tagen auf 100, a« Sonntagen auf 120 und mehr Hektoliter. Dazu werden täglich der. zehrt 12- bis 18000 Stück Bockwürste, die von 25 eigenen Metzgern täglich von 2 Uhr av ,m Hofbräuhause selbst hergestellt werden. Außerdem werden noch täglich zu verschiedenen Speisen 12 bi» 15 Kälber verarbeitet. 12 Schänken find unausgesetzt im Betrieb. Die Zahl der täglich zum Bier verspeisten Ret- tige wirg leider nicht angegeben.

Ans Anlaß der 500jährigen Wieder­kehr des Geburtstages des Erfinders der Buchdruckerkunst Johannes Gutenberg, hat ein Mainzer in London 10 000 sür daS Gutenberg-Museum der Feststadt ge­sammelt, außerdem haben die hesstchen Land- tagSadgeordneten für den gleichen Zweck 25 000 und die Stadt Mainz 50 000

bewilligt. Für den Festzug, der an Großartigkeit seines gleichen suchen wird, giebt die Stadt Mainz 25 000 ^ her und von seiten der Bürgerschaft find 30 000 ^ aufgebracht worden. In welcher Weise einzelne Vereine für eine glänzende Durchführung de» Gutenbergfestzuges ein- treten, mag als Beispiel die Mainzer Lieder­tafel dienen, welche über 10 000 auf­brachte.

3n Wertheim besteht ein Verein, der sichKlub der Weiberfeinde* nennt und den Zweck verfolgt, die Zahl derSitzen­gebliebenen* noch Möglichkeit zu vermehren. Die» Bestreben, das vielleicht nicht einmal ganz ernst zu nehmen ist, rächte sich nun kürzlich in ganz eigentümlicher Weise, in­dem sich bei der Generalversammlung kein weibliche» Wesen bereit finden ließ, die VereinSmitglteder zu bedienen. Die Folge war, daß sich die Herren eigens einen Kellner engagieren mußten.

Rückwirkende Kraft von sehr wrii- tragender Bedeutung legt das Reichsgericht nach demB. T.* in einem Beschlüsse vom 14. April d. Jahres, dem Bürgerlichen Ge­setzbuch sür da» Verhältnis von Geschwistern zu einander bei. Nach den bisher maß gebend gewesenen Einzelrechten bestand sür Geschwister die Verpflichtung, im Bedürftig. kritSfall sich gegenseitig zu unterhalten. Eine solche Bestimmung hat in das Bürgerliche Gesetzbuch keine Aufnahme gefunden, so daß nunmehr der in Not befindliche Geschwister­teil von dem anderen gesetzlich nichts mehr zu beanspruchen hat. Wie liegt nun aber dir Sache dann, wenn jemand vor dem 1. Januar rechtskräftig verurteilt worden ist, dem bedürftigen Bruder oder der in gleicher Lage bfindlichen Schwester Unterhalt zu ge» währen? Besteht die Verpflichtung hierzu olSdaun noch weiter, oder ist das Urteil durch die neue Rechtsordnung außer Kraft gesetzt? Das Reichsgericht hat die letzte Frage bejaht.

Der Bischof von Trier, Dr. Korum hat neulich bei der Einweihung eines kathol. VerrtnShauseS in Trier, eine Rede gehalten, die folgende bemerkenswerten Stellen enthält: Wenn Ihr das Wort der edeln Männer, die sich eurer Belehrung widmen, hört, dann vibrieren die Saiten, dann ist echte Gleich­heit und Brüderlichkeit da. Wenn ich da­von höre, muß ich an die gräßlichen Scenev, die sich vor mehr als hundert Jahren in Paris ereigneten, denken. Das sei besonders den Arbeitern gesagt, damit sie sich nicht betrügen lassen, durch gewisse Volks­

aufwie g ler, die ein neue- Reich schaffen wollen. Gerade so haben sie eS im Jahre 1791 in Paris gemacht ... AIS die Hand­werker sahen, daß die Revolution ihnen nur Ruinen brachte, wurden vierundzwanzig von ihnen beim Konvent vorstellig, die Stellver­treter der Zünfte, und verlangten die Frei­heit, mit der man sie getröstet . . . Man hörte sie an, überstimmte sie, und am nächsten Tage fielen die vierundzwanzig Köpfe der Zunftmeister; die sociale Frage war gelöst so löst sie die Revolution! So sollen auch heute die Arbeiter den Sturmbock machen, um niederzu­werfen, was den Socialdemokraten gefällt; andern zu dienen, dazu sind sie gut genug. Die blutige Arbeit können sie machen. Wenn aber der Kampf vorüber, die Arbeit gethan ist, dann können sie nur hoffen auf Hunger und Blut; das allein bietet ihnen die Revolution. Diese Gedanken muß man den Arbeitern näher bringen, der Arbeiter ist meistens ein Be­törter."

Ein Sträfling de» Gefängnisses in Gommern hat einen neuen Feldkcssel sür Soldaten erfunden. Der Mann erhielt Ur­laub, um seine Erfindung dem preußischen Kriegsminister vorlegen zu können. Für das Patent fordert der Erfinder die Kleinig» keit von 150 000

Gastein, 7. Juni. Graf und Gräfin Lonayay treffen am 18. ds. MtS. zu mehr­wöchigem Aufenthalt hier ein; sie werden in demselben Hotel wohnen, in dem der König von Belgien heute Wohnung ge­nommen hat.

Ein furchtbares Dilemma. Bei dem Brande des HafendamouS am East River in New-Avrk spielte sich ein erschütterndes Famtliendrama ab. Der Käpitän eines in unmittelbarer Nähe des DammeS vor Anker liegenden Flußschiffes erwachte gegen Morgen aus tiefem Schlaf, als das zwischen 2 und 3 nachts ausgebrochene Feuer rasend um sich gegriffen hatte. Er erkannte auf den ersten Blick, daß seine Barke nicht mehr zu retten war. Kaum halte er Weib und Kind aus der Kajüte geholt, da loderten aus dem Bug des Fahrzeuges auch schon die Flammen auf. Den Gefährdeten blieb kein anderer Ausweg, als über Bord zu springen und den Versuch zu machen, schwimmend die gegenüberliegende Seite deS Dammes zu er­reichen. Beide Eheleute waren mäßig gute Schwimmer. Die Frau küßte ihr andert­halbjähriges Baby und legte e» in den Arm deS Vaters. Dann stürzte sie sich in die Fluten und hielt auf das andere Ufer zu. Das schreiende Kind fest an sich gedrückt, folgte ihr der Mann. Das Schwimmen in dem von brennenden Trümmerstücken übersäten Wasser, das den vom Feuer glut­rot beleuchteten Himmel wiederspiegelte, war jedoch schwieriger als Kapitän Laakson ge­glaubt halte. Er mußte seine ganze Kraft zusammennehmen, um mit dem freien rechten Arm sich und das Kind über Wasser zu halten und dabei vorwärts zu kommen. Die von dem Brandherd ausströmende Glut wurde von Sekunde zu Sekunde unerträg­licher und zwang ihn häufig ganz unterzu­tauchen, da sein Haar zu sengen begann. Plötzlich bemerkte er daß seine Frau nicht mehr weiter konnte. Sie batte aufgehört, Bewegungen zu machen, und als ihr Ge­

sicht noch einmal aus den Wellen anftauchte, erkannte er, daß es das im Todeskampf verzerrte Antlitz einer Ertrinkenden war. Der'Unglückliche wußle, daß es zu wählen galt zwischen Weib und Kind. Beide retten konnte er nicht. Ein Moment furcktbarer, entsetzlicher Seele« quäl dann ließ er das nur noch leise wimmernde Baby sinken und schoß auf die eben in einem Strudel ver­schwindende Gattin zu. ES war die höchste Z-it. Nach fast übermenschlicher Anstreng­ung gelang cs ihm, mit der besinnungslosen Frau das Ufer zu gewinnen.

2000 englische Seifensieder in Paris. Die Brüder Lever, welche in Port Sunlight bei Liverpool eine große Seifenfabrik be­treiben, haben ihre Arbeiter zu einem Aus­flug nach Paris eingeladen. Vorletzten Frei­tag um 1 Uhr mittags reisten 2000 Arbeiter von Port Sunlight ab und trafen Sams­tag um 9 Uhr morgens in Paris ein. Ein riesiger Zug von Omnibussen brachte sie auf die ChampS ElysäeS, wo in den großen Duval-Restaurants Toilette gemacht und das erste Frühstück genommen wurde. Hierauf folgte eine Rundfahrt durch Paris und der erste Besuch der Weltausstellung; um halb drei Uhr Mittagessen, nach Tisch zweiter Besuch der Ausstellung, um 9 Uhr Abend­essen und um 11 Uhr nachts saßen die sämt­lichen 2000 Arbeiter wieder in den Waggons, nm die Rückfahrt anzutreten. Strapazier- lich, aber doch recht schneidig! Die Unter­nehmer ließen sich diesen Scherz 150 000 Mark kosten.

Ein großer Waldbrand vor 100 Jahren. Da in öffentlichen Blättern im Laufe dieser Monats schon öfters von mehr oder minder bedeutenden Waldbränden zu lesen war, so dürfte es interessieren, an einen derartigen Brand Im Jahr 1800 zu erinnern. Derselbe entstand durch boshaftes Avzünden eines WaldteileS zwischen Reichen» bach und Schönmünzach bei Bayersbronn- Freudenstadt und dauerte vom 4. bis 21. August deS gedachten JahreS, also 18 Tage. Durch ihn wurden in einem Umfange von 8 Stunden über 10 000 Morgen Wald verheert, wodurch ein Schaden von mehr als 1 700 000 Mark verursacht wurde.

Eine Anekdote vom südafrikanischen Kriegsschauplatz erzälht dieJntedrpendance Roumaine". Im Monat Februar war der Verkehr zwischen dem ringeschlossenen Laly- smith und dem Hauptquartier Bullerö eine Zeit lang unterbrochen; den die Brieftauben

waren plötzlich verschwunden. Die als» bald etngeleitete Untersuchung ergab, daß die beiden französtchen Köche, die der Fein­schmecker Buller von England mitbrachte, die Tauben mit grünen Erbsen für die Tafel ihres Herrn zubereitet hatten. Die französischen Köche hatten so auf ihre Weise der Sache der Buren gedient.

.-. (Kaltblütig.) ,Als ich auf dem Vesuv oben war, kam der derselbe plötzlich zum Auöbruch..."Mein Gott! Waren Sie da nicht zu Tode erschrocken?""

Im Gegenteil ich hatte meine Zünd­hölzer vergessen, und so konnte ich mir an der Feuersäule doch noch eine Zigarre an­stecken l"

.'. Lehrerin:Was sind den Mumien?* Mary:Mumien sind eingemachte Menschen."

LSk' Hiezu eine Beilage. "L»

Redaktion, Druck und Verlag von Beruh. Hofmann in Uildhad.