Kanaria- u. Vogelzüchter- Verein Wttdbad.
Zum Besuch? der am Sonntag, de» 25. ds. Mis.
nachmltlagS
im Gasthaus z. alten Linde hier stallfindenden „GeslÜgel- Ansstellung" wird hiemil Jedermann freundlichst eingeladen.
Zu der damit verbundenen Verlosung von Gänsen, Enten, Hühner u. Tauben find Lose jedoch nur von Mitglieder d>s Vereins L 20 ^ zu haben bei Carl Wilh. Bott, Wilh. Eisele, Schleinermeister, Carl Rath, Gerbermetster.
Z« verkaufen:
1 Kinderbettlädchen, 1 schöner Kindersitzwageu, sowie 6 guter- haltene gepolsterte Sessel
(rot Rips).
Ein bereits uoch neuer
Kiuder-Wageu
ist billig zu verkaufen
Wo? sagt die Redaktion.
Frisch eil'getroffen Ulmer
bei Chr. Batt.
Unterzeichneter beabsichtigt seinen
Acker im Oelberg
zu verpachten oder zu verkaufen.
Oberförster Bischer in Freudenstadt. Auskunft erteilt Güthlcr und Waldschütz Lipps.
Alteisens Kupfer l
^ * Ai V
kaust zu höchsten Preisen
8. LülZkeimer
Messing
«. s. W.
Eisenhandlung
Pforzheim
Metzgerstratze 5.
England und Transvaal.
— Die Präsidenten ber beiden Freistaaten Krüger und Steijn, von welchen Klüger wohl unbestritten der leitende und führende Kopf ist, haben durch Anknüpfung von Friedensunterhandlungcn militärisch richtig und noch mehr, politisch klug gehandelt, sie haben England veranlaßt, in gehobenem SiegcSbcwußtsetn laut und vor aller Well zu erklären, was es will und immer gewollt hat: die völlige Unterwerfung der Burenstaaten. Damit hat Präsident Krüger erreicht, worauf es ankam. Nocheinmal ist vor der Gegenwart wie der Zukunft die gold- und ländersüchtige Eroberungspolitik Englands klargelegt, das Völker und Länder ausbculende Ziel des englischen Unternehmertums festgenagelt und zugleich vor der Welt Wie der Weltgeschichte noch einmal Zeugnis abgelegt von der Friedensliebe der Buren, wie der Gerechtigkeit und Helligkeit des ihnen aufgezwungenen Kampfes. So wird der Krieg weilergeführt, und er wird heiser und blutiger entbrennen wie bisher, denn auch jedem Buren hat die schroffe Antwort Englands auf die Fricdenövvrschläge der Freistaaten noch einmal vor Augen geführt, das eS nunmehr in Wahrheit gilt, dm Kampf um die höchsten Güter eines Volkes, für Vaterland, Freiheit und Ehre, durchzukämpfen bis ans Ende.
London, 17. März. Ueber die Räumung von Bloemfonlcin durch die Buren bemerkt der «Daily News-Korrespondent in einem Telegramm aus Blocmfontein: „Obwohl unsere Mannschaften und Pferde obgemattet sind, halten doch die Buren unser« Bewegungen für langsam- Wir hatten Zeit genug, um ihre Wagen und Kricgsvorräte aus Bloemfontein zu entfernen." — Nach einer Meldung der „Morning Post" aus Bloemfontein verließen verschiedene tausend Freistaater Bloemfontein. 13 Eisenbahnzüge, aus je 40 gefüllten Wagen bestehend, fuhren nordwärts ab, ehe Major Hunter-Weßon die Eisenbahn zerstörte. Dem Staatssekretär Fischer gelang es noch, tu den letzten Zug zu kommen, dadurch, daß er um die Stelle herumsuhr, an welcher die Eisenbahn unterbrochen war. Präsident Steijn entkam durch eine List: Er sagte, er wolle einen Vorposten besuchen, stieg dann aber in einen Wagen, der außerhalb der Stadt wartete und fuhr fort.
London, 19. März. Den «Times" wird aus Larysmith von gestern gemeldet: Die stärkste Stellung der Buren auf dem Btg- garsberge ist diejenige, welche auf dem Wege nach Newcastle gelegen ist. Der Feind Hai daselbst mehrere Kanonen ausgesahren. Dir
Stellung auf dem Wege nach Dundee ist weniger stark.
Kapstadt, 19. März. (Rcutermeldung vom 18. ds.) Aus Barkleywest wird telegraphiert: Nach einer Meldung aus guter Quelle räumten die Transvaalbeamten Taungs und Vryburg; die Aufständischen sind nicht gewillt, nach Transvaal zu gehen. Sie bereiten ein Treck nach dem Damaraland vor. Der Sohn Wilboois trifft Vorbereitungen, einem solchen Treck Widerstand zu leisten.
Rundschau.
Stuttgart, 17. März. Dem Ministerpräsidenten Frhrn. v. Mittnacht wurde aus Anlaß seines 75. Geburtstags im Auftrag des Königs ein Korb sehr feiner Weine zu- geschickt, während ihm darauf der König persönlich gratulierte. Die Königin beauftragte den Oberhofmejster Baron Reischach, der Prinz von Weimar den Major v. Mauch mit Ueberbringung der Glückwünsche. Der kommandierende General v. Falkenhausen und sein Adjutant erschienen persönlich zur Gratulation. Die Kapelle des Jnfanlerieregi- ments brachte heule früh ein Ständchen. Aus dem ganzen Lande und Reiche sind zahlreiche Glückwunschtelegramme und Briefe eingelaufen.
Stuttgart, l5. März. In dem Inseratenteil eines Pforzheimer Blattes erschienen mehrfache heftige Angriffe auf Württemberg. Justizbeamte. Das würltcmbergtsche Justizministerium hat sich nun veranlaßt gesehen, Klage gegen den verantwortlichen Redakteur des Blattes zu erheben und zwar bei dem Pforzheimer Gericht.
Stuttgart 12. März. Die Vorarbeiten für die von den Buchtruckerprinzipalen und deren Gehilfen gemeinsam in diesem Sommer zu begehende 500jährige Gutenbergseier sind von den verschiedenen Festkommissionen so weit gefördert, daß jetzt in Aussicht genommen ist; für 16. Juni (SamStag) abends in der städtischen Gewerbehaüe Bankett und Theateraufführung (vie Darsteller aus dem Kreise der Gehilfen) und für Sonntag 17. Juni ln der König Karls-Halle ein Festakt, bestehend in Prolog, Festrede (von Prof. Dr. Schanzenbach) und Instrumental-Vorträgen. Sämtliche Veranstaltungen werden in einfacher würdiger Form gegeben. Die Festzeichen und Drucksachen werden in künstlerischer Wetse hergcstellt werden nach preisgekrönten Entwürfe«.
Stuttgart, 17. März. Vom heutigen SamStag ab werden im Königsbau Kine- matoskopvorstellungen beginnen die u. a. Scenen aus dem Burenkrieg zur Darstellung bringen sollen, im Ganzen etwa 30 Bilder, Sie
entstammen der Zeit, da die Buren das Glück noch nicht verlassen hatte. In lebhafter Deutlichkeit sehen wir die kräftigen Gestalten der Buren sich bewegen. Die Bilder zeigen den Ausmarsch und führen uns an den Modderriver wie an den Tugela, ja wir erfahren bei dieser Gelegenheit auch, daß die Buren sogar Radfahrerabteilungen verwenden. Andere Bilder versetzen uns nach Durban und i» den Zulukrteg. Ein lebensvolles Bild führt uns Transvaal-Jungen vor, die sich im Erklettern künstlicher Zäune üben. Daß Bauten von Prätoria und das Bild „Ohm Paul" nicht fehlen, bedarf eigentlich kaum der Erwähnung.
Gmünd, 15. März. Fabrikant G- Hau- ber hat aus Anlaß seiner 30jährigen Ge- schäftsthäiigkeil und seines 60. GeburtSlagS eine private Invaliden- und Altersrenttn- stiftung errichtet. Jeder Arbeiter erhält nach 5 bis lOjähriger Thätigkeit mit dem Eintritt der Jnvalität eine jährliche Rente von 72 die von 5 zu 5 Jahren je um
24 ^ steigt bis zu 180 ^ bet einer Thätig- keit von über 25 Jahren. Arbeiter, die über 25 Jahre im Geschäft und 60 Jahre alt sind, erhalten eine Alterszulage von wöchentlich 2 Zu Begräbniskosten werden
25 auSgezahlt. Arbeiterinnen, die sich verheiraten, erhalten nach bjähriger Fabrikangehörigkeit 50 nach 10 Jahren 100 und nach 15 Jahren 150
Hohenacker, 17. März. Zur dringenden Mahnung, Geisteskranke zur Fürsorge einer Anstatt zu übergeben, kann rin auf dem nahen Zillardöhof in den letzten Tagen vorgekommener Unfall dienen. Der erwachsene, öfters an Anfällen leidende Sohn eines Bauern vesetzte des Morgens seiner noch im Beit liegenden Mutter mit einem Porträt einen solch wuchtigen Schlag auf den Kopf, daß sie einen Schädelbruch erlitt, an dessen Folgen sie heute früh starb.
— Aus Unvorsichtigkeit hat der 12jährige Sohn des Handelsmannes Anders in Laubau seine 10jährige Schwester erschossen. Der Knabe fand in dem Schube eines Schrankes einen alten Revolver. Er nahm die Waffe heraus, um sie genauer zu besehen. In demselben Augenblicke kam die Schwester Gertrud hinzu. Die Waffe ging plötzlich los, und das bedauernswerte Mädchen stürzte in die Schläfe getroffen, leblos zusammen.
— Aus Nizza wird berichtet: Als eine Kompagnie Alpenjäger von der Uedung nach der Kaserne zurückkehren wollte, fiel ein Soldat in den Abgrund. Ein Leutnant der ihn anhalten wollte, rutschte nach. Beim Sturz kam der Offizier ums Leben, der verletzte Soldat schwebt in Lebensgefahr.