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England und Transvaal.

Burengeueral Joubert ist noch voller Hoffnung.Der Verteidigungskrieg bringt uns schließlich noch größere Vorteile ais der Angriffskrieg, schreibt er in einem Pri- valbriefe. Mit dem Geländewechsel tritt ein Wechsel der Taktik ein; in Natal und im Süden hatten wir mit wenig bekannten Verhältnissen zu rechnen, auf dem Hochland von Transvaal und dem Oranje-Freistaat find wir zu Hause. Die Engländer müssen uns und der freiein Gottesnatur hier jede» Schritt unter den unglaublichsten Schwierig­keiten abkämpfen »nd immer gewärtig sein, nach zwei oder drei Fronten einen Kampf anzunehmen. Es wird dann ein Guerilla­krieg entstehen, wie er blutiger nicht zu denken ist, und wie ihn die Engländer nur wenige Monate auszuhalten in der Lage find."

Wenn das englische Heer erst auf Prätoria marschieren würde, dann so wird aus Transvaal geschrieben wäre es mit den Bergwerken von Johannesburg zu Ende. Die Buren sind fest entschlossen, in diesem Augenblick mit Dynamit den ganzen Betrieb so gründlich zu zerstören, daß vielleicht auf lange, lange Jahre hinaus das verfluchte Gold, das ihnen Krieg gebracht, keine Di­vidende mehr abwirft.

Ein Schlaukops. Thüringische Blätter berichten folgendes: Für den südafrikanischen Krieg ließ sich, obwohl die Tätigkeit engl. Agenten in Deutschland abgeleugnet wurde, im November v. Js. ein in Münchenberns­dorf (Thüringen) ansässiger Weber anwerben. Von dem 2000 Mark betragenden Wcrbe- geld sandte er 1500 Mark seiner Frau mit der Bemerkung, sie solle sich nicht um ihn ängstigen; bei passender Gelegenheit werde er sein Leben schon in Sicherheit bringen. Der Mann hat Wort gehalten. In einem soeben bei seiner Frau aus Preioria einge­troffenen Briefe meldet er, daß er wohlge­mut daselbst in Gefangenschaft sitzt.

London, 7. März. DerCentral News" wird aus Ladysmith von gestern nachmittag gemeldet: Buller hat eine kombinierte Truppe an der nach Harrysmilh führenden Eisenbahn nach dem Van Reenens-Paß zu vorgeschoben. Unsere berittenen Leute melden, daß keine Buren sich auf dieser Seite des Passes be­finden. Die Eisenbahnzüge laufen jetzt von Ladysmith zu unseren vorgeschobenen Posten vor dem Van Reenens-Paß und bringen täglich Proviant zu denselben. Unseren Kund­schaftern ist eS gelungen, zwei niederländische Lokomotiven auf dieser Strecke zu erbeuten. DieCentral News" meldet ferner aus dem Lager bei Sterkstroom (Norden der Kapkolonie) vom 6. März, 9.30 abends: Eine Patrouille ist soeben zum Lager zurück­gekehrt und meldet, daß eine große Abteilung Buren bei Bashards Nek, 12 englische Meilen nördlich von Stormberg sich befindet. Sie bewegt sich augenscheinlich auf den Oranje- fluß zu. Die Buren haben südlich von ihrem Lager zwei Kanonen in eine beherrschende Stellung gebracht, um den Rückzug des Gros zu decken. Unsere berittene Infanterie folgt nach und wird bald mit dem Feinde in Be­rührung sein.

Laurenzo Marquez, 8. März.Daily News" berichtet vom 5. ts., daß 5000 Koffern damit beschäftigt seien, Schanzgräben rund um Pretoria anzuiegen.

London, 8. März. (Reutermeldung.) Die Meldung der gestrigen Abendblätter aus Durban, daß eine englische fliegende Kolonne vom Znluland her in Transvaal eingerückt sei, bestätigt sich. Die Kolonne besteht 'duS berittener Infanterie, Natalpolizei und Feld- artillerie mit einigen Moximgeschützen. Sie kamen bis zum Catasahügel, der 9 Meilen jenseits der Grenze liegt.

Gleycoe, Hauptlager der Buren, 8. März. Das Bureau Reuter meldet, daß die Buren am Donnerstag zweimal den Angriff der Engländer aus Larysmith zurückschlugen. Der Rückzug nahm seinen Fortgang. 2000

Wagen wurden ohne die Eisenbahn wegge­bracht. Aus dieser wurden nur schwere Ge­schütze, nicht Berittene oder Verwundete, be­fördert. Hinter dem letzten Zuge, der von Elandslaagte abging, fuhr ein Arbeiterzug her, der alle Brücken und Straßenüberführ­ungen zwischen Ladysmith und Glencoe zer­störte. Vorher war auch die Kohlengrube bei Elandslaagte gesprengt und angezündet worden.

Sterkstrom, 8. März. Der Berichter­statter desDaily News" hatte in Bloem- fontein eine Unterredung mit dem Präsiden­ten Steijn, in welcher dieser ihm sagte, daß die Buren entschlossen seien, bis zum letzten Mann zu kämpfen und prophezeit, daß der Ucbergabe von Prätoria Ereignisse vorher- gehen würden, die Europa in Staunen ver­setzen würden.

Prätoria, 9. März. Amtlich wird vom 6. d. M. gemeldet: Am Sonntag fand bei Dordrecht ein heftiges Gefecht statt; vie Eng­länder wurden unter großen Verlusten zu­rückgeschlagen. Die Verbündeten erbeuteten 3 Kanonen; 3 Buren wurden getötet und 5 verwundet.

Bloemsontein, 9. März. Präsident Krü­ger traf hier ein und wurde vom Präsiden­ten St-ijn am Bahnhöfe empfangen. Krü­ger hielt eine Ansprache an die Volksmenge, worin er sagte, wenn daS Volk seinem Glau­ben treu bleibe, so werde gewiß Gott den Lauf der Ereignisse zu seinen Gunsten wenden.

London, 8. März. Eine 2. Ausgabe der Times* meldet aus Laurenzo Marquez von gestern : Präsident Krüger hat am Vorabend seiner Abreise von Pretoria nach Bloemfon- tein erklärt, der Zweck seiner Reise sei, einen Kompromiß abzuschließen. Er glaube, daß die Angelegenheit zu jedermanns Zufrieden­heit geordnet werden würde.

Bloemsontein, 9. März. Präsident K. ist hier eingetroffen und wurde auf dem Bahnhof vom Präsidenten Steijn empfangen.

Er hielt eine Ansprache an die Menge, in