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Lokales.

Wildbad, 12. Nov. Die wdentlicke Ge­neralversammlung der „BezirkSkrankenkasse Neuenbürg" findet am Sonntag, den 20. Nov. d. I., nachmittags 2'/< Uhr auf dem Rat­haus in Neuenbürg mit folgender TageSord- vrdnunq statt:

1) Wahl des Ausschusses für die Prüfung der Rechnung pro 1898;

2) Ergänzungswahl des Vorstands;

3) Beschlußfassung über den gestellten An­trag auf Abänderung des § 14 Z. 3 des Statuts in der Weise, daß das Kranken­geld schon vom Tage der Ecwebsunfähig- keit ab gewährt werden solle, wenn die Erwerbsunfähigkeit 6 Tage und länger dauert;

4) Beschlußfassung über einige weitere An­trüge.

Es wäre sehr zu wünschen, wenn die Vertreter der Arbeitgeber von Wildbad bei dieser Generalversammlung sich auch einfin­den würden, da es sich doch der wichtigen Sache wegen gewiß lohnen würde, daß sie auch einmal ein Wort mitreden würden, bis jetzt war nämlich bei jeder Generalversamm­lung keiner oder höchstens einer der Vertreter der Arbeitgeber anwesend, indem die Vertreter der Arbeiter jedesmal vollzählig erscheinen.

N u u o i ch a u.

Stuttgart, 8. Nov. (Nachklänge zur Hochzeit der Prinzessin Pauline.) Im Ver­lage von I. F. Steinkvpf hier ist jetzt eine kleine Broschüre erschienen über die kirchliche Trauung der Prinzessin Pauline mit dem Erbprinzen von Wied am 29. Oktober im großen Marmorsaale des Königl. Residenz­schlosses. Dieselbe enthält den gesamten Ver­lauf der Feier, darunter die Traupredigt des Garnisonspredigers Blum. Preis 20 ^f.

Stuttgart, 8. Nov. (Württembergischer Landtag.) Präsident Payer eröffnet die Sitz­ung um 3Vi Uhr, indem er das Haus herz­lich willkommen heißt zu der bevorstehenden voraussichtlich kurzen, aber wie man hoffen wolle, fruchtbaren Tagung, Da das Haus schon morgen wieder auf einige Tage aus­einandergehen wird, so wird die dringliche Vorlage über die Hagelversicherung morgen zur Beratung kommen. — Unter dem Ein­lauf befindet sich u. a. eine Eingabe des württ. Schutzvereinö um Einführung einer progressiven Umsatzsteuer für die großen Wa­renhäuser, ferner eine Eingabe um Erbauung einer nvrmalspurigen Bahn Kirchheim u. T>- Weilheim, Bitte des Vereins akadem. Finanz­beamten und anderer Vereine um Aufhebung der Witwen- und Waisenkassenbeiträge.

Ludwigsburg, 8. Nov. Z»m Fall Vögele erfährt die „Ludw. Ztg." daß nunmehr seitens des hiesigen Ulanenregiments damit begonnen worden ist, gegen die Zeitungen, welche über die Sache falsche Nachrichten verbreiteten, vor- zugehen. So wurden am Freitag die Re­dakteure der Ulmer Zeitung vor dem Unter­suchungsrichter vernommen.

Calw, 8. Nov. Auf der Landstraße von Ostelsheim nach Dätzingen verunglückte ge- ft.rn der 54 Jahre alle Joh. Wiedmann, welcher auf der Sägmühle Schnittwaren cin- kaufen wollte. Auf dem Httmweg setzte er sich hinten auf das Fuhrwerk, fiel aber wäh­rend der Fahrt so unglücklich herab, daher das Genick brach und augenblicklich tot war.

Nagold, 8. Nov. Ein ergreifendes Ge« schick ist eö, das den Privatier Nagel ge­

troffen. Derselbe, Veterane von 1870/71, schickte sich, nach einigen Jahren stiller Zu­rückgezogenheit in der Waldeinsamkeit des Bads Röthenbach, eben an, mit seiner Frau nach dem belebteren Kurort Hcrrenalb zu ziehen, da wurde er in der Stunde des weh­mutsvollen Abschieds vom Tode gerührt.

Schwarzenberg, 8. Nov. Daß man mit Kindern nie genug Vorsicht üben kann, be- weist folgender Vorfall. Am Samstag abend machte sich hier ein 2'/-jähriger Knabe an einer Futterschneidmaschine zu schaffen, wäh­rend seine einige Jahre älteren Geschwister, mit Futlerschneiden beschäftigt waren. Das Kind kam den Messern zu nahe, wurde er­faßt und demselben 3 Finger der linken Hand abgerissen. Das Kind wurde sofort zum Arzt gebracht, wo cs sich heraussteUte, daß eine Amputation der 3 Finger notwendig sei. ES kann den Eltern nicht genug ans Herz gelegt werden, namentlich in Häusern auf dem Lande, ihre Kinder auch keinen Augenblick aus den Augen zu lassen.

Ellwaugen, 8. Nov. Als ein Kuriosum mag es bezeichnet werden, daß in Beeröbach, hiesigen Oberamts, ein Kind zur Welt kam mit einem vollständig ausgsbildeten Wolfs­maul. In der gleichen Verwandtschaft soll sich ein Kind mit ähnlicher Abnormität be­finden. — WaS der „Neue" für drollige Sachen zu Tage fördert, zeigt folgendes Bei­spiel: Ein hiesiger Einwohner, voll des süßen Weines, glaubend er befinde sich schon zu Hause, zog sich vor seinem Hause aus und legte sich aufs Pflaster. Ein nachher dazu- gekommener Polizist sah den Vorfall und be­förderte den Daliegendcn in sein Haus.

Hall, 8. Nov. (Begnadigung) Der we­gen Mords am 4. Okt. zum Tode verur­teilte Bauer Felix Jakob von BemhardS- mühle, Gemeinde Neucnstein, OA. Oehring- en, wurde vom König zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt.

Kupfer, 7. Nov. (50 Schafe überfahren). Dem Schäfer Fr. Diem von Unterfischach, welcher auf die Weide nach Betlersroi fuhr, ist am letzten Donnerstag ein großes Un­glück passiert. Seine Schafe brachen bei der stockfinster» Nacht vomPförch aus, sprangen auf das Bahngelcise, dem kommenden letzten Zug entgegen, der denn auch 56 Siück zer­malmte. Der Schäfer hat großen Schaden und wird um so mehr bedauert, da er nicht wohlhabend und die Schafe noch zum teil schuldig ist.

Oberdigtsheim, 7. Nov. Beim Sammeln von Tannenzapfen stürzte letzten Freitag der erst diesen Herbst vom Militär heimgekom­mene MüllerSsohn Matth. Merz von einer sehr hohen Tanne nnd verletzte sich so schwer, daß er vorgestern verschied ohne vorher wieder zum Bewußtsein gekommen zu sein.

Bonndors, 4 Nov. Dieser Tage ereig­nete sich im nahen Krenkingen ein schreck­licher Unglücksfall. Die 81jährige Haus­hälterin des Pfarrers, Katharina Schindler, kam dem Herdfeuer zu nahe, wodurch ihre Kleider in Brand gerieten. Die alte Frau erlitt dabei schwere Brandwunden an Hals und Brust, die ihren Tod herbeiführten. Die Unglückliche war schon längere Zeit kränklich.

Rotteuburg, 8. Nov. Gestern fand unter der Leitung des Regierungspräsidenten v. Bel- Uno aus Reutlingen die Wahl des Vertreters des hohen Domkapitels für die Kammer der Abgeordneten statt. Gewählt wurde Dom­kapitular Paul Stiegele.

Ulm, 8. Nov. Die hiesigen gemeinsamen Oriskrankenkaffen haben auf warme Befür­wortung von Oberbürger. ?ster Wagner be­schlossen, dem Verein für VolkSheilstätten zur Bekämpfung der Lungen -mindsucht beizu­treten und denselben ein einmaligen Bei­trag von 5000 c/A, sowie einen jährlichen von 200 ^ zu bewilligen.

Niedemhall, 5. Nov. Postexpeditor und Stadtacciser Kaupp hat in den letzten Tagen ein falsches Zwei- nnd Einmarkstück an den Kassen angehalten. Ersteres trägt das Ge­präge „Ludwig II., König von Bayern 1876" und letzteres „deutsches Reichs 1885". Beide Stücke sind den echten täuschend nachgemacht, nur haben sie weder Klang noch Glanz und rühren sich klebrig an, auch sind solche leichter als die echten. Kaupp hat schon mehreee solcher falschen Münzen entdeckt.

Pforzheim, 7. Nov. Gestern abend feuerte der Maler Karl Baschert auf den 22 Jahre alten Karl Flisch, mit dem er in Wortwechsel geraten war, auf offener Straße zwei Re­volverschüsse ab. Ein Schuß ging dem F. in den Hals, der andere in die Wange. Die Verletzungen sind lebensgefährlich.

Pforzheim, 8. Nov. Gestern Früh sollte hier die Verpachtung der städtischen Jagb, die bisher 3000 ^ jährlich eingetragen, stattfinden. Da aber das abgegebene Gebot nur auf 800 ^ lautete, wurde von einem Zuschlag Abstand genommen. Es soll ein neuer Termin anbrraumt werden. Jn Schell- bronn, hiesigen Bezirksamts, dagegen wurden statt der bisher gezahlten 205 für die Gemeindejagd 1000 ^ jährlich erzielt.

— Aus Heidelberg wird mitgeteilt, daß der Betrieb der dortigen Bahnhoswirischall dem Geschäftsführer derselben, Karl Link (vor 3 Jahren Oberkellner in der Bahnhof­restauration Pforzheim) zum Höchstgebot von 30 000 ^ übertragen worden ist. Der Pachtprcis des bisherigen Pächters Geiger hatte zuletzt 14 000 ^ betragen.

Steinenstadt , 2. Nov. Laut „Müllh. Tagebl." hat gestern der 18jährige August Müller, der unvorsichtig mit einem geladenen Gewehr hantierte, einen 10jährigen Knaben erschossen. Müller wurde verhaftet.

München, 6. Nov. Die „Neuest. Nachr." melden aus Augsburg: Bei einer unver­mutet vorgenommenen Revision der Kirchen- stiftungSkossc St. Max hi r ergab sich ein Fehlbetrag von mehreren Zausend Mark. Der ungetreue Stiflungspfl gec, rer einen Eingriff in die Stistungskassc eingestand, heißt A. Gleich.

— Als den Tag der endgiltigen Beisetz­ung der Leiche des Fürsten Bismarck in dem Mausoleum, welches auf dem Hügel gegen­über dem Friedrichsruher Schlosse erbaut worden ist, ist jetzt der 27. November be­stimmt.

Posen, 7. Nov. Wie „Dziennik Poz­nanski" meldet, kaufte der Geh. Kommerzien­rat Krupp aus Essen in dem unmittelbar an die Stadt Posen grenzenden Vorort Wtlda ein 3,5 Hektar großes Grundstück für 100,000 Mark, um dort eine Maschinenfabrik zu er­bauen.

Basel, 8. Nov. Sonntag Nacht wurde im nahen BirSfelden der verheiratete Land­jäger Niederhäuser von dem 22jähr. Küfer- gesellen Sütieriin aus Aselfingen (Amis Bonndors) erschossen. Sülterlin geriet in einer Wirtschaft mit mehreren Burschen in Streit und wurde von ihnen aus der Wirt-,