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England »nd Transvaal.

London, 28. Mai.Daily Mail* er­hielt über Lourenzo MarqueS folgende aus Pretoria, 25. Mai, datierte Mitteilung: Krüger gab gestern zum ersten male zu, daß die Lage ernst sei. Die Buren sind ent­schlossen , alles auf einen letzten Widerstand am Gatrand-Gebirge, nördlich von Potchef­strom , wo 3000 Kaffern Verschätzungen graben ankommrn zu lasten. Dorthin ist jeder verfügbare Mann und jede verfügbare Kanone geschickt worden. Die Westgrenze Transvaals steht offen, Lord Roberts wird dagegen stärkeren Widerstand finden. Die Buren möchten die englischen Truppen dazu verlocken, daß sie anscheinend Johannesburg mit einem Angriff bedrohen. Das würde den Buren dann den Vorwand bieten, Eigen­tum zerstören zu können. Ohne einen Vor­wand wagt Transvaal nicht, die Minen oder anderes Eigentum zu zerstören. In Zuur- sontein bei Johannesburg liegen 160 000 Kisten Dynamit bereit. Louis Botha und LucaS Meyer, welche Grundbesitzer sind und eine Konfiskation ihres Eigentums befürchten, plädierten für Erhaltung des Eigentums, aber sie erhielten von Krüger keine be­friedigende Antwort. Französische und brut­sche Abenteurer find mit Plänen und Er­findungen hervorgrtreten, um die englischen Truppen und Eisenbahnzüge in die Luft zu sprengen. Steijn und Reitz sind sehr gegen einen Frieden, Krüger ist weniger da- -tgrn.

London, 29. Mai.Daily News" meldet aus Laurenzo Marquez vom 28. dS.: General Botha ist in Pretoria eingetroff n, um mit Krüger über die Friedensbeding­ungen zu beraten. DieTimes* melden auS Laurenzo Marquez vom 28. ds.: Gene­ral Botha beriet vor einigen Tagen mit der Regierung in Pretoria und riet nachdrück­lich zur Kapitulation. Steijn scheint gleich­falls für den Frieden zu sein. Krüger ist für die Fortsetzung des Krieges. In Pre­toria ist jedoch das Gefühl vorhanden, daß die Friedenspartet jeden Augenblick die Ober­hand gewinnen kann.

London, 29. Mai. Roberts telegraphiert: Wir sind nachmittags ohne ernstlichen Wider­stand zu finden, in Johannesburg einge­troffen. Bisher wurden vom Zentrum keine V-rluste, der Kavallerie und der berittenen Infanterie sehr geringe Verluste gemeldet. Der Feind erwartet uns erst morgen. Jo­hannesburg ist ruhig, wir erfahren, daß die Minen unbeschädigt seien. Ich werde morgen früh die Kommandanten der Stadt zur Uebergabe aufforder», erwarte keinen Wider­stand und beabsichtige mittags mit meiner Arm« in Johannesburg einzuziehen.

R « n d f ch a n.

Seine Majestät der König hat »uf die Stelle des Etsenbahn-BauinspekiorS iv Calw den Vorstand der Eisenbahnbausrktion Schorndorg, Abteiluugsingenieur, tit. Bau­inspektor Ernst befördert.

(Salzaufschlag.) Infolge Preiser­höhung der Salinen kostet von 1. Juni ab der Zentner Kochsalz 8 75 und der

Zentner Viehsalz 3 35.

In Kirchheim ist der Firma Marx und Komp, in Karlsruhe gehörige Maschinen­fabrik abgebrannt. Der Brand entstand durch Ueberhitzung eines Dampfrohres. Für 150 000 Mark Malzvoräte sind vernichtet. Der Gesamtschaden beträgt 250 000 Mark und ist durch Versicherung bei einer Karls­ruher Gesellschaft gedeckt.

Mergelstetten, 25. Mai. In dem neuen Schwenl'schen Zementwerk wird gegenwärtig ein Dampskamin anfgebaut, der bis zu 28 w Höhe gediehen ist. Am Samstag früh brach das von Bausteinen übermäßig belastete Gerüst, stürzte in die Tiefe und riß den Maurer Decker von Neuhausen mit hinab; sein Nebenarbeiter konnte sich durch einen Sprung auf den Kaminrand retten. Decker wurde von den nachstürzenden Steinen zer­schmettert. Er war ein sehr tüchtiger Ar­beiter und hinterläßt eine Frau mit 6 Kindern.

Balingen, 28. Mai. Heute nachmittag verlor eine hiesige Fuhrmannssrau in der Nähe von Frommer« durch einen Unglücks­fall das Leben. Sie wollte die Mücke an einem schwer beladenen Holzwagen zutreiben und kam dabei zu Fall; eS ging ihr das Rad über den Kopf, der vollständig zermalmt wurde, so daß der Tod sofort eintrat.

Ulm, 30. Mai. Bei der heutigen Land- tagSrrsatzwahl im Amt Ulm erhielten Hang