schwer verletzt, eine» ist bereit» seinen Ver­letzungen erlegen. Auch mehrere Musiker wurden verletzt, einige schwer.

Vier Schwestern gleichzeitig am Traualtar. Eine seltene Familienfeier wird am Sonntag, den 25. Juni d. I., in Han­nover statistnden. Die vier Töchter Lina, Ella, Mary und Henny de» dort wohnen­den Kunst, und HandelSgärtnerS Fr. Poser werden an diesem Tage zugleich das Fest Ihrer Vermählung feiern. Mary und Henny P. sind Zwillingsschwestern.

Berlin, 30. Mai. Der Kaiser verlieh dem Herzoge Nikolaus von Württemberg den Schwarzen Adlerorden.

Eine todbringende Wette. Verhäng, nisvoll wurden, laut ,K. Hart. Ztg.* die Folgen einer Wette für den Arbeiter Treps aus Kl.-Kawitten. TrepS war noch mit mehreren andern Arbeitern am Dienstag auf dem Felde in der Nähe deS Oberländischen Kanals beschäftigt. Einer der Arbeiter ging eine Wette ein, wonach er in den Kleidern in schwitzigem Zustande durch den Kanal schwimmen wollte. Er gelangte auch glück­lich am andern Ufer an. Nun wettete Treps ebenfalls, daß er auch den Kanal in seinen

Im Banne des Wahns.

Novelle von H. von Limburg.

(Nachdruck verboten.)

8 .

Da schrie das schöne Weib in bitterem Weh auf.

Albrecht, sage das nicht! Nur um Dich habe ich Alles gethan, um Deine Liebe zu zu wecken tändelte ich mit jenem Lichtrnau, denn .ich liebe Dich seit damals, als ich Dich, an meinem Hochzeitstage zuerst sah. All mein Sinnen und Denken gehörte Dir und in meinen Träumen lehnte ich so oft das Haupt an Deine Brust Albrecht, und nun ist alles au»? Kannst Du nie, nie mehr mich lieben i*

Er schüttelte da» Haupt und verschränkte die Arme über der Brust.

Niemals!* klang es schneidend von seinen Lippen, ,rin Weib, das am Begräb- niStage ihres Gatten zu einem andern von Liebe spricht, ist eine Schlange, für die ich nur Verachtung haben kann.*

Eine lange schwere Pause trat ein, dann hob Bertha mit glänzendem Blick die Augen zu ihm auf.

Das war nicht unser letztes Wort, Albrecht. Ich gebe Sie nicht auf, Sie müssen dennoch mein werden, und sollt« ich um Sie werben wie der Erzvater Jakob um Rahel.*

Gnädige Frau, ein Weib, welches auf- hört eine Zierde ihres G-schlechtS zu sein, stößt nur ab, zieht aber nimmermehr an. Ich habe Ihnen nichts mehr zu sagen.*

Und er öffnete für sie in unnahbarer Kälte die Thür und ließ sie hinter ihr wie­der zusallen, dann erst aihmete er wie er­leichtert auf.

Und ich habe diese Frau wirklich ge­liebt, war das möglich? O, Onkel Rudolph, wenn Du von oben herab diese widerwärtige Scne gesehen hast, wird und kann das Dich in Deinem Frieden stören? Nein, gewiß nicht, diese» Weib, sie ist'S nicht werth, und ich will, sobald ich nur kann, den Staub hier von meinen Füßen schütteln.*

Kleidern durchschwimmen werde. Als TrepS auf der Mitte des Kanals angekommen war, machte er plötzlich mit den Armen einige Bewegungen und versank sofort vor den Blicken der entsetzten Arbeiter. Diese eilten sofort herbei, und eS gelang ihnen nach kurzer Zeit den regungslosen Körper aus dem Wasser zu fischen. Die angestellten Widrrbelebungsversuche blieben erfolglos.

Aergerr dich deine rechte Hand...! Ein anscheinend geistig gestörter junger Mann von 20 Jahren, Namen» William Trost in Leamington (England) hat das Gebot des Evangeliums:Aergert dich deine rechte Hand, so hau« sie ab und wirf sie von dir* in der Weise wörtlich zur Ausführung ge­bracht, daß er seine rechte Hand von der Lokomotive eines Expreßzuges hat adfohren lassen. Sein übriger Körper blieb dabei un­verletzt, doch fand man ihn halb bewußtlos neben dem Geleise liegen. Trost wurde so­fort in ein Krankenhaus gebracht, befindet sich aber noch nicht außer Lebensgefahr.

Ein altes Geschoß. Zwei in Saint- Quen bei Paris lebende Lumpensammler, die Brüder Saillard, brachten eine alte deutsche Bombe, die sie unter Schutt und

Den Plan, auf Schloß Lilienort zu blei­ben, hatte er bereits aufgegeben, da ein letz­ter Brief des Verstorbenen den Wunsch auS- sprach, Hertha möge hier groß werden und so lange als möglich, die liebe Heimat ge­nießen! So wollte Albrecht denn einen tüchtigen Verwalter einsetzen und dann, was von jeher sein Lieblingsplan gewesen, nach Afrika gehen.

Aber freilich, mit zwingender Gewalt fiel ihm plötzlich ein, daß er nach dem Wunsche des verstorbenen Onkels HexihaS Vormund geworden war und aus diesem Grunde immer mit ihrer Mutter werde in Verbindung stehen müssen. Thor, der er war, ohne seinen Willen konnte ihn Bertha doch nicht ein­fangen, und er würde schon auf der Hut sein.

Am folgenden Tage ritt er nach der Stadl, während Frau von Echönerbeck etwa eine halbe Stunde nach ihm eben dahin fuhr. Sie sah in ihren Trauergewändern lieblicher denn je auS, auch der kummervolle Ausdruck des Gesichtes paßte für eine trauernde Witwe. Nur gut, daß die Welt und die Menschen all die Gedanken nicht sahen, welche hinter der Stirn der schönen Frau wirbelten, die paßten freilich gar nicht zu der Trauer.

Im Vorzimmer des Gerichts traf Bertha mit ihrem Neffen zusammen. Er grüßte förmlich, schien jedoch zuerst die ihm dar­gebotene Hand gar nicht zu sehen, bis Frau von Echönerbeck Pe ihm noch bemerkbarer entgegenstreckte.

Die DstamentSeröffnung dauerte nicht lange, dann bestimmte Lieutenant von Schö- ncrbeck gleichzeitig den stellvertretenden Vor­mund und stellte in Aussicht, daß er dem­nächst alles Uebrige ordnen werde, ehr er noch Genehmigung seines Abschieds nach Afrika abreisen werde.

Bertha zuckte bei diesen Worten etwas nervös zusammen, sagte jedoch nichts und bald darauf schrillste hinunter zudem ihrer

harrenden Wagen.

» »

Die Zeit fliegt dahin, ehe eS der Mensch denkt. Vierzehn Jahre sind verflossen, seit

Gerölle aufgefunden hatten, in den Keller eines Hauses, um das Geschoß, das sie leer wähnten, zu einem Hammer umzugestalten. Zu diesem Zwecke steckten sie eine rotglühende Eisenstang« in ein Loch, das sie an der Seite der Bombe auSgehölt Hallen. In diesem Augenblicke krepierte die Bombe und verletzte die beiden Männer lebensgefährlich.

Gemütlich. Leutnant:Die Parole istErbswurst,* verstehen Sie! Sie haben Keinen einzulasscn, der nicht die ParoleErbs­wurst* gesagt hat verstanden?!* Soldat:Zu Befühl, Herr Leitnant l* (Kurze Zeit darauf kommt ein Herr, der Einlaß begehrt.)Se können nicht her­ein, mei Kutester. Es thur mir ja sähre leid aber Se därfen nicht eher herein, bis SeErbswurst" gesagt haben!*

Wer nach Pforzheim kommt, sollte nicht versäumen das Schuhfabriklager von Leo Mändle, am Marktplatz Ecke Deimlingstraße zu besuchen. Alles Schuhwerk wirb dort garantirt und ist noch selten ein Geschäft für gute Ware und billige Preise so schnell be­kannt geworden.

damals der alte Freiherr von Echönerbeck die letzte Ruhestätte bei seinen Vorfahren fand, vierzehn Jahre auch stnd's her, daß jener junge, aber ernste Mann die Heimat verlassen und in dem andern Weltteil den Frieden suchte, welchen er daheim nicht ge­funden. Endlich war Albrecht von Schöner- beck wiedergekehrt, er war reisemüde gewor­den und wollte sich nun zurückziehen auf das stille Schloß mit dem Lllienwappen. Milten unter den Palmen der Tropen hatte cs ihm vorgeschwebt wie ein stiller Stern, zu dem er einst heimkehren würde, um dort zu leben und zu sterben.

Bertha hatte schon ein halbes Jahr nach dem Tode ihres GemalS seinem letzten Wunsche entgegen den stillen Erdenwinkel verlassen und das gesellige Wiesbaden zum Wohnort erwählt.

Die Jahre und die kühlere Ueberlegung hatten in AlbrechtS Seele jenen so urplötz­lich aufgeloderten Haß gegen Bertha ver­nichtet, nur eine ruhige Gleichgiltigkeit war zurückgeblieben, jetzt meinte er ihr ungefähr­det gegenüber treten zu können. Mit Hertha, seinem Mündel, stand er seit Jahren in Briefwechsel. Nach und nach halte sich daS Kind zum Mädchen, dann zur Jungfrau ent­wickelt, das erkannte er aus all den zierlich geschriebenen Briefen heraus, die stets dem lieben alten Onkel" herzliches Vertrauen und kindliche Zuneigung auSdrückten.

Dem alten Onkel," murmelte er be- lustigt. War er denn so alt? Sein Haar zeigte noch keine Silberfäden, seine Gestalt war vornehm und hoch aufgerichtet und sein Herz verlangte nach Etwas, was ihm das Leben bisher schuldig geblieben. Er hatte an Bertha nach Wiesbaden geschrieben und an» gefragt, ob er wohl die Damen für einige Tage aufsuchen könne, um sie zu begrüßen und sein Mündel zu sehen, und jubelnd hatte ihm Herta geantwortet, sie werde selbst den lieben Onkel abholen.

(Fortsetzung folgt.)

Merks.

Wer Zeit gewinnen will, muß arbeiten.

Medaktivn, Druck und Verlag von Bernh. Hofmann in Wildbad.