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Die Unruhe« i« China.

London, l. Okt. Nach einer Meldung deS Bureau Lassan aus Schanghai wurde am SamStog folgender Brief des Kaisers von China an den deutschen Kaiser telegra­phiert:

Der Kaiser von China sendet dem deut­schen Kaiser Grüße. Die plötzliche Er­hebung in China hat die Ermordung Ihres Gesandten zur Folge gehabt. Meine Un­tergebenen haben schändlich gehandelt und die freundlichen Beziehungen abgebrochen, was ich tief bedaure. Ich habe heule dem Großkauzler Kungkang befohlen, vor dem Sarge deS Wien Gesandten Opfer darzu­bringen, und ich habe Lt-Hung-Tschang und Liu Kunyi befohlen, die Ueberführung des Sarges nach Deutschland in jeder Weise zu erleichtern. Meinem Gesandten in Berlin habe ich befohlen, beim Ein­treffen deS Sarges in Deutschland wieder- um Opfer darzubringcn. So wünsche ich mein tiefes Bedauern zu bekunden. Früher waren unsere beiden Länder im Frieden. Ich appelliere jetzt an Sie, mit Rücksicht auf unsere beiderseitigen Interessen bald Friedensverhandlungen beginnen zu lassen, so daß ein beständiger Friede gesichert sein möge. Ich richte diese besondere ernste Berufung an Sie."

Ein zweiter kaiserlicher Brief ist derselben Quelle zufolge an den Kaiser von Japan adressiert. Derselbe drückt Bedauern über die Ermordung des Sekretärs der japanischen Gesandtschaft aus und teilt mit, daß in Pe­king und Japan Begräbniöopfer dargebracht werden sollen, wofür 5000 TaelS bewilligt sind.

Berlin, 2. Okt. (Kaiser Wilhelms Ant­wort auf den Brief des Kaisers von China.) Kaiser Wilhelm antwortete auf das Tele­gramm deS Kaisers von China mit folgen­dem Telegramm vom 30. Sept.

An den Kaiser von China.

Ich, deutscher Kaiser, habe das Telegramm Ew. Maj. erhallen. Ich habe daraus mit Ge- nugthuung ersehen, daß Euere Majestät be­strebt sind, die schändliche jeder Kultur Hohn sprechende Ermordung meines Gesandten nach Gebrauch und Vorschrift ihrer Religion zu sühnen. Loch kann ich als deutscher Kaiser und Christ diese Unthat durch Trankopfer nicht als gesühnt erachten. Neben meinem ermordeten Gesandten ist eine große Zahl von Angehörigen des christlichen Glaubens, Bischöfe, Missionare, Frauen und Kinder vor den Thron Gottes getreten, die um ihres Glaubes willen, der auch der meinige ist, unter Martern gewaltsam gestorben sind und als Ankläger Ew. Majestät erscheinen. Rei­chen die von Ew. Majestät befohlenen Trank- opfer aus? Ich mache nicht Ew. Majestät verantwortlich für die Unbill, welche gegen die bei allen Völkern für unantastbar gelten­den Gesandtschaften verübt, noch für die schwere Kränkungen, welche so viele Nationen, Konfessionen und den Unterthancn Ew. Ma­jestät, die meinem christlichen Glauben ange­hören, zugefügt worden sind. Aber die Rat­geber des Thrones Ew. Majestät, die Be­amten, auf deren Häuptern die Blutschuld des Verbrechens ruht, das alle christliche Nationen mit Entsetzen erfüllte, müssen ihre Schandthat büßen und wenn Ew. Majestät sic der verdienten Strafe zuführen, so will ich sie als Sühne betrachten, die den christ­lichen Nationen genügt- Wollen Ew. Ma­jestät den kaiserlichen Arm dazu leihen und hiebei die Vertreter aller beleidigten Nationen genehmigen, so erkläre ich mich meinerseits damit einverstanden. Auch würde ich die Rückkehr Ew. Majestät nach der Hauptstadt Peking zu diesem Zwecke begrüßen. Mein Generalfeldmarschall Graf Waldersee wird Befehl erhalten, nicht nur Ew. Majestät nach Rang und Würde ehrenvoll zu em­

pfangen , sondern auch Ew. Majestät jeden militärischen Schutz zu gewähren, den Sie wünschen und dessen Sie vielleicht auch ge­gen die Rebellen bedürfen. Auch ich sehne mich nach Frieden, aber nach reinem Frieden, der das begangene Unrecht in vollem Um­fang und nach jeder Richtung wieder gut macht und allen Fremden in China volle Sicherheit bietet an Leib und Leben, an Hab und Gut, besonders aber zur freien Aus­übung ihrer Religion. Wilhelm I. R>.

Wien, 3. Okt. Die Blätter besprechen den Depeschenwechsel zwischen dem Kaiser von China und dem deutschen Kaiser.

DieNeue Freie Presse" schreibt:

Die Antwort des deutschen Kaisers lautet entschieden und nachdrücklich, berechtigt aber doch zu der Hoffnung, daß sich die Mächte wieder mehr zusammenschließcn.

DasFremdenblatt" findet besonders die Thaisache bemerkenswert, daß in der kaiser­lichen Antwort die Beschwerden im Ramen aller Völker, ja der ganzen Menschheit er­hoben werden und daß die Ratgeber des Kaisers von China verantwortlich gemacht werden. DasNeue Wiener Tagblatt* be­zeichnet die Antwort als kräftig und doch weise gemäßigt. Die Antwort enthält keine Forderung der sich nicht alle Mächte, China inbegriffen, anschlikßen könnten. DieOester- reichische VolkSzeitung" sagt:

Die Antwort sei ein großer Schritt auf dem Wege zur Herstellung des Friedens.

DieDeutsche Zeitung" schreibt:

Der deutsche Kaiser konnte und durfte nicht anders antworten. Die Mächte sollten im eigenen Interesse in der Frage der Sühne fest zusammenhalten.

DasNeue Wiener Journal" schreibt:

Die Antwort weiche in ihrer maßvollen Form nicht von den früher gestellten deut­schen Fordereungen ab.