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Psorzheim

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Stadt und Nurgebnue

* Wie wir hören, hat das Kgl. Württbg. Ministerium des Aenßern die Errichtung einer öffentlichen Fernsprechstelle in Sprollenhaus ge- nehmigt.

Calmbach, 30. Sept. In vergangener Nacht nach 2 Uhr ertönte der Ruf: Feuer! Die im Calmbachtal gelegene Tannmühle (Besitzer Keck) stand in Hellen Flammen, deren Schein bis in das eine Viertelstunde entfernte Ort be- merkbar war. Mit anerkennenswerter Schnellig­keit war die Feuerwehr zur Stelle. Vom Wohnhaus war nichts mehr zu retten, es brannte vollständig nieder, während die gegenüberstehende Scheune samt Stallung vom Brande verschont blieb. Menschenleben sind nicht zu beklagen, doch konnten die Hausbewohner mit knapper Not ihr Leben retten. Möbel, Betten, Kleider, alles ist verbrannt. Das Dienstmädchen büßt schon zum zweitenmal durch Feuer ihre unver­sicherte Habe ein.

* Der Militärverein Simmersfeld machte am letzten Sonntag einen Ausflug über den Kaltenbronn um dem Kriegerverein Sprollenhaus einen Besuch abzustatten. Mittags halb 1 Uhr war das gemeinschaftliche Beisammensein im Gasthaus zum Hirsch. Vorstand Heizelmann des Simmersfelder Militärverein sprach seinen Dank aus über den Empfang und die Be­grüßung vom Kriegerverein Sprollenhaus. Forst­wart Raule, der Vorstand des Kriegervereins Sprollenhaus, hielt eine Ansprache, in welcher er aus das allgemeine Wohl des deutschen Kriegerbundes hinwies und dieselbe mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf Seine Maje­stät den König Wilhelm schloß.

Pforzheim, 27. Sept. In derN- B. L.-Ztg." wird Stimmung für eine freisinnige Kandidatur gemacht und den Pforzheimern der Rat erteilt, einem Karlsruher (Dr. Weill?) die Kandidatur anzutragen, falls sich kein Pforz- heimer zur Uebernahme der Kandidatur bereit findet.

Pforzheim, 26. Sept. Bei den Enz. korrektionsarbeiten wurde unterhalb des Alt­städter Wehrs eine 30 Zentimeter hohe, verzierte Bronzevase römischen Ursprungs gefunden. Auch römische Topfscherben wurden unweit der Vase gefunden.

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Marktpreise.

Eßlingen, 26. Sept. (Obstmark t.) Dem Markplatz waren heute zugeführt 45 Säcke Mostobst, Preis per Zentner 6,70 Mk. 7 Mk. Gebrochenes Obst so ppm!, 1013 Mk. p. Ztr. Zwetschgen 10 Pfg. per Pfd., Trauben 22 Pfg. per Pfund, Brombeeren 20 Pfg. Auf dem Güterbahnhof standen 8 Waggons Mostobst, 2 österreichische, 3 hessische, 3 badische. Preis per Zentner 6 Mk. 10 Pfg. bis 6 Mk. 20 Pfg.

Ulm, 28. Sept. (Obstmarkt.) Auf dem Ostbahnhof standen heute 2 Waggons Mostobst und zwar 1 Waggons Aepfel aus Italien und 1 Waggon Birnen aus Bayern. Letztere galten

4 Mk., erstere 6 Mark per Zentner. Für ein kleineres Quantum Fallobst (Aepfel) wurden

5 Mk. pro Zentner bezahlt. Absatz bei flauer Nachfrage ziemlich langsam. Einige weiter ein­gelaufene Wagen kamen nicht zu Verkauf.

N L v d f K a «.

Der König und die Königin haben sich küs einige Wochen wieder nach Friedrichshafen hegeben.

Stuttgart. Hier sind auf Grund des Reichsweingesetzes wieder zwei Partien von 51 Hektoliter verfälschten Weines und von etwa 115 Hektoliter Rosinenweines beschlag­nahmt worden, nachdem inzwischen das durch gerichtliches Urteil eingezogene Quantum von über 30 Hektoliter verfälschten Pfälzerweines unter Aufsicht von 4 Polizeibeamten durch die Abwasferkanäle geleitet worden ist, wozu ein voller Tag erforderlich war.

Vom Cannstatter Volksfest. Der zweite Haupttag, der Sonntag, zeigte leider in den ersten Vormittagsstunden ein sehr unfreund­liches Gesicht.Grau wie der Himmel, liegt vor mir das Fest"! kalauerte heute Morgen ein Radler, der an dem Blumenkorso teilnehmen wollte. In der Tat sah das Wetter in den Morgenstunden recht trübe aus. Regen und wieder Regen! Aber schließlich heiterte sich's auf und wenn auch manche Wolke drohend genug aussah, zum Regnen kam es doch nicht mehr, so daß der Blumenkorso vor dem Königs­paar ungestört vor sich gehen konnte. Die daran teilnehmenden Vereine hatten recht hübsche Gruppen arrangiert. Chrysantemum, die Blume des Herbstes, war wohl am meisten verwendet worden. Mit Beifall begrüßt wurde der Bicycle- ClubVorwärts" Heilbronn, dessen Mitglieder die Idee gehabt Hanen, als Winzer mit Butten daherzukommen mit dem Käthchen von Heilbronn in ihrer Mitte. Der Eßlinger Radfahrerverein Germania" führte auf einem Prunkwagen die Germania" mit sich und vier ihrer Leute, als schwäbische Bauern kostümiert, trugen unter einem baldachinartigen Aufbau eine gewaltige Zwiebel. Mit geläutertem Geschmack war ein Tandem unter einem Schirm dekoriert. Der Besuch des Volksfestes war heute wieder ein sehr starker.

Cannstatt, 27. Sept. Beim Verkauf der Volksfestplätze wurden erzielt: Für Wirtschaften 11,063 Mark, für Schaubuden 27,177 Mark, für Verkaufsstände 7010 Mark, zusammen 45,250 Mk., gegen 40,990 Mk. im Vorjahr.

Zuffenhausen, 20. Sept. Wie uns ans zuverlässiger Quelle mitgeteilt wird, wurde Schultheiß Dr. Keck zum Stadtschultheiß in Tuttlingen gewählt. Tuttlingen ist zu dieser Wahl zu beglückwünschen. Dr. Keck ist ein ge­schäftsgewandter, begabter und fleißiger Ver­waltungsmann. Sein Fortgang wird hier all­gemein bedauert. Hat er doch, nach einem heftigen Wahlkampf vor etwa 3 Jahren gewählt, es verstanden, die unter Schlechter? Wirtschaft total zerfahrenen Verhältnisse zu ordnen. Be­dauerlich ist nur, daß Dr. Keck nach so kuzer Zeit seines hiesigen Wirkens wieder geht. Die Bürger einer Gemeinde müssen es sich ruhig gefallen lassen, wenn ein Schultheiß eine bessere Stelle sucht; einem unfähigen zu kündigen oder ihm den lebenslänglichen Sessel mittels der Wahlzettels zu entziehen, liegt nicht in ihrer Macht. Welche Mühe kostete es, Schlechter vom Rathaus herunterzuziehen; Dr Keck geht, ohne nur eine Kündigung nötig zu haben. Eine Lehre wird die Gemeinde aus dem baldigen Weggang zu ziehen haben! Das Experiment, jungen Amtmännern als Sprungbrett zumStadt­schultheißen" oderOberbürgermeister" zu dienen, nicht mehr so bald zu wiederholen. Es wäre der ruhigen Entwicklung der Gemeinde nicht dienlich. Wenn aber einseitig der Ortsvorsteher gehen kann, so Kalo es ihm beliebt und zu jeder Frist ohne Kündigungstermin, wäre es nach­gerade an der Zeit, auch Len Gemeinden die Last der Lebenslänglichkeit abzunehmen.

Die Rennen in Weil. Das wert­vollste der 15 Rennen, welche das Weiler Herstmeeting umfaßt, geht um den Preis von Berg, der mit 7000 Mk. datiert. Ein Jagd­rennen ist mit 4000 Mk. ausgestattet, 5 Rennen mit je 9000 Mk. und 8 weitere Rennen mit Preisen von 1200, 1500, 1800 und 2000 Mk. Außerdem sind 3 Ehrenpreise gestiftet worden.

Bollenbach, 24. Sept. Das 13jährige Mädchen Amalie Schätzte verunglückte, indem es über eine einen halben Meter hohe Mauer sprang und sich dabei in eine Schnur verwickelte. Als man es fand war es bereits tot. Es hatte das Genick gebrochen.

Baiersbronn, 28. Oept. Ein seltenes Fest durften am gestrigen Sonntage die Adam Haist'schen Eheleute von hier im Kreise von 6 Kindern, 37 Enkeln, 6 Urenkeln und zahl­reichen Verwandten begehen: Das Fest der diamantenen Hochzeit. Der Jubilar ist 87 und die Jubilarin 81 Jahre alt. Sie sind körper­lich und geistig noch rüstig.

Tages-Nachrickten.

Epp in gen, 26. Sept. Erschossen wurde gestern am letztenTage des diesjährigen Manövers bei dem Sturmangriff zwischen Epvingen und Adelshofen ein Reservist desLeib-G.-R. Nr. 109. Der bedauernswerte Unfall wurde dadurch herbei- geführt, daß der Hintermann hinfiel und sich hierbei dessen Gewehr, welches augenscheinlich nicht gesichert war, entlud. Der Schuß ging dem Reservisten in den Hinterkopf. Der Un­glückliche wurde bewußtlos vom Platze getragen und starb bald darauf. Er hinterläßt eine Frau und drei Kinder.

Sandhausen, 26. Sept. Spurlos ver­schwunden ist seit einigen Tagen der 62 Jahre alte Landwirt Joh. PH. Brecht von hier. Die Einnahme aus seiner Hopfenernte ist mit ihm verschwunden.

M en z e ns chw a nd, 26. Sept. Wohl die älteste Schwarzwälderin ikt gestern hier gestorben. Es ist dies die alsBaske" weithin bekannte Marianna Maier, geb. Wild, welche ein Alter von 101 Jahre» 6 Monaten 10 Tagen erreichte. Bis vor kurzem erfreute die Greisin sich verhält­nismäßig großer Rüstigkeit.

Eschweiler, 28. Sept. Der hiesige städt. Wasserwerksdirektor Muehl ist verschwunden. Bedeutende Unterschlagungen wurden festgestellt.

Berlin. 389 Km in der Stunde. Ein Versuchswagen der Studiengesellschaft für elektr. Schnellbahnen auf der Strecke Marienfelde-Zosfen bei Berlin erreichte die Schnelligkeit von 189 Kilometer in der Stunde. Die Leistung verlief vollkommen glatt vor einer großen Zuschauer­menge.

Fähnrich Hüssener wird, wie das Berliner Tagblatt meldet, nach erlangter Rechts­kraft des Urteils des Oberkriegsgerichts voraus­sichtlich Mittwoch Abend aus der Untersuchungs­haft entlassen werden.

Brunn sbüttel, 27. Sept. Gestern wurden hier zwei Herren verhaftet, die eine Anzahl falscher Hundertmarkscheine mit sich führten, von denen sie auf dem SchiffeDeutschland", dessen Besichtigung ihnen gestattet war, einige auszu­geben versuchten.

Der Kaiser und die Danziger Arbeiter.

Ueber Unterhaltungen, die der Kaiser nach seiner Ansprache an die Arbeitervertreter mit einzelnen Arbeitern, wie diese selbst sagen,in zutraulicher Weise" gepflogen, teilt dieDanz. Ztg." folgendes mit:

Der Kaiser erkundigte sich bei den Arbeitern, ob hie Danziger Wohnungsverhältnisse gut seien, und wie hoch die Miete komme. Herr Urban sagte, daß er für eine Wohnung mit einem kleinen Zimmer 16,50 Mark zahle.Das ist noch zu teuer für Arbeiter," erwiderte der Kaiser und fragte den Oberwerftdirektor, ob in Danzig etwas für den Bau von Arbeiterwohnungen ge­tan werde. Auf die Antwort, daß dort Bau­genossenschaften gegründet und tätig seien, be­merkte der Kaiser:Aber auch gesunde Wohn­ungen und möglichst in der Nähe der Arbeits­stätten."

Weiter erkundigte sich der Kaiser, ob für die Arbeiter auch ein ordentlicher Speisesaal und Wärmevorrichtungen vorhanden seien, um das Mittagessen aufzuwärmen. Er habe jetzt solche Einrichtungen gesehen, die sehr praktisch seien. Die Frau brauche dann nicht Mittag zu tragen, sondern könne zu Hause bleiben und etwas anderes in der Familie machen. Der Arbeiter habe einen ebenso guten Magen wie wir und esse Eisbein auch lieber, wenn es warm ist. Der Oberwerftdirektor antwortete, daß bei der Werft in Danzig solche Einrichtungen vorhanden seien und noch weiter ausgebaut werden sollten. Der Kaiser erkundigte sich dann nach den Danziger Hauptgerichten, Und wie sie zubereitel würden.Pomuchel in Senfsame" war die Antwort.