Al. Decker

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Lokales.

Wildbad, 6. Dez. (Ergebnis der Land­tagswahl vom 5. Dez ) Von 5755 Wahl­berechtigten im Oberamtsbezirk Neuenbürg haben 4447 abgcstimmt und erhielten folgende Stimmen:

Vincenz Weiß (Deutsche Partei) 1874 St. Karl Schöniuger (Volkspartct) 1243 St. O. Wasner (Sozialdemokratie) 1308 St.

Ungiltig oder zersplittert find 17 Stim­men. Es findet sonach Stichwahl zwischen Weiß u. Wasner statt.

Wildbad, 5. Dez. (Gewerbeverein Wild­bad.) Die Mitglieder werden hiemit in Kenntnis gesetzt, daß die Kgl. Zentralstelle für Gewerbe und Handel Unterrichiskurse für Meister und Gesellen abhalten wird, in denen Gewerbetreibende durch entsprechend vorgebiidete Fachleute in Teilen ihrer Ge­werbe systemalisch unterrichtet werden.

Noch im Monat Dezember sollen die Kurse für Zimmmermaler, Schneider und Top zierer beginnen. Jeder Kurs dauert etwa 10—14 Tage und findet in Stuttgart statt. Minderbemittelten Teilnehmern wird ein SlaatSbeitrag gewährt I Zu weiterer Aus­kunft ist der Vorstand jederzeit bereit.

Der Ausschuß.

Die Unruhe« in China.

London, 4, Dez. Der „Standard" mel­det aus Tientsin vom 2. D-z.: Neuerdings

wird hier durch öffentliche Anschläge aus einen drohenden Neuausbruch des Fremden- hass-s aufmerksam gemacht. Es sei in ganz China die Bildung von Freiwilligevcoips im Gange, welche die chinesische Regierung mit Waffen und Munution versehe, die sich aber im übrigen selbst unterhielten.

Schanghai, 4. Dez. Meldung des Wölfi­schen Bureaus. DaS hiesige Konsularkorps faßte den einstimmigen Beschluß, das Verbot deb Waffen« und MunittonSetnfuhr dahin zu erweitern, daß den betreffenden Staats­angehörigen auch die Bcifuhr von Material verboten wird, das zur Herstellung von Waffen und Munition bestimmt ist. Nach­träglich teilte indes der japanische General­konsul mit, seine Regierung habe ihm auf seine Meldung die Weisung erteilt, die Aus­führung des erwähnten Beschlusses aufzu- schieben.

Newyork, 3. Dez. Eine Depesche aus Peking Vom 2. ds. besagt, die Zahl der nach Piking zurückkchrender Chinesen wächst neu­erdings. Ihre Haltung ist augenscheinlich freundlich. Feldrichier verschiedener Nationen werden täglich über die in die Orte zurück­gekehrten Boxer unterrichtet. Nur diejenigen Boxer werden sestgenommen, denen nachge- wiesen wird, daß sie christliche Chinesen ge­tötet haben. — Am Freitag ist die erste Lo­komotive seit der Belagerung der Gesandt­schaften von Tientsin nach Peking gefahren.

Die Bahnlinie wird vor dem 15. ds. noch nicht für den allgemeinen Verkehr eröffnet.

Berlin, 4. Dez. Das Oberkommando meldet aus Peking: Bei Tstngwantau und Schanhaikwan werden Landungsbrücken und Feldbahnen zu einer großen Eisenbahn ge­baut. Die Eisenbahn Schanhaikwao-Peking wird voraussichtlich mitte Dezember betriebs­fähig. Feldmarschall Graf Watdersee meldet vom 3. dS. aus Peking: „Stärkere regu­läre Truppen unter einem General stehen bei Tshang, 95 Irin südlich von Tientsin. Gegen dieselben gehen von Tientsin zwei Detachements unter Oberst v. Rohrsckeidt und Major v. Falkenhayn auf beiden Seiten des Kaiserkanals vor." (Oberst v. Rohr­scheidt ist Kommandeur des 5. Infanterie­regiments, Mayor v. Falkenhayn gehört dem Generalstabc des deutschen Corps an.)

Rundschau.

Stuttgart, 4. Dez. Von der Kanzlei des Kgl. Hoftheaters wird mitgeteilt, daß auf Befehl des Königs am nächsten Sonn­tag Nachmittag ein Maffenkonzert der ver­einigten Mtlitär-Musikkorps von Stuttgart und LudwigSburg im Hoftheater statlfindet. Der Ertrag ist als Weihnachtsgabe für die in Ostasten stehenden deutschen Krieger be­stimmt.

Liebenzell» 3. Dez. Im Licbenzeller Mordproziß will immer noch keine Ruhe rintrrten. Daß die zu lebenslänglichem Zucht-