Turnverein Wildbad.
Morgen Dienstag, den 6. ds. abends 8 Uhy
Singstnnüe
im Lokal.
Um zahlreiches Erscheinen wegen wichtiger Besprechung wird gebeten.
Der Vorstand.
Die Ginrichtung
eines
Wurfltaüens
sowie ein Eiskasten
ist zu verkaufen.
Wo § sagt die Redaktion.
empfiehlt
Chr. Brachhold.
empfiehlt Bäcker Bechtle.
Die Herbstkontrolversammlungen
im Jchrr 1900 finden im Kontrolbezirk Neuenbürg wie folgt statt:
Kontrolstation Wildbad am 7. November, 9 Uhr vormittags in der Trinkhalle, siir die Gemeinden Calmbach, Enzklösterle Wildbad.
Zu den Kontrolvcrsammlungcn haben zu erscheinen: Die Herren Offiziere, Sanitätsoffiziere und oberen MP,5rb,<>g,txn ^r Reserve, die Dispositionsurlauber, Reservisten, einschließlich der Halbinvaliden, sowie die zur Disposition der Ersatzbchörden entlassenen Mannschaften (einschließlich zeitig Ganzinvaliden).
Militärpäße nebst den darin befindlichen Kricgsbcvrderungen bezw. Paßnotizen, sowie Führungszeugnisse find zur Stelle zu bringen.
UnentschulbigteS Fehlen, sowie verspätetes Erscheinen wird mit Arrest bestraft. Anzug der Herren Offiziere, Sanitätsoffiziere u. oberen Militärbeamten der Reserve: Ueberrock oder Waffenrock u. Mütze.
Calw, den 15. Oktober 1900.
K. Bezirkskommando.
Vorstehendes wird hiemit bekannt gemacht.
Wildbad, den 24. Oktober 1900.
Stadtschultheitzenamt: Bälzner.
WeheLsrrppe
bet ausgezeichnetem neuen und alten Wein
wozu höflichst cinladct.
MM
Die Unruhen in China.
Berlin, 2. Nov. Das Wolffbureau meldet vom 31. Okt. aus Peking: Eine kleine deutsche Expedition auf dem Wege Aangtsun- Tahwantun-Hstanghosien-Hvhstwu und eine japanische Expedition auf dem Wege Aangt- sun-Pautihsien-Hohsiwu trafen weder Boxer noch Truppen.
London, 2. Nov. Reuter meldet aus Schanghai vom 31. Okt.: Ein amtliches chinesisches Telegramm auS Singanfu meldet: Prinz Tuan sei als buddhistischer Mönch verkleidet nach der Mongolei geflohen. Er beabsichtige, sich den Lamas anzujchließen. — Die Blätter melden aus Schanghai vom 30. Oktober: Gestern wurde von der Mauer der verbotenen Stadt auf 2 amerikanische Offiziere geschossen. Dieselben wurden nicht verletzt. Die Angreifer entkamen. — Die „Times" melden aus Schanghai vom 31. Oktober: Eine chinesische Meldung besagt: Liukuny und Tschangtschitung hätten in einer Denkschrift den Thron gebeten, die Bestras- ung der Prinzen und Minister zu befehlen, welche die Boxer unterstützt hätten, da sonst die Existenz des Reiches ernstlich gefährdet sei. Sie fügen hinzu, daß die fremden Truppen wahrscheinlich nach Tschingtung vorrücken. Ferner wird berichtet, daß Tscheng Befehl erhalten habe, sich sofort nach Peking zu begeben. — „Standard" meldet aus Tientsin vom 30. Oktober: Die Verbündeten halten nordwestlich von Paottngfu einen Zusammenstoß mit den Boxern, wobei 21 derselben fielen.
Peking, 2. Nov. Die „Agence HavaS" meldet unter dem 31. Okiober: Die verbündeten Truppen fahren fort, daS Land von Boxern zu säubern. Eine französische Abteilung stieß bei SiTschung südlich von Paolingfu auf Widerstand und hatte einen Toten und 12 Verwundete. Die Verluste des Feindes waren bedeutend. Die Ortschaft wurde niedergebrannt. Eine deutsch-französische Abteilung marschiert gegen Heilin, wo
sich Kaisergräber befinden. Es wird vermutet, daß man dort Widerstand finden werde. — An dem Schatzmeister von Paolingfu, dem tatarischen Gouverneur und einem chinesischen Obersten, welche von der internationalen Konvention zum Tode verurteilt worden find, wird das Urteil vollstreckt werden.
N « « d s ch a n.
— Die Postverwaliung hat dem „St. Anz." zufolge vor einiger Zeit eine Einrichtung getroffen, wodurch die Absender von Postanweisungen in die Lage versetzt find, sich durch Vermitteluug der Post Empfangsbescheinigungen der Adressaten der Postanweisungen über die an sie ausbezahlten Geldbeträge zu verschaffen. Zu diesem Zwecke find Postanweisungskartcn mit angehängter Postkarte zur Empfangsbescheinigung ausge- gegeben, welche bei den Postanstalten zum Preis von 1 Pfennig für das Stück käuflich zu haben find. Bei Einzahlung der Geldbeträge find vom Aufgeber Postfreimarken in Höhe der Postanweisungsgebühr auf die Postanwcisungskarte und in Höhe der Post- kartengebühr auf die angehängie Karte zur Empfangsbestätigung zu kleben. Von Behörden werden Postanweisungen mit ange- hüngter Postkarte auch angenommen, ohne daß die letztere frankiert ist. Bei Bestellung der Postanweisung an den Empfänger wird die Postkarte vom bestellenden Boten dem Adressaten der Postanweisung zur Ausfertigung der Empfangsbestätigung überlaffen. Die Karte kann vom Adressaten auch zu sonstigen Mittelungen benützt werden. Von dieser Einrichtung ist seit deren Einführung in ziemlichem Umfang Gebrauch gemacht worden, doch nicht in dem Maße, daß angenommen werden kann, sie sei allgemein bekannt.
Stuttgart, 29. Okt. Der Präsident der Abgeordnetenkammer, Payer, sowie die Abgeordneten Konrad und Friedrich Hanßmann find der „Ulmer Ztg." zufolge vom Verband der württembergischen Eisenbahn- und Dampf
schiffahrtSbediensteten zu Ehrenmitgliedern ernannt worden.
Stuttgart, 28. Okt. Eine Frauensperson, die am gestrigen SamStag aus der Landeshebammenanstalt entlassen worden war, begab sich auf den Abort des Bahnhofs und schob dort ihr seigenes schlafendes Kind, sin einen Teppich ringewickelt, in den Schlauch hinunter. Dadurch, daß das Kind erwachte und schrie, wurde die Aufwartefrau auf den Vorfall aufmerksam, und es gelang ihr im Verein mit einer anderen Frau, die Verbrecherin anzuhalten und derselben ihre scheußliche That auf den Kopf zuzusagen, worauf die unmenschliche Mutter, welche versuchte, sich durch Geld von den Frauen loszukaufen, auf die im Bahnhof befindliche Polizeiwache verbracht wurde. Bei den sofort angestell- ten Versuchen, das arme Kind aus seiner schrecklichen Lage zu befreien, fiel dasselbe in die Grube hinab und hauchte dort sein Leben aus. Als man der entmenschten Mutter ihr totes Kind brachte, brach st« in heftiges Weinen aus und schien ihre grauenvolle That zu bereuen.
Cannstatt, 30. Okt. Dem Vernehmen nach haben II. MM. der König und die Königin die Einladung zur Einweihung der neuen Lutherkirche am 25. November angenommen.
Heilbronn , 29. Okt. (Was der Neue für Streiche spielt.) Geht da am Sonntag nacht ein junger Weingärtner von der Lix« straße nach Hause. Vor dem Rauch'schen Garten kommt ihm ein Herr im weißen Hemd und baarfuß entgcgengerannt, und da es gerade zur Geisterstunde war und auf dem Turme 12 Uhr schlug, war es dem W-in- gärtner nicht ganz geheuer. Schnell entschloß er sich, auf die Polizeiwache zu gehen, um einen Schutzmann zu holen. Beide begaben sich dann zurück an die Stelle, wo der „Geist" sein Unwesen trieb und fanden ihn noch vor. Alsbald redete sie derselbe mit folgenden Worten an: .Können Sie mir nicht sagen,