Großes Lager

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Reparaturen werden schnellstens ausgesührt. Achtungsvollst

Karl Hiornetsch,

Kürschner Hauptstraße Nr. 134.

Der tit. Einwohnerschaft WildbabS und Umgebung zur gefl. Kenntnis, daß ich, so­wohl als Herrn Schmelzte, Kammmacher, trotz der baulichen Beränderungen

Mser Geschäft

in unveränderter Weise

weiterführe«.

Eingang ins Gcschäftslokal durch den Hauseingang von Uhrmacher Bott.

Hochachtungsvollst

Chr. Riexiuger. Bäcker.

Haupistr. 83.

in Büchsen ä. 2 ^ u. 3 50

empfiehlt Fr. Schmid, Straubenberg.

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rmpfiehlt Larl Wilh. Bott.

Die Unruhen in China.

London, 26. Okt. Reutermeldung aus Anschou vom 18. : Die Poatingfuexpedition lagerte am 16. bei Kutsching, wo sie die Nachricht erhielt, daß 2000 Mann kaiser­licher Tuppen dem Vormarsch der Verbündeten in nordwestlicher Richtung auSgewtchen seien. Die Kolonne nahm den Marsch am 17. wieder auf, erreichte Anschou und besetzte es. Heute wurden deutsche Posten 7 Meilen vor Anschou von einer Abteilung kaiserlicher Truppen beschossen. Die Deutschen griffen die Chinesen an, schlugen dieselben nach heftigem Kampfe in die Flucht und erbeuteten zwei Geschütze, eine Anzahl anderer Waffen und vier Fahnen. Man erwartet, daß die Operationen gegen den Feind mit Paotingfu als Basis unternommen werden.

London, 25. Okt. Reuter meldet aus Tientsin vom 24. Okt. Eine aus Deutschen, Russen und Franzosen zusammengesetzte Ex­pedition ist gestern von hier abgegangev. Die Deutschen marschieren nach Hstangho die Russen und Franzosen nach Paoti. Die Kolonne ist insgesamt 1000 Mann stark, mit zwei Geschützen und Kavallerie. Die Expedition ist nötig, um die rechte Flanke der Verbindungslinie von Tientsin nach Pe­king zu schützen, da große Massen von Boxern, die vor den aus Peitang und Lutai verdrängten chinesischen Truppen flüchteten, zwischen Hstangho und Paoti festgesetzt haben sollen.

Washington, 26. Okt. Reutermeldung. Der amerikanische Gesandte ist ermächtigt worden, sofort Verhandlungen mit den chi­nesischen Bevollmächtigten auf der Grundlage der Punkte zu eröffnen, über welche alle Mächte sich geeinigt haben. Die Regierungen werden sich über die Punkte, in denen Mein­ungsverschiedenheiten bestehen, unter einander verständigen, um zu einer weiteren Verstän­digung zu gelangen. Es heißt, die Vertreter der übrigen Mächte in Peking hätten ähn­liche Weisungen erhalten.

R n « d s ch a «.

Stuttgart, 23 Okt. Ein Mann, welcher am 19-dS. Mts. in der Tübingerstraße beim Aussteigen aus einem Straßenbahnwagen zu Fall kam, ist am Sonntag im Spital ge­storben. Gestern nachmittag siel in der Soficnstraße ein? schwer? Kiste von einem

Lastwagen und schleuderte ein auf dem Fuß­steig gehendes Fräulein zu Boden, welches dadurch eine Gehirnerschütterung erlitten hat.

Ein komischer Wirt waltet in Unter- reichenbach seines Amtes. Aus Anlaß der Kirchweihe war daselbst grvße Tanzunter­haltung, der sich die jungen Leute voll und ganz widmeten. Aber o weh, plötzlich er­scheint der Wirt und erklärt, es dürfe nicht weiter getanzt werden, da zu wenig getrunken würde. Selbstredend gab es großen Tumult, der sich erst wieder legte, als der Tanz weiter erlaubt wurde.

In einer Gemeinde deS EchatzthaleS bei Urach soll ein Bürger in der Dunkelheit statt Obst einen Sack Kartoffeln gemostet haben III

Vom Bodensee, 25. Okt. Der Obst­segen ist Heuer merkwürdig groß; infolge dessen wird das Obst wenig gewertet, wie folgender Fall zeigt, der sich in der Boden- seegegcnd abgespielt hat. Ein Bauer läßt auf seinem Acker über Nacht eine Anzahl Säcke voll Obst stehen. Er kann sie augen­blicklich nicht unterbringen und meint:Man mag sie stehlen; verdient istja Heuer so wie so nicht viel." Nach ein paar Tagen kommt er wieder und stehe da» die Aepsel hat man ihm in den Graben geschüttet, die Säcke aber gestohlen. Dies« hatten offen­bar mehr Wert.

Konstanz, 22. Dkt. In der hiesigen Gießerei und Maschinenfabrik konnten am Samstag abend die Löhne nicht ausbezahlt werden, weil das zu diesem Zweck bestimmte Geld, mehrere Tausend Mark, während der Mittagspause gestohlen worden war.

Ans der Pfalz schreibt man der Allg. Ztg.: Gegen die Weinpantscher«! kämpfen die größtenteils ehrlichen kleinen Winzer seit Jahren vergeblich an. Selbst in diesem Jahre, wo die Güte des Mostes ebenso be­friedigt wie seine Menge, können die Macher von ihrem unsauberen Handwerk nicht stehen. Und den Winzern werden Preise geboten, bezw. bewilligt, die dem Werte der 1900er Gewächse bet weitem nicht entsprechen. Die gerechte Erbitterung der viel geplagten Winzer macht sich nun in eigenartiger Form Luft. Da die Panischer den Ortsbrunnen Wasser in großen Mengen entnehmen, so verfielen schlaue Köpfe in verschiedenen Orten deS Hardtgebirges aus den Gedanken, in die

Brunnentröge Petroleum zu gießen. Nicht wenige Macher, die ihr Wasser während der Nacht faßweise holten, mußten so teures Lehr­geld zahlen, indem durch dir Verwendung des petroleumgetränkten Nasses gehörige Mengen Mostes verdorben wurden. Hoffentlich stellen sie jetzt ihr unsauberes Handwerk ein.

Pforzheim. Ein hiesiger Wirt bekam am Dienstag zwei große Fässer neuen Wein. Er ließ dieselben über Nacht in seinem Hof liegen. Als er am andern Morgen den Wein in seinen Keller einthun wollte, be­merkte er, daß das eine Faß über Nacht an- gcbohrt worden war, so daß der ganze In­halt verloren ist. Der Urheber dieses Bu­benstreichs ist noch nicht ermittelt.

Ein Kohlenbergwerk thut sich in Baden auf. Man schreibt darüber aus Gengenbach, Amt Offenburg: Auf Grund des Berggesetzes vom 22. Juni 1890 ist der FirmaSteinkohlenbergwerk Berghaupten, Karl Ringwald in Berghaupten" die Be­rechtigung verliehen worden, zur Gewinnung von Steinkohlen in den Gemarkungen Berg­haupten , Reichenbach und Gengenbach ein Bergwerk unter dem NamenGroßherzog Friedrich" zu betreiben. Der Flächeninhalt deS verliehenen Grubenfeldes umfaßt etwas mehr als 199 Hektar.

Ehrenvolle Auszeichnung. Auf der Internationalen Kochkunst-Ausstellung zu Frankfurt a. Main wurde der durch ihre vorzüglichen Produkte rühmlichst bekannte Maggi-Gesellschaft, Berlin, außer der großen goldenen Medaille noch der Ehrenpreis deS Ausstellungs-Comites verliehsn-

Offenburg, 25. Okt. Ein würdiges Ehepaar, die Philipp Dieser Eheleute von Zell-Weiherbach, erschienen gestern vor dem Schwurgericht wegen Totschlags beziehungs­weise Anstiftung hiezu, verübt am eigenen Kinde. Wie bekannt, war ursprünglich die Untersuchung nur gegen Philipp Dieser wegen Mords gerichtet, der sein Kind durch Er­würgen ermordet haben sollte. Erst nach Schluß der Voruntersuchung gestand die Ehe­frau , daß sie das Kind erwürgt habe aus Furcht vor den zu erwartenden Mißhand­lungen seitens ihres Mannes. Bieser lebt mit seiner Frau in 4. Ehe; auS l.Ehe ist ein Sohn vorhanden, dem Bieser sein ganzes Vermögen von 60 000 zügedacht hatte, damit er der reichste Bürger des Orts