fielen, 4 Offiziere und 86 Schützen wurden verwundet.

Washington. 14. Nov. Es verlautet, daß außer den Punkten, über welche sich die Gesandten in Peking als Grundlage einer Regelung der chinesischen Angelegenheit einig sind, mehrere andercwahrscheinlich Beachtung finden werden. Einer dieser Punkte betrifft die Frage, ob Peking die Eigenschaft eines offenen Hafens eingeräuwt werden soll, wo­bei die Freiheit des Handels und deS Ver­kehrs mit den Ausländern, wie er bis sitzt nur für die VkrtragShäfen besteht, auf die Stadt auSzudehncn wäre. Es ist von hohen chinesischen Kreisen in dieser Richtung eine Anregung auSgcgangen.

N u n - s ch « rr.

Seine Majestät der König hat auf di« Stelle des EisenbahnbautnspektorS in Pforzheim den Bauinspekior Dritter bei dem bautechnischen Bureau der Generaldirek­tion der Staatseisenbahnen auf Ansuchen ver­setzt.

Stuttgart, 13. Ncv. Freiherr Dr. v. Mittnacht empfing am Sonntag den Besuch Sr. M. deS Königs, welcher sich längere Zeit aushielt. Eine größere Anzahl von Herren gab nur die Karten ab. v. Mitt­nacht wird nach Erledigung einiger geschäft­lichen Angelegenheiten zu dauerndem Aufent­halt in seine Villa nach Friedrichshafen über- stedeln.

Stuttgart, 11. Nov. DerFränk. Kur." hört dem Staatsrat Balz als VerkehrSmint- ster und den Präsidenten v. Ow als Minister deS königlichen Hauses nennen. Nach dem Schwäb. Merkur" ist Freiherr v. Soden auch zum BundcSratsbcvollmächligten Würt­tembergs ernannt.

Am Sonntag nachmittag wurde auf dem Friedhof In Gerlingen das gemeinsame Grab von Schillers Vater und jüngster Schwester unter zahlreicher Beteiligung aus Nah und Fern aufs schönste geschmückt und eine von Pelargus in Stuttgart gegossene Gedenktafel angebracht. Als Redner traten auf Chefredakteur Müllcr-Palm-Stuttgart, Redakteur Ltndenbcrger-Leonberg und Pfarr- verweser Dreher. Die Liedertafeln von Ger­lingen und Lconberg eröffnet!» und schlossen die Frier.

Lausten a. N , 13. Nov. Ein schreck­licher Unglücksfall ereignete sich lautNeck. Ztg." am Sonntag abend in einiger Entfern­ung des hiesigen Bahnhofs. Ein aus Hohen­haslach gebürtiger Soldat, der mit dem Za­bergäuzug hier ankam, und nach Heilbronn zurückkehren wollte, stieg aus Versehen in einen Zug, der in der Richtung Bietigheim- Stuttgart fuhr. Während der Fahrt be­merkte der Soldat seinen Irrtum und sprang aus dem Wagen, wobei er das Genick brach. Der Tote wurde ins hiesige Leichenhaus ver­bracht.

Untertürkheim, 14. Nov. Heute früh tötete die BahnwärterSfrau Bottlinger ihr 2'/»jähriges Kind durch Durchschneiden deS Halse-. Hierauf wollte sich die Rabenmutter selbst entleiben, was ihr jedoch nicht g-la> g.

Nagold, 11. Nov. In nicht geringen Schrecken wurde heute mittag eine hiesige KaufmannSfamile versetz«. Kaum hatte die Tochter einem armen Reisenden einen Teller Suppe verabreicht, als dieser, von einem Herzschlag getroffen, tot niedersank. Der

jäh Verstorbene soll aus Tuttlingen stammen; er ist ca. 45 Jahre alt; seine mitgeführten Papiere lauten auf dm Namen Schneider.

Balingen, 9. Nov. Was man nicht alles verlieren kann. Die Trikotfabrik Stroß- berg sucht einen verloren gegangenen Maurer­meister im Anzeigenteil deSNeuen Albboten". Sie schreibt:Schon vor 3 Wochen ging ein ziemlich korpulenter Maurermeister von Straßberg verloren. Sollte der Betreffende wieder gefunden werden und derselbe in diesem Jahre noch Lust zur Arbeit verspüren, so wird gebeten, denselben zu seinen halbfertigen Arbeiten zurückzubringen, andernfalls müßte demselben sein halber Kübel Speis und das Handwerkszeug gegen Ersatz der VerbringungS- kostea zugestellt werden. Nach deman­dernfalls" scheint die Trtkotfabrik den Platz zu.kennen, wo der verloren gegangene Maurer­meister sicher zn finden ist.

Ulm, 12. Nov. Der Gefreite Binder, der elften Kompagnie des Jnf.-Reg. Nr. 120, gebürtig von Gruorn fiel gestern abend beim Uebergang über die Heidenheimer Bahn­linie zu Boden und schlief ein. So da- liegend wurde ihm vom Heidenheimer Zug der rechte Arm abgefahren. Er wurde ins Mtlttärlazaret gebracht.

Berlin, 14. Nov. Heute mittag um 12 Uhr fand im Rittersaal« des Schlosse- die feierliche Eröffnung des Reichtags durch den Kaiser statt.

Berlin, 12. Nov. DieNordd. Allgem. Ztg." schreibt über den Rücktritt deS würt- tembergischen Ministerpräsidenten Frhrn. v. Mittnacht: Die deutsche Presse ohne Unter­schied der Richtung spricht ihre dankbare An­erkennung aus für das segensreiche, vater­ländische Wirken deS greisen Staatsmannes, der die Interessen der engeren Heimat mit denen deS Reichs stets ln Einklang zu bringen verstand. Indem er jetzt durch die Rücksicht auf seine Gesundheit genötigt, als der letzte der Staatsmänner, die in sturmbrwegter ern­ster Zeit an den Verträgen zur Gründung des Reichs mitgewirkt haben, in den wohl­verdienten Ruhestand tritt, begleiten ihn die aufrichtigsten Wünsche aller für einen noch recht langen freundlichen Lebensabend.

Unschuldig verdächtigt. Im Post­amt Laaber (Bayern) fehlte eine Mappe mit Marken im Werte von 2484 35

Der dortige StationSdiencr wurde alsDieb" bezeichnet und verhaftet. Endlich ließ der Unterfuchnngsrichter auch das Pult öffnen, aus dem die Mappe verschwunden war und stehe sie halte sich über die Schublade hinauSgeschvben, lag hinten im Schrank un­versehrt mit sämtlichen Postwertzeichen. Na­türlich wurde der Unschuldige sofort in Frei­heit gesetzt.

Der Fall, daß jemand zweimal seine silberne Hochzeit feiern kann, ist in Godes­berg zu verzeichnen. ES handelt sich um den ältesten Bewohner unseres Orteö, den 88jährigen Johann Peter Schnitzler, der mit feiner ersten Frau 37 Jahre verheiratet war und jetzt anch mit seiner zweiten 25 Jahre Ehestand hinter sich hat.

Durch einen merkwürdigen Vorfall trat in einer Mühle in Tauberrettersheim an der bayr.-württ. Grenze eine Stockung des Betriebes ein. Bei Mühlebesttzer Müller versagte plötzlich die elektrische Kraft. Als der Besitzer nach dem Wassereinlauf an der Turbine sah, machte er die Wahrnehmung,

daß dieser mit Aalen vollgeschwemmt war und diese den Zufluß des Wassers zur Tur­bine vollständig gehemmt hatten. Infolge starken Regens in letzter Zeit war die Tauber gestiegen und die Aale bejgeschwemmt worden. Dieselben ergaben einen außergewöhnlich reichen Fang.

Wieder ein Eisenbahnunglück Auf dem Bahnhöfe Choisy le Roy im Departe­ment Seine et Marne stieß der von Nantes kommende Schnellzug mit einem Personen» zug zusammen. 8 Personen sind tot, 16 verwundet. Die Schnellzugslokomotive stürzte um. Mehrere Eisenbahnwagen wurden zer­stört. Da« Gleis ist gesperrt. Der Mi­nister der öffentlichen Arbeiten ist nach der Unglücksstätte abgcreist. Unter den Toten befinden sich der Heizer und der Zugführer deS Schnellzuges. Der Zusammenstoß scheint durch ein falsches Signal herbcigeführt wor­den zu sein.

Paris, 10. Nov. (Das Schwurgericht) verurteilte Salsou, der das Attentat auf den Schah von Persien verübte, unter Annahme mildernder Umstände wegen Mordversuchs zu lebenslänglicher Zwangsarbeit. Salsou ge­stand im Verhör zu, daß er das Attentat beging, um der anarchistischen Idee zu dienen und daß er bereits Casimir Perier vergebens aufgelauert hätte, um ihn zu ermorden. Ein Sachverständiger für Schußwaffen erklärte, der Revolver SalsouS habe normol funktioniert und nur dem Umstande, daß der Hahn be­schädigt war, sei es zuzuschreibeo, daß der Schuß fehl ging, der sonst den Tod de« Schahs herbcigeführt hätte. Die Aerzte er­klärten, daß Salsou zurechnungsfähig sei.

Freibier laut Testament. In dem bei Aachen gelegenen, auch als Wallfahrtsort bekannten Flecken Cornelymünster ist im Alter von 66 Jahren der Brauereibesitzer Joseph Schmitz gestorben, der durch Umsicht und Thatkraft das ererbte väterliche Geschäft zu hoher Blüte gebracht hatte. In seinem Testamente bestimmte er, daß am Tage seines Begräbnisses in sämtlichen Gastwirtschaften von Cornelymünster für jedermann, der es begehre, auf Kosten seines Nachlasses Frei­bier verabfolgt werden soll.

Eine drollige Bescheinigung hat sich lautN. Mülh. Ztg." einer der Bürger­meister eines NachbarkantonS von Hüningen geleistet, indem er bei Ausstellung eines Ge- sundheitsscheines zum Transport eine« Stück Rindviehs zum Markt folgenden Wortlaut gebrauchte:Ich, Bürgermeister der Ge­meinde N. N. bescheinige hiermit, daß in der Gemeinde N. N. unter uns Hornvieh keine ansteckende Krankheit herrscht."

Ein förmliches Studium würde da­zu gehören, wollte die Hausfrau sich mit allen den vielen Fabrikanten der Lebens, und Genußmitlelbranche bekannt machen, die täg­lich in den Zeitungen angrprtesen sind. Die Frauen thun daher am Besten, sich an schon bewährte, bekannte Erzeugnisse zu halten, wie z. B. Kathreinrr's Malzkaffe«, der unstreitig ein ausgezeichneter Kaffee-Ersatz ist und zu den allerbesten Zusätzen zählt, die man ge­brauchen kann. Kathreiner'ö Malzkaffee von vielen Leuten gern pur getrunken macht nämlich den Kaffee nicht nur voller und milder im Geschmack, sondern auch be­kömmlicher.

sflrd<ckti»u, Druck und Verlag von Beruh. Hosmauu in WWab.