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Stuttgart, 2. Dez. Der kommandierende General von Falkenhausen hat einen 3'/, monatlichen Urlaub angetreten, den er, wie es heißt, im Süden zubringen wird. Ange­sichts dieses langen Urlaubs wird man un­willkürlich an die Gerüchte erinnert, die vor noch nicht langer Zeit über einen bevor­stehenden Rücktritt des Generals im Umlauf waren.

Weinsberg, 1. Dez. Vereins sind 16 Häuser der Irrenanstalt Wkiß-nhof im Roh­bau fertig, also gut die Hälste deS ganze» KommplexeS. Der Bauherr (der Staat) hat deswegen gestern den stark 300 Arbeitern ein Richtfest veranstaltet mit Speise und Trank, die in den Verschiedenen Gasthäusern verabreicht wurden, im ganzen für 700 ^ Jene 16 zweistöckigen in Backstein und Ziegel von verschiedenen Farben geschmackvoll er­stellten Häuser gruppieren sich im Kreis um das größere VrwattungSgel'äude, durch einen Abstand von 100 bis 150 M-ter unter sich und von diesem getrennt. L-tzterer wird später durch Gärten und Anlagen auSgesüllt so daß das Ganze einen überaus freund­lichen Anblick gewähren wird.

Heideuheim, 2. Dez. Gestern wurde Webermeister Bäuerle beerdigt, der an einem Herzschlag gestorben war. Sein AlterSge. nossi Weber wollte dem Verstorbenen zur L ichk gehen, bekam jedoch auf dem Wege dorthin ebenfalls einen Herzschlag und war sofort lot. Ec hinterläßt eine Witwe mit 9 Kindern.

Pforzheim, 3. Dez. Am Samstag mit­tag geriet tn der Schreinerei des Joh. Kienzlc in der Turnstraße hier der Geschäftsführer Im. Schäfer in eine Transmission, von der er so wuchtig zu Boden geschleudert wurde, daß er mit einer schweren Kopfverletzung bewußtlos liegen blieb. In seine Wohnung verbracht, starb er bald darauf, 28 Jahre alt, eine Frau mit 2 Kindern himerlassend.

Neustadt a. H., 1. D-z. Gestern abend gabs aus dem hiesigen Bahnhof eine große Aufregung. Gendarmerie und Polizei woll­ten den Bahnbediensteten Albrecht wegen eine« SitllichkeitSverbrechcnS festnehmen. Dieser entfloh und sprang durch einen Pack­wagen aus die Schienen. Im selben Au. genblick fuhr der Landauer Schnellzug ein und verstümmelte den jungen Mann in schrecklicher Weise. Cm Arm wurde ihm abgefahren, am Kopfe erlitt er eine lebens­gefährliche Verletzung.

Frankfurt a. M., 3. Dez. Wie die Franks. Z'g." aus Heilbronn meldet, ist die Konstituierung der Heilbronner Gewerbe- kaffe Aktiengesellschaft heute vollzogen worden. DaS Unternehmen, welches die zusammenge- drochene Gewecvebank ersetzen soll, verfüg! Über ein Aktienkapital von 800000 ^Das Institut wird am 2. Januar 1902 seine Thätizkeit aufnehmen.

Mannheim, 2. Dez. Wie dieN-ue Badische LandeSztg." aus Kehl meldet, ist die dortige Gelretoefuma Michael Kaufmann mit 500 000 sallik geworben. An Ak­tiven sollen ca. 150 000 vorhanden sein. Beteiligt sind die Rheinische Credit- bank in Mannheim, Mannheimer Spediteure Mühlen- und Getreideflrmen.

Einer jener Giftmischer, die sich den ehrlichen Namen Weinhändler beilegen, weil sie ihr elendes Gebräu unter dem Namen zWein" verkaufen, bekam dieser Tage von

der Strafkammer Straßburg seinen Lohn. Es ist ein gewisser Leopold Weil aus Ben- feld, der bisher nur schlechtwegWein" ver­kaufte. Das Urteil lautet auf 2 Wochen Gefängnis und 500 Geldstrafe. Der Straßb. Generalanz." bemerkt hierzu: Zur Stärkung sollte man dem Weil, während er brummt, täglich einige Schoppen seines KellergewüchseS verabreichen, aber er müßte sie auch trinken f

Nicht alle Gewerbe in Deutschland sind diesmal von d-r GeschSslskrists ergriffen worden. In der Möbelindustrie, in der Karionagen- und Galanteriewareribranche sind Arbeiter gesucht. In Süddeutfchland hat stellenweise das Brauergewerbe einen Aufschwung genommen, wo die schlechte Obsternte und der Ausfall an Obstwein die Nachfrage noch Bier gesteigert hat. Die T xiil-Jndustrie, die niemals an dem allge­meinen Aufschwung teilgenommen hat, er­fährt gerade jetzt hier und da eine Besserung so daß aus sächsisch-thüringischen Orten übereinstimmende günstige Berichte über Nach­frage noch Arbeitern kommen. Auch das Baugewerbe liegt nicht so sihr darnieder, sondern erfreut sich soeben tn einer Reihe von Orten einer günstigen Geschäftslage.

Vom hessischen Hose. Zuverlässig wird aus Darmst^vt gemeldet, daß das ein­zige Kind des GrvßherzvgpaareS, Prinzessin Elisabeth, dauernd bei der Mutter verbleiben wird. Zu dem Ehekonflikt des Großhcrzogs von Hessen verlautet der Köln. VolkSztg. zu­folge aus Mainz, daß in den nächsten Tagen das in Mainz in Garnison liegende In­fanterie-Regiment Nr. 117, welches den NamenSzug der Großherzogin auf den Achsel­klappen trägt, neue Achselklappen erhalten wtrv, die lediglich die Nummer 117 tragen.

Wieviel wiegt eine Person mehr nach dem Genüsse von 10 Seideln Bier? Diese Frage wurde kürzlich von einer fideten, nicht nur vier- sondern auch wissensdurstigen Gesellschaft zum Gegenstände einer Weite gemacht. Einerseits wurde behauptet, daß ein Mehrgewicht von etwa 8 Psuad dem ungefähren Gewicht des BteiqaanlumS, wäh­rend dagegen die Ansicht laut wurde, daß die Zersetzung im Körper eine solche Ge­wichtszunahme nicht Masse. Ein Herr er­bot sich, das Quantum zu trinken, ohne vom Siuht aufzustchen. Selbstverständlich Halle vorher eine genaue Gewichtsf>ssillung stur- gesunden und die Vergleichung mit dem WägungSrcsutial nach der Einnahme der zehn Seidel ergab ein Mehr von 6'/a Pfund.

Gerüchte von Friedegsverhandlungen.

Zn Brüss l Vertaulei, baß falls England zu> Aufnahme von Friedens»«Handlungen be­reit wäre, die Königin Wiihelmwe mit llnierstützung von Frankreich und Rußland die Vermittlung übernehmen will. Die Ge­rüchte von bevorstehenden FriedenSunterhanb- tungen erhalten sich.

Lhamberlain als Staatsmann. Unter

diesem Tuet bringt Dr. Kart Piiers in der Tägl. Rundschau" einen Artikel, tn dem er zu dem Schluß kommt, es liege im eng­lischen Jnterresse, wenn Chamberlain zurück- träie. Vielleicht sei Lord Rojebery tn der Lage, ein neues politisches Programm auf- zustellen.

London, 3. Dez. DieTimes" mel­den aus Preiorla vom 30. November: Das Hauptinterrsse der militärischen Lage konzen­

triere sich jetzt auf den Westen. Die Buren, welche dort so manche Monate hindurch das Miltelland der Kolonie heimfuchten, seien sitzt über die Bahnlinie in ein Gebiet zu­rückgeworfen, wo 'S ihnen leichter werde, sich den Engländern zu entziehen. Die Opera­tion der Briten seien durch die Bodensorm deS Landes, durch Wassermangel und Ent­fernung der Eisenbahn behindert. Jetz hätten jene Buren nach Norden durchgestoßen. Die Schwierigkeit, dieselben zu sangen, werde augenscheinlich. Es feien 13 getrennte Kom­mandos, und obwohl die Engländer alles daran gesitzt hätten, sie nach Süd n obzu­drängen, so habe doch nichts verbinde-» können baß dieselben bei Erscheinen der Engländer entkamen. Die Buren seien 1500 Mann stark und von Vielen Kaprebellen begleitet.

Midelburg, 3. Dez (Reuter). Oberst Monro verwickelte am 29. November die Burenkommandantc» Wissels und Myburg in ein Gefecht. Drei Buren wurden ge- lölet, 2 verwundet, 13 gefanaen, 19 Ge­wehre und Munition und 30 Pferde er- dentet.

Bloemfontein, 3. Dez. General Elliot nahm am 27. Nov. im Norden der Oranje- Kolonie 12 0) Buren gefangen, erbeutete 600 Pferde (?)100 Wagen und 3000 S>ück Vieh.

Durban, 1. Dez. Seit Wochen ent­komm n lruppenweifc zahlreiche gefangene Buren aus den KonzenlrattonSlagern, weil die Letzteren aus Mangel an Militär schlicht dewacht werden. Die ertflohenen stoßen zu cen kämpfenden DurenkommandoS. Gleich­zeitig sind starke R-bellenscharen aus der Kapkolonic über den Oransifluß nach Norden ^ gezogen, um zu Dewet zu stoßen.

In Norwegen rüstet man sich für die G-meindewahten, die insofern ein Er- eignisMtben, als zum ersten Mai auch Frauen daran teilnehmen und zwar nicht blos als Wähler, sondern auch als Kandidat. Stimm­recht hat jede Frau, die 25 Jahre alt ist und Steuern zahlt.

Rew Aork, 3. Dez. (Ein Kistenreisender.) Bei der llölchung der Facht deö Dampfers Palatia" wurde ein Mann in einer Kiste eingenagclt gefunden. Ec war infolge von Hunger und Durst bewußtlos. Er halte lünfzchn Tage tn der Kiste zugebracht. Der Mann heißt Johann Beck und ist aus Buda- p st.

(Frech) C)ef (seinen Hausdiener im Lagerraum schlafend anlnff nv): Nanu, Sie liegen hur und schlafen, bas lst doch keine Art?! Hausdiener: Warum denn nicht, das ist doch hier der Lager­raum I

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