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Stuttgart, 8. März. Der koinmandie- rende General des würlt. Armeekorps. Frei­herr V. Falkenhausei!, seit März 1899 in Stultgarl, wui ve un er Verleihung tes Groß- kreuzes des KronevordenS von dieser Stellung enthoben.

Stuttgart, 7. März. Das 5jährige Töchterchen de« MetzqermeisterS Oberkowp. dem von einem Straßenbahnwagen beide Beine abgefahren wurden, ist heule abend auf dem Transport nach dem Karl Olga- Spital gestorben. Den tiesbetrübieu Eltern, die aus diese Weise ihr einziges Kind ver­loren haben, wende- sich allgemeine Teil­nahme zu.

Stuttgart, 7. März. H-Utr nachmittag traf im Gesangenwagen des betreffenden ZngS von Kirchheim u. T. kommend, der Mörder dir Babel e W rch g stffelt hier ein und wurde Unter starker Bedeckung nach dem in§ der Kronenstraße haltenden G-fangenwegen ver­bracht. Gerster ist ein ziemlich hagerer Mensch, von kleiner Statur, der d-n einen Fuß etwas nachschlcypt. Ec sah kreidebleich aus und erregte die größie Ausm,rksomke>t der zufällig ans dem Bahnsteig Anwesenden. Wie derT-ckbole" meldet, hat Geister seinen steifen Fuß von einem Schuß, den ihm ein schweizerischer Gendarm beibrachte, weil Gerster aus dem Transport seinerzeit flüchtete. Bei einem Verhör in Kirchheim gab er an, daß nach seinen Wahrnehmungen die erste Verletzung nicht notwendig tödlich wirken mußte. Infolgedessen habe er seinem Opfer mit seinem Taschenmesser den Hals durchschnitten, damit es der Verwundung sicher erliege und nicht mehr gegen ihn auS- sagen könne. Ferner ist festgest.llt worden daß Gerster nicht in der Absicht der Ableg. ung eines Geständnisses zur Polizei kam, sondern weil er aus Mangel an Mitteln aus einer Wirtschaft ausgcwwsen wurde und auf der Wache das Gelt zum Ueberncchlen zu erhalten hoffte. (Bekanntlich war von An­fang an ein gewisser Widerspruch seiner Aussagen mit dem Erfund an dem Leichnam der Wirth zu konstatieren, insofern Gerster angab, er habe stemit «inem spitzigen, dreieckigen Instrument erstochen.

Erlenbach, 7. März. Der neue Wein hat sich prächtig abgeklärt und den Beweis geliefert, baß das ihm im letzten Herbste entgegengebrachte Mißtrauen vollständig un­gerechtfertigt war. Angestellte Proben haben die glänzendsten Resultate bezüglich der Halt­barkeit ergeben. Dt! Qualität tst besser als die Wkingäilner fettst erwartet ha^en. Der Vorrat beziffert sich aus 1400 Hektoliter. Käufer sind daher sehr erwünscht. Da der Preis gegenüber dem Preis des Biere« keinen groß!» Unterschied aufwrist tst Wirten und Privaten eine günstige Gelegenheit geböte», sich um billiges Gelb einen guien Tropfen zu verschaffen.

Niederstetten, 6 März. Eine schlimme Nachricht trat vor wenigen Tagen In, Frau Witwe Schätzte hnr ein. Derer Sohn, welcher nach seiner Dienstzeit bei der Bocken- heimer Husaren bereits 7'/» Jahre bet der Echutztruppe i.r Afrika diente, wollte im Frühjahr ocer Herbst seine Mutter besuchen. Nun tst der junge, hoffnungsvolle Mann in Afrika am Fieber gistorven, rachve u er so lange erfolgreich den Gefahren de« Klimas in Afrika Trotz gedlten hat. Frau Schätzt- «hielt von zuständiger Seite das gas Beseht

Sr. Mas. de« Kaiser« ausgeführte Denk­blatt für die im Ausland gefallenen Slldatcn zugestellt.

Horb, 9. März. In den letzten Tagen wurden in den Gemeinden Mühlen, Müvr- tngen und R-xinge» mehrere Untersuchungen in Absicht auf Steuervefroudation etngeleitet. Auf den Au«gang dieser Untersuchungen, die wie man hört, teilweise von günstigem Er­folge für die Staatsfir anzverwaltung b gleitet sein sollen, darf man gespannt sein.

Herrenberg. 6. März. Ir dem '/« Stun­den eulsernten HaSlach stürz e gestern abend ein schlecht gesprießtes Hau«, dessen Keller umgebaut wurde, plötzlich, nährend d e Be­wohner, ein älteres Ehepaar, sich tm Zauern befanden, in sich zuiamm',,, so daß der Mann, der am Tisch gesessen war, sich aus einmal im Keller unlen d-innd, während die Frau vom Gebälke festgehnlien wurde. Beide kamen mit äußeren Verletzungen , meist Quetschungen, davon.

Herrenberg, 9. März. Gerstern mittag kam der 17>ährige ZimuttcmannSlehrling Marlin Mutz, der h'rr bei Z.mmermcister Sauitcr in Arbeit stand, auf jähe We se um sein junges Leben. Auf der Günsteinn Sägmühl« in einem Neubau bejchäNigi amrde er von einem sollenden Baiken so Unglück l'ch auf die Brust getroffen, daß er ciugen- vlicklich tot war.

Ebingen, 7. März. Dieser Tage kaufte in ein-m hiesigen Restaurant ein biederer Bürger in angeheiterter Laane von einem anderen einen Esel, ein ausgediente« Zirkus­tier, um 30 Kaum war der Kauf ab­geschlossen, da kommt tie Ehefrau des erste, ren und machte diesem h'sttge Vorwürfe wegen des Geschehenen mit der Motivierung sie habe an ihm Esel genug. Dem Mann wurde die Schimpf-rei zu arg, er liest der: Esel los und dieser, seines WtfstnS etnge- denk sprang in langen Sütziu um d«n in »er Mitte stehenden runden Tisch herum, vte kneifende Frau vor sich herf-g-nd, »eiche aber bau» glücklich durch du Thür entkam. Da der Mann jedoch ahnen mochte, daß cb ihm nicht gut gehen dürfte, wenn er das Grautier heimbringen würde, verkaufte er dasselbe sofort wieder um 2 r Der neue Käufer wollte dos Ti:r in E nptang ne »men. D r Esel war jedoch so«rso t, daß er jetnem neuen Herrn 8 Finger abjchtug. So viel bekannt ist, joll ihn diiser wbder um LO ^ verkauft haben.

Eine ung heurc EiSmenge ist für die neue Eiscnbah.-brücke über den Rhein von Mainz bt- nach Wiesbaden notwendig. Das ergledl sich daraus, daß bas gesamte Gcwichi der Eisenbahnteile sich aus 75 000 Tonnen oder 1 500 000 Zentner beläuft.

Paris, 5. März. (Wie man sich eines Liebhabers entledigt I) bat tst der Gegen­stand einer Geschichte, die sich eben zuge- lrogen. Der Sohn de« frühere» Besitzrs eines der Caiüs von --r Pt«c- du T>-', Fia> tz.riS, Fernand T , Siubeal der M mz-n Uiileryicil ein L>kvcsve:ya«tuw mit der Fiüll eines Faanliensreunde». Di.je scheint eln-s Tages den guten Fei »and üverbrüjst; be­kommen zu haben, denn 1c schrieb ihm Briese, in denen Stell » vorlamen wie: ,. . Töte Dich, um mir den trösten Beweis von deiner Liede zu geben . . . !" . . . I» werbe mich ewig dein erinn rn! Du wirst also nicht wtrkitch stellen, sondern im Gegenteil Wiederaufleben in meiner Serke, in

meinem Herzen 1* Der gute Fernand ging bin und that ihr die Liebe an . . . Sein unglücklicher Vater übergab die Briefe dem b-irogcnen Gatten und der wird nun auf Scheidung klagen.

Paris, 4. März. (Ein schreck'icheS Ver­brechen) ist auf Montmartre zwischen Sonn­tag auf Montag früh begangen worden. Ein siebenjähriges Kind war Sonntag früh von d«r Mutier zu einer kleinen Besorgung auSgrschtcki worden, aber niLi zurückqek-hrt. D>r Vater machte sich mit Freunden toiort aus die Suche, dehaupiet aber von der Poli­zei nickt unterstützt worden zu sein. Montag früh wurde dos K>nd, fest verschnürt, an einer HauSlhüre gefunden. AIS man cS löste, thrt es noch einen tiefen Atemzug und verschied. Spuren sonstiger G«watlhäi'gkeit färben stch nicht.

London, 7. März. Unterhaus. Auf eine Anfrage Campbell-BannermanS im Ver­lauf« der Debatte über das HeereSbudget er» klärte Krtegsmintster Brodrick, der jetzige Fortgang der Op ralionen in Südafrika und die große Zihi der Buren, die sich in den letzten zwei Monaten ergeben haben, recht­fertige die Erwariuna, daß lange vor Ab­lauf der 8 oder 9 Monaie, für welche die volle AufreLierhallung der bntilchen Slreit- kräfte in Südafrika in der Budgeivorlage vorgesehen ist, eine wesentliche Herabmtn« derung derselben würde erfolgen können. Als künftige Besatzung Südafrikas, wenn die gegenwäciige KristS vorbei sein werde, werden wohl 15000 Mann britischer Truppen genügen.

Eine tüchtige Frau. Vor vier Jahren beschloß, wie dasJournal" erzählt ein amerikanisches Ehepaar nach Klondyke zu gehn, um dort sein G«ück zu versuchen. AIS die Leulchen aber in Tocoma im Staate Washington angekommen waren, erklärte der vorstchtigte Mann seiner Frau noch reiflicher Ueberlegung, daß er nicht weitergehe-i würde, da das Unternehmen ihm zu gewagt erscheine. Gut!" sagte die Frau und ging allein weiter. Der Mann blieb in Tacoma. Die Jahre vergingen. Vor einiger Z-ü kam nun die tapfere Frau mit 4 Millionen ln d r Tasihe nach L°coma zurück. Der Mann war Angestellter bei der Straßendahngesell- schaft der Stadt. Nnürlich nahm er sofort seine Entlassung und stet seiner Frau zu Füßen, die glücklich darüber ist, m>l ihm baS Vermögen teilen zu können, das sie ihrer WillenSkiaft und Beharrlich! it verdankt.

Die größte Lokomotive der Welt, The Shemc adic", d-Ntzt Am rcka. DaS Gewicht des 6 Meter hohen und, mit dem Te« der, 24 Meter langen Ungeheuers beträgt 135 600 Kttogr. Der Furerkasten hat di« Größe eines Schlafzimmers. Der Rauch­fang «st dabet nur einen Meter hoch. Die Lokomotive, die vorwiegend zum Getreide- iraiSporl dienen soll, kann üver 500 voll- "eiare.ie Waggon« lchieppen. E-nverauigek Zug würde di Länge von annähernd drei Ki«oa et r baden unv die W-'zenernte von etwa 5000 HckiarenLand beföidern können. Die Röhren de« DampjkeffetS, wenn an» «in,indergereiht, würben gleichfalls eine Länge von drei Kilometer ausweisen.

(Iaso.)Wie kommt es doch, daß Si« deini Militär nicht avanciert sind?" I- wissen Sie, gnädige« Fräuirin, damals ais ich rtenie, h-rrfchte gerade so großer Mangel an tüchtigen Gemeinen"