Der Spieler.
Novelletle von Fr. Ferd- Tamborini.
9) (Nachdruck verboten.)
„Eine Million ist ein bischen vir!," bemerkte Kleemann und seine Austen blitzten, „da müßte man schon die Bank sprengen. Aber ist schon alles dazewesen und Herr von Berg hat schon viel Glück im Spiel gehabt."
„Jo, an gewissen Tagen ist eS wirklich der Fall gewesen," erwiderte Berg mit strahlendem Gesichte. „Ich habe schon einmal mit wenigen hundert Mark in der Tasche ein großes, schönes Vermögen an einem einzigen Abende gewonnen."
„Da sind sie ja ein wahres Glückskind, Herr von Becfl," rief die schöne Frau lachend „und Ihr Glück muß unbedingt heute erprobt werden."
„Natürlich muß es erprobt werden," erklärte Kleemann und wenige Minuten später saßen die Drei an dem grünen Tische des verlockenden Roulette-Spieles „UouZs ot noirs."
„I'aitss votrs zsu!" (Machen Sie Ihr Spiel I) klang fortwährend der stero- type Zuruf der französisch redenden Bankhalter und GrupierS an dir Ohren der Spieler und Spiellustigen, und Berg begann sofort sein Glück mit einer hundert Francs- Note. Er setzte auf Rot (rouZs) und gewann. Er ließ die zweihundert Francs stehen und gewann wieder.
„Die Farbe der Liebe bringt mir Glück," flüsterte er leise der schönen Mexikanerin zu und noch leiser setzte er hinzu, „wenn ich daraus auch nur schließe^ dürfte, ob ich Glück in meiner Liebe habe."
Die dunkeln Augen der schönen Frau blitzten und Berg hielt diese Augenstrahlen für eine Ermunterung. Vielleicht war für ihn heute der große Glückstag erschienen und er gewann mit einem Berge Gold auch noch das Herz der reichen Mexikanerin. Mit keckem Mute setzte Berg daher sitzt fünfhundert Francs auf Rot (rouZo) und gewann abermals.
„Sie haben heute Glück, Herr von Berg," raunte ihm jetzt Kleemann zu, „und Sie müssen etwas wagen. Ich werde Ihnen hinreichende Geldmittel verschaffen, um das Spiel mit großen Einsätzen verfolgen zu können, nur werden Frau GuSnez und ich auch erst unser Glück probieren."
„Natürlich wollen wir das," bemerkte Frau Gusnez und setzte eine hundert Francs- Note ebebnfalls auf Rot und verlor die hundert Francs. Kaltblütig setzte sie jetzt zweihundert Francs und verlor ebenfalls, dann setzte sie dreihundert Francs und verlor auch.
Mit blasieter Ruhe sagte sie: „Wahrhaftig, das Spiel hat seine böse Launen heute für mich, versuchen Sie nun Ihr Glück, Herr Kleemann."
Dieser setzte auch eine HundertsraicS- Note aber auf Schwarz (uoirs) und gewann. Dann setzte er wieder auf Schwarz zweihundert Francs und verlor. Abermals setzte er dreihundert Francs auf Schwarz verlor ebenfalls.
„Wir haben kein Glück heute, gnädige Frau," sagte er sitzt zu Madame Gusnez, „ich schlage aber vor, daß wir unfern Freund Berg mit für uns spielen lassen, wir be
teiligen UNS zu gleichen Teilen an den Einsätzen und Gewinnen."
„Sind Sie einverstanden, Herr von Berg," sagte die schöne Frau mit verführerischem Lächeln zu diesem.
„Natürlich, mit größtem Wrguügen, gnädige Frau," entgegnen Berg.
„Nun gut, beginnen Sie mit 300 Francs Einsatz," bemerkte Klcemann, hier sind von Frau Gusnez und mir zweihundert Francs,"
Berg fügte auch noch hundert Francs hinzu und setzte wieder auf Rot dreihundert Francs. Er gewann und hielt sechshundert Francs, er gewann wieder und blickte Kleemann und Frau Gusnez fragend an.
„Wir versuchen es mit größeren Einsätzen," flüsterte die Mexikanerin, „hier sind tausend Francs."
Auch Kleemann stimmte zu und Berg setzte dreitausend Francs und gewann. Ec setzte nun sechstausend Francs und gewann wieder. Mn fieberhafter Erregung schoben ihm jetzt Frau Gusnez und Kleemann eine Handvoll Banknoten hin.
„Setzen Sie dreißigtausend Francs," flüsterte die schöne Frau.
Berg suchte auch noch sein letztes Geld hervor und setzte dreißigtausend Francs und gewann wieder.
„Es wäre ein schöner Gewinn," sagte Berg und wischte sich die Schweißtropfen von der Stirn, die ihm die Angst, daß jetzt das Glück Umschlagen könnte, erzeugt hatte.
„Aber wo denken Sie hin, Herr von Berg," rief die Mexikanerin leidentchafilich, »jetzt geht erst das interessante Spiel los. Sie setzen sitzt hunderttausend Frarcs und ich schieße die Vierzigtgtausend Francs zu."
Blitzschnell hielt sie eine ganze Hand voll Tauseiid-Francsscheine hin, und Berg setzte hundert Tausend Francs.
Eine allgemeine Erregung ging jetzt durch den Spielsaal und alle Spieler drängten in höchster Neugier nach dem Tische, wo ein waghalsiger Spieler auf einmal hundert Tausend Francs setzte. Unheimliche Stille herschte als die Roulette zu rollen begann und Rufe des Staunens drangen durch den Saal, als Berg wieder gewonnen hatte, und der Bankhalter ihm hundert Tausend Francs Gewinn auszahlen mußte.
„Ich möchte sitzt aushören, liebe Freundin," sagte jetzt Berg am ganzen Leibe zitternd, „wir haben ein Vermoögen gewonnen, ich begnüge mich mit dem dritten Teile des Gewinnes."
„Aber nein, nein," erwiederte die Mexikanerin mit höchster Leidenschaftlichkeit, „wir können heute noch die Bank sprengen. Halten Sie sitzt Dreimalhundert Tausend Francs, hier sind noch hundert Tausend Francs."
Vier Päckchen mit TausendfravcSscheinen erhielt Berg von Frau Gusnez und setzte mit bebenden Händen dreihundertlausend Francs.
Eine noch größere Aufregung als vorhin entstand im Spielsaale, unheimliche Stille enstand wieder, als die Roulette sich bewegte, und als sie stillstand, hatte Berg die Dreihunderttausend Francs verloren. Er und Kleemann standen wie gelähmt und aus der Brust der schönen Frau klung ein schriller Angstruf durch die Luft.
Wie gebrochen gingen alle Drei dann aus der schändlichen Spielhölle, denn sie waren ruiniert. — — —
Am andern Morgen fischte man drei Tote aus dem Meere, cs waren Berg und Klcemann und die schöne M-xckanerin.
— Ende. —
Verschiedenes.
— „Fortschritt regiert die Welt" — dieser Grundsatz ist nie so bethätigt worden, wie in den letzten Jahrzehnten. Wissenschaft und Praxis, Hand in Hand in Hand gehend, haben uns eine Errungeschaft nach der anderen gebracht. Besonders in allen Zweigen der Industrie ist dies zu merken. Nicht an letzter Stelle steht da die Nahrungsmittel- Industrie und da wiederum hat offenbar vor allem die deutfche Maggi-Gesellschaft die vorstehende Maxime auf ihre Fahne geschrieben. Kaum hat sich das allbekannte, nach seinem Erfinder benannte „Maggi" zum Würzen von Suppen u. s. w. die Herzen derHaus- srauenwelt erobert, so werden wir mit einer Anzahl neuer Produkte überrascht, welche sowohl ihrer vorzüglichen Qualität als auch des billigen Preises und der praktischen Verwendbarkeit wegen dazu berufen sind, Volks- nahrungsmittel im eigentlichen Sinne des Wortes zu werden.
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Man kann der Maggi-Gesellschaft zu der glücklichen Zusammenstellung ihrer Produkte, die sich sämtlich in einer hübschen Packung präsentieren, nur aufrichtig Glück wünschen.
(Schnell gefaßt.) Bräutigam: »Du, eine Köchin kann ich Dir aber nicht halten, wenn wir verheiratet sind —" — Braut: „Schön, dann essen wir eben immer außer dem Hause I"
(Abgewinkt.) Er: „Ich beabsichtige mein ganzes Leben einzig und allein dem Ziele zu weihen, eine Frau glücklich zu machen." — Sie: „Aha, Dann haben Sie sich entschlossen, Junggeselle zu bleiben I"
Es ist ein schweres Unrecht, Kindern den aufregenden Bohnenkaffee zu geben. Für sie ist der wohlschmeckende Kathreiner's Maizkaffee das gesündeste Getränk. 9
Redaktion, Druck und Verlag von B»r» h. Hofwann in Wildbad.