„Der Kccffee scHmecirt Heute nicht"
hört man oft sagen. Warum? weil es an der richtigen Zubereitung gefehlt hat! Nehmen Sie Kathreiner's Malzkaffee als Zusatz und Sie erhalten einen vollmundigen, delikaten und dabei sehr bekömmlichen Kaffee!
Kin WuterHerz.
Roman in Ortginalbearbeitung nach dem Englischen von Clara Rheinau.
6) (Nachdruck verboten.)
„Wo anders sollte sie sein?" sagte De- rtng mit etwas größerer Ruhe. „Sie stand allein in der Welt, und eS war Deiner sterbenden Schwester letzter Wunsch, daß ich Elfte als meine Tochter erziehen sollte. Ich danke Gott, daß ich meine Pflicht gclhan, und Du solltest dankbar sein für meine Sorge um sie, anstatt in Deiner allen Wildheit hierherzukommen, und sie zu erschrecken. Elfte ist glücklich. Sie liebt uns Alle, und uns ist st- über alles teuer."
„Ich bin hier, um sie abzuholen."
„Du?"
„Willst Du vielleicht den Versuch wagen, einem Vater den Weg zu seinem Kinde zu verlegen?" rief Nord. „Ah, ich merke schon, Ihr habt sie auf das Ungeheuer vorbereitet, als welches jene Lügcnblätter mich schilderten."
„Du thust mir abermals Unrecht, Frank Nord."
„So laß mich sie sehen."
„Jetzt im Augenblick?"
„Ja; warum nicht jetzt?"
„Die Erschütterung könnte töten; sie ist ein schwaches Mädchen, und Dein jahrelanges Schweigen ließ glauben, Du seist toi."
„O nein," jagte Nord mit grimmigem Lächeln; „noch habe ich Leben in mir." Dann durchschritt er zweimal der Länge nach das Zimmer, seinen Schnurrbart durch die Finger gleiten lastend. Es war eine schwierige Lage; um seiner selbst — um seines Kindes willen, galt es vorsichtig zu sein.
„Dertng," sagte er endlich, dem Andern die Hand bietend; „ich will das Beste von Dir denken. Ich will nicht voreilig handeln, sondern Dich um Deinen Beistand bitten."
Der große, plumps Mann ergriff voll Eifer die dargebotene Hand und schüttelte sie herzlich. „Ich will Dir helfen, wo ich kann, Frank," sagte er warm. „Wenn mit Geld —"
Ich brauche kein Geld — ich brauche Teilnahme für einen Mann, der doS Herz seines Kindes für sich zu gewinnen wünscht. Willst Du mir dabei behilflich sein?"
„Ja, ich will es."
„Das ist brav — das ist ehrenhaft von Friedrich Dering," rief Nora mit krampfhaftem Auflachen. „Wie man sich doch in den Leuten täuschen kann I Ich komme in guter Absicht, und sollte ich finden, daß Elste hier glücklicher ist, als sie es je bei ihrem eigenen Vater sein könnte, dann — Wie erstickend schwül es in diesem Zimmer ist I" rief er und riß heftig beide Fensterflügel auf.
„Welchen Vorschlag hast Du zu machen ?" fragte Dering.
„Lasse mein Handgepäck aus der alten Hülle hierherholen — ick ließ es dorten zurück. Weis- mir ein Zimmer an, wo ich
mich umkleiden kann, und dann hole mich in einer Stunde wieder ab."
„Schön, schön, sagte Dertng unterwürfig.
„Ader bewahre Schweigen über meine Person — das Schweigen des Grabes, aus welchem ich erst erstanden — bis wir einander wieder sprechen."
„Schön, schön," wiederholte Dering mechanisch.
Wo und in welcher Weise der Herr von Wolstonhaus die nun folgende Stunde zu- brachle, wußte nur er allein. Er kehrte weder zu seinen Gästen zurück, noch begab er sich zu dem Komiie-Boot, das auf dem Broad vor Anker lag, aber zur bestimmten Zeit klopfte er an der Thür des Zimmers, in welcher Frank Nord seine Toilette machte.
Friedrich Dering schien überrascht über die vorteilhafte Umwandlung, die sich in dem Aeußern seines Gastes vollzogen. In dem dunkelblauen Uniformrock, eine goldene Medaille auf der breiten Brust, sah Frank Nord wie ein echter Gentleman aus.
„Ich bin bereit," sagte er. „Du wirst mich als Oberst Parker vorstellen, einen allen Freund, der in fernen Weltteilen Dienste gethan — einen Freibeuter, wie Frank Nord einer war. Auf diese Weise wird mein Kind nicht allzu rasch erschrecken, und ehe der Tag vorüber ist, werden wir ihr die Wahrheit deigebracht haben."
„Ja," versetzte Dering nachdenklich, „Dein Plan ist der beste — Du bist sehr rücksichtsvoll, Frank."
Arm in Arm begaben sich die beiden Männer nun in das Bibliolhekzimmer und von hier aus durch die Glaslhüre in den Garten hinaus. Das blonde junge Mädchen das dem N-issnden schon früher ausgefallen , eilte rasch auf sie zu, die großen blauen Augen voll Staunen und Neugierde.
„Onkel Friedet, wo bist Du so lange geblieben?" rief sie eifrig aus.
„Ich Plauderte mit meinem Freunde," versetzte H'rr Dering und fühlte, wie die Hand dieses Freundes auf seinem Arm heftig zu zittern begann. „Elste, erlaube, daß ich Dch Oberst Parker vorstelle; Oberst Parker — meine Nichte, Fräulein Elste De- rmg."
„Nord," sagte Frank mit leiser und tiefer Stimme.
„Wir nennen sie Dering hier," bemerkte der Andere. „Es war ihr Wunsch, den Namen ihres Vaters aufzugeben."
„In der Thal!" war die hohle Antwort; dann verbeugte der Oberst sich tief vor seiner Tochter und sagte: „Fräulein Dering, cs freut mich sehr, Ihre Bekanntschaft zu machen."
4. Kapitel.
Elste Nord war ein Mädchen von mittlerer Größe, eine schlanke graziöse Erscheinung, mit denselben großen, blauen Augensternen, vte Frank Nord zur Liehe entflammt und zum Altäre geführt, als er noch ein Jüngling von kaum zwanzig Jahren war.
Welche Kluft lag zwischen jener seligen Zeit und dem heutigen Tage I Und seine Tochter nun dem Alter ihrer Mutter so nahe, daß er sich unwillkürlich um viele Jahre gealtert fühlte, während sein Blick auf ihr ruhte. Und dies war die erste Begegnung zwischen Vater und Kind nach der langen, langen Trennung I
„Ein Freund meines guten Onkels ist stets auch der meinige," sagte Elsie, dem Oberst die Hand reichend. Dieser erfaßte sie eifrig und mit so warmem Druck, daß das junge Mädchen über sein Ungestüm lächeln mußte.
„Ich bin stolz, zu Fräulein Derings Freunden zu zählen."
(Fortsetzung folgt.)
— Am 6. März dieses Jahres feiert, so Gott will, Pastor D. von Bodelschwingh seinen 70. Geburtstag. Diesen Tag können wir nicht vorüber gehen lassen, ohne dem geliebten Freunde unseres Volkes eine Freude zu bereiten.
Ungezählten Kranken, Hülflosen, Arbeitslosen, Heimatslosen aus allen Ständen ist er in schwerer Zeit Helfer und Vater geworden. Das war nur möglich, weil Gottes Gnade ein besonders reiches Maß von Liebe in sein Herz legte, sodaß er auch viele Hände und Herzen zu persönlicher, selbstloser Hingabe für Andere willig machen konnte. Weit mehr als 1000 Diakonissen und Diakonen hat er in ZOjähriger Arbeit zum Dienst für tausendfache Not gewonnen, und ein Strom von Hülfe und Segen ist durch sie von Bielefeld ausgegangen in alle Welt. —
Viele von diesen Helfern sind mit dem teuren Manne in aufreibender Arbeit grau und alt geworden. Wir sind gewiß, nichts wird dem unermüdlich für Andere besorgten Arbeiter, der uns- nach schwerer Krankheit wiebergeschenkt wurde, größire Freude machen, als eine Gabe, die ihn in den Stand setzt, ehe er selbst Feierabend machen muß, für den Feierabend seiner Diakonissen und Diakonen, ferner für Zetten der Krankheit und der Erholung von ihrem Dienst, bester als es ihm bisher möglich war, und in dem Maße, als es daS dringende Bedürfnis erfordert, zu sorgen.
Wir bitten herzlich, daß jeder, der den teuren Mann und sein Werk liebt, seine Gabe mit der Bemerkung: „Zum Feierabend" an den Siebzigjährigen selbst adressiert. Alle Gaben werden (auch mit einem etwaigen Begleitbriefe) bis zum 6. März zurückgelegt, um dem Empfänger, der gerne für jede Gabe selbst dankt, eine doppelte Freude zu bereiten.
D- Nebe, Genr.-Sup., Wirkl. Ober-Konstst.- Rat, Münster t. W.
Kommerzienrat Gottsk- Banst.
Simon, Pastor, Bielefeld.
Decktet, Regierungs- und Forstrat a. D.
Dr. Huchzermeyer, Sanitätsrat, Bethel.
Arndt, Pastor, Volmarstein.
B
Redaktion, Druck und Verlag Von Beruh. Hofma » n iu Wtldhad.