Gs ist urrbegrreistich,

daß so viele Leute sich noch der Cichorie und ähnlicher Färbemittel bedienen, während doch ein so vorzüg­licher Kaffee-Zusatz in Kathreiner's Malzkaffee existiert. DerKathreiner" verbessert jeden Kaffee, gibt einen milden, vollen Geschmack, ein feines Aroma, ist sehr ergiebig und darum auch billig und was

die Hauptsache ist er macht den Kaffee viel bekömmlicher.

Gin WaterHsrz.

Roman in Ortgtnalbcarbeilung nach dem Englischen von Clara Rheinau.

10) (Nachdruck verboten.)

Warum unmöglich?"

Weil Sie nich! in dieser Weise Sie verlassen kann. Ihr Vater ist ein Fremder für sie, und sie fürchtet sich vor ihm."

Ja, für den Augenblick; aber sie kennen Frank Nord nicht. Er ist schlau und durch­trieben ; er kann Liebe heucheln für sein Kind, auch wenn er keine empfindet, und er Versteht es, mit Feuer und Leidenschaft zu reden, wie ein Schauspieler. Eiste aber b-- sitzt ein solches Pflichtgefühl und hat sich seit Jahren so nach der Liebe dieses Vaters gesehnt, der sich grausamerweise von ihr ferne hielt, daß sie mit offenen Armen sich ihm anschließen würde, wäre sie überzeugt, daß die Sehnsucht nach seinem Kinde ihn zurück- sührt."

Und dann?" fragte Antonio.

Dann wäre sie auf immer für uns verloren. Er würde mit ihr verschwinden, und wir würden nie mehr^von ihnen hören."

Der Elende!" rief Antonio.

Er war aufgesprungen und durchmaß mit langen Schritten das Zimmer, während Herr Dering abermals feen GtaS leerte. Als Antonio auf seinen Platz zurückkehrle, blickte er düster und nachdenklich auf den Teppich zu seinen Füßen.Heer Dering," sagte Baretti langsam,auf alle Fälle muß sie vor ihrem Vater gerettet werden. Sie Sie kennen meine Liebe für Elste, und ich hege die schwache Hoffnung, daß sie er­widert werde. Ich wünsche aber Elste nicht durch übergroße Eile zu beunruhigen. Ich hatte die Absicht, über Ihre Mitteilungen nachzudenken und ruhig und ernsthaft mein weiteres Vorgehen zu überlegen. Wenn Sie es ober wünschen, so will ich Elste heute Abend noch meine Liebe gestehen."

Ich wünsche es dringend, Baretti. Es wäre noch ein weiteres Band, welches sie von ihm fern hielte."

Ja, wenn sie meine Hand annimmt."

Sie zweifeln daran?"

Ehe ich wcgging, zwtifelte ich nicht da­ran, denn ich war ein junger, eingebildeter Mann; aber seitdem habe ich unendlich ge­altert. Herr Dering," rief er aus, leiden­schaftlich mit der flachen Hand aus den Tisch, schlagend,Sie können sich nicht verstellen, wie alt ich geworden bin I"

Ich verstehe kein Wort von dem, was Sie sagen," versetzte Dering verwirrt.Am Ende habe ich doch zuviel Portwein ge­trunken."

Ich kann weine Elste nicht verlieren," fuhr Antonio plötzlich sehr ernst werdend, fort.Kann ich sie glücklich machen und ich hoffe es so will ich heute abend mit

ihr reden, mit Ihrer Erlaubnis Ihrer »allen Einwilligung, Her Dering?" wieder­holte er mit großem Nachdruck.

Ja, mit meiner vollen Einwilligung, Baretti. Frank Nord würde der Vernunft Gehör geben, wenn ich ihm sage, Elste stehe im Begriff sich zu verheiraten."

Gut; wir wollen den Versuch machen. Der Himmel stehe uns bei."

Bei diesen Worten nahm Antonio ohne Umstände die Flasche aus Herrn DeringS zitternder Hand, welche sich gerade wieder darum geschlossen, und goß sich selber einen vollen Becher ein, wie, um sich zu stärken für die bevorstehende Aufgabe.

Soll ich Sie jetzt allein lassen, damit Sie sich ein wenig vorbereiten können?" fragte Dering.Man wird sich ohnehin schon wundern, was wir zu sprechen haben."

Ach ja, lhun Sie das," sagte Baretti erleichtert aufatmend, als ob er Dcrings Gesellschaft müde sei.

So werde ich aber Elste unter irgend einem Vorwände später hierhrrschicken?" sagte Dering.

Nein, nein I" wehrte Antonio.Ich ziehe vor, mir selber eine Gelegenheit zu einer Unterredung mit ihr zu suchen. Ich werde eS nicht versäumen."

Herr Dering erhob sich und ging mit langsamen, feierlichen Schritten der jThüre zu. Noch schwankte er nicht auf seinem Wege, aber jede seiner Bewegungen ver­kündete die Unsicherheit, welche das erste Stadium der Trunkenheit zu kennzeichnen pflegt.

Als er das Zimmer verlassen als Antonio Barrelti sich ganz unbeobachtet wußte, da ging eine große Veränderung in feinen Zügen vor. Schmerz, Zweifel, Gewtssens- visse drückten sich deutlich darin aus. Er v.rsenklc beide Hände in den Tiefen seiner Taschen, streckte die Beine weit von sich und begann über seine nächste Zukunft nachzu­denken. Er hatte voll freudiger Hoffnung diesem Tage entgegengesehen, und sitzt, da er gekommen, war es glaublich, daß er nicht darauf vorbereitet war, daß er zurückschrcckte vor der Aufgabe, die ihm so erleichtert wor­den daß er seiner Macht über ein junges Herz weit weniger sicher war?"

Zwei Worte entfuhren ihm, ehe er sich erhob und mit raschen Schritten, wie ein Mann, der einen festen Entschluß gefaßt, in das Gesellschaftszimmer ging; cs waren seltsame Worte aus dem Munde eines hoff­nungsvollen Liebhabers.Armes Mädchen I" sagte er. Und ehr eine Stunde vergangen war, suchte Antonio Baretti eine Gelegenheit, sich dem Gastgeber zu nähern, und flüsterte ihm leise zu:

Es ist Alles in Ordnung Elste ist meine Braut I"

6. Kapitel.

Noch eine volle Stunde, nachdem An­tonio als der letzte der Gäste das Haus ver­lassen , hatten die beiden jungen Mädchen in dem Gesellschaftszimmer zugebracht, Elste in unbeschreiblicher Seligkeit der älteren Freundin ihr Glück verkündend. Jetzt aber drängte Helene darauf, daß eS Zeit sei, zur Ruhe zu gehen, und Elste trennte sich mit einem herzlichen Kuß von der Gefährtin, ohne in ihrem Glücksrausch auf deren selt­sam ernste Stimung zu achten.

Als sich die Thür hinter Elste geschloffen, blieb Fräulein Dering einige Minuten wie an der Stelle gewurzelt. Bleich und strenge sah sie aus, die weißen Hände ineinander verschlungen, fast tneinandergepreßt wie dor heftigem Schmerz, der sich nur so ertragen lt-ße.

(Fortsetzung folgt.)

Verschiedenes.

Kostbare Raritäten. Vor einigen Jahren hatte ein Pariser Händler mit alten und Kunstsachen in seinem Laden die Haut der Schlange ousgehängt, die Eva verführt hatte. Adam halte die Schlange nachher erschlagen. Die Haut vererbte sich unter s-ine Nachkommen in Asten, wie eS eine Menge Zeugnisse bestätigten, die der Händler vorlegte. Jetzt hat lautVoss. Zig." ein Haarkräusler im Badeort Bourboule in seinem Schaufenster einen häßlichen Knüttel ausge­stellt mir der Betschrtft:Stock ans echtem Olivenholz, aus Jerusalem, der Pontius ge­hört hat tm Jahre 27 unserer Zeitrechnung, Preis 7000 Fr." Da fehlen bloS noch der Regenschirm des HerodeS und die Brille deS Hohepristers Kaiphas.

(Das neue Mädchen.) Frau:Ein Mädchen, das die Stelle ausfüllen will, muß in erster Linie schnell und gewandt sein, sind Sie das?" Dienstmädchen:Und ob ich schnell bin I Ich habe in Damenrad­fahren schon zwei erste Preise geholt."

(Selbstschätzung.)Wo bist Du heute Abend?' Schusterlehrling:Ick versammle mir mit mehrere Kollegen zu eenem Herrenabend."

Eine graphische Darstellung der Er­gebnisse der jüngsten Landtagswahlen ist von Bauamtswerkmeister Hammer in Stutt­gart herausgegeben worden. Sie rubriziert die einzelnen Wahlbezirke und ihre Vertreter unter die im Landtage vertretenen Parteien, so daß die Stärke der letzteren sofort ersicht­lich ist. Ergänzt wird die Liste durch Ta­bellen über den Wahlausfall in den vier Kreisen Württemberg und die Gesamtstim­menabgabe für dfe einzelnen Parteien, sowie durch Aufzählung der Privilegierten. Preis 20 Zu haben bei G. Riexinger, Buch­binder.

Redaktion, Druck und Verlag von Beruh. Hofmann in Wildbad.