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Wildbad, 28. Juli. Fast jeder Tag seines hiesige» Aufenthalts bracht- dem Fürsteu- Reichskanzler »euc, herzliche Huldigungen feitenS der Einwohner und Kurgäste, als Ausdruck der Liebe, des Vertrauens und der Dankbarkeit AlldeutschlandS für den hohen Herrn. Gestern fand ihm zu Ehren ein großer Fackelzug statt, an dem sich außer der hiesigen Bürgerschaft, den Vereinen und Schulen auch zahlreiche Kurgäste beteiligten. Herr Stadtsckullheiß Bätzner bat Se. Durch­laucht, die bescheiden ausgestattete, aber um so herzlichere Huldigung in Gnaden ent- gegenzunehmeu und schloß mit einem Hoch auf den Fürsten-Reichskanzler. Die kgl. Kurkapelle intonierteDeutschland, Dcutsch- lund über alles", das begeistert von der dichtgedrängten Menschenmenge mitgesungen wurde. Se. Durchlaucht sichtlich gerührt ergr'ff nun das Wort, sprach Herrn Stadl- jchultheiß seinen Dank für die gründliche Begrüßung aus und bat, diesen Dank auch den Wildbadern, den würdigen Bewohnern des klassischen Bodens der Unterthanentreue und zugleich den Kurgästen auszudrücken für die ihm gebrachte Huldigung. Die Be­deutung der Feier sei eine zweifache: einmal die Begrüßung der süddeutschen Landsleute, die dem aus Süddeutschland stammenden Reichskanzler huldigen wollen, und denen sich die aus der Ferne gekommenen Fremden anschließcn; dann aber eine Anerkennung seiner politischen Thätigkeit nahe stehe und ihm die heutige Huldigung ein Zeichen sei, daß er nicht umsonst gelebt habe. Herr Stadtschultheiß habe von seiner Leutseligkeit gesprochen, er sage ihm hierauf, daß auch der grämlichste Diplomat hier es nicht zu stände bringen würde, grämlich zu sein, wo ihm überall die größte Liebenswürdigkeit be­gegnet sei und ihm auf allen Wege» von schöner Hand Blumen entgegengebracht worden seien. Er werde stets mit dem größten Vergnügen seines Aufenthalts in Wildbad gedenk<n und wünsche Wildbad ferneres Blühen und Gedeihen, mit diesem Gefühl fordere er alle anwesenden Kurgäste auf mit ihm einzustimmen in den Ruf:Wildbad lebe hoch I"

Friedrichshafen, 28. Juli. Gestern Mittag ist derBallonschuppen* i» Manzell" zum fünftcnmal losgerissen. Sürwestwind trieb ihn, wie derO- A." berichtet, bis gegen das Schloß, von wo ihn derChri­stof" zurückjchleppte, dessen Bedienungs­mannschaft Tag und Nacht in der Hilfsbe­reitschaft abwechsel!.

DieNeue Musikzeitung" (Stutt­gart, Carl Grüninger), ein Blatt, das als zuverlässiger, interessanter und unterhalten­der Führer durch das weite Reich der Ton­kunst jedem Mustkliebhabcr warm empfohlen sein map, bringt im II. Quartal ihres 20 Jahrgangs reizvolle Klavierstücke von Z. Ftbich, Bruno Wandelt, Emil Graf, Max Raebel und Zurlulh, wertvolle Lieder von A. Klughardt und einer R-ihe anderer be­liebter Komponisten, Duette für Geige und Klavier von Arthur Altmann und Constan- ttn, ein Duo für Violincell (oder Geige) von Hermann Hutter; ferner den Schluß einer spannenden Novelle von Herbert Vor« bach, Humoresken von Dr. Widmann Bern, eine geistvoll geschriebene Erzählung von Alex. Freiherr» Gleichen-Rußwurm, einem Urenkel Friedrich Schillers, belehrende Auf­sätze aus der Theorie und Geschichte der Musik, eine Fülle von Berichten über neue Tonwerke, illustrierte Biographien namhafter Künstler, Besprechung neuerschiencner Must- kalien und Bücher, Texte für Llederkompo- »istcn und eine Unmasse von Notizen aus dem Musikleben der Gegenwart. (Preis vierteljährlich Mk. 1..) Probenummern versendet an Interessenten jede Buch- und Musikalienhandlung, sowie der Verlag von Car Grüninger in Stuttgart auf Verlangen gratis und franko.

Nachstehende verbürgte Geschichte sen­det der T> R. ein Leser: Ein italienischer- Regierungsbeamtcr kommt nach einem kleinen Nest mit dem Aufträge, einen störrischen Kaiholikenverein aufzulösen. Als er in einer Sitzung erscheint, stellt sich heraus, daß der ganze Verein nur aus zwei Mitgliedern be< steht. Nachdem er diesen die Auflösung verkündigt, verlangt er gewissenhafter Weise die Herausgabe der DereinSpaplere.Was für Papiere?" fragen die Gemaßregelten, Wir haben keine." Und beide konnten weder lesen noch schreibe».

Ueber ein niedliches Touristenerlebnis eines Berliner Professors in den Bergen Kärnthens wird demGrazer Tagebl." aus Ptscheldorf geschrieben: Am 19. ds. Mts. wurde vom Christophberge das Kind eines armen, italienischen Köhlerweibrs zur Taufe getragen. Bei den italienischen Arbeitern besteht die Sitte, daß beim Taufgange der erste Begegnende ein Geldgeschenk erhält. Als am genounten Tage die Pathin und die Hebamme mit dem Kinde durch den stillen Wald Ihalwärts schritten, begegnete ihnen als Erster ein fremder Herr. Zu seinem gewiß nicht geringen Erstaunen reichte ihm

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die Phathin eine Krone. Alle Fragen des Herrn, was er milder Krone anfangcn solle und was die ganze Geschichte zu bedeuten habe, blieben erfolglos, denn die Pathin konnte nur italienisch und die Hebamme nur windifch. Nur die Pathin stotterte in ge­brochenem Deutsch: ,,E, a bissele Viel warm heute, a bissele saufl"

(Letzter Wunsch.) Häuptling: Bitte dir, ehe du öebraten wirst, noch eine Gnade aus!" Afrika-Reisender:Ach, lieber Kannibale, ich möchte gerne vorher noch eine Reise an den Nordpol machen I"

.. (Mißverstanden.) Hausfrau (welche ihre Köchin überrascht, wie sie den Rahm mit de»Fingern kostet): Lissete ich liebe das nicht . ." Köchin :O, dann wissen Sie nicht, was gut ist, Madame!"

(Bekehrung.) Vegetarier (der von einem scheuen Ochsen niederg-stoß-n wurde): Undankbarerl Von heute an esse ich Fleisch."

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