XI. Wahlkreis: Vogt (Bd.) 9159, Losch (D. P.) 4790, Krüger (Soz.) 3637, Gröber 410, Vogt gewählt.

XI'. Wahlkreis: Augst (Vp.) 5268, Vogt (Bd.) 6393, Gröber 3748, Fischer (Soz.) 1840. Xlll. Wahlkreis: Hofmann (Ztr.) gewählt. XI V. Wahlkreis: Dietrich (Soz.) 6523, Storz (Vp.) 4601, Hartmann (D. P.) 4524, Nüb- ling (Bd.) 3371, Zentrum 3896. Stichwahl zwischen Dietrich und Storz.

In den übrigen Wahlkreisen sind die Zen­trumskandidaten Gröber, Erzberger und Leser gewählt.

Aus dem siebten Wahlkreis. Calw

Schrempf (kons.) 2106 Schweickhardt sV. Pj 1536 Oster 749, Gröber 1.

Neuenbürg

Schrempf skons.j 921 Schweickhardt sV. Pj 1885 Oster 1946 Gröber 18.

Herrenberg

Schrempf skons.s 2801 Schweickhardt sV. P.j 750 Oster 184, Gröber 297.

Nagold

Schrempf skons.s 1950 Schweickhardt sV. P.j 1800 Oster 97, Gröber 105.

Wahl-Ergebnisse versch. Ortschaften Wildbad

Schrempf (kons.) 100 Schweickhardt (V.P) 454 Oster (Soz.) 76, Gröber 13.

Calmbach

Schrempf skons.s 54 Schweickhardt sV. P.j 199 Oster sSoz.s 148.

Höfen

Schrempf skons.s 7 Schweickhardt sV. P.j 133 Oster sSoz.j 25.

Neuenbürg

Schrempf skons.s 76 Schweickhardt sV. Pf 133 Oster sSoz.j 196 Gröber 3.

Birkenfeld

Schrempf skons.j 72 Schweickhardt sV. P.j 27 Oster sSoz.j 272.

Herrenalb

Schrempf skons.j 63 schweickhardt sV. P.j 77 Oster sSoz.j 37 Gröber 1.

Enzklösterle

Schrempf skons.j 4 Schweickhardt sV. P.s 23 Oster sSoz.s 26.

Auswärtige Wahlresultate.

Karlsruhe Geck (Soz.) 7200, Bassermann 5129, Schmid (Zentrum) 2933, Frühauf (Fr. Volksp.) 989, Heimburger (Demokrat) 714, Hoffmann (Kons.) 315 Stimmen.

Freiburg, Marke sZtr.j 9942, Junghanns snat.lib.j 7809, Kreiter sSoz.s 4041 Stimmen.

Pforzheim-Stadt. Wittum sn.-l.j 3347, Eichhorn sSoz.s 4186, Neuhaus sZtr.s 430 Hermann sKons.j 76 Stimmen.

Ludwigshafen-Speyer. Golfen sNat.j 6431, Abresch sBund d. L.j 1123, Dr. Sieben sZtr.s 955 Ehrhardt sSoz.s 14299.

Offenburg. Schüler sZtr.s 10409 gegen Blum snatl.s 6431 gewählt.

Tages-Nachrickie«.

Bäderfrequenz. Wildbad 2665, Baden-Baden 22651, Homburg 3672, Ems 5569, Kreuznach 3105, Münster a. St. 840, Schwalbach 935, Schlangenbad 434, Soden i. T. 1073, Wiesbaden 53727, Wildungen 2263.

, Eßlingen, 15. Juni. Die Cannstatter Daimlersche Motorengesellschaft hat mit dem Umzlrg in die von der hiesigen Maschinenfabrik zur Verfügung gestellten Räume der alten Re­paraturwerkstätte bereits begonnen.

Stuttgart, 15. Juni. Die hiesigen Bau­schlosser sind heute Vormittag in den Streik eingetreten, nachdem die Meister die an sie ge­stellten Forderungen nicht bewilligt haben. Die Zahl der Ausständigen beträgt über 300.

Rottweil, 15. Juni. Der ca. 40 Jahre alte verheiratete Gärtner O. E., Inhaber einer Kunst« und Handelsgärtnerei, machte heute vor­mittag einen Selbstmordversuch, indem er sich zwei Schüsse beibrachte, welche Lunge u. Leber schwer verletzten.

Besigheim, 16. Juni. Die Papierfabrik Raitelhuber und Comp, in dem benachbarten Gemmrigheim ist in der Lage, zur Zeit Ge« schäftserweiterungen in großem Maßstab vor- zunehmen. Die bisher an die Fabrik angebaute

Mahlmühle und die Holzschleiferei wurden ab­gebrochen. Der Kanal wird erweitert und ver­tieft und neue Turbinen in die Anlage eingebaut. Die große ueue Mühle, welche nunmehr in Gemmrigheim erstellt und elektrisch betrieben wird, ist im Rohbau bereits vollendet. Auch die übrigen Arbeiten der Wasserwerksanlage, welche von einer Hanauer Ballgesellschaft übernommen wurden, schreiten rasch vorwärts. Die Bausumme beträgt im ganzen über eine halbe Million Mk.

Speyer, 14. Juni. Der zum Pionier- Uebungskurs kommandierte Sergeant Abel des 13. Infanterieregiments ist seit letzten Sonntag spurlos verschwunden. Er befand sich um halb 12 Uhr noch in einer Wirtschaft in der Nähe des Rheinhafens nnd mit hoher Wahrscheinlichkeit ist anzunehmen, daß er verunglückt ist. Es liegt nicht das geringste vor, welches auf das Gegen­teil schließen läßt. Abel ist von Kaiserslautern gebürtig.

Karlsruhe, 15.'Juni. Samstag erschoß sich in Hagsfeld der verheiratete Bäcker Heinr. Reb. Zerrüttene Vermögensverhältnisse sollen die Ur­sache der Tat sein. Er hinterläßt eine Frau mit drei unversorgten Kindern.

Karlsruhe, 16. Juni. In der Nachbar- gemeinde Hagsfeld hat sich der Führer der So­zialdemokratie, ein Bäckermeister erschossen. Er soll über 40,000 Mk. Schulden hinterlassen.

Mannheim, 15. Jnni. Ein noch unbekann­ter Radfahrer, der die Polizeinummer 7198 an seinem Fahrrad getragen haben soll, hat am 13. des Mts. abends halb 8 Uhr eine in der Rhein­häuserstraße hier wohnende Frau, als sie mit ihrem in in einem Kinderwagen sitzenden 10 Monate alten Kinde über die Kreuzung der Schwetzinger- und Wallstadtstraße hier fahren wollte, angefahren und die Frau mit ihrem Wagen umgeworfen. Die Frau erlitt Verletzungen am Kopfe und rechten Knie; das Kind blieb unverletzt. Vor dem Hause K 1,2 stürzte am 14. ds. Mts. abends halb 10 Uhr ein Fabrikarbeiter von Friesenheim mit seinem Fahrrad so unglücklich auf den Boden, daß er bewußtlos liegen blieb und mittelst Sanitätswagen in das Krankenhaus hier verbracht werden mußte.

Französische Fronleichnam-Prozessionen.

Straßenunruhen. In Lodz veranstalteten einige Hundert Arbeiter und jüdische halbwichsige Burschen Straßenkundgebungen. Infolge de? rechtzeigen energischen Einschreitens der Polizei wurden die Manifestanten zerstreut, ohne daß von den äußersten Maßnahmen Ge­brauch gemacht wurde. Ein Revieraufseher wurde verwundet. Die Polizei legte eine musterhafte Haltung an den Tag. In der Stadt ist alles ruhig.

Paris, 14. Juni. Am 10. Bezirk wurde heute an Stelle des guten Deputaten gewählten Nationalisten Tournade der Nationalist Giron zum Gemeinderat gewählt.

Lille, 14. Juni. Nach einer von einem Pariser Nationalistenführer abgehaltenen, gegen die Freimaurer gerichteten Versammlung kam es auf der Straße zwischen Sozialisten und Nationalisten zu einer Rauferei. Eine Person wurde verwundet.

Revolution in Serbien.

Genf, 15. Juni. Karageorgewitsch erhielt ein Telegramm aus Serbien, welches meldet, daß die Nationalversammlung ihn einstimmig zum König wählte.

Belgrad, 15. Juni. Die Sitzung der Skupschtina begann um 1 Uhr. Peter Kara­georgewitsch wurde einstimmig zum König ge­wählt. Hier wurde diese Nachricht ruhig aus­genommen. Der Plan zur Ermordung des Königspaares wurde am 24. Dezember letzten Jahres, am griechischen Heiligabend, geschmiedet. Als Tag der Ausführung bestimmte man einen serbischen Geschichtstag, und als solcher schien der 29. Januar alten Stils, nämlich der Todes­tag des Exkönigs Milan, als geeignet; da jedoch der Mitwisser des Anschlags Oberstleutnant Michael Raumowitsch, der Adjutant des Königs, an diesem Tage nicht im Hofe Dienst hatte, konnte er die erforderlichen Dienste nicht leisten; deswegen verschob man die Ausführung des Planes auf den Sonntag vor den griechischen Ostern, den Gedenktag des Aufstandes der Serben gegen die Türken unter dem Fürsten

Milosch bei Takowa. Wieder traten dieselben Schwierigkeiten ein. Lange wollte man jedoch nicht mehr warten; denn die Zahl der Mitwisser war größer geworden,und man fürchtete Spionage; deswegen wollte man das Königspaar erschießen, wenn er sich zum Zirkusgebäude begeben würde, wo zum griechischen Pfingstfeste Sänger aus Serbien und dem Auslande Festgesänge vor­trugen. Auch hiervon nahm man in letzter Stunde Abstand, weil man ein zu großes Blut­vergießen und auch das Umkommen vieler Un­schuldiger im Gedränge befürchtete; aus diesem Grunde kam der Jahrestag der Ermordung des Fürsten Michael Obrenowitsch im Parke zu Toptschider in Betracht. Man wollte möglichst wenig Tote haben, deswegen wurde Königsschloß, nicht das Theater oder die Ausfahrt des Königs­paares gewählt.

Belgrad, 14. Juni. Die Stadt zeigt das gewöhnliche Sonntagsbild. Nur lebhaftere Kavallerie- und Jnfanteriepatrouillierungen be­kunden, daß man der Ruhe doch nicht völlig vertraut. Auch fällt es auf, daß alle Jnfanterie- patrollen mit aufgeplanzem Bajonett aufziehen, was bisher nur nachts geschah.

Nantes, 15. Juni. Bei dem Zusammen­stoß, der gestern bei der Fronleichnamprozession zwischen Sozialisten und Nationalisten vorkam, wurde der 71jährige Redakteur deS hiesigen sozialistischen Blattes, namens Gautalle, durch Stockhiebe so zugerichtet, daß er tot liegen blieb. Der Präsident des Freidenker Vereins, Lejenne, erlitt durch Stockhiebe einen Schädelbruch und verstarb wenige Stunden darauf. Viele Personen wurden mehr oder weniger schwer verletzt. 7 bis 8000 Nationalisten begaben sich, nachdem sie die Antiklerikalen vertrieben hatten, zur Präfektur, um den Präfekten zu zwingen, daß er das Verbot der öffentlichen Abhaltung der Fronleichnams-Prozession zurückziehe. Sie rissen an der Präfektur das Gitter des Vorganges nieder und versuchten in das Gebäude einzu­dringen.

Valparaiso, 15.Juni. JnderNähevon Baleru ereignete sich in dem Augenblick als ein Eisenbahnzug in der Richtung nach Valparaiso oorüberfuhr, ein Erdrutsch. Infolge dessen wurden einige riesige Felsstücke auf den Eisen­bahndamm geworfen, die Lokomotive und einige Wagen wurden aus den Schienen geschleudert und mehrere Personen tötlich verletzt.

Malaga, 15. Juni. Auf dem englischen KreuzerGood Hope", welche in der Nähe der Meerenge von Gibraltar Uebungen vornahm, explodierte ein Torpedo im Lancierrohr. Dabei wurden 4 Matrosen getötet und 20 verwundet. Nach der Ausschiffung der Toten und Ver­wundeten setzte der Kreuzer Uebungen fort. Die Ursache der Explosion ist unbekannt.

Shanghai, 13. Juni. Die Verhandlungen über die Revision des Handelsvertrags mit Japan sind abgebrochen worden, da Japan auf der Einfügung oer Jlleinsel besteht, nach welcher Mulden, Tatkushen und andere Hauptplätze der Mandschurei dem fremden Handel erschlossen werden sollen; ein Antrag, über den die chine­sischen Kommissare nicht verhandeln zu können erklären. Ein kaiserliches Dekret ordnet an, daß die Vertragsverhandlungen von Shanghai nach Peking verlegt werden.

Newyork 16. Juni. Ortschaft Heppner in Oregon Mittelpunkt wichtigen Wollhandels durch Wolkenbruch zerstört 350 Leichen aufgefunden. Hilfszug aus Portland abgegangen. Wolken­bruch Heppner 500 Personen umgekommen viele von Wassermassen welche 20 Fuß hoch gegen geworfen zerschmettert benachbarte Orte eben­falls zerstört. Leichen liegen Haufenweise sodaß bei jetzigem Wärmeausbruch von Epidemien be­fürchtet wird.

Sofia 16. Juni. Nach Meldungen Präfekten Burgas flüchten aus dem Adrianopaler Kreis infolge andauernden Hebelgriffen türkisch regu­lären und Baschibozuks 1600 Bulgaren und Fürstentum Wien. Oesterreich Rußland über­eingekommen. König Peter Karageorgewitsch anzuerkennen.

Erlebnisse eines Touristen.

Ich kam vor etlichen Jahren,

Die Welt ich wollte besehn,

Zur Hauptstadt des Reiches gefahren»

Schön war es ich muß gestehn. ^

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