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England und Transvaal.
London, 26. Mai. „Daily Mailmeldet aus Frankfort: Die britischen Vorposten stehen bei Eerstegelok, 26 Meilen vom Vaalfluß entfernt, welchen Lord Roberts zweifellos am Samstag oder Sonntag überschreiten wird.
Prätoria, 26. Mai. Wie amtlich gemeldet wird, besetzten die Engländer Redefort und rückten auf Schoemanns-Drift vor. General Dewet hat mit den Freistaatburen wieder Heilbron besetzt.
London, 28. Mai. Lord Roberts telegraphiert aus Vereeniging vom 27. Mai: Wir haben heute früh den Vaal überschritten und lagern auf dem Nordufer. Unsere Verluste betragen 3 Verwundete. Ein Mann wird vermißt. BadenPowell berichtet, daß die Eisenbahn zwischen Bulawayo und Mafe- king wiederhergestellt wird und nunmehr Vorräte eintreffen.
Taaibosch, 27. Mai. (Reutecmeldung vom 26. ds.) Die Buren gaben die Verteidigung des VaalflusfeS auf. Die Truppen- führer versammelten sich, um zu beraten, ob die Fortsetzung des KawpfeS angebracht jrt, General French überschritt am 25. ds.
den Vaal bei LindequcSfurt. Heute rückt die berittene Infanterie vor.
London, 28. Mai. Die Abendblätter melden vom gestrigen Tage aus Scnekal: General Rundlc besetzte mit Artillerie und Infanterie mehrere Orte, nachdem der Feind durch mehrere Granatenschüsse vertrieben war. Ein Feldkornet und mehrere Buren wurden getötet; die Engländer verloren 11 Mann.
New Castle, 28. Mai. Reutermeldung. Die angestrengten Bemühungen der Buren, sich wieder zu vereinigen, haben einen großen Teil des Feindes veranlaßt, in die Gegend von LaingSneck zurückzukehren. Eine bedeutende Streitmacht der Buren ist aus der Richtung von Ladybrand nach LaingSneck gezogen. Neue Komandos aus Pretoria find zu General Botha gestoßen.
— Auf Kosten des Chefs der Natalarmee Sir RedverS Buller wird im Auslände gegenwärtig viel gelacht. Dank der Indiskretion eines kürzlich als Invalide zu- rückgekehrten Offiziers, zu dessen Freunden der Herausgeber einer bekannten englischen Zeitschrift zählt, ist das Geschichtchen zur öffentlichen Kenntnis gelangt. Eines Tages bemerkte Buller, der ein ebenso großer Feinschmecker wie Champagnerliebhaber ist, daß
sein Vorat an dem perlenden Naß auf die Neige ging. Sofort telegraphierte er an seinen Londoner Lieferanten, 50 Gallonen von der bewußten Marke hinauszuscnden, die Behälter aber auf jeden Fall mit dem Vermerk „Castor Oil" (Rizinus-Oel) zu versehen. Um die Zeit, da der Wein eingetroffen sein konnte, schrieb der General an den Offizier, der in dem Küstenort mit der Empfangnahme der für das Militär bestimmten Schiffsfracht betraut ist, daß er 50 Behälter mit Rizinus-Oel erwarte, die ohne Verzögerung nach seinem Hauptquartier befördert werden solleten. Nach wenigen Tagen erhielt er ein Schreiben folgenden Inhalts: „Bedaure außerordentlich, mitteilen zu müssen, daß Erwartetes bisher noch nicht eingetroffen ist. Habe heute den gesamten Vorrat an Rizinusöl, der in der Stadt aufzutreiben war, leider nur 20 Gallonen, aufkaufen und unverzüglich expedieren lassen. In der Hoffnung daß die unvermeidliche Verzögerung keine allzu unangenehmen Konsequenzen gehabt hat, zeichnet-."
Mit welchen Worten General Buller seinen Gefühlen beim Lesen dieses Briefes Luft machte, darüber ist leider nichts verlautet.
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