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Lokales.

Wildbad, 19. Nov. Die auf gestern nachmittag in den Saal der Sonne zu Neuen­bürg zur Aufstellung eines LandtagSkandidatcn einberufene Versammlung war, nament­lich auch von Wtldbad aus, außerordentlich stark besucht. Der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt- Nach kurzer Begrüßung der Versammlung durch Gemeinderat Fieß wurde Herr Sägwerkbesitzer Schöninger in Calmbach einstimmig als Kandidat auf­gestellt. Hierauf entwickelte Herr Schöninger unter vielfachem Beifall die G>undsätze, von denen er sich im Falle einer Erwählung leiten ließe. Stürmischer Beifall folgte seinen Ausführungen.

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Die Unruhe« in China.

Shanghai, 14. Nov. Verschiedene Zeit­ungen meldeten aus Hstan, daß der Kaiser von China an chinesische und fremde Beamte in Peking ein Telegramm abgehen lassen wollte, worin der Kaiser milteilt, daß er, wenn seine Umgebung nicht den Gehorsam verweigert hätte, längst nach Peking zurück­gekehrt wäre, Die Blätter berichteten weiter, daß die Kaiserin zwei Vertrauensmänner des Kaisers, welche das Telegramm zur Beförder­ung bringen wollten, hinrichten ließ. Diesen Meldungen werden jetzt vom Telegrophen- dircktor Scheng auf das Entschiedenste wider­sprochen; dieselben werden als unbegründet erklärt.

Berlin, 15. Nov. Nach einer Meldung des Oberkommandos in Peking vom 11. ds. befindet sich die ehemalige chinesische Garni­son von Peking zwischen Huatlai und Hsueen- kwa (83 und 142 Irin nordwestlich von Pe­king). In dieser Richtung wurde deshalb, sowie zur Unterstützung bedrohter Katholiken aus den dringenden Wunsch des Bischofs Favier unter Oberst Graf Aock von Warten- durg eine Expedition entsandt, bestehend aus dem 1. Bataillon des 1. Regiments ohne die 3. Compagnie, einer Jägercompagnie, der 2. Eskadron, einem Zug Gebirgsartillerie, einer Compagnie Oesterreicher, sowie einem Bataillon und einer Gebirgsbatterie Italiener.

Hongkong, 14. Nov. Berichten aus Canton zufolge wurden in FStschau Plakate angeschlagen, wodurch die Bevölkerung gegen die Christen aufgereizt wird. Die Christen werden alö Seeteufel beschrieben, die yyr

mehreren Jahrzenten in Canton eindrangen und Pläne ersannen, um sich des Landes der Chinesen zu bemächtigten und ihre Zau­bereien den Leuten lehrten. Die rechtschaffenen Männer Fätschaus kochten vor Groll gegen das Gift der Teufel. Sie seien begierig da­rauf die Kirchen zu zerstören, die Häuser der eingeborenen Christen wegzunehmen und sich Wongtschoungtings, des Hauptes der fremden Kirchen, zu bemächtigten. Die Pla­kate setzen als Termin für die Vernichtung der Kapellen und des KirchenvorcsteherS den 20. November fest.

London, 15. Nov. Ein Telegramm der Daily News" aus Schanghai meldet, ein konservatives Blatt fordert in einer Besprech­ung der Expedition nach Paotingfu die noch nicht verhafteten chinesischen Beamten, deren Leben die Verbündeten bedrohen, auf einem schimpflichen Tode durch Selbstmord zuvor­kommen.

London, 16. Nov. Nach einer Meldung der Morgenblätter aus Schanghai vom 14. dS. besagt ein Bericht aus zuververlässtger chinesischer Quelle, daß Prinz Tuan und General Tungfusiang in Kansu die Fahne des Aufstandes erheben. DerStandard" meldet aus Schanghai vom 14. ds. MtS., der Vizekönig von Wutschang, Tschang-Tschi- Tung, soll damit beschäftigt sein, noch 10000 Mann mobil zu machen. Er schlug dem Vizekönig Likinji vor, ihre Truppen zu ver­einigen und sic gemeinsam den Verbündeten «ntgegenzustellen, falls letztere einen Uangtse- hafen als Basis ihrer Operationen gegen Schonst benützen sollten. Die chinesischen

Behörden in Sutschufu bet Schanghai treiben von allen dort ansäßigen wohlhabenden Chi­nesen große Geldsummen ein.

Rundschau.

Das Jahr 1901 ist ein gewöhnliches Jahr von 365 Tagen. Der Aschermittwoch fällt auf den 20. Februar, weshalb der nächste Fasching kurz ist, er dauert 6. Wochen 2 Tage. Der Ostersonntag fällt auf den 7, April., der Pfingstsonntag auf den 26. Mai. Sonnenfinsternisse sind zwei (18. Mai und 11. Nov.), Mondfinsternis eine (7. Oktober.)

Stuttgart, 15. Nov. Der frühere Mi­nisterpräsident v. Mittnacht ist vom Gemeinde­rat zum Ehrenbürger der Stadt Stuttgart ernannt worden.

Stuttgart, 14. Nov. Frhr. v. Münch ist infolge der Ergebnisse seines Rottweiler Prozesses gestern aus der Irrenanstalt Win­nenthal entlassen worden.

Stuttgart, 12. Nov. Der Württ. Schutz­verein für Handel und Gewerbe schreibt uns In den letzten Monaten haben sich mehrfach Personen aus den verschiedensten Ständen (Arbeiter, Lehrer, Beamte) bei uns über die Drtailreisenden Berliner und rheinischer Wäschefirmen bezw. über diese selbst beschwert. Die Reisenden boten u. a. unter allerlei Vor­spiegelungen Hemden zu einem Preis von ^ 7.50 und 8.50 per Stück an. Die Hemden sind wie von Sachverständigen fcstgestellt wurde in jedem kaufmännischen Geschäft selbst an den kleinsten Plätzen für ^ 3.50 bis 4 zu haben. Sind die Leute auf die Vorspiegelungen der R<i»