I richtet die Tägl. Rundsch. aus Berlin, 5. Jan.

i vsi Schandthaten Übertressen alles an Frech- ' .r, da bekanntlich das Schluß, oas dem .. (arstal! gegsnüberliegt, die ganze 9kacht von . sitirärpvsten und Schutzleuten bewacht wird.

: über hat kein Posten und keine Patrouille . was von den Buben gesehen oder von ihrem ^ ? rstörnngswerk gehört. Dadurch, daß die wevler sich sogar in die nächste Nähe des whtosseS und an ein königliches Haus gewagt .ist dis ganze Polizei in Ausregung versetzt worden. Ter Chef der Kriminalpolizei besichtigte persönlich alle Verwüstungen und hielt dann m Polizeipräsidenten Vortrag. Der Präsident . tzt auf die Ermittlung der Thäter eine Be- .hm'.ng von 1000 Mark aus. Die ruchlosen chäter gehören wahrscheinlich einer Bande junger Mrvlche an, die in der Nacht zum Sonntag an , erschiedenen Orten großen Lärm machten. Zwei .Weiter wurden beim Abreißen und Zertrümmern i.nes Schildes betroffen und festgenommen, mhrend die anderen entkamen. Die Verhafteten streiten, daß sie an den geschilderten Schand­taten beteiligt gewesen seien, wurden aber in Gewahrsam behalten. Die Verhafteten wollen war den Burschen, mit denen sie zusammen waren, die Familiennamen nicht kennen. Es ist dringend zu wünschen, daß die hohe Belohnung die ge­wünschte Wirkung haben und zur Festnahme des Gesindels führen möge.

(Ein einfaches Rechenexempel.) Ein Arzt ras auf einem Spaziergang einen Mann am Wege sitzen uud erkannte an seiner Kleidung, daß er ein Bewohner des Armenhauses war. Er stand p.ill und sing folgendes Gespräch mit ihm an: ,,Es ist traurig, daß ein Mann von ihrem Alter gezwungen ist, den Rest seines Lebens im Armen- dause zuzubringen. Wie alt sind Sie?" Beinahe achtzig Jahre alt."Was waren Sie?"Zimmermann, Herr."Das ist ein gutes Handwerk, um sich zu ernähren, gewiß. Nun erlauben Sie mir, hatten Sie die Gewöhn­et, geistige Getränke zu genießen?"Nein . wrr, das heißt, ich trank dreimal täglich mein liier wie alle anderen. Aber ich war niemals cin Trunkenbold, wenn Sie das meinen." Nein das meine ich nicht, aber ich möchte wissen wieviel ihnen das Bier täglich kostete."Nicht

mehr als 60 Pfennige täglich."Wie lange ungefährhatten Siediese Ausgabe?"Ungefähr 60 Jahre." Der Herr zog seinen Bleistift heraus und fing an zu rechnen, während der arme alte von seiner Enthaltsamkeit und den Unglücksfällen, die ihn getroffen hatten, erzählte. Als der Arzt mit seiner Rechnung fertig war, sagte er zum größten Erstaunen seines Zuhörers:Mäßig sind ihre Gewohnheiten gewesen. Ihre täglichen 60 Pfennigemit Zinseszinsenhaben Ihnen die Summe von 64 519 Mark gekostet. Wenn Sie, anstatt das Bier zu trinken, das Geld täglich für Ihre alten Tage zurückgelegt hätten, so würden Sie jetzt eine jährliche Einnahme von 3200 Mark (ohne das Kapital anzugreisen) oder mit anderen Worten 60 Mark die Woche haben, anstatt daß Sie im Armenhause leben und gekleidet werden müssen.

Die großartigsten Hundezüchtereien besitzt die Mandschurei und andere Nachbargebiete Chinas, nicht aber um dem Menschen Gehilfen in seiner Thätigkeit oder zu seinem Schutze zu schaffen, sondern ausschließlich der gesuchten Felle wegen. In Newschwang allein, einem be­deutenden Zwischenmarkte, betrug der Umsatz im Jahre 1899 1,5 Millionen, das folgende Jahr fast 2 Millionen Franken. Die Felle kommen durchschnittlich das Stück auf 2 Franken zu stehen. Die Anstalten züchten jede viele Tausende von Hunden. Man läßt dieselben bis 8 Mo­nate alt werden und tötet sie alsdann, was meist im Winter geschieht. Die dichtbehaarten Winterfelle finden Verwertung bei Herstellung der Winterkleider. (Süd. T.-B.)

Humoristisches.

(Vom Volksfest.) A.: Na, mein Verehrter, waren Sie auch fchon im Hippodrom? B.: Ja, doch ckaum war ich Hippodrom, war ich auch schon hippodrunt.

(Ein Range.) Schusterlehrling (den der Meister tüchtig verprügelt): Meester, det war heut Jlanzwichse!

(Mißverstanden.) General: Wie lang sind Sie Unteroffizier? Unteroffizier: 1 Meter 70, Herr General.

(Edelmut.) Sie: Ach, Adolf, Schreckliches ist geschehen, Papa hat falsch spekuliert und alles verloren. Bräutigam: Dann, liebe Anna, will ich Dich ihm nicht auch noch rauben.

-SS- Hkätsetecke Die E r st e.

Es hat der Mensch seit alter Zeit schon meinen Dienst begehrt.

Nicht immer jedoch hält er mich, wie sich's ge­bührt wohl wert.

Die Zweite.

Meist herrsche ich im frohen Kreis, ein Herrscher eig'ner Art;

Bald tret' ich stark und feurig auf, bald bin ich mild und zart.

Das Ganze.

Ein nettes Städtlein bin ich wohl im deutschen Vaterlande

Wenn du aus Sachsen stammst vielleicht, bin ich dir wohlbekannt.

Auslösung folgt in Nummer 7.

Auflösung aus Nummer 1.

Strumpf Trumpf Rumpf.

Der bekannte Kunstverlag von Gebr. Metz in Tübingen bringt einige neue Karten über die alten württembergischen Briefmarken aus den Jahren 1851, 1857, 1869 und 1875 zur Ausgabe. Da die Karten seit März bis Dezbr. konfisziert waren, konnten sie erst jetzt in den Verkehr gebracht werden. Die mit Gedichten versehenen, sauber ausgeführten Karten dürften allgemeinen Anklang finden. Hier zu haben bei G. Riexing er, Buchbinder.

Ein Versuch belehrt Jedermann von der Unentbehrlichkeit des

Schweyer'schen Münchner Universal-Kittes. Probeglüser nur 30 Psg. Mit meiner Schutz­marke versehene Gläser sind echt und wird vor Nachahmungen gewarnt. (Siehe Inserat).

Roman von I. Pia.

Nachdruck verboten

Statt eines derben Bauernmädchens mit UN- geschickten Manieren, zu welchem, wie Baron von Steinfels schon gefürchtet, seine Tochter iiJ den siebzehn Jahren, während welcher er sie;

. ihr Köpfchen an des Pächters brette Schulter

lehnend, brach sie in Thränen aus und erklärte unter Schluchzen, daß sie hier bleiben, daß sie ihr geliebtes Heim nie, nie verlassen wollte.

Baron von Steinfels bot seine ganze Bered­samkeit auf und gewährte ihr schließlich noch acht Tage Zeit, um in dem Dorfe bei den Pflege­eltern zu bleiben.

Ich werde Dich noch eine Woche hier lassen,"

nicht gesehen hatte, herangewachsen sein würde,' sprach er,damit Du Dich besser an den Ge- ,ah er eine seine, jugendfrische Gestalt in ihrer danken gewöhnst, Deine Freunde hier, die es so ganzen Anmut vor sich und mit edlen, seinge- ^ gut mit Dir gemeint haben, zu verlassen, und schnittenen Zügen, die ihn lebhaft an die Schön-. ihr Haus mit einem anderen Heim zu ver- heit ihrer verstorbenen Mutter erinnerten. ! tauschen.

Tritt näher, liebes Kind," sagte Frau Do-> N.

isran zu der schüchtern auf der Schwelle Stehen- j Acht Tage später stand Irma, blaß mit bleich .leibenden,dieser Herr Herr Baron von geröteten Wangen, als hätte sie manch schlaf- Steinsels ist Deinetwegen hier." ^ Jose Nacht verbracht, und mit vor Schmerz zucken- Meinetwegen?" fragte Irma verblüfft und Lippen, neben einem jungen Burschen am verwundert schaute sie zu dem Baron auf. 'Gitter des Gartens.

Aus einen Wink desselben ergriff der Pächter^Du willst uns wirklich morgen verlassen, as Wort und erzählte ihr stockend, wie Herr nach allein, was Du mir versprochen hast?" an Steinsels ohne Wissen seines Vaters ein sprach der junge Mann mit finster zusammenge- a>mes Mävchen geheiratet habe, das bei der zogenen Braunen.

Geburt ihres ersten Kindes gestorben sei; deiJWas bleibt mir denn anderes übrig, An- Zorn seines Vaters fürchtend, habe er, der Herr ton?" lautete die Antwort des jungen Mädchens, Baron, diese erste Ehe heimlich gehalten^ undhabe ich denn eine Wahl, da Jedermann mir öas Kind ihnen zur Pflege gegeben. Zwei Jahre sagt, der Vater habe volles Recht an mich?" später habe er sich, der Herr Baron wieder ver-jEr hat kein Recht, Dich mir zu entreißen!" heiratet. Jetzt sei aber sein einziger Sohn und ^ rief der junge Bursche, während es in feinen Erbe gestorben, und er sei gekommen, sich seine dunklen Augen zornig aufblitzte.Irma ich

innern!" verpetzte Anton bitter.Wie darf dieser Baron von Steinfels es wagen, zwischen Dich und mich zu treten? Sieh," fuhr er in plötzlich aufwallender Leidenschaft fort, indem er ihre beiden Hände ergriff,sieh, wenn Du noch Irma Doberan wärest würden wir Zwei uns nicht herzlich lieb gehabt haben würdest Du mir da nicht versprechen, einst meine Frau zu werden.

Das ist wohl war," antwortete Irma lang­sam, verlegen eine Blume zwischen den Fingern drehend.

Nun also," fuhr jener erregt fort,wär hätte da das Recht, zwischen uns zu treten! Die Rechte des Herzens sind heilig und wenn Du meine Frau werden willst, so kann keine Macht der Erde Dich an diefem Vorhaben hin­dern!"

Tochter, seine Irma zu holen.

Du bist von nun an nicht mehr die Pächters- tochter," fuhr der Pflegevater fort,sondern eine Baroneß von Steinfels. Das ist ein großes Glück für dich, liebe Irma; Du mußt dem Herrn Baron, Deinem Vater, sehr dankbar sein, daß er Dich in sein Haus aufnimmt."

Irma aber sprach kein Wort! nur mit angst­vollem Blick schaute sie von einem zum Andern während alle Farbe aus ihrem Gesicht wich; -nd als der Baron ihr mit freundlichem Lächeln sie Hand hinstreckte wich sie scheu zurück, und

liebe Dich ich habe Dich schon lange geliebt Du mußt einst die Meine werden."

Das Mädchen sah ihn scheu und zweifelnd an; diese Worte der Liebe, die ersten die sie je vernommen, berührten sie seltsam in ihrem jung­fräulichen Herzen.

Ach, Anton," eewidecte sie in fast kind­lichem, bittendem Tone,sprich nicht so! Be­denke, daß nun alles anders geworden ist» als wenn der güte Doberan wirklich mein Vater wäre!"

Daran brauchst mich gar nicht zu ev

Aber, Anton, bedenke doch, daß ich jetzt nicht mehr werde heiraten dürfen, wen ich mag", fiel Irma, etwas beängstigt von seinem Unge­stüm, ihm ins Wort.

Mit einundzwanzig Jahren bist Du mün­dig; alsdann kannst Du thun, was Du willst; da hat Niemand mehr das Recht, Dir Vor­schriften zu machen, drängte der junge Bursche weiter.

Wirklich? Bist Du dessen gewiß?"

Ganz gewiß", gab er ihr zur Antwort, wenn Tu mir jetzt also versprechen willst, mit einundzwanzig Jahren die Meine zu werden, will ich geduldig bis dahin warten. Bist Du damit einverstanden?"

Irma that einen tiefen Atemzug.

Wie seltsam war Alles!

Anton sah erhitzt aus, der unheimliche Glanz seiner Augen flößte ihr beinahe Furcht ein. Da­bei hielt er in der Aufregung ihre Hände fo fest, daß es sie beinahe schmerzte.

(Fortsetzung folgt.)

Duck u. Bcrlaz -er Berich. Hofmann'sche" BUchdcuckeret m ÄMobav. Beranurortlich für die StevLmon: E' Hofmnm oanlbst.