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Rundschau.

Neuenbürg, 28. Jan. Der furchtbare Sturm der letzten Nacht riß in unseren Wäldern eine große Anzahl der schönsten Stämme nieder. In Brrkenfeld wurde das WaghäuSchen durch die Gewalt eines Orkanes auf das Ackerfeld wcgaeführt. Die Bahn- link Busenbach-Brötzingen war heute früh unfahrbar.

Calmbach. Infolge des Sturmes hat auch unsere Gemeinde und Nachbarschaft gelitten. Am wildelsten tobte er auf den Waldeshügeln. Es sollen nach Schätzung mehrere hundert Festmeter Tannen und sonstige Bäume zum Teil ab- und ganz auS dem Grunde gerissen sein. So in je­dem Revier thalauswärts. Auch an ver­schiedenen Häusern wurden halbe Dächer ab­gedeckt. Ebenfalls wurden mehrere freistehende Holzremisen zu Grunde gerichtet. Die Enz ist ganz bedeutend gestiegen und hat machem Hausbesitzer die Keller gefüllt.

Teillach, 28. Jan. Mil den Bohrver- suchen nach neuen Quellen scheint es »UN doch Ernst werden zu wollen. Seit einigen Tagen stehen hiesige Wiesenbesttzer in Unter­handlung mit dem früheren Besitzer deS LöwensprudelS im Eyachthal, Herrn Diefen­bach, welcher sein dortiges Geschäft verkauft hat und nun hier Bohrungen anstellen will. Von einem endgiltigen Kaufabschluß ist noch nichts bekannt.

Winnenden, 28. Jan. Am gestrigen Sonntag wollte ein junger Mann von Korb in der hiesigen Heilanstalt einen Besuch machen und kehrte zuvor in dem Gasthaus zum Bahnhof hier ein. Während des Essens zog er einen geladenen Revolver auS der Tasche. Plötzlich krachte ein Schuß, und der junge Mann sank, in den Unterleib ge­troffen , zum Schrecken der Anwesenden toi vom Stuhle. Ob der Schuß aus Unvor­sichtigkeit oder mit Absicht abgegeben wurde, ist noch nicht aufgeklärt.

Vom Bodensee, 29. Januar. Die An­wohner des Bodensees haben aufregende Stunden hinter sich. Seit vorgestern tobt infolge eines außergewöhnlich starken Süd- weststurmeS der See in seiner Macht. In den kleineren Orten am See konnten die Schiffe nicht anlonden; einzelne Kurse konnten gar nicht ausgesührt werden. Auch jmseüs des Eres wütet der orkanartige Sturm. So wurde in Slraubenzell eine neue Turnhalle

umgerissen. Ein rapider Barometersturz von 709 auf 689 Milimel-r innerhalb 2 Tagen ist zu Verzeichnen.

Vom Fischachthal, 26. Jan. Vorgestern kam in Mlltelfifchach ein'sehr bedauerlicher Unglücksfall vor. Ausdingbauer M., welcher schon längere Zeit in einem Auge erblindet war, wurde unglücklicherweise beim Dreschen mit der Gabel in das gute Auge gestoßen, so daß dasselbe nach Aussage des Arztes verloren sein dürfte. Der nun ganz er­blindete Mann wurde in die Augenklinik nach Tübingen v-rbracht,

Pforzheim, 28. Jan. Infolge des Or­kans , der gestern das Land durchbranste, stürzte dos Stallgebäude deS Milchkuranst. lt- besttzers Joh. Gg. RotfuS zusammen, in welchem 11 Kühe, 1 Kalb und 1 Pferd standen. 5 Kühe wurden erschlagen.

Pforzheim, 29. Jan. Was ein Häckchen werden will, krümmt sich bei Zeilen. In der Bijouleciefabrik Ungerer stahl der Lehr­ling Grötz seinem Prinzipal Geld und Gold­waren im Betrag von über 300^ Hinter schwedischen Gardinen hat derselbe nun Zeit, über den Satz:Urb immer treu und Red- Uchkeit* nachzudenken.

Für die Verbesserung der Pensionen unserer Invaliden aus den Felbzügen von 64, 66 und 70/71 ist der Reichskanzler Graf v. Bülow im Reichstage mit der er­freulichen Entschiedenheit eingetreien, die ihm die Anerkennung aller Parteien eingetragen hat. Er hat die finanziellen Bedenken nicht verkannt, aber im Einklang mit der Volks­stimmung den Gedanken zur Geltung ge­bracht, daß hier höhere Rücksichten sich durch­setzen müssen und das Reich nicht knausern dürfe, wenn eS sich um erhöhte Fürsorge sür die in den deutschen Einigungskämpfen ganz- oder zum Teil erwerbsunfähig gewor­denen alten Krieger handelt. Der betreffende Gesetzentwurf wird zur Zeit ausgearbettet. Auch dem naheliegenden Gedanken, ob es nicht angängig sei, über den Kreis der eigent­lichen Invaliden hinaus im weiteren Um­fang solchen Kriegsteilnehmern von Rechts­wegen einen Ehrensold zuzuwenden, die zwar aus den Feldzügen unversehrt heimgekehrt, jetzt aber im höheren Lebensalter materiellen Sorgen und Entbehrungen auSgesrtzt sind; steht der Reichskanzler, wie vertontet, sym­pathisch gegenüber. Jedoch sind hei dieser Ausdehnung der staatlichen Fürsorge aus

alle bedürftigen Vetreranen die finanziellen Schwierigkeiten noch erheblicher und eine Ent­scheidung hat hier bisher wie dieS.R.K." mitteilt nicht gelrosfen werden können.

Ein lustiges Sekundärdahn-Jdyll.

Als der eiste Frübzug auf der Strecke Merz- dorf-Bolkenhain auf lctztaenannter Station einfuhr, wurde die verblüffende Entdeckung gemacht, daß alle Schaffner des Zuges fehlten. In angstvoller Erwartung, daß diese Be­amten verunglück! sein könnten, wurde der Telegraph in Bewegung gesetzt und da stellte sich dmn heraus, daß die Schaffner samt dem Zugführer ganz vergnüglich auf der vorh,-! gegangenen Station saßen und der Ding, warteten die von Bolkenhain her kom­men sollten. Und diese kleineDienstent- gleisung war dem Lokomotivführer auf fol­gende Weise passiert. Der Zugführer hatte ihm ein Signal zum Zurückrangicren ge­geben , das der biedere Lenker deS Dampf­rosses aber für das Abfahrtssignal gehalten und demzufolge er mit Volldampf auf Bolken­hain losgefahren war, so daß alle Kontre- signale ungehört verhallten. Der Zug mußte nun nach der Station Röhrsdorf zurückdiri­giert werden, um die kaltgestellten Beamten abzuholen. Bei den Passagieren deS Zuges hat dieses kleine Idyll, verbunden mit einer Extrafahrt, viel Heiterkeit erweckt.

Berlin, 29. Jan. Wie basMilitär­wochenblatt" aus Osborne meldet, ernannte der Kaiser den König von England zum Chef deS I.Garde-Dragoner-Regiments, dessen Chef die verstorbene Königin war.

London, 28. Jan. Dem deutschen Kai­ser sind die Diamanten zum Hosenbandorden noch auf Befehl der verewigten Königin Viktoria verliehen worden, die beabsichtigt hatte, dem Kaiser an seinem Geburtstag diese Auszeichnung zukommen zu lassen.

London, 28. Jan. Heute vormittag ist der deutsche Kronprinz vom König feierlich mit dem Hosenbandorden investiert worden. Der unter großem Glanz vollzogene Akt fand im Zimmer des Geheimen Rates statt. Anwesend waren die hohen Würdenträger des Hofs und das militärische Gefolge Kai­ser Wilhelms.

London, 29. Jan. Das Reutersche Bureau meldet aus Pretoria vom 28. ds.: In einer hier öffentlich verlesenen Prokla­mation betreffend die Thronbesteigung König Eduard« VH. von England wird neben an-