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Die Konferenz von Genua.

Zusamme«kuu,t der riuiierteu vor der Konferenz?

London. 6 Febr. D«r Berichterstatter der .Times' erfährt von gut unterrichteter Seite, daß PoincoreS Note an die britische und talienische Regierung über die Konferenz von Genua eine Zusam­menkunft zwischen britischen, französischen und italienischen Vertre­tern vorichlägt. bevor die Konferenz von Genua stattfindet. Eine wiche Präliminarkonfcrenz würde da» geplante Pr-granim von Genua im einzelnen prüfen müssen, um dir alliierten Interessen gegen alle Sabotage«,suche von Seiten der russischen und deutschen (II Delegationen zu schützen und tui Voraus eine gemeinsame Aktion-- linie sestzusetzen

Verschiebung der Konferenz.

Paris 8. Febr. Wie Ser .Petit Pariflen' milteilt, hat die fran- rösikche Regierung in ihrer Note an die englische Regierung über oie Konferenz von Genua darauf hingewiesen, daß die Finanzkonfe- renz von Brüssel, dle der Völkerbund organisiert habe eine sechsmo­natige B'rbereitung erfordert habe Die Note rote deS^sb an. die Konferenz von Genna um wenigsten» 3 Monate zu verschieben und diese Zelt dazu zu benutzen, die unerläßliche Vorarbeit zu leisten Die Note schlägt ferner vor. zu bestimmen daß keines der Rechte die der Völkerbund aus dem Fricdcnsvrrtrag erhalten habe, ange- kastet werde, ebensowenig wie die Friedensverträge, die die Grund­lage des internationalen Rechtes von Europa seien. Diele Bedenken müßten die Konferenz von Genua verhindern die RevarationSfraqe zu behandeln. Tatsächlich bedeutet das eine Sabotage bei Konferenz durch Frankreich.

Lord Cnrzori über das englisch-französische Uebere «kommen und tue Kon erenz von Genuss.

London, 8. Febr. An seiner gestrigen Rede im Unter­haus e.ktärt Lord Cu rzon bezüglich des oenlg"^n Ucber- einkommens zwischen l^rcst-Britannien, sk^nkr-'ch u. Bel­gien, es würde ein Fehler sein, dieses Uebereinfammeu wie es von manchen Se'ten gewün'ckft werft» au? ein Of­fensiv- odr Devensivbündnis auszudehnen. Sein Be^-cheu seit dem Kriege sei gewesen, aus den militärisch^ Bund nisien herouozn^'n'men. dnrch die Eurona in bewn-fne^e Lager geteilt war. was den Frieden der Mett eber be­droht. als oessch>"r* stifte. Ueber die Konkgrxn, Ge­nua sagte Lord Curzon die augenblicklichen wirtschaftli­chen Verhältnisse in Europa könnten nur durch eine ge­meinsame Anstrengung geändert werden. Man könne Deutschland nicht ausscblirßen und zwar wegen seiner geographischen Lage, seiner großen Hilfsquellen und der besonderen Fähigkeiten des deutschen Volkes. Man könne Rußland nicht ausschlietzen. weil, solange Europa sich im Zusammenbruch befinde, Mitteleuropa nicht wieder hergestellt werben könne. Es könne wohl lein, das, oie Kon­ferenz für Europa Folgen zeitigen werde, die von denen der Witthingioner Konferenz in Bezug aus den fernen Osten nicht sehr verschieden sein werden.

Aus Stadt und Land.

Lalw, den 9. Februar 1922.

Zugoeruel,r.

Die wegen des Eisenbahnstreils in Baden ausgefallenen Züge verkehren wieder ab 9. 2.: der Zug 916 Eutingen Pforzheim: Eutingen ab 1.44, La'w ab 2.34 Pforz­heim an 3.19: Personenzug 917 Psorzhei mE utin - gen: Pforzheim ab 2.23. Calw ab 3.21, Eutingen an 4.26; Eutingen Freu den st adt: Personenzug 263 Eu­tingen ab 5.10; P erfonenzug 268 Freudenstadt Eutingen: Freudenstadt ub 5.28. Eutingen an 6.17 Uhr nachmittag».

Die große KSits.

Wie wir erfahren konnten, ist gestern im Lchwaczwald der bisher kälteste Tag gewesen. TaS Thermometer zeigte 20 Grad unter Null n der Frühe. Tagsüber wärmte die Sonne etwas; irobd-m blieb >>e Kälte grimmig und tchneih-nd

Hauptoer amm ung

des Bez.rks-Hanoe.s- uno Gerveroevereins Eaiw.

Man icyre.oi u--S: Lue am 4. Frvruar »n Gasthaus zur .Schwane" abgehobene Hauptversammlung veS Bez.nS-Handeis uno Gewerbevereins Calw war recht gur besucht. Aus oem vom Vocjlano gegcpenen NechenschaslSder-chi »t zu enlnegmen oaß die -auscnsen Ge,chäi!e im vergangenen Jayr in 8 Äus.chuysttzunge» «- .coigr wuroea, oag vom Veiem e«itge>reten wurde für Beibehaltung -er Postvecvinoung tLanvLachtet, für Abhaltung elne» vuchjüh- cungSkucieS »iS Vorbereitung für »re Me.stecprüiang Dem Ver- oauuSrag m Mergentherm gaben 2 Vertreter oe» rvereinS be>ge- wohnr. Dar .Gewerbebratt sur Württeniberg' uno die Haaüwcitec- ,e>tvng hao-n mit oem 31. Lezeniv-r 1921 aufgeyöct, seit oem 1 Ja­nuar 1922 erscheint oie WochenichrlfiTaS Würk:. Handwerk' L,e>es B.att erhalt jeder Hanowerter kostenlos uno auch ieo«S Mit- giiev veS Gewerdeoereurs löst von jetzt ad ourch oen Verein oaS Viall erhalten bezw die seither ausgegebenen Nummern nachgelie- srrt betonrnien. Nach oem Kassenberichtl das Vermögen des Ver­ein» um 1569 80 ^ zurückgegangen Deshalb wurde vom Ausschuß ein An.rag aus Beitragserhöhung gestellt Durch cinstimin.gen Vcr- sammtungsaeichlus wird der Jahresbeitrag auf 2V erhöht. Die Mitglieverzahl bes Vereins beträgt heute ^66 Durch geheime Wahl werden gewählt zum 1 Vorsitzenden Flaschnermeister Hch. Essig, ,um 2. Vorsitzenden Buchüruckereibesitzer Gg. Essig, in den Aus­schuß die Herren Stüber. Schüler, Jeroa, Zahn, Al- dinger, Mast. Marquardt. Au» der Erörterung gewerb­licher Kragen ist hervorzuheben der Hinweis de- Vorsitzenden auf dre LessrlingSscage, besonvers wird betont, daß etz wüntchenSweit wäre in, Interesse der Jugenderziehung, wenn wieder mehr wie früher o r Lehrlinge an den Tisch des Meister» und in der Familie aurge- no nmen wurden, weil ein solches ErziehungSoerhältni» die Ent. w.rklung des ,ungea Menschen auf» beste zu beeinflussen geeignet ist Ter Verein beabsichtigt, in nächster Zeit emen gamilienabend zu begehen Ter angekündlgte Bortrag mußte wegen vorgerückter Stunde »--schvben werden.

Amtliche Dekanntmachnngen.

Aufhebung des Marktverdotes im Obrramrsbezie' Cal«.

Nachdem, mit Ausnahme des Bezirks Pforzheim, die angrenzenden Oberamtsbezirke wieder seuchenfrei gewor­den sind, wird das am 3. Januar 1922 für den Bezirk Calw erlassene Verbot der Vieh- u. Schweinemärkte aufgehoben.

Die Märkte werden unter Einhaltung folgender Be­dingungen gestattet:

1. Aus Sperr- und Beobachtungsgebieten dürfen keine Klauentiere zuoeführt werden.

2. Für alle zum Markt gebrachten Klauentiere sind Ur­sprungszeugnisse beizubringen. Tiere, für die solche Zeugnisse nicht beigebracht sind, werden nicht zuge- lasien.

3. Viebbändler baben für ihre Tiere tierärztliche Schweine­händler amtstierärztliche Gesundheitszeugnisse beizubringen. Ländler aus dem Bezirk Pforzheim wer­den nicht zuaelassen.

4. Asse zu Markt gebrachten Tiere müssen vor dem Auf­trieb durch den beamteten Tierarzt untersucht werden. Vor dieser Untersuchung und außerb-rlb des Marktol»ftes darf ein Handel mit den auf den Markt gebrachten Tie­ren nicht stattfinden.

5. Personen aus verseuchten Orten dürfen den Markt nicht besuchen.

6. Die Schweinen-ärkte beginnen um 88 Uhr. die Vieh­märkte um 8 Uhr.

Calw, den 7. Februar 1922.

_Oberawt: B 8 ael. Amtmann.

Maul- und Klauenseuche.

Infolae Erlöschens der Seuche in Lanaenbrand ist der Obcramtsbezirk Neuenbürg wieder seuchrnfrei.

Calw. 6. Februar 1922.

Obern-rk; Bsto? s Vmln-onn.

Maul- und Klauenseuche.

Die Seuche ist in Magstadt wieder erloschen. Der Ober- amtsbczirk Böblingen ist seuchenfrei.

Calw, 7. Februar 1922.

_ Lberawt: Vöael. Amtmann.

Wlederabhaltung der Schineineruärlte iu der Stadt Herrenberg.

Das Oberamt hat die Abhaltung der Schweinemärkte vom 11. Februar ab unter einschränkenden Bedingungen gestattet. Nähere Auskunft kann auf dem Oberamt Her­renberg eingeholt werden.

Calw, de» 7. Februar 1922.

Lbcramt: Vögel. Amtmann.

Itihresver.mnmlung des Vezirksoerbands der »anvw. Genoffeufu a len.

Bei der Jahresversammlung des BezirksverbandS oer landw. Gc- nossen'chailen de- Oberaim» Calw imBad. Hof', di« zahlreich be­sucht war unv bei der Schultheiß V r a u n-Aithengstett als Vor­sitzender den Jahresbericht erstattete. hielt Revisor Schaufer-Hirsau einen ausiührl.chen Vortrag überGenossenichastlicye Selbsthilfe in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Landw Sachverständiger. Dipl-Landwirt Leutschstinder in Stuttgart, sprach über die Tte.ge­rn ng der landw Erzeugnisse auf genossenschaftlicher Grundlage. Die Vorträge gaben zu einer regen Aussprache Anlaß Schultheiß Braun- Althengsteli und LandtagSaüg. Dingler-Catw kamen auf die Lager- bauSfrage zu sprechen. Ersterer schilderte die Stellungnahme der Darl.-Kafsenvereine zu der LagerhanSsrage, die durch oen Landw. BezirkSverein geiöst worden sei Dtngler-Calw kam auf die Vor­züge oeS LagerhauicS am Bahnhof Calw zu sprechen. Er habe sich aber gezeigt, daß diese» Lagerhaus zu Nein sei, ein weiteres soll im Gäu erstellt werden Der Landw. Bezirksverein beabsichtige Nicht, d>e Darlehenskassenvereine vom Einkaufswesen auSzuschalten, sonder« wolle mit denselben arbeiten. ÄuS der Versammlung heran» wur­den noch verschiedene Gedanken in der Lagerhausfrage ausgesprochen, die dann gipfelten, daß der Grundgedanke des genossenschaftl. Be­zugs gewahrt bleiben muß. Einen breiten Raum nahm die Frage 0er Rechnerbelohnunge» der DarrehenSkassenpereine ein, verschiedene Barsch Sg» wurden gemacht. Ein beivnoerer Rechnertag soll Sie Frage weiter behandeln Tie seitherigen Vorsitzenden und Beisitzer des Be- zirkSverbandS wurden wieoergewählt.

Um atz,teuer uno Einkommensteuer.

Der Reia,s>uianz»nnister vertritt in einem Runderlah an dre Landesstnanzäwter die Ansicht, daß die von dem Sleuerpslich.i/,en entrichtet« Umsatzsteuer zu den im Ein- kommenfteuersesetz bez-ichneten önenUich-n Abgaben ge­hört und naher, iow-,l sie zu den Eelchäftsunkosten zu rechnen ist. ar-znasfähig ist. Der Abzug ist von dem Ein­kommen desjenigen Kalenderjahrs bezw. EesMjtsjahres zu machen, in dem die Umsatzsteuer fällig geworden ist. d. h. zu zahlen war. Wird die Einkommenssteuer vor der Fälligkeit vorausgezahlt. so ist der vorousgezcchlte Betrag von dem Einkommen des Jahres abzusetzen, in dem die Vorauszahlung ettolgt. Ast aus Grund der später statt­findenden Veranlagungen ein Betrag an Umsatzsteuer nachzuholen, dann ist der nachzuzahlende Betrag von dem Gesamtbetrag der Emkünfte des Aahres abzusetzen. in dem aie V^chz b'n"' fässi^ wird. Sowe'* >i- v-^'""sh"-af'1te Umsatzsteuer nach der Veranlagung zurückgezahlt oder so­weit einem Ver^ütungsanspruch des Steuerpflichtigen stattgegeben wird, sind die zu erstattenden Beträge, falls die gezahlten Steuerbeträge vom steuerbaren Einkommen abgesetzt waren, dem Einkommen desjenigen Aahres. iu dem die Erstattung erfolgt wieder hinzuzurechnen. Weiterbericht fllr Fre.tag und Samstag.

Die angetündigten Störungen verzögern sich. Am Frei­tag und Samstag wird noch kalttrockene» und frostige» Wetter zu erwarten sein.

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lSCB ) Altenstel,, S. Febr. Dar Hochwasser vom Sams­tag har den Waldweg nach der Kohlmühre auf eine Strecke von 10 Meter total weggeschwemmt. TaS Rosenbächle hat den Damm durchbrochen und auch die stäot. Eisbahn mit Gecöllmassen beveckr.

(LEB) Stuttgart, 8. Febr. An der Nacht zum Mitt­woch fiel da» Thermometer im Neckartal bei Stuttgart auf

1829 Grad unter Nuss unk hat damit in diesem Winter seinen tiessisn Stand erreicht. An anderen Orten des Lan­des war die Kälte noch gröher, so wurden aus Horb 20 Grad gemeldet.

Die ev. Landeskirchenverjanimlung.

Von Stadtp>arrer Sanvberger, Liebenzell.

Die evangeltsche Lanveskirchenversammlung har vom 30. Aanuar brs 3. Februar tu 6 Sitzungen geragt. Ahr Zu­sammentritt war scyon langer von einem großen Teil un­sres Kirchenvolks und auch von der Kirchenreoierung ge­wünscht worden, Lehu>s Aussprache über dre erfolgte H e u» ordnung des Religionsunterrichts in oer Voltsschule, bezw. über die rn dieser Sache getroffene Vereinbarung zwischen Overkirchen- und Oaerjchtnbehorde. Weithin war dre Ooerkirchenbehörde und insbesondere ihr Re>erent in diejer Sache, Herr Prälat D. Schöll, beschul­digt worden, das Interesse der Kirche an der evangelischen Erziehung u. Unterweisung unserer Kinoer nicht gewayrt zu haoen. Es war mithin viel Mißtrauen nnü Arawohn gegen die Oberkirchenbehörve in dieser Sache aufgeipei- chert. Eine Eingabe aus dem Bezirk Schorndorf an die Landeskirchenversainmlung verflieg sich sogar zu der unge­heuerlichen Anklage, die Lberliichenaehorde habe ^oyne Rot und Kamp, wichtige Güter uno Werte unsrer evangv- tljchen Kirche preisgegeben'. An der Lanoeskirchenoer» sammlung wurde dlHe Eingabe so^ar von der Leite, we^rqe eben von starkem Mißtrauen gegen die OberkirchenbehonK ersüllt war, alsnicht aus der Liebe und au» der Wahr­heit kommend" bedauert und oerurteUl.

Verhängnisvoll für unsre evangelische Landeskirche ist es, daß die seit jast zwei Jahren sestgesteltte Kirchenoer- jassung immer noch nicht in Kraft treten kann, weil das entsprechende Staarsgejetz noch Nicht dem Landtag oorge- tegt, geschweige denn von demselben vecaren und angenom­men ist. Damit ist auch der Zustand der finanziellen Ao- hungl^Leit der Ki.che vom Staat verlängert, io daß dre evaugetstche Kirchenregieiung brs aus den heurigen Tag die Lanveskirchenveriamnuuiig nicht einberu,en kann, wenn der Staat ine Mittet dazu verweigert. Die Einberu- >ung der LandesUrchenverjammiung war von der Kilchenre- gieruitg schon seit Herbst beantragt, gewünscht, aoer ,etzt erst vom Llaal zuKe,tailoen. Tas hat in unjerm eoangeti- schen Volk erne starte Erregung verursacht und ist jäischii- cherwetse auch der Oberkirchenvehöroe in die Schuhe gescho- oen worden.

Darum hat die Landeskirchenversammlung dem von ihr angenommenen Ce,etzeiuwutf, nach dem die Wahrüauer der jetzigen Landeskirchenverjammiung um ein Aahr ver­langen werden soll, damit sie o«e noch un Zusammenhang mit der Kirchenverjasjuiig stehenden Gesetze lKirchenge- meinde- und Kirchenvezirtsordnung sowie Landeskirchen» steuergesetz, beraten und verabschieden kann, de» Antrag hinzuge,ügl, daß die Kirchenreglerung an die Staa-sre- gierung averma-s die Bitte um baldige Einbringung des verlebenden Lraatsgesetzes richten soll. Es ist ein unheil­barer Zustand, der rn weiten Kreisen unsres evangelischen Volkes peinlich empfunden wird.

Der erste Gepeustano oer Beratungen hatte eine hohe Bedeutung und betras den Beitritt zum deutschen evangelischen Kirchenbund, dessen Verfassung am 15. Sept. 1921 vom deulsch-evangelischen Kirchentag in Stuttgart und zwar im selben Sitzungslotal jBeieinshaus in der Furtbachftraße) beschlossen worden ist. Damit ist er­reicht der Zusammenschluß der deutschen evangelischen Lan­deskirchen in der Rechrssorm eines Bundes; damit ist auch dem evangelischen Volk im Reich die Stellung verschafft, die ihm gebührt. An namentlicher Abstimmung wird der Antrag aus Beitritt unseier württ. Landeskirche zu diesem deutsch-evangelischen Kirchenbund unter dem Beisaü der Versammlung einstimmig angenommen.

Ein wesentlich anderes Schicksal hatte der 2. Gegenstand der Beratungen, nämlich das kirchliche Wahlgesetz für die Wahlen zum Landeskirchenlag. Bezirks­wahl oder Berhäliniswahl. heißt die große Streitliage. Beide haben ihre Vorteile. Die Bezirkswahl ist einiaLer. ermöglicht ein persönliches Verhältnis des Gewählten zu seinen Wählern u. ist darum volkstümlicher und läßt dem- eiltjplecheiid eine regere Wahlbeteiligung hojjen. Die Ver­hältniswahl dagegen ist gerechter, indem sie auch den Min­derheiten zu ihrem Recht oerhilst. An dem Entwurf der Kirchenregierung ist Bezirkswahl vorgesehen, und zwar hätte Stuttgart 3 weltliche und 2 geistliche Abgeordnete, 9 weitere Bezirke hätten je einen Weltlichen und einen Geistlichen zu wählen, die übrigen 37 Wahlbezirke hätten noch 28 Weltliche und 9 Geistliche zu wählen; danach hatte e i n Wahlbezirk je nach dem nur alle 18 oder 24 Aahre einen Geistlichen zu wählen. Dieser Vorschlag fand nicht den Beifall des Haukes aber auck der Antrag des Bericht­erstatters der die Bildung von insgesamt 16 Wahlkreisen mit je 4 Weltlichen unv 2 Geistlichen und innerhalb der­selben Verhältniswahl vorschlägt drang nicht ourch. Es tauchten noch weitere Vorschläge auf. z. B. Bildung von 15 Wahlkreisen, welche fe nach ihrer Größe 83 Abgeordnete nach Mehrheitswahl, also nicht Verhältniswahl, wählen, wobei noch Schukbestimmungen für die Minderheiten zu Hessen wären. Tie Versammlung konnte bei oer Menge der Vorjchk«ge diele nicht eingehend prüfen, und so wurde der Antrag auf Zurückweisung der Vorlage an den kirchen­rechtlichen Ausschuß einstimmig anpenommen ». demselben die Weisung gegeben, die Frage zu vrüien. ob nicht doch die Möglichkeit geschaffen werden tann. daß fever Wahl­berechtigte mindestens einen weltlichen und einen geist­lichen Abgeordneten wählen kann. Eine Hauvtichwieng- keit für das Wahlgesetz liegt darin, daß die Kirckenverias- sung die Zahl der zu wählenden Abgeordneten am 40 welt­liche und 20 geistliche festgelegt hat.

Der 3. Geaenstand der Beratungen war die Verlänge­rung der Wahlzeit der jetzigen Landeskirchenveriammltinq. darüber ist schon oben berichtet worden. Und es bliebe hiermit noch übrig, über den letzten Gegenstand, die Neu­ordnung des Religionsunterrichtes, zu berichten, welcher 4 Sitzungen in Anspruch nahm.

Den Beratungen über die Neuordnung des Re - ltgionsunterrichts lag zu Grund eine gedruckte,