W i l d b a d.
Bekanntmachung.
Diejenigen Einwohner, welche
Waumstühen
zu erhalten wünschen, wollen dies bis Dienstag, den 10. Juli ds. Mls. bei der Stadtpflege anmelden.
Den 3. Juli 1900.
Stadtpflege.
empfiehlt Carl Wilh. Bott.
Königliches Kurtheater.
Direktion: Jntendanzrat Peter Liebig. Mittwoch den 4. Juli 1900 22. Vorstellung. Dutzend-Karten gültig.
In Behandlung
Komödie in 3 Aufzügen von Mcx Drcy'r.
Donnerstag, den 5. Juli 1900
Keine Vorstellung.
Freitag, den 6. Juli 1900
23. Vorstellung. Dutzend-Karten gültig.
Zwei glückliche Tage
Lustipt l in 4 Allen von Franz von Schön- than und G. Kateiburg.
Anfang 7 0- Uhr.
!»
^1
:-S
s
V
«S
s
LS
^l
Lv
^->
s,
S
s
^-l
Größte Auswahl am hiesigen Platze in
^rüeLtvu, 6rtzMÜ86ü 8NäLrü6Lteü V6l11ra1tz88tzii 60L86rV6L 8p!ritll08tzL und Neiiiv
reelle billigste
Bedienung Preise
I. Konotd
Delikatessenhandlung Kgl. Hoflieferant König-Karlstraße 61.
Telefon Nr. 45.
MI Wildbad
s
pr:
<D
ev
-j
-D
S-
S-
s
v
!L
v
«
S-
ss
»r
cr-r
ev
r?"
l-j
s-
R « n L s ch a «.
Reutlingen, 29. Juni. Gelegentlich der Beratung des Haupteiats pro 1900/1901 in den bürgerlichen Kollegien wurde vom Gemeinderat Fabrikant Pöppel die Gründung einer Pcnsionskasse für die Schutzmannschaft in Anregung gebracht, deren Mittel dadurch beschafft werden sollen, daß den Schutzleuten vom G-Halt 2 Prozent in Abzug gebracht und die Stadtgemeinde den gleichen Anteil zuschteßt. Auch der Vorsitzende, Stadtschultheitz Hepp, hält es für durchaus gerechtfertigt, für die niederen städtischen Bediensteten helfend einzutreten, woraus Pöppel nach einem auf den Gegenstand bezüglichen Referate des Pvlizeiamt- mannS Harrer den Antrag stellte, eine derartige Prnsionskasse für die niederen Bediensteten zu gründen, welche, mit Wirkung nach Verlauf von fünf Jahren, am 1. April kommenden Jahres in Kraft treten soll. Der Antrag fand einstimmige Annahme seitens der bürgerlichen Kollegien.
Ulm, 28. Juni. Gestern früh erschoß sich auf Posten ein Musketier der 2. Compagnie des Infanterieregiments 127. Er wurde nachts auf Posten vom Rundeoffizier mit umgehängtem Gewehre betroffen; anscheinend befürchtete er nun, diese kleine Unregelmäßigkeit werde zur Meldung gebracht und seine Bestrafung zur Folge haben. Als er nun gestern früh einen Patrouillengang ausführte, jagte er sich eine Kugel durch den Kopf, die auch noch den Helm durchbohrte, und die seinen sofortigen Tod zur Folge halte. Allgemeine Teilnahme wendet sich den Eltern des Soldaten zu. — Die beiden hiesigen Fkldartillertcregimenter Nr. 49 und 13 ein
schließlich der Cannstatter Abteilung rücken morgen zu den Schießübungen nach dem Uebungsplatz Münsingen ab, wo sie bis 19. Juli verbleiben werden.
Ulm, 28. Juni. Die von der Stadt Ulm auf der unteren Bleiche im Juli vorigen Jahres in Angriff genommenen weiteren 30 Arbeiterwohnhäustr und ein Doppelwohn- hauS mit Metzgereieinrichtung, enthaltend 70 Wohnungen mit teils 2, teils 3 Nebenge- lasfrn sind nun vollendet, und werden morgen an die Käufer übergeben.
Friedrichshafen, 30. Juni. Der Ausstieg des Ballons wurde bis Sonntag mittag 5 Uhr verschoben. Der Ballon kam nicht aus der Halle. Das Wetter ist bedenklich. — 1. Juli. Der für heute Sonntag erwartete Ballonaufstieg des lenkbaren Luftschiffes deö Grafen Zeppelin ist unmöglich und wurde daher bis auf Weiteres verschoben. Gestern abend 2 Uhr sollte be- kanntlich der erste Aufstieg stattfinden, wozu sich am Ufer etwa 9000 Zuschauer ange- sammclt hatten. Darunter befanden sich etwa 4000 Radfahrer ans teilweise größeren Entfernungen, ferner lagen im See auf 7 Dampfern ca. 4000 Zuschauer. Unter diesen befanden sich auch der Generaladjutant des Königs von Bilfinger, verschiedene andere Hof» kavaliere, Stootsrat v. Balz außerdem eine große Anzahl Mitglieder des oberschwäbischen Adels. Nachdem die Zuschauer bis abends 7 Uhr vergeblich auf den Aufstieg gewartet hatten, kehrten sie enttäuscht in ihre Quartiere oder in die Heimat zurück. Als Grund des Nichtaufstiegs wurde angegeben, es sei eine kleine Explosion vorgekommen. Doch findet diese Behauptung wenig Glauben. Es
verlautet, daß kein praktischer Luflschiffer zur Uebernahme der Direktive vorhanden gewesen sei. Graf Zeppelin und seine In« genieure hätten nicht gewagt, ohne erfahrenen Luftschiffer aufzusteigen.
Friedrichshafen, 1 Juli. Der auf heule festgesetzte Aufstieg des Zeppelin'schen Luftschiffes fand wiederum nicht statt. Wie verlautet, ist die Hülle nochmals zusammengefunken. Es scheint also mit der Gas» dichtigkeit nicht alles am bestellt zu sein. Das Publikum kehrte enttäuscht und unzufrieden zurück.
Aus Bayern, 30. Juni. In dem schönen alten Donaustädchen Straubing ist es jüngst zu einem ergötzlichen Mißverstand» niS gekommen. Dort war mit dem Abendzug ein Reisender angekommen, der einen beim Stadtturmdurchgange stehenden Pack» träger fragte, ob ein Optiker hier sei. Als durchaus ortskundig, gab der Dienstmann Bescheid mit den Worten: „Ja, öS iS oaner da !" „Gut, dann führen sie mich auf dem nächsten Weg zu ihm." Pflichteifrigst schritt nun der Dienstmann mit dem Herrn und dessen Koff'r den Thcresienplatz, die Pas» sauer- und Frühltngsstraße. In der Nähe des „FrühltngSgartenS" meinte der Reisende: „Hm, der „Optiker" wohnt aber abseits I* „Ja/ äußerte der Dienstmann, „bei uns ist dös Mußsach bei tö — Abdecker, von wegen des Geruches, denn die toten Viecher riechen nöl guat I" Das Antlitz des Reisenden zog sich in die Länge. „Hab ich doch gleich gesagt, ich will zum Optiker und nicht zum Schinder I„ „Ja so," sagte der verblüfft dreinschauende Dienstmann, „warum sag'nS dös nöt glei! Da muaß ma wieder retour,"