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Organisations- u einem Konten Eiuzelbcra- s forderten die erwaltungsratS bahnbcdienstete, len können. Als ter der Gewerk- Eiscnbahnerver- zusolge ist an- beiqelegl wer- einstellk.
1922 .
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lgef-ht wären dies 7000 Tonnen in einem Jahr; oder in einem runden Wasserturm von 50 Fuß tl Fuß — 30 4 Zenlimeier) Durchmesser und 115 Fuß Höhe wäre diese Gcsamtblutmenge eines Jahre? unter- zubringen.
' Stlblüten.
Folgende drei Entschuldigungszettel an Lehrerinnen veröffentlicht das Januarheft der von Paul Keller herausgegcbenen Monatsschrift »Die Bergstadt" in der Abteilung «Von der Schnurrpfeifergilde". Sie lauten: «Liebes Fräulein! Weil sich Friedas schlimmer Fuß in dicLänge zog, konnte sie den Schulausflug nicht mitmachen." — „Geehrtes Fräulein! Entschuldigen gütigst, daß meine Rojalie das Bie- blouck Buch gestern nicht brachte, sie hatte es im Halz, Hochachtungsvoll A, C." — „Indem das sie meine Tochter Auguste eine gänslich Unschuldige Ohrfeige gegeben haben und dann noch an dem Kopse Verbiete ich Ihnen Gans ergebenst, das mich das nich nochmal verkommt! Wenn sie schon durchaus schlagen müssen sind die anderen Kinder da nich meine Auguste. Gans energisch G M."
(SCB ) Gmünd. 12. Jan. E>ne Frau verkaufte an einen hiesigen Metzger ein Schwein, machte jedoch den Kauf von der Zustimmung des abwesenden Mannes abhängig. Nach seiner Heimkehr schrieb der Mann dem Mctzgermeister folgende Zeilen: „Mit dem Verkauf meiner Frau bin ich einverstarwen, das Piunv zu 18 Holen Sie die Sau morgen ab." — Die Geschichte ist zum mindesten ,gut erfunden.
Aus Stadl und Land.
Calw, den 16. Januar 1922.
Drenilnachricht.
Tie Postbeomtin Anna Joos m Calw wurde auf Ansuchen von ihrem Amte enthoben.
Bortrag im Geocgenänm.
* Im Eeorsienäum hielt am Freitag al.ad Forstmeister Feucht-Teinach einen ebenso interessanten wie genußreichen Lichtbildervortrag über „Schutzgebiete heimischer Natu r". Ter Vorsitzende des Eeorgenä- vmsrats, Studiendirektor Dr. Knödel, begrüßte die zahlreich erschienenen Zuhörer sowie den Vortragenden, indem er aus dessen große und erfolgreiche literarische Tätigkeit aus dem Vortragsgeoiet hinwies, aus (Sruno dessen er zu einer Autorität ersten Ranges in diesen Fragen zähle. Der Redner des Abends stellte eingangs seiner Ausführungen fest, daß alle fortschreitende Kultur auch in Württemberg die r e i n e n Naiurgevieie immer weh- ou,- zehre. Die Heide schmelze immer mehr unter dem Pfluge dahin, das Moorgelande werde aus Mangel an Brennstoff abgehoben, der Neckartauf werde durch Kanalisation in künstliche Bahnen geleitet, und viele Fluh- und Bachläufe würden zu Zwecken der Verstärkung der Wasserkräfte aus- geniitzt. Deshalb sollte jedermann, der noch Sinn für den freien, ungebundenen Charakter der Narur habe, da>ür s.zftnIjAlen,. dich; dj,e noch vorhandenen, Natnrlchutzgebiete, namentlich auch bei uns in Württemberg, erhalten bleiben. In Amerika, Schweden und der Schweiz seien ebenfalls Naturschutzgebiete angelegt, und auch der Verein Naturschutzpark in Deutschland sei in dieser Richtung tätig. Der Redner führte nun an der Hand ausgezeichnet gelungener ^Lichtbilder Aufnahmen von Landschaften, der Vegetation und der Vogelwelt aus würuembergischen und teilweise 'auch anderen Naturschutzgebieten vor, wobei er gleichzeitig hoastnteressante wissenschaftliche Erklärungen für den Eigenart!, n Charakter dieser Naturoasen innerhalb der überall vororingenden menschlichen Kulturarbeit gab. Zuerst wurde das Gebiet des Wildiees zwischen Ruhstein und Hornisgrinde behandelt, das im Jahre 1911 zum Schutzgebiet gemacht wurde. Die Pflanzenwelt träat hier den Charakter der Voralpenvegetation; nur wenig Blutenpflanzen. dafür aber 7 Arten von Alpenstrichiarn. Der Wildsee selbst gehört zu den durch Gletscher der Eiszeit hervorgerusenen Seebildungen. Der Federsee. unser größter Binnensee, der nur einen kleinen Nest der ehemaligen Fläche darstelle, bieiet ein typisches Beispiel für den natürlichen Vorgang der sog. Verlandung. Diese Verlandung erfolgt durch bestimmte Pflanzenarlen, denen sie Unterhalt gewähren. Durch die Fäulnis der Pflanzen entsteht Ver
schlammung. Gleichzeitig versucht, die Vegetation (Binsen, Schilfrohr), vom Ufer her in den See vorzudrinoen. Durch diese Vorgänge entsteht kein festes Land, sondern eine Verfilzung, die wohl die Bildung einer gewissen Bodenschicht (Flachmoor oder Wiesenmoor) zur Folge hat. unter der aber doch Wasser steht, weshalb dieser ncuoeschaffene Boden nur im Winter zu betreten ist. Es handelt sich hier nicht um Verwesung der Pflanzenwelt, sondern nur um Vermoderung, die zur Moorbildung führt. Die stark in den See hineinreichende Vegetation bietet der Vogelwelt natürlich großen Schutz gegen feindliche Landtiere, weshalb dort auch eine Menge von Vögeln anzutrejfen ist: der Brachvogel, das Birkhuhn, die Trauerseeschwalbe, die Sumpfschnepie, die Wachhalderdrossel, der Kiebitz, der isländische Ctrand- läufer, wobei allerdings zu beachten ist. daß einige Arten nur vorübergehend auf dem jährlichen Zn^e noch wärmeren Plätzen Station machen. Auch der Wildsee bei Wildbad wurde der Nutzbarmachung seiner Torfmoore entzo"en, weil die Naturschutz- und Schwariwoldver- eine Protest erhoben. Der Protest war auch deshalb von Erfolg begleitet als der wirtschaftliche Nutzen sehr gering gewesen wäre. Der Charakter des Wildsees sei einzigartig. Der See werde durch die Moorbildung immer mebr bedroht. Er liegt eigentümlicherweise auf der höchsten Stelle des Berges, woraus zu schließen ist. daß es sich hier nicht um einen Gletscherrcst handelt. Die Bildung des Wildiees länge mit der schwammartigen Gestaltung und Tätigkeit oes Hochmoors zusammen, das dauernd Wasser anziebe u"d in der Mitte immer am höchsten sei. Der See sei ein lebendioes Hochmoor, das erst in geschichtlicher Z-üt entstanden sei. Der Redner wies dann noch aur das Vorkommen des Hochmoors im Wurzacber Nied sowie bei Schwenningen a. N. mit reizvoller Verlandunasneoetation. aus aas auch biologisch interessante Gebiet des Hobentmicl. die waelichutzinsel im Neckar bei Lausten, den Moorstein an »er Iaost mit der berühmten Reihelmlde hin und gab zum Schluß seiner Betrachtungen dem Wunsche Ausdruck, daß in dielen Fragen nicht der Nützlichkeitsfanatismus den Ausschlag geben dürfe, weil hier gar keine unersetzlichen wirtschaftlichen Werte in Betracht kommen. Man müsse dagegen an den Wert dieser Gebiete für die Erso^schuna durch die Wissenschaft denken, denn es gäbe bei uns in Deutschland kaum mehr Naturwülder, an denen man die natur-esetzlichen Wachstumsvorgänoe studieren und dadurch auch wieder Vorteile für die praktische Waldwirtschaft gewinnen könne, und außerdem sollte auch das oeisti"e und künstlerische Moment berücksichtigt werden. Der Vortrag wurde von den zahlreichen Zuhörern mit regem Interests verfolgt und mit grobem Beifall belohnt.
Oberschkesische Fliithtlingskinder.
Wie die Landesstelle Württemberg der Oderschlesierverbände bekannt gibt, sollen Ende dieses Monats 400 arme oberschlesische Flüchtlingskinder in Württemberg un- teroebracht werden, um sie für einige Wochen ihren zum Teil von Haus und Hof vertriebenen Eltern abzunehmen.
Unterweisung im Ge ängnivdiemt.
Das Justizministerium beabßchOcft, die während des Kriegs unterbrochene Hebung, jüngere Angehörige der Justizverwaltung zu ihrer Einführung in den Gefängnisdienst für eine bestimmte Zeit einer Strafanstalt znzuicilen. nunmehr wieder auizunehmcn. Landrichter, Amtsrichter, Staatsanwälte und Gcrichtsasicfforen. die im Laufe der nächsten Monate einer oder mehrerer Strafanstalten zugc- teilt zu werden wünschen, haben sich bft 1. Februar beim Justizministerium zu melden.
Aushilfe der F«nki-lp,,raphie bei Majseuslörmwen
DraytueA.
Tie schweren Stürme der letzten Wochen haben bekanntlich auch die Telegraphenleitungcn stark beschädigt und gestört. Dabei sind jetzt in größerem Umfange die funktelegraphstchcn Verbindungsmöglichkeiten als Ersatz für die gestörten Drahtverbindungen erfolgreich ausgcnutzt worden. So konnte lm Verkehr mit den nordischen Ländern die Funktelcgraphie helfend eingreifen. Uebrigens ist der Verkehr auf dem innerdeutschen Funknetz auch zu normalen Zeiten in erfreulicher Zunahme begriffen; ec beläuft sich jetzt auf monatlich 240 000 Telegramme (gegen 80 000 im Frühjahr 1921).
Das Ergebnis der ^^ulkheissenwahl in H'r'au
Hir>au, 16 . Ion. -,e> 1 er gc,r»t^eu wmultiieigen- wahl haben von K5K Wahlberechtigten 585 oder 88 Prozent abgestimmt. Davon» entfielen auf Schulbeih Ma ulbet jch von Oftersheim 415 Stimmen, auf den pensionierten Schultheißen P s l a n z von Stuttgart IKK Stimmen. Maulbetsch ist somit erwählt.
Zur Zusammenkunft der fiidd. Staatspräsidenten.
(SCB) Stuttgart. 14. Jan. Der Besuch der süddeutschen Ministerpräsidenten in München hat vor allem hinsichtlich der Errichtung der bayrischen Gesandtschaft in Stuttgart volles Einverständnis erzielt. Ministerialrat Kein im, Kultministerium soll, nach Münchner Blättermeldunacn, dazu ausersehen sein. Bei der Aussprache der drei Staatspräsidenten wurden die Fragen der Reichsverkehrsanstal- ten und ihre Bedeutung für Süddeurschland erörtert, ohne daß bestimmte Abmachungen getroffen wurden. Die persönlichen Beziehungen wurden an cbahnl und der Wille zur Lösung der gemeinsamen Fragen in engster Fühlungnahme gestärkt.
Der Streik in der Schrvarzwälder Uhrenindustrie.
(SCB) Schramberg, 15. Jan. Nachdem eine Funktionärkonferenz die letzten Vorschläge des Arbeitgeberverbands abgelehnt hat, ist bekanntlich der in einzelnen Orten bereits am Freitag begonnene Streik in der Schwarzwälder Ilbreninduftrie allgemein geworden. Der Streik hat in Schramberq und Neustadt am 13. Januar begonnen, in Schwenningen und Villingcn am 14. Januar: die übrigen Orte werden am Montag, den 16. Januar folgen. In Triberg sind am 14. Jamiar die Kündigungen eingereicht worden.
(SCB) Eßlingen. 13. Fan. .ui-r Anlaß ll-res ö-r^hrige» Bestehens hat die Maschinenfabrik Eßlingen der Stadt 200 000 zur Verfügung gestellt als Grundstock für eine Stiftung, ans deren Ertrag begabien jungen Leuten technischen Beruft des Arbeiter- und Gewerbestandes die der Hille bedürftig und würdig sind, Zuschüße gegeben werden sollen zur weiteren Ausbildung. Die Maschinenfabrik hat in Anbetracht der Zeil-eiqäftiliße von einer bcion- dercn Jubiläumsfeier abgesehen. Der Gcnieindcrat nahm die Stiftung an und sprach der Stifterin Tank aus. — Ter Gemeinderat beschloß gegen die Stimmen der Kommunisten dem Ministerium des Innern mitzuteilen, daß, nachdem die SichcrheitS- und Kruninal- lftei in die Hände des Staates übergcgangcn ist, die Stadt auch ,. u Fiteresfc an der Erhaltung der Feldvosizei niehr hat.
^SCB.) Hcilbroim. 13. Ion. Im Gemcinderat gab Stadtpfleger Herion ein Bild von der trostlostn Finanzlage der Stadt. Seit August v Js betrogen die Mehrausgaben 7.5 Millionen Mark. Nur dadurch, daß das Gewerbckataster erträglicher war, als man a^nahm, stellt sich der ungedeckte Abmangel niedriger. Die von der Negierung geplante Gewerbesteuerreform, der rückwirkende Kraft ab 1. April "121 gegen werden soll, würde hier die Umlage von 30 aus 37 Proz. eigeru Man müsse der Regierung schon sagen daß die Gemeinden io nicht mehr weiter arbeiten können Gesetze mit rückwirkender Kraft seien undurchführbar Ter Stadtvofttand wurde beauftragt, bei der Regierung und dem S'ädtetag Vorstellungen zu erheben, daß man keine Gesetz mit rückwirkender Kraft erlasse — Ter Gemcinderat de- schloß die Erhebung eines Gcmeindezuschlays zur Wohnungsabgade ab 1. April von 1 Proz.. was der Stadt 1250 000 „L einbungt.
-CB.) Ravensburg, 13. Jan. Die beim Lawinenunglück in i:s ums Leben Gekommenen. Lberiekretür Hänle und Techniker o-cl, wurde» auf dem Friedhof des Alpeiidörfchcns Lech beerdigt, scercr war der einzige Sohn des Schlossers Hänle in Wasseralfingen. Seine Eltern beabsichtigten, die Leiche in die Heimat überführen zu lassen, wovon sic aber wegen der hohen Kosten (150 000 Kronen) Abstand nahmen. Vogel hinterläßt eine Witwe und eine Tochter. Von den übrigen Vermißten hat man bisher keinen gefunden.
Der Kurs der Reichsmark.
Der Dollar stand gestern auf 181.25 -N.
Für die Schnsilkitung verantwortlich: Otto Seiimonn, Calw. Lruck und Verlag der Ä Oelichläoer leben B»ckk>ruck-rei Calw.
über und streckte nachlässig die Hand aus, um sich das Etui zur näheren Besichtigung auszuditten.
„Glosniß?" wiederholte der Kommerzienrat beleidigt. „Aber, Großmama wie können Sie mich denn für jo entietzftch unnobel halten? Ist denn auch nur ein Faoen hier unecht?" — Er fuhr mir der Hand durch die knisternden Stoffe. „Ich kaute grundiatzlich nie Unechtes — bas sollten Sie doch aus Erfahrung wißen."
Die Präsidentin biß sich auf die Lippen. „Das weiß ich. Moritz -7- ich bin nur ganz verblüfft der Tatsache geg-nüb-r; das sind Rubinen, wi: sie, meines Wissens, untere liebe Fürstin nickt einmal auszuweisen hat."
„Dann tut mir der Fürst leid, daß ihm die Mittel dazu fehlen." ries der Kommerzienrat unter übermütigem Lacken. „Uebrigens müßte ich mich ichämen. gerade Käthe etwas Wcrl- loies zu schenken, Käthe, dem Eolokind, das in zwei Jahren aus dem eigenen Besitze jedes beliebige Kapital entnehmen uns sich Juwelen amchasien kann, so viel sie Lust har Wie würde sie ^ dann dre Imitation als eine Beleidigung verächtlich in die ' Ecke werten!"
»Ich gtaude das selbst," fiel vre Präsidentin mit kühler Ironie ein „Käthe yal eine merkwürdige Vorliebe für alles
Schwere, >n dem recht viel Geld neckt — das beweisen ihre ewigen Lainoltetten. Aber, mein K>no" — sie henele die Äugen jchan aus das junge Mädchen, das die bebenden Hände wieder vus der Stuhllehne gesaftet uns keine Miene gemacht haue, das Geschmeide zurückzunehmen — „auch sie An. sich zu klei- 5 den, muß vom Tallgesühi, vom guten Ton ausgehen, wenn
man denn einmal gern zur feinen Well gehören mochte. Achtzehn Jahre und Brillanten paßen nicht zusammen — an einen
Madcheuhals gehört ein schlichtes Kreuz oder Medaillon am Eamrdande, allerhöchstens eine einfache Perlen- oder Korallen- ßchnur"
»Ich bitte dich, Großmama, Karhe bleibt ooch nicht immer
z achtzehn Jahre uno auch ruchr immer ein Mädchen.' ries Flora »unwillig „Das weiß ick am Vesten, gell, Korhe^"
Die Augen des Madckens flammten aut vor beleidigter Scham und vor Unwillen, sie wandie sich stolz ab. ohne auch nur Mi, einer Silbe zu aniworlen
„Sckou. wie sie erhaben ausieyen kann, die Kleine!" lachte Flora gezwungen aus. — „Tut sie doch, als hätte ich an das sftengste Amtsgeheimnis mit meiner unickuldigen Ausplauverei gerührt' Ist s denn ein Perbrecken. wenn man den Wunsch Hot. sich zu verheiraten? Geh, kleide Prüde! Wls man rn einem vertraulichen Augenblicke bekennt, das muß man auch öftentlich nicht verleugnen" Sie schob die schneeweißen Finger spielend unter die funkelnden Rubinen und sah schelmisch und r-ieftagend blinzelnd den Kommerzienrar von der Seite an „Wahr ist's. Moritz — das ist in der Tai ein Halsband — wie es nur die Frau eines Millionärs tragen kann."
Bet diesen Worten erhob sich sie Präsidentin. Sie raffte mir ungewohnter Hast und unsicheren Fingern Brief und Lorg- ,!«tte auf und zog den Umhang über die Schuftern, um zu gehen. „Magst du auch immer streng aus Echtheit haften bester Moritz" sagte sie vornehm gelaßen, „der Champagner den wir mittags aus Floras Wohl getrunken haben, war es nicht er macht mir unerträgliches Kopsweh. Ich muß mich für einige Stunden niederlegen."
Inmitten des Salons wandte sie sich noch einmal zurück „Wenn lch mich erholt habe, möchte ich dich um eine Enlichei- oung bitten," setzte sie hinzu, indem sie dem Kommerzienrat den Brief hinhielt. „Lies ihn — vu wirst finden mäßen, daß dtr Baronin nichf zum zweitenmal zurückgewiejen und beleidigt werden darf. Ich habe mich neulich gefügt um des lieben Friedens willen, aber nun bin ich nicht mehr in der Lage, fo unverantwortlich nachzugeden. Leute unseres Standes laßen sich denn doch nicht wie Marionetten, je nach Gejallen, dirigieren und wohl gar al» unbequem abschüneln. Das bedenke «.ohl, Moritz."
Mir kairer Strenge in den Zugen uno einem hochmütigen Kcpsntcken ging sie hinaus.
19.
„Do wirst ou einen schweren Stand haben, Moritz." >agte Flora nach der Richtung zeigend, wo die Präsidentin verschwunden war. „Die Großmama ist gerüstet und bewehrt bis an die Zähne, sie wird nicht einen Zollbreit von dem Gebier, das du ihr allzu bereitwillig und unumschränkt eingeräumr hast, on erne andere abtrelen wollen. Ich habe dich oft genug gewarnt, sieh nun auch du zu. wie du mrt ihr iertig wirst!" Sie unterbrach sich plötzlich und eriaßte besorgt Brucks Hanv. „Sage mir nur um des Himmels willen, was mit dir ist Leo?" rief sie leiden-ckattlich erregt. „Du kämpsst mit einem inn-ren Schmerz, den du mir verbergen möchtest Magst du auch ankere täuschen, das Auge der Liebe täuschest vu nickt. Du strengst dick offenbar zu lehr an. Weißt vu. daß ich mir die Freiheit nehmen und von heute an einen unserer Diener in deine Stadtwohnung beordern werde, um diese lästigen Spießbürger unerbittlich zurückzuweiien vir dein ärztliches Wirken kaum noch mit Steinen beworien haben und nun dich zugrunde richten mit ihrer Zurrniglichkeit?"
Henriette starrte die zuversichtliche Sprecherin wie fassungslos an. und der Kommerzienrat räusperte sich unv strich wiederholt mit der Hand über sein seines Bärtchen um einen spöt- ti'chen Ausdruck zu verbergen; über das Gesicht des Doktors ober, das vorhin allerdings eine unerklärliche, erschreckende Starrheit angenommen halte, ging jetzt schattenhaft ein schnel- vendes, bitter verächtliches Lackeln hin. „Das wirst vu nicht tun. Flora." sagte ;r rauh uns >ehr gebieteriich. „Jede unbefugte Einmischung in meine Praxis muß ich mir ent'chieden verbitten. Ich yvdc übrigens im Interesse eines Schwertranken, den heilige Gemütsdeckegungen geistig und körperlich aebro- chen haben, ein Wort mit dir zu reden," wandte er sich an den Kommerzienrat. „Möchtest du mir wohl eine Be'orebuno unter vier Augen gestatten?" (Forftetzullg jolgt.)