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Rundschau.

Stuttgart, 18. Okt. Heute vor­mittag 8 Uhr 52 Min. sind der Erbprinz und die Erbprinzessin v. Wied mit dem fahr­planmäßigen Schnellzug aus Potsdam hier ctngktroffen. Zur Begrüßung seiner Tochter und seines Schwiegersohnes war der König auf dem Bahnhof anwesend. Die hohen Herrschaften fuhren nach dem WilhelmSpalast, wo sie einige Tage verweilen werden.

Stuttgart, 18. Okt. Soviel der Schw. Merk." hört, soll es dabei sein Ver­bleiben haben, daß der Landtag in der 2. Novemberwoche nach dem^.7. Zusammentritt, und zwar sollen die 4 dringlichen Steuer­vorlagen zuerst zur Beratung gelangen.

Stuttgart, 14. Okt. Der bekannte Komponist Professor Wilhelm Speidel, ist gestern, 73 Jahre alt, gestorben. Der verstor­bene war 1826 zu Ulm als Sohn des Musiklehrer Speidel geboren. 1854 wurde er Musikdirekior in Ulm 1857 Dirigent des StuttgarterLiederkranzes." Jahrelang war er auch als Lehrer am Konservatorium thätig und spielte im Stuttgarter Musik­leben eine bedeutente Rolle.

Klliee beugt! Wieder ist die Zeit gekommen, wo viele Tausende junger Leute als Rekruten für den Dimst mit der Waffe vorgebildet werden in langer, sorgfältiger Ausbildung, die von einer besonders zusam- mengestelllen und geschulten Ausbildungs­truppe geleitet wird. Kräftig sind die jungen Leute wohl alle und gesund, sonst wären si­eben nicht zu den Soldaten gekommen, aber mit Schrecken merkt mancher die Steifheit feiner Glieder, wenn es wohlthönend und feierlich von den Appen des Unteroffiziers schallt: Knieä beueugt I Am nächsten morgen kann er sich infolge der vielen Knie- und Rumpfbeugen, des DrehenS, Laufens und Springens kaum vom Lager erheben und die erste Zeit wird ihm herzlich sauer bei der Miliz. Wohl dem, der einst in der Schule und nachher im Turnverein feinem wachsenden Körper durch fleißiges Turnen eine jugendliche Gelenkigkeit erhielt und Man- neSkraft noch obendrein erwarb! Ihn schreckt picht Kniebeuge noch Dauerlauf und bald

zählt er zu den strammsten unter der Kom­pagnie.

Freuden stadt, 13. Okt. Karl Lutz, der im Frühjahr das Hotel Waldeck übernommen hat, beabsichtigt, an der Knie- bisstraße ein großes Hotel mit 85 Zimmern und 140 Betten zu erstellen; ein Flügel desselben soll bis zum nächsten Sommer fertig fein.

Ehingen, 17. Okt. G-stern mittag etwa um ^il Uhr ereignete sich hier ein schreck­liches Unglück. Anläßlich der kirchlichen Trauung eines jungen Ehepaares wollte ein Freund des Bräutigams hinter der prote­stantischen Kirche auf freiem Felde Böller­schüsse abgeben. Der dritte Schuß ließ länger auf sich warten, als der Schütze berechnet hatte; er wollte deshalb Nachsehen und brachte unbegreiflicher Weise das .Gesicht vor die Böllermündnng. Im selben Augenblick ging der Schuß los und riß dem unglücklichen jungen Mann die obere Schädeldecke weg, so daß er augenblicklich eine Leiche war. Den Hinterbliebenen deS.Verunglückien wendet sich allgemeine Teilnahme zu.

Eine sonderbare Wette wurde am vor­letzten Sonntag in Pforzheim ausgrtragen. Ein dortiger Bautechniker wettete mit einem Bürger, daß er auf des letzteren Parterre- Festerflms von morgens 6 dis abends 6 Uhr um 150 M. sitzen werde. Sonntag früh nabm der W-ttlustige feinen Platz ein und verließ ihn nicht eher, bis er seine Wette ge­wonnen hatte. Deö Tages übervergnügte" er .sich mit ZeilungSlrsen und Zigarren- rauchen und ließ sich auch durch die Heiter­keit der Passanten der Straße nicht aus seiner Fassung bringen.

Im Pforzh. Anz. lesen wir: Am Samstag vormittag halte eine hiesige Dame in der Korl-Friedrichstraße eine Geldbörse mit 3 Hundertmarkscheinen und einigem Silvergeld verloren. Ein armer alter Mann fand daS Geld und händigte es der Verlierer!» auS. Zum Dank dafür erhielt er von der hochherzig-» Dame fünfzig Pfennige. In dem Gedränge in dem Laden der Geschwister Knopf wurde einer armen Witwe das Por­temonnaie mit dem ganzen Inhalt gestohlen. Karlsruhe, 17. Okt. Seit einigen

Tagen ist in mehreren Gegenden des Landes empfindlicher Frost eingetreten. Im Oden­wald ging das Thermometer bis zu 4 Grad unter Null herab,

Zwei Männer eine Frau! Dieser gewiß seltene Fall hat sich kürzlich in Mün­chen zugetragen, indem sich eine Frau wieder verehelichte, deren erster Mann nach lang­jähriger Abwesenheit durch 'gerichtliches Urteil für verschollen und tot erklärt worden war. Kurz nach erfolgter Eheschließung fand sich jedoch der als tot erklärte Ehegatte wieder bei seiner Frau ein.

Berlin Die Regierungskrists ist erst in diesen Tagen entschieden worden. Der Kaiser hat sich nach seiner Rückkehr über die Zusammensetzung des SlaatsministeriumS Ichlüssig gemacht und vor Allem das einge­reicht gewesene Entlassungsgesuch des Vize­präsidenten des StaatsministcriumS, Finanz- minister Dr. v. Mquel abschlägig beschieden. Die Verdienste, welche sich dieser Staatsmann namentlich um die Regelung der preußischen Finanzen erworben hat, werden zu diesem Enschlusse ja betgetragen haben.

* Ein vernünftiger Vorschlag. Die Berliner Sozialdemokraten haben die unenl» grtiiche Beköstigung aller Schulkinder auf >hr Programm gesetzt. DerVorwärts" berechnet, daß sich die Kosten einer Mahlzeit >ür ein Schulkind, bestehend aus Suppe, Gemüse und Fleisch, auf etwa 15 Pfennig stellen würden. Das wären für 200000 Kinder 9 Millionen Mark jährlich.

Ein arges Mißgeschick stieß jüngst in Berlin einer Frau zu, deren Mann vor langer Zeit verstorben ist nnd die oun von Unterstützungen ihrer verheirateten Kinder, sowie von Almosen lebt. Sie hatte ein dürf­tig möbliertes Zimmerchen inne und ging jahraus jahrein in denselben schäbigen Klei» dern, zum Aerger ihrer Verwandten, die ihr gern Kleidungsstücke geschenkt hätten, wenn dir alte Frau nur dazu zu bewegen gewesen wäre, die abgetragenen Lumprn mit besseren Sachen zu vertauschen. Man beschloß schließ­lich, eine List anzuwenden und ihre Tochter »ahm der Frau, während diese schlief, die abgetragenen Röcke fort, verbrannt« sie und legt« andere Kleider an den Platz. AlS dir