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Wildbad, den 22. Juni 1903/

Danksagung.

Für die vielen wohltuende Beweise herz­licher Teilnahme, bei dem Hinscheiden unsere liebe Mutter, Großmutter, Schwiegermutter. Schwägerin und Tante

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Bäckermeisters Wwc.

sowie auch für die vielen Blumenspenden und den Herren Trägern sagen wir allen unseren herzlichen Dank.

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Die Reichstagsstichwahlen finden wie wir schon berichten am Donnerstag den 25. Juni statt.

Wie verhetzend der Bauernbund agitiert hat, beweisen folgende Vorkommnisse:

In Michelbach hatte Finanzrat Dr. Losch, der gemeinsame Kandidat der deutschen Partei und der Volkspartei, kaum seine Ausführungen begonnen, als sich Unruhe und Zwischenrufe bemerklich machten. Insbesondere trat auch eine auffallende Störung von außerhalb deS Lokals durch Peitschenknallen ein, während in­mitten der Versammlung mit einemale ein so allgemeines Geschrei plahgriff, daß eS dem Redner unmöglich war, seine Ansprache fortzu­sehen." Die Ruhestörer waren die Bündler, die von Schrempf und Genossen organisierten Bauern.

In Backnang fragte ein 15jähriger Real-

j schüler, der Sohn eines Bauern aus der Um- i gegend, einen Mitschüler:Wen hättest du ge­wählt?" Als der Gefragte antwortete:Losch", stieß ihm der bündlerisch gesinnte Bauersohn das ! Messer in den Arm. Nicht einmal von sozial­demokratischer Seite hat man je einmal der­gleichen gehört. Es ist daher schwer, sich eine Vorstellung davon zu machen, wie weit man es in der Verhetzung der Bauern getrieben hat. Wohin soll das führen, wenn ein 15jähriger Bauern­sohn schon mit dem Messer für den Kandidaten seines Vaters eintkitt? Das sind die Früchte der Saat, welche von Schrempf, Körner und Wolfs, dem agrarischen Kleeblatt, ausgestreut morden ist. Zwietracht und Haß zwischen den Bürgern desselben Landes, derselben Gemeinde zu säen, den Klassenhaß zu schüren, das nennt man nationale Gesinnung, wenn Bauernbündler es tun; wir aber nennen dies Umsturzarbeit.

Wenn die deutsche Partei sin unserem Wahl­kreis gegen Schweickhardt Partei ergreifen sollte, so wird im 2. Wahlkreis die Vvlkspartei die Wahl Hiebers verhindern. Also Hieber gegen Schretttpf.

! * Das vom letzten Jahre her noch in bester Erinnerung stehenve Damhofer-Ensemble gab auch Heuer wieder zwei wohlgelungene, gutbe- ^ suchte Konzerte. Es ist ein ganz eigenartiger Genuß, diesen Vorträgen zu lauschen. In dem warmen, seelenvollen Vortrage, in der wunder­bar schönen Klangfarbe der Stimmen, in der so natürlichen Darbietung des heimatlichen Dialektes liegt ein Reiz, der unser Innerstes er­greift und zur Begeisterung stimmt. Nehmen ' wir aus dem reichhaltigen Programm, dessen ! einzelne Nummern durchweg mit stürmischen Bei­fall ausgenommen wurden, das populärste Lied KoschatS, das vielbekannte und überall gern auf- genommeneVerlassen, verlassen" heraus. Da konnte man hören, wie dasselbe, gesungen werden soll, da kam in rührender Weise das Gefühl zum Ausdruck, welches der Komponist in diese einfachen Aceorde gelegt, da konnte matt den Edelstein der Gesellschaft, den herrlichen Alt der Frau Damhofer, so recht bewundern. Als. Glanzleistung möchten wir noch das Quartett Die Mühle im Schwarzwald" bezeichnen, welcher