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Standesbuch-Chronik der Stadl Wildbad
Vom 24. bis 2. Dez. 1803.
Geburten.
24. November Gauß, Christian Adam, Holzhauer in Nonnenmiß, 1 Sohn. 24. November Wacker, Karl Wilhelm, Fabrikarbeiter hier, I Tochter.
26. November Haug, Mathäus, Forstwart in Nonnenmiß, 1 Sohn.
26. November Bott, Jakob Hermann, Taglöhner hier, 1 Sohn.
(Nkstorbene.
26. November Henßler, Wilhelm Gustav, Sohn des Metzgers Ludwig Henßler hier, 4 Monate alt.
29. November. Huzel, Regina geb. Schmitt, hier, Ehefrau des Bäck-rs Johann Gottlieb Philipp Jakob Huzel, 60 Jahre alt.
1. Dezember. Gauß, Susanne Christiane geb.
Günthner, Witwe des Maurers Wilhelm Friedrich Gauß, 62 Jahre alt.
2. Dezember. Rothfuß, Christiane Elisabeth
Katharine geb. Jungel, Ehefrau des Dienstmanns Christian JosefRothfußhier,60Jahrealt. 2. Dezember. Gropp, Karoline, Tochter des Fabrikarbeiters Karl Gropp, hier, 4 Monate alt.
R « « d sch«'«.
Pforzheim, 4. Dez. Die Druckerei des „Generalanzeigers" ist in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt worden. Direktor ist der seitherige Inhaber Max Klemm.
Pforzheim, 4. Dez. In Büchenbronn brannte letzte Nacht das von zwei Familien bewohnte Wohnhaus des G. Regelmann vollständig nieder. Brandstiftung ist als sicher anzunehmen.
Jnnerwürttetnbergis cher Verkehr. Von Horb oder Eutingen aus nur auch einmal täglich im Anschluß an die dort verkehrenden Schnellzüge (etwa an O 37 und 38) einen Schnellzug nach und von Wildbad verkehren zu lassen, ist das allermindeste, was Württemberg dem lebhaften Fremdenverkehr Wildbad's schuldig ist: es ist trostlos, welcher „Bummlerci" „und Umsteigerei" die Sommers nicht wenigen Kurgäste (darunter auch Fußkranke, Gichtleidende U. s.kw.) von Tuttlingen—Rottweil—Horb, welche nach Wildbad wollen, ausgesetzt sind. Ueber- haupt trägt die Vernachlässigung der Verbindungen im württembergischen Schwarzwald viel dazu bei, daß der Fremdenstrom demjenigen nach dem badischen Schwarzwald weit nachstebt und Plätze wie Wildbad und Freudenstadt sollten entschieden bessere Verbindungen mit entfernteren Verkehrszentren dadurch bekommen,. daß auf durchgehende Verbindungen- durch Württemberg weitmöglichst Anschlußschnell- oder Eilzüge nach und von Freudenstadt, und Wildbad abgelasfen werden. Auch zwischen Stuttgart—Calw— Wildbad fehlt es Sommers längst an einem Eilzugspaar und kein Wunder, wenn deshalb allgemein die bad. Strecke Mühlacker — Pforzheim vorgezogen wird.
Ein Gesuch des Militäränwärter- verb an des um Berücksichtigung der Militäranwärter bei der Besetzurig von Expeditienteu- stellen re. wurde vom Ministerium'des Auswärtigen, Abteilung für die Verkehrsanstalten, abschlägig beschicken, da die Besetzung dieser Stellen im Wege des Vorrückens aus der Zahl der Gehilfen vorgeschriebe« sei.
Cannstatt, 6. Dez. Bei der am 2. Dez. übgehaltenen Gemeinderatswahl wurden gewählt: Bäftinger mit 1194 Stimmen, Boffert mit 1153 ßt., Antenrieth mit 860 St-, Mailänder Mit
853 St., Haaga mit 850 St. und Kübel mit 834 St. Boffert ist der einzige Gegner der Vereinigung Cannstatts mit Stuttgart. Die übrigen 5 sind Vereiniguugssreunde. Damit hat die Vereinigung der beiden Städte in dem Cannstatter Gemeinderat die Mehrheit.
Böblingen, -1 Dez. Entwichen. Am Samstag Mittag gegen 2 Uhr entsprangen aus dem Amtsgerichtsgefängnis 2 Untersuchungsgefangene, welche seiner Zeit an der Schlägerei vor der Wirtschaft „zur Fee" beteiligt waren, nämlich der 21 Jahre alte Schreiner Bertsch von Stuttgart und der gleichalterige Maler Kübler von Cannstatt. Trotz der sofort eingeleiteten Verfolgung konnten dieselben bis jetzt noch nicht dingfest gemacht werden.
Fornsbach, 5. Dez. Selbstmord. Am 2. Dezember früh wurde der seit letzten Montag Mittag vermißte Amts- und Polizeidiener Sch. im Rathaus tot aufgefunden. Er hat seinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. An besagten Tage legte er seiner Frau 40 Pfg. hin und sagte: Da kannst Dir Bier kaufen! Bald darauf verließ er das Haus mit den Worten: Jetzt siehst mich nimmer! Dieser Aeußerung wurde kein Glaube geschenkt, weil schon öfters ähnliche gefallen waren. Ueber die Gründe, die den noch nicht 60jährigen zu diesem unglücklichen Schritt getrieben haben mögen, wird allerlei geredet. Er soll Unregelmäßigkeiten bezw. Unterschlagung bei Einziehung von Krankengeldern rc. begangen haben.
Aus dem Aagsttal, 30. Nov. Ein .Freund in der Not. Ein in Geld- und Handelssachen wenig erfahrener Bürger in einem Jagsttalorte sah sich jüngst vor die bittere Notwendigkeit gestellt, entweder Haus und Güter aus freien Stücken zu verkaufen oder den Konkurs anzumelden. Ein Gütermakler hatte sich zwar bereit erklärt, aus welchem Grunde, das ist sehr leicht denkbar, dem Mann so viel vorzustrecken, daß er die Darlehenskasse befriedigen und sein Haus renovieren lassen könne/ Dies wäre aber sicher für den Bedrängten die letzte Salbung gewesen, und nach beendigter Renovation hätte er -sein Heim verlassen dürfen. Deshalb wurde er von der Darlehenskasse veranlaßt, durch ihre Vermittelung zu verkaufen. Die einzelnen Parzeltnummern wurden taxiert und seitens der Darlehenskasse den Käufern im ! voraus günstige Zahlungsbedingungen zugesichert. Zu den festgesetzten Preisen, teilweise noch höher, wurden die Gütetstücke rasch verkauft, und Haus und Garten kann vorerst noch dem Verkäufer belassen werden. Möge dieses Beispiel auch anderweitig in gleichen und ähnlichen Fällen Anwendung finden.
Karlsruhe, 4. Dez. Für die Verlegung des Karlsruher Bahnhofs sind als 3. Rate 1500000 Mk. als „voraussichtlich weiter erforderlich" in das. badische Staatsbudget eingestellt. Wie viel von den früher bewilligten 9 Millionen aufgebraucht wurde, ist in den „Erläuterungen" . leider nicht gesagt.^
Parlamentarisches.
Berlin, 4. Dez. Die „Natl. Korr." meldet: Die Nationalliberalen werden Professor Dr. Paasche zum 2. Vizepräsidenten des Reichstags Vorschlägen, nachdem Frhr. von Heylchies Amt ablehnte. Zum Vorsitzenden der Fraktion wurde Dr. Sattler gewählt.
Der deutsche Reichstag.
Berlin, 4. Dez. Zunächst. wird die Wahl des Präsidenten vorgenömmen. Von den abgegebenen Stimmen erhält Ballestrem (Z.) 250. 100 Zettel sind unbeschrieben, zersplittert 3.
Graf Ballestrem nimmt die Wahl dankend an Und verspricht, sich zu bemühen, unter allen Umständen die Würde des Reichstags nach vußen Und Nach innen zu wahren Und die Arbeiten des Reichstags zu fördern. (Beifall).
Ballestrem bittet um die Unterstützung des Hauses (Erneuter Beifall) und spricht sodann dem Altersvräfideuten den Dank für die bisherige Geschäftsleitung aus.
Bei der Wahl des ersten Vizepräsidenten werden 336 Stimmen abgegeben. Graf Stol- berg erhält 239 Stimmen. Singer 68. Unbeschriebene Zettel sind 25 abgegeben worden, zersplittert haben sich 4 Stimmen.
GrafStolberg nimmt die Wahl dankend an.
Bei der Wahl des zweiten Vizepräsidenlen wurden 344 Stimmen abgegeben. Ungültig sind 110. Paasche (Natl.) erhielt 230" und nimmt dankend an.
Zu Schriftführern des Reichstags sind nach amtlicher Feststellung folgende Abgeordnete gewählt: Himburg (Kons.), Pauli-Oberbarnim (Rp.) Rimpau (NatlO, Krebs und Freiherr v. Thüne- feld (Z.), Hermes und Mell (Freist Vp.), Graf Mielzynski (Pole). Damit sind die sozialdemokratischen Abgeordneten Fischer-Berlin und Schippe! unterlegen.
Die Fraktion der Deutschen Volkspartei im Reichstag hat sich konstituiert und Reichstagsabgeordneten Payer als Vorsitzenden, C. Haußmann als stellvertretenden Vorsitzenden und Wagner als Schriftführer gewählt.
TsgeS-Nachrichteu.
Homburg, 4. Dez. Der hamburgische Dampfer „Harpia" wurde im Hafen von dem englischen Dampfer „Stanley" angerannt und ausgeschnitten. Die „Harpia" ist gesunken.
Breslau, 4. Dez. Auf der Station Namslau entgleiste heute Vormittag 11 Uhr der einfabreude Kreuzburger Güterzug. Der Lokomotivschuppen wurde umgestürzt und zehn Wagen zertrümmert. Der Lokomotivführer ist löblich und mehrere Maschinenheizer sind schwer verletzt. Eine Arbeiterssrau wurde nach der „Bresl. Ztg." unter dem einstürzenden Mauer- werk begraben. (Frkf. Ztg.)
Berlin, 2. Dez. (Fleischeinfuhr.) Der Bundesrat hat, wie die „Allg. Fleisch.-Ztg." aus zuverlässiger Quelle erfährt, beschlossen, von einer Neuregelung der Vorschriften über die Fleischeinfuhr, wie, sie für die Zeit nach dem 31. Dezember 1903 im tz 12 Abs. 3 des Fleischbeschaugesetzes vorgesehen ist, Abstand zu nehmen, da das Gesetz erst kurze Zeit in Kraft sei und es. nicht angezeigt erscheine, es schon jetzt zu ändern. Dem Reichstage werde eine entsprechende Vorlage zugehen.
Dessau, 5. Dez. Lustmord. Am 1. Dez. wurde das 30 Jahre alte Fräulein Elisabeth Hering, welche die ihrem Vater gehörige Gastwirtschaft in Dessau „Zum Roland" verwaltet, in ihrer Stube, am Boden liegend, ermordet aufgefunden. Vorher war an ihr ein Sittlich- keitsverbrecheu verübt worden. Dann hat der Verbrecher sein Opfer erdrosselt. Der Täter ist bis jetzt nicht entdeckt worden.
Eisenbahnunglück. Auf der Station Rauxel fuhr nachmittags der von Dortmund 3 Uhr 50 Min. abgehende Zug in die ein- und aussteigenden Reisenden des 3 Uhr 55 Minuten von Herne eingetroffenen Zuges hinein. Drei Bergleute aus Mengede wurden zu einer unkenntlichen Masse verstümmelt.
Coblenz, 5. Dez. Das Oberkriegsgericht verurteilte den Major Ziermann wegen fahrlässiger Tötung zu 14 Tagen Gefängnis. Ziermann hatte seinem Burschen ein nicht entladenes Gewehr zum Reinigen gegeben. Das Gewehr entlud sich und tötete das danebenstehendö Mädchen des Majors.
Brünn, 4- Dez. In Botenwald wurden 3 junge Mädchen von 17, 12 und 10 Jahren in ihrer Wohnung ermordet aufgefunden. Die Nachforschungen nach den Tätern waren bisher erfolglos.