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frei ins Haus

Hin WaterHerz.

Roman in Origtnalbearbeitung nach dem Englischen von Clara Rheinau.

84) (Nachdruck verboten.)

In dem Gerichtszimmer befanden sich: Robert Schmitt von Chestwich, um von der düstern Miene und den seltsamen Bemerk­ungen betreffs des Verunglückten zu erzählen» welche er aus dem Munde seines Passagiers vernommen; der alte Martin, um von der Wut zu berichten, welche der Angeklagte ge­zeigt, als er erfahren, daß er seine Tochter im Hause Derings weile; mehrere Diener aus Wolstonhaus, um NordS geheimnisvollen Besuch im Herrenhaus- zu bestätigen. Hier­zu gesellte sich die ernste Thalsache, daß er in jener Unglücksnacht nicht auf sein Zimmer gegangen, daß Friedrich DeringS erste Worte, als er zum Bewußtsein kam, ihn der That beschuldigten ein halbes Dutzend Wol- stoner Männer waren bereit dies zu beschwören. Doktor Kennet sagte aus, daß Nord ihn mit dem Verwundeten nach Wolstonhaus begleitet und von Dcring als von seinem gefallenen Feinde gesprochen habe, und der letzte und schwerwiegendste SchuldbcweiS war das Ta­schenbuch mit Friedrich DeringS Namen, welches im Besitze des Gefangenen gefunden wurde. Die allgemeine Ansicht ging dahin, daß es für diesen kein Entrinnen gäbe, daß sein Leben verwirkt sei. In dem Arrest­hause zu Barstost schrieb Frank Nord einen Brief an seine Tochter. Er war überzeugt, daß ste sich sehr um ihn ängstige, und tröstete sie, daß er ruhig und geduldig sei und den Ausgang nicht fürchte. Er sprach dir Hoff­nung aus, daß ste sich den Schmerz erspare, ihn im Gefängnisse aufzusuchen daß ste aber mit ihm auf seine Freilassung sich freue, auf das Leben, welches sie, wie er fest ver­traute, dann miteinander führen würden, schrieb auch, zu seiner Selbstverteidigung, an Helene Dering, teilte ihr mit, daß er auf ausdrücklichen Wunsch ihres Bruders das fragliche Taschenbuch mit Inhalt in jener letzten Nacht an sich genommen und machte ste darauf aufmerksam, daß ihre Aus­sage von dem Vorhandensein des Taschen­buches im Hause nach dem Unfälle von Wert für ihn sein würde. Frank Nord rechnete sicher darauf, daß Dering ihm vor seinem Tode noch habe Gerechtigkeit widerfahren lassen.

Der Tag des zweiten Verhörs kam her­an, und der Gerichtshof ein kleines Ge­bäude an der Rückseite der Stadthalle füllte sich mit Neugierigen aus Wolstvn und Barstest, sobald die Thüren geöffnet wurden. Biel Merkwürdiges gab es da zu hören, ehe der Tag vorüber war, und die Leute, welche hart um ein Plätzchen gekämpft hatten, sahen

sich belohnt für ihre Mühe. Ihrer Aller, wie der Richter, der Zeugen und des Ge­fangenen wartete eine Uebcrraschung, denn die neuen Aussagen wandten sich langsam aber sicher zu Frank Nords Gunsten. Eine schöne, bleiche Dame, in tiefe Trauer ge­kleidet, die Schwester des Verstorbenen, trat in die Zeugenloge und beschwor, daß sie per­sönlich das Taschenbuch aus ihres Bruders Rock genommen, als man ihn in jener Nacht bewußtlos nach Haus gebracht habe. Sie hatte es mit samt einem Schlüsselbund in den Kleiderschrank gelegt; wie es später in Herrn Nords Besitz gekommen, wußte sie nicht.

Sprach ihr Bruder von Frank Nord noch dessen letztem Besuch ?" fragte der Richter.

Ja zweimal. Einmal, um zu sagen, er sei sein ganzes Leben lang ungerecht gegen Frank Nord gewesen."

Wußte er, was er sprach?"

»Ja; ich glaube eS."

Fräulein Derings Aussagen fielen zu Gunsten des Gefangenen schwer tnS Gewicht. Unter dem Publikum enstand eine solche Un­ruhe, daß die Polizei ernstlich einschreiten mußte, ehe die Verhandlungen fortgesetzt werden konnten.

Der nächste Zeuge war Antonio Baretti, ein Mann, der unmöglich mit Frank Nord im Einverständnis sein konnte. Jedermann wußte, daß er ein vertrauter Freund Derings gewesen und gänzlich unabhängig sei. Bleich und verstört, mit sehr bekümmerter Miene erschien Baretti in der Loge aber klar und bestimmt gab er seine Aussage ab, zu welcher er sich, wie er bemerkte, sofort ge­drungen gefühlt habe, da es sich um Ehre und Leben eines Nebenmenschen handele. Er erklärte nicht, warum er bei dem ersten Ver­höre gefehlt, und Niemand fragte ihn dar­nach. Vielleicht war er damals nicht in Wolstvn anwesend gewesen. Seine Erzähl­ung war kurz. Er hatte in der Nacht des Unfalls zu später Stunde die Brücke passtert, da er in dem Wirtshause zu Wolstvn über­nachten wollte. Durch das unverhülltc Fenster hatte er Frank Nord an einem Tische im Kaffeezimmer schreiben gesehen. Er selbst war sogleich auf sein Zimmer gegangen und hatte von seinem Fenster aus das Unwetter beobachtet, da er keinen Schlaf fühlte. Er konnte beschwören, daß Frank Nord zur Zeit des Unfalls im Hause gewesen. Kurze Zeit vorher hatte er barhäuptig eine kleine Strecke zurückgelegt, war aber, als es zu regnen begann, langsam heimgekehrt. Baretti hatte ihn keine Sekunde aus den Augen verloren. Als das Dorf in Bewegung geriet, hörte er, wie Nord die Vorüberlaufendcn um die Ur­sache des Lärmens fragte, und sah, wie er sich ihnen anschloß und mit ihnen lief.

Diese Aussage war entscheidend Frank Nord wurde seiner Haft entlassen.

Sagte ich es nicht?" rief er triumphierend seinem Anwälte zu.Ich hatte das sichere Gefühl, daß daS Schicksal endlich müde sei, mich zu verfolgen." Er wartete io dem Gerichtsgebäude, in der Hoffnung, Helene Dering zu sehen; aber ste war bereits weg­gegangen; er wartete auf seine Tochter Elste, aber diese war zu leidend, um das Haus verlassen zu können, wie er später erfuhr; auf Antonio Baretti, der ihm daS Leben gerettet, und dieser war nirgends zu finden.

Endlich wurde Frank Nord sich bewußt, daß er immer noch ein Gegenstand der öffent­lichen Neugier sei, daß Männer, Frauen und Kinder sich eifrig um ihn scharten. Manch' mißtrauischer, zweiselder Blick folgte ihm zu dem Wagen, der ihn nach Wolstvn zurück­bringen sollte, ja eine Stimme aus der Menge rief laut:Er hat es gethan, ganz gewiß I"

Frank Nord zuckte die Achseln über den Eigensinn der Leute, über den bösen Namen, den er sich in weniger als einem Tage nach seiner Ankunft in seinem Geburtsorte er­worben. Aber er war frei alle Schatten waren aus seinem Leben geschwunden, um es nie wieder zu verdüstern. Klar und ver­lockend log die Zukunft vor ihm; diejenigen, an deren Achtung ihm allein gelegen war, würden ihn nun in dem Lichte sehen, in dem er Friedrich Dering, vor seinem Lebens­ende erschienen.

(Fortsetzung folgt.)

Kuutoristisches.

.-. (Doppelsinnig.) Fremder (zum Ka­plan des Schlosses) :Ich möchte Sie bitten mir die Altertümmer dieses Schlosses zu zeigen." Kaplan:Bedaure unendlich! Gnädige Frau nebst Töchtern sind soeben in die Stadt gefahren."

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Redaktion, Druck und Vertag von Ber nh. H»f«aun in Witdbad,