Wichtig!! 68,300.
Unter dieser Nummer ist das Patent eingetragen, wonach Kathreiner's Malzkaffee mit Geschmack und Aroma des ächten Bohnenkaffes versehen wird. Infolge seines Patentschutzes darf Kathreiner's Malzkaffee nicht nachgemacht werden; er ist von allen Kaffee-Zusätzen der weitaus beste!
Hand, „ich muß es wissen, denn es handelt
Heimliche Liebe
Roman von Helme Voigt.
IS) (Nachdruck verboten.)
Ohne sich noch einmal umzuwenden ging sie hinein ins Krankenzimmer und der Senator wandte sich gleichfalls der Thüre zu; noch ruhte der verhängnisvolle Brief in seiner Hand, noch hatte er die Worte Frau von TrahlowS nicht vergessen — aber dennoch leuchtet« es wir ein Heller Schimmer in seiner Seele auf — das Wcihnachtslied hatte sich noch einmal entzündet, es strahlte wunder- herrlich: wie wenn sie unschuldig wäre! Aber der Brief —
Drinnen an Lothars Krankenlager kniete Nora, das Haupt in die Kissen verborgen und weinte unaufhaltsam; Trahlow schlummerte fieberhaft, abgerissene Worte klangen von seinen Lippen» die Hände zuckten nervös auf der Decke. —
Also das war das Endel Ihr Glück, ihr sonniges märchenhaftes Glück, welches sie oftmals in stillen Stunden erträumt, eS lag zerbrochen, zerschellt am Boden und von weit her drang der Mutter scharfes Lachen an ihr Ohr. Armes junges Geschöpf. O, nur ein einziges warmes Wort von AlbrcchtS Lippen und sie hätte ihm alles bekannt, den unendlichen Jammer, die Schande welche die Mutter über sie gebracht, und die ihr und Lothars Glück vernichtet. Wie durfte sie an van der HuylenS Seite weiter leben, wenn man mit Fingern ans sie wies, wenn man sich zurauute: „Seht dort jene Frau. Sie war ein arme« Mädchen, welches des Geldes wegen jenen edlen, braven Mann heiratete, der ihr seinen alten angesehenen Namen gab, damit sie ihren befleckten oblegen konnte!«
Wie ein böses Phantastegebilde stand jenes Kartenblatt vor ihren Augen, von dem Lothar phantasierte, welches sich in den Händen jenes ränkesüchtigen Mannes befand und daS Nora um jeden Preis wieder haben mußte. Um jeden Preis? Armeö Kind, sie ahnte nicht, welchen Preis man dafür von ihr fordern werde I
Stunde um Stunde dieses fürchterlichen TageS schlich dahin, Nora wollte fast verzweifeln, denn sie hörte garnichts, sah auch niemanden außer dem Diener, welcher siebet Lothars Pflege unterstützte.
Endlich, der kurze Januartag ging zu Ende, in den Straßen flammten die Laternen auf, als das Stubenmädchen einen Brief brachte mit den etwas neugierigen Worten: „er ist von Herrn Havptmann von Bieberstein, gnädige Frau; er läßt sich nach dem Befinden des Herrn Assessors erkundigen."
„Ich ließe danken — eS ginge noch nicht viel besser. Gteb den Brief her, Rosa.«
Mit bebenden Händen riß sie das vcilchen- dustende Couvert herab und nahm den eng- beschriebenen Bogen hervor: zum ersten Male im Leben schrieb ein anderer Mann als ihr Gatte an sie! Zuerst vermochte
sie kaum die Buchstaben zu erkennen. Thränen verdunkelten ihre Augen, dann nahm sie alle Selbstbeherrschung zusammen und laS wie folgt:
„Meine sehr verehrte, gnädige Frau l Ihr allerliebstes Billet von heute morgen, welches ich allerdings mit einem anderen, weniger angenehmen Ihres Herrn Gemahls erhielt, hat mir zu denken gegeben. Ich überlegte hin und her, wie eS möglich sei, Ihren so dringenden Wunsch zu erfüllen, sah aber leider keine Möglichkeit dazu. Vielleicht hätte eine mündliche Unterredung ein zufriedenstellenderes Resultat geliefert, jedoch so muß ich Ihnen schöne Frau, leider bekennen, daß ich mich niemals von meinem pikanten Kartenblatte trennen werde, eS sei denn gegen einen sehr hohen Preis! Ob sie gewillt sein möchten, denselben zu zahlen, um mein Stillschweigen zu erkaufen, fragt sich noch. Mit Ihrem Herrn Gemahl habe ich die Ehre, morgen früh sehr zeitig zusammen- zulreffen, hoffentlich ist eS nichts unangenehmes , was daraus resultiert, eS sollte mir auch für sie leid thun. Mit einem ganz unterthäntgsten Handkusse und der Versicherung alter Freundschaft grüßt Sie wie ehemals
Ihr treuer Sklave Egon von Bieberstein.
Empört warf die junge Frau den Brief beiseite; wie durfte es ein Mann wagen, mit solch' zudringlicher Vertraulichkeit einer verheirateten Frau zu schreiben, mit deren Gatten er am andren Tage ein Duell auS- fechteu sollte! Und doch! Er sprach von einem Preise, von einer mündlichen Unterredung? Wenn Nora das Kartenblatt besaß, dann wollte sie vor ihren Gatten treten und ihm alles sagen; wollte noch in elfter Stunde jenes unselige Duell verhindern und ihre Unschuld, ihre — Liebe ihm beweisen! Er liebte sie ja, hatte er gesagt, sie erglühte wie ein junges Mädchen, wenn sie daran dachte, wie glücklich sie dann sein könnten. Ja, eS war eine herbe Prüfungszeit über sie gekommen, sie wußte, was es hieß: in Thränen säen, und stürmisch pochend verlangte ihr Herz danach, mit Freuden zu ernten.
Die Lampe warf ein gedämpftes Licht auf den Kranken, leise trat der Diener ein und brachte frisches Wasser; die junge Frau erhob sich, winkte ihn heran und frug halblaut: Könnten Sie wohl eine Stunde hier bleiben, bis ich wieder komme? Ich muß noch eine eilige Besorgung in der Stadt machen.«
„Gewiß, gnädige Frau,« nickte der Mann freundlich, „recht gern. Ich hole mir nur die Putzseife und Lappen, denn ich soll des Herrn Senator silberne Stutzuhr putzen.«
„Wissen Sir nicht — ob mein Mann — morgen zeitig auSgeht?« forschte die junge Frau verlegen und ehe der Diener eS sich versah, glitt ein Fünfmarkstück in seine
sich um wichtiges. Wenn Sie es erfahren und mich hinführen wollen — werde ich Ihnen sehr dankbar und erkenntlich sein.« Das schöne Gesicht trug so unverkennbare Spuren von Kummer und Angst, diebraunen Augen standen voll Thränen, und teilnehmend schaute der Mann seine Gebieterin an.
(Fortsetzung folgt.)
Verschiedenes.
— Dante's göttliche Komödie, dieses unsterbliche Gedicht, das eher aus der Feder eines Engels als eines Menschen geflossen, zu popularisieren, welch herrlicher Gedanke! Die schon von früheren Jahren her bekannte Schuler'sche deutsche Dante-AuSgabe, von welcher der berühmte Dante-Forscher Or. Scartazzini sagt, „eS möge die Lektüre dieser Einführung in den Inhalt des Gedichtes Manchem viel besser munden als die Lektüre des schwerverständlichen Gedichtes selbst«, diese Dante-Ausgabe, elegant gebunden, mit 125 sehr schönen Vollbildern und 70 Zeichnungen wir nun von der Firma I. Schweikert in Stuttgart als Gratis-Prämie auf 5 Nürnberger SebalduS-Lose verabreicht. Gegen Einsendung von M. 10.80 werden 5 Lose, die Gratis-Prämie und später die offizielle Gewinnliste franko zugesandt. Die SebalduS- Lotterie ist eine reine Geld-Lotterie (Haupttreffer M. 50 000, M. 20 000 etc., zusammen M. 120 000 baar ohne Abzug, Gewinnziehung 15. Nov.) und bezweckt die Wiederherstellung dir weltberühmten, althi- storischen St. Sebalduskirche in Nürnberg. Diese Lotterie wurde in Anbetracht des edlen und gemeinnützigen Zweckes auch in unserem Staatsgebiete genehmigt.
DaS Werk ist in unserem Besitz, wir sind von demselben sehr entzückt; es bildet gleichzeitig ein herrliches Gelegenheits- oder Weihnachtsgeschenk.
— Mit vielem Geräusch wird in diesem Jahre eine neue „noch nicht dogewcsene« Ecdbeersorte die „Mammout-Erdbeere« empfohlen, die sich durch eine besondere Größe und köstliches Aroma auszeichnen soll. Wir der König!. Gart'nbaudirektor Göschke in ProSkau in der neuesten Nummer deS praktischen Ratgebers im Obst- und Gartenbau mitteilt, handelt es sich um eine Sorte, dir genau vor 50 Jahren 1850/1 viel Aussehen erregte, die aber längst abgethan ist, weil sie sich, eine Chili-Erdbeere, als für unser Klima viel zu empfindlich erwiesen hat. „ES dürfte somit«, schließt Herr Göschke, „ein ganz müßiges Bemühen sein, solche längst vergessene Altertümer wieder auSzugrabcu, zumal wir genug andere vorzügliche Erdbeersorten von unzweifelhaftem Werte für die verschiedenen Kulturzwecke besitzen.«
(Der galante Beiter.) — Koustne: „Glauben Sie mir, lieber Adolf, wenn man selbst älter wird, das Herz bleibt ewig jung. Vetter: „Schon möglich, — aber das Herz steht man halt nett.«
Rrbakitou, Druck und Verlag von Beruh. Hosmauuin Wildbad.