTB. Geste, 7. Febr. Der südwestwärts gehende -chnellzug von Karungi stieß gestern früh auf der Station Röstbo in der Nähe von Kilafors mit einem Güter­zug zusammen. Die Lokomotive ein Personenwagen und ein Gepäckwagen des Schnellzuges stürzten den Bahn­damm hinab. Reisende sind nicht zu Schaden gekom­men. Ter Lokomotivführer des Schnellzuges wurde verletzt.

Baden.

krahr»mgsiilrttelauträge in -er Bndgetkommis- fion -er Zweiten Kammer

(-) Karlsruhe, 7. Febr. Die Budgetkommission der Zweiten Kammer beschäftigte sich neben einem An­trag der Abgg. Zehnter (Ztr^ und Gen. über die Ge­währung nackstrüglicher Preiszuschläge an Erzeuger von Weizen auch mit einem sozialdemokratischen Antrag, nach welchem die Regierung im Bundesrat erneut dafür ein- treten soll, daß die beschlossene Erhöhung der Getreide­preise rückgängig gemacht und die Zuschläge auf die Höchst­preise für Getreide beseitigt werden. Der Minister des .Innern, Frhr. v. Bodman, betonte dazu, an eine Rück­gängigmachung der Zuschläge sei nicht zu denken. Eine Erhöhung der Brot- und Mehlpreise für die Verbraucher werde nicht eintreten, weil eine schärfere Ausmahlung stattfindet. Die Durchführung des Antrags Zehnter (Z.) und Gen. dürfte etwa 100 Millionen Mark erfordern. Ob das Reich diese Summe übernehmen könne, sei von hier aus nicht zu beurteilen. Schließlich werden die Anträge angenommen. Weiter befaßt sich die Kom Mission mit einem Antrag der Abgg. Kolb (Soz.) und Gen. über die Festsetzung unveränderter Höchstpreise für Speisekartoffeln bis zur nächsten Ernte und mit einem Antrag Zehnter und Gen., wonach denjenigen Kartoffel erzeugern, welche ihre Kartoffeln vor Jnkrafklreten des Zuschlags von 1.25 Mark für den Zentner veräußert haben, dieser Zuschlag nachträglich ebenfalls aus öf­fentlichen Mitteln bezahlt werde. Der Minister des Innern betonte hierzu, eine Erhöhung der Kartoffel- Höchstpreise habe nicht stattgefunden; der Reichskanzler habe nur einzelne Stellen ermächtigt, 1.25 Mark über den Höchstpreis zu bezahlen. Tie badische Regierung habe sich übrigens gegen diese Maßnahme ausgesprochen. Ein? Belastung der Verbr- uchcr und der Stäkt: w rd di' An ordnung des Reichskanzlers für die Winterversorgung nicht mit sich bringen, da das Reich die Hälfte des Zuschlags übernähme und die andere Hälfte aus der Gr Staatskasse bestritten werden solle. Das Ergebnis der Abstimmung über die Anträge liegt noch nicht vor.

(-) Mannheim, 7. Febr. Der Polizeibericht meldet zwei tödliche Unglücksfälle: In Neckarau wurde der 51jährigen Landwirt Küntzler von der Deichsel seines Wa gens, der durch einen vorübergehenden Wagen angesto­ßen wurde, so unglücklich an den Kopf gestoßen, daß der Tod nach wenigen Minuten eintrat. Ein 3i/zjähriges Mädchen fiel in einen mit heißem Wasser gefüllten Kübel und starb alsbald an den erlittenen Brandwunden. - Ein löjähriger Schreinerlehrling machte im Keller sei ner elterlichen Wohnung wahrscheinlich infolge von Fa­milienzwistigkeiten, seinem Leben durch Erhängen ein Ende.

(-) Bruchsal, 7. Febr. Ein etwa 9jähriger Knabe ans Karlsdorf wurde von der Lokomotive eines einfahren­den Zuges erfaßt und erlitt hierbei so schwere Verlet­zungen, daß er alsbald starb.

(-) Sachsenflur bei Boxberg, 7. Febr. Das Land­wirtsehepaar L. Elesser von hier konnte am Samstac das Fest der diamantenen Hochzeit feiern. !

Württemberg.

' '(-) Stuttgart, 7. Febr. (Noch gut abge­tan fen.) Am Samstag vormittag rannte ein scheu gewordenes, vor einem Einspännerpritschenwagen ge­spanntes Pferd durch die Kolb- und Hanptstätterstraße über den Maricnplatz bis zur Lannenstraße, prallte dort auf einen Gaskandelaber auf und kam zu Fall. Das Tier brach den linken Vorderfuß, so daß es mit dem Tierrettungswagen weggebracht werden mußte. Der Fuhrmann wurde auf dem Marienplatz vom Bocke ge­schlendert und trug leichtere Verletzungen davon.

(-) Eßlingen, 7. Febr. (Tödlicher Stra- ße n b a hn u nfa ll.) Gestern mittag ist der hier in der Bismarckstraße wohnhafte und ber I. F. Schreiber in Arbeit stehende verheiratete Fabrikarbeiter August Rieth, geboren 1870 im Elsaß, während der Fahrt m der Obereßlingerstraße aus dem Straßenbahnwagen ge­stiegen, wobei er derart auf den Hinterkops fiel, daß er gleich nach der Verbringung ins Lazarett II gestorben ist. Rieth hat Frau und zwei Kinder und ist mit,dem letzten Transport aus dem Elsaß hier angckommem

(-) Heimer-rngen (OA. Leonberg), 7. Febr. (Sei­nen B r u der e r s ch o s s en.) Der 13jährige Sohn der Familie Bauer mißte sich heimlich bei einem 16jäh- rigen Burschen einen Revolver zu verschaffen. Bei un­vorsichtiger Handhabung der Schußwaffe schoß er feinen 6 Jahre alten Bruder nieder, der alsbald tot war.

(-) Lausten a. N., 7. Febr. (Jagd erlös.) Die hiesigen Jagden wurden wie folgt auf weitere 6 Jahre verpachtet: die Dorfjagd um 2105 Mk. an Schuhfabri­kant Knvll in Hirrlingen, die Stadtjagd an Lederfabri­kant Jäger um 450 Mk., die Stadtwaldjagd bei Unter­heinriet um 190 Mk. an Metzger Sechstel in Beil­stein.

(-) Rottenburg, 7. Febr. (Ein brnchsd leb­st ahl.) In der Nacht vom 3./4. dieses Monats wurde hier von mehreren offenbar mit den Oertlichkeiten ver­trauten Dieben bei dem Traubenwirt Josef Farger ein Einbruchsdiebstahl verübt und dabei Geld und Wert­gegenstände im Betrag von zusammen 42 Mk. gestohlen. Ein größerer Geldbetrag, der sich in Gewahrsam be­fand, fiel den Dieben, von denen man noch keine Spur hat, nicht in die Hände.

(-) Reppsrweiler (OA. Saulgau), 7. Febr. (Tot­schlag.) Beim Eüllenführen gerieten zwei Nachbarn in Streit, der bald in Tätlichkeiten ausartete, in deren Verlauf der 56jähcige Johann Eifele derart getroffen wurde, daß er bald darauf starb.

(-) Laupheim, 7. Febr- (Amtsniederlegung.) In Hürbel wird der Schultheiß demnächst sein Amt niederlegen, da er schfon ziemlich betagt ist und in letzter Zeit auch kränkelte.

(-) Ravensburg, 7. Febr. (Ein Held.) Der Sohn des Waldmeisters Hörmann wurde mit dem Ei­sernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet.

* An den Posischaltern werden die offiziellen Postkarten des Württ. Landesvercins vom Roten Kreuz mit dem Wert­stempel zu 3, 5 und 10 Pf., für 8, 10 und 15 Pf. ver­kauft. Der Ueberschuß von 5 Pf. für jede abgcsetzte Karte echült das Note Kreuz zur Förderung feiner segensreichen Aufgaben.

LMvang. Gottesdienst. Mittwoch, 9. Febr. Abends 4 Nhr Kriegsbetstunde in Sprollenhaus. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde hier: Stadtvikar Nemppis.

Wekcrnritm Knng.

Am Montag, -en 14. Februar d. wird auf dem hiesigen Rathanse von dem Herrn Bezirksgeometer die in Par. 16 der Mi».-Verf. vom 1. September 1899, be­treffend die Erhaltung und Fortführnng der Flurkarten und des Primärkatasters vorgeschriebene

Forifuhrn: gL-Tagsahr»

abgehalten.

Die hiesigen Grund- und Gebäiideeigcntümer werden hie­von mit dem Ansügcn in Kenninis gesetzt, daß sie aus diesem Anlaß etwaige Wünsche und Bedenken hinsichtlich der Katast­rierung ihres Grund- und Gcbäudeeigcntums dem Herrn Bezirksgeometer vortragen können.

Wildbad, den 7. F brnar 1916.

__ Stadtschnlthcißcnamt: Bätzner.

Nahrungsmittel-Angebot

an Gemeinden und Kleinhändler:

1. Sago. Preis 81 Mk. per 100 kg ab Mühle

2. Graupen. Preis 78 Mk. per 100 kg ab Mühle Bestellungen können nur durch Vermittlung der Herren

Ortsvorsieher längstens Ibinnen 6 Tagen (bis 9. Februar) cingereicht werden.

Die Kleinverkanfspreise für Graupen dürfen nicht mehr als 45 Pf. per Pfund betragen.

Den 4. Februar 1916.

Kezirksgetrei-cstrUe: Kiibler.

Bekannt gegelen.

Wildbad, den 7. Februar 1916.

___ Stndt schvltheißenamt: Bätzner.

Deute frisch eintreffende

VrLtMet Lnde

per Pfund 65 Pfg.

mittelgroße per Pfund 70 Pfg.

8l06^Ü86ll per Pfund 42 Pfg.

empfehlen Pfa««k«<Ä «. Cie.

G. m. b. H.

Druck u. Verlag der B. Hofmann'schen Buchdruckerei in Wildbad. Verantwortlich: E. Reinhardt daselbst.