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Nr. 12.

Amis- und An^eigeblatt für den Oberamtsbe^irk Calw.

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Moittcg, den 16. Januar 1922.

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Neueste Nachrichten.

Tie deutsche Regierung wirv heute zu dem.von ver Rep-irationskom- mission gemälirtcn Zahlungsaufschub Stellung nehme,,. lieber die Auffassung der Negierung in der Frage sind bisher nur Bermn- tungen bekannt geworden.

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TaS Kabinett Poincare ist jetzt endgültig gebildet. Ter ehrenwerte und charakterfeste Lloyd George hat sich bemüht jo reich wie mög lich mit Herrn Poincars zusammen zu kommen, damit er alles vor her Gesagte und Gewünschte sofort inö Gegenteil umkchrcn kann. Seine Zuilimnuing in bezug aus d,c weitere Knebelung und Aus­plünderung Deutschlands wird daher unbeschränkt sein. Und dieses Ziel bezweckte doch der französische Kabinettswechsel. Herr Pom- rare, einer der Hanptverantwortlichcn für den Krieg, hat sich übri­gens beeilt, zu erklären, daß er gar nicht der rabiate Deutschen­fresser sei, für den man ihn bei uns halte. Wenn Deutschland sei­nenVerpflichtungen" nachtomme, so sei er für eine Verständigung. UnterVerpflichtungen" versteht Herr Porncarä aber nur die Auf­gabe deö Strebeus »ach Wiedererlangung unserer nationale!« Freiheit.

Zum KabmetLsmechsel inFrcmkrerch.

Die endgültige Mi»»ister!iste.

Paris, 15. Jan. (Agence Havas.) Das neue Ministe­rium ist endgültig gebildet. Es fetzt sich zusammen aus: Raymond Poincare, Vizepräsident. Justizminister und Mi­nister für Elsaß-Lothringen Barthou, Inneres Mo­no u r y, Finanzen de Lastcyrie, Krieg und Pensionen Maginot, Unterricht Leon Berard, Kolonien Sarraui. Ar­beit und wahrscheinlich auch Gesundheitswesen Alexander Berard, Verkehr Le Trocquer, Marine Roiderty, Land­wirtschaft Lheron. befreite Gebiete Reibel, Handel Dior. Die politische Zusammensetzung

des neuen Minister,ums.

Paris, 15. Jan. Das neue Ministerium setzt sich zusam­men aus drei Senatoren und 10 Deputierten. Es entbält zwei Mitglieder der rerublikanifcheu Union im Senat, zwei Radikale, vier Mitglieder der republikontt^-n Linken, drei Mitglieder der republikanisch-demokratischen Entente (Arago), ein Mitglied der Linksrepublikancr und ein Mit­glied der republikanisch,,, und sozialen Aktion.

Poinearö und Drland.

Paris, 16. Jan. Wie die Agentur Havas meldet, sind di« der Ne­gierung angegliederten Oberkommissariate, die von Danyclou (fran­zösische Expansion), Henri Patä (militärische Vorbereitung) und Tiagnc (Kolonialtruppen) verwaltet wurden, aufgelöst worden Wie Havas weiter meldet, hatte Poincai-6- gestern vormittag im Ministe­rium des Aeußcrn eine sehr herzliche Unterhaltung mit Priand. Poin- carä wird heute nachmittag eine neue Besprechung mit Briand im Außenministerium haben.

Die französische Presse zum Kabinettswcchsel.

Paris, 16. Jan. TerTemps" schreibt, das Ministerium Poin- earä sei nicht homogen, es sei jedoch gut. Poincarä wolle den Burg­frieden durchführe». Andere aber weigerten sich. Mit dieser Etellc meint daS Blatt die Sozialistisch-Radikalen, deren offizielle Führer Donmergue und Herriot den Eintritt ln dos Ministerium verweiger­ten. DasJournal des Debüts" ist der Ansicht, es sei gefährlich von Burgfrieden zu sprechen. Die Kundschaft des Herrn Briand und das britische Blatt (genannt ist kein«), die das diplomatische Unter­nehmen Lloyd Georges aufgezogen hätten, hätten ein Interesse da­ran, die Stockung recht finster Sarzuftellen. In Wirklichkett werde Briands Presse im Laufe dieser Woche poinraristisch werden. Im In­neren werde also nichts verloren werden. Was die äußere Lage de- trifft, so findet das Blatt, daß diese wenig schlechter sei, als wenn der französisch-englische Pakt unterzeichnet worden wäre. Selbst mit England würden die Beziehungen sich verbessern. Unter dem Regime VriandZ habe «s» mit den Nachbarn jenseits des Kanals wie in einer wilden Ehe gelebt. Bald sei man Arm ln Arm spazieren ge­gangen. bald habe man sich von ferne mit scheelen Augen betrachtet. ZedcSmal habe Frankreich die Kosten der Wiedervereinigung getra­gen. Mit Poincare würden dir Beziehungen der beide« Länder wie­der normal werden. Man werde di« Staat-gelchötte nicht mehr in Kaffeehäusern erledigen.

Keine Unterbrechung

der englisch-französischen Bündnisverhandlungen.

Paris, 15. Jan. Wie die Morgenblätter melden, wird Pmncare morgen mit Lord Lurzon eine Unterredung ha­ben. Auch zwischen dem Finanzminister Le Lastcyrie und Sir Robert Horne soll gestern abend bereits eine Aus­

sprache startgefunden haben. Diese Verhandlungen würden, io behauptet derPlatin", in den kommenden Warben fort­gesetzt werden, jedoch auf diplomatischem Wege. Rach dem rleichen Blatt har Poincare mit Loyd George alle aktuel­len politischen Fragen durchgesprochen. Der engijsch-fran zönsche Schutzvertrap wird, dem Blatt zufolge io umoestal rct werden, dcß Frankreich nicht die Nolle eines Bitten den zugewiescn wird und daß es größere Bürgschaften er­langt. Was die Konferenz von Genna anlan^e, so sei die Unterschrift Frankreichs gegeben-worden, aber Poincare selbst werde sich nicht nach Genua begeben, sondern jeden­falls Viviani.

Englische Verärgerung?

Paris, 16. Jan. DieLiberlc" glaubt zu wissen, daß am Sonnabend, den 7. Januar, der englische Botschafter im Ouai d' Orsoy eine Note überreicht hat. in der das Forcigne Office mit einer gewissen Ungeduld eine rasche Regelung der Frage von Tanger verlange und sich bereit erklärt habe, die Angelegenheit dem Völkerbund zu unterbreiten salls Frankreich sich dem Standpunkt der britischen Regierung nicht anschließc. Das Blatt findet es ziemlich überraschend, daß diese Mitteilung in dem Augen­blick nach Paris gelangt sei, in dem in Cannes der Oberste Rat tagte und das Allianz- und Garantieabkommen aus- geardeitct worden sei. Daß die Engländer jetzt die Re­gelung der Frage von Tanger verlangen, sicht so aus. als wolle man den Franzosen jetzt Schwierigkeiten machen.

Lloyd Ceorge immer noch siie eure» Bund eurspätschec Nationen.

Land'-.», 14 Jan In einer Unterredung mit Vertretern der eng­lischen Presse in Cannes erklärte Lloyd George vor se'ner Abreise,, das Schicksal des englisch-französischen UcbcrcinkommenS hänge von der Haltung der neuen französischen Regierung ab. Der Oberste Rat habe gerade vor einem Uebercinkommen in der Reparationssroge ge­standen, als Briand zurückgetreten sei. Wenn der neue französische Ministerpräsident einen anderen Standpunkt als Briand einnehmen sollte, so müsse «ine neue Zusammenkunft des Obersten Rates einbe- rusrn werden. In Genna würden zum ersten Male alle Nationen .Europas zusammentrcten. um über den Fricden Europas zu bera­ten. Ein Ausschuß werde innerhalb voll zehn Tagen in London z»- sammcnlreten, um das Programm der Konferenz in Genua zu ge­nehmigen. Er, Lloyd George, würde gerne sehen, wenn in Genua ein Verband der Nationen geschassrn werde, der umfassender sei als der bestehende Völkerbund. Er wolle damit sagen, daß der noch nicht geborene Völkerbund auch die drei großen Nationen Amerika, Deutschland und Rußland umfassen »Me, die augenblicklich noch außerhalb des bestehenden Völkerbundes ständen. Die Mitwirkung der Bereinigten Staaten sei unbedingt wesentlich für den Erfolg der Konferenz von Genua, ebenso die Deutschlands und Rußlands. Die Einladung an Rußland werde keinerlei besondere Bedingungen ent­halten, außer denen, die sich aus die Freiheit und Zukunst deS Han­dels beziehen. Es sei unbedingt notwendig, daß der Völkerbund auch an der Konferenz in Genna teilnehme. Wenn der Völkerbund sie aber einberufen hätte, so würden wahrscheinlich weder Amerika noch Rußland die Einladungen angenommen hoben.

In seiner Unterredung mit Vertretern der englischen Presse in Cannes sagte Lloyd George weiter, die Welt würde durch die Schaf­fung eines Bundes von europäischen Nnttvnen aufleben, die sich zu- samnienrälen zur Aufrcchterhaltung des Friedens der Welt. Was die Frage drS nahen Ostens betreffe, lo sei es sicher, daß ein Einvcr- »eknnrn über dieses Problem zwischen Frankreich und England bald zustande kommen werde. Lloyd George hob erneut die Notwendigkeit eines Uebereinkommens wegen der U-Boot8rüstvng Frankreichs und Englands hervor und sagte, in keiner Hinsicht werde der geplante französisch-englische Pakt als Aufhebung oder Aendrrung des Ver­sailler FrtedensvertrogS angesehen werben können. Dir Frag« der belgischen Priorität sei zur Zufriedenheit Belgiens noch vor der Ab­reise Briands geregelt worden Der geplante englisch-französische Pakt würde auch ans Belgien Anwendung finden. Er Hab« den ernsten Wunsch, daß auch Italien, falls der Plan zustandekmmnen sollte. Mitglied de- Pakte» werde

Die Reparalionsfrage.

Die Neichsregierung und die Reparationsfrage.

Berlin. 14. Jan. Beim Reichskanzler hat, wie das Stuttg. Neue Tagblatt" meldet, heute vormittag eine so­genannte Chefbesprechung der Ressorts stattgefunden, die sich mit dem Moratoriumsvorschlag der Entente zu be­schäftigen hatte. Zu einem Abschluß ist man, wie zu erwar­ten war. dabei nicht gekommen. Schon um deswillen nicht, weil man vor dem Difinitivum die Rückkunft Rathenaus abzuwarten wünscht, der morgen abend hier eintrijst. Dann

soll am Dconcag aveno eme neue y.hc>oeipr-cyun-< ^tmeyur- ten werden. Selbstverständlich ist. was uns settt vorge- schlagen wird, nur ein Provisorium. Immerhin ist man in ven Dr. Wirih nabesrchenden Kreisen oe"ei-'l. lne^es Zwi- ichenftodiinn für erträglich zu beiten. Deutschland k"tt vor- irichlagen, was es leisten kann. Die Zahlungen van 31 Mil­lionen Goldmark pro Dekade, die wir derweil-»«, entrichien sollen, setzen sich aus dem Pauschalauontum tür die Zölle von 6 Millionen und einem solchen >iir die Ausiuhrabgabe von 25 Millionen zusammen, wie früher schon mit der Ga- rannekomnnssion vereinbar! worden war.

Wenn man diese Zahlungen ein ganzcs ^-ahr hindurch iortsctzen sollte, io würde sich allerdings die kolossale Summe von 1 ll6 Millionen ergeben. Aber daran wird nicht ge­dacht. Inzwischen hofft man. das Desinitivum schassen zu können. Kurz und gut: Als Atempause mag man das Mo­ratorium immerhin gelten lasten. Der Zahlungsplan stellt nch alio. übersichtlich sestgehalren. im Moment wie «olgt dar: Für die am 15. Ja»uar lästige Rate sind von uns rund 210 Millionen gezahlt worden, gestundet müßten alko 290 Millionen werden. Hierfür wie sür die am 15. Februar fällige Rate von 250 Millionen Gold wüsten 17 Tekaden- zahlungen eftftreten. die zu ihrer Ableistung 5!4 Monate bedürfen, also über die nächste Zeit bis k. Juli lausen. In­zwischen aber werden am i5. April wieder 500 Millionen und am 15. Mai abermals 250 Millionen fällig geworden sein. Daneben her lauten die Cakbwertleiftiinacn in wei­teren Millionenbeträgen.

Berlin. 14 Jan. DasNchtubr-Abenddlatt" verzeichnet ein Gerücht, wonach der Reichskanzler persönlich an der kommenden Weltwirtschaftskonserenz in Genua als deut­scher Halivtdeleoierter isilnehmen lost. Der deutsch»» Dele­gation dürfte, wie weiter behauptet wird, auch Dr. Ra­rhenau wieder angehören. Ein endaiiltmer Beschluß der Reichsregieruirg liett natürlich noch nicht vor. zumal sie bisher noch keine schriftliche offizielle Einladuna erhalten hat. Lloyd Georee hat nur Herrn Dr. Nothenau gestern mündlich mitoeteilt daß beabsichtiot lei, auch Deutschland nach Genua einzuladen. Die Konferenz von Genua soll, nach Mc'dunocn französischer Blätter, nunmehr definitiv auf den 8. März festgesetzt sein, andere Nachrichten nennen den 3. März.

Netthenau wieder in Berlin.

Berlin. 16. Jan Wie der .Berliner Lokalanzciger" meldet, ist die deutsche Delegation gestern abend aus Paris in Berlin e-naetrosien. Dr Rathenau hatte sofort eine längere Unterredung mit Reichskanz­ler Dr Wirth. Im Anschluß daran fanden bereits Besprechungen mit den zuständigen Ressortministern statt. Die Beratungen zogen sich bis in di« Nachtstunden hin.

Die Neparaiionskommisrion verbietet die Ausfuhr deutscher Brennstoffe.

Berlin. 14 Jan. Die Meldung einer schweizerischen Depeschen- agentur, daß England die Ausfuhr von deutschen Koblen noch der Schweiz verbalen Hobe, ist insofern irreführend, als es sich um ein Ausfuhrverbot für deutsche Brennstoffe handelt, das nicht von Eng­land, sondern von der Reparatisnskommisston ergangen ist Auf Grund inzwischen geführter mündlicher Verhandlungen deutfcher Re- gierungsvertrrrer bei der ReparationSkommisfion hat diese dos Aus­fuhrverbot, allerdings nur bedingungsweise, zurückgenommen. Die Erfüllung dieser Bedingungen ist aber nur unter stärkster Kürzung des Jnlanbsverbrauchk und unter bisher noch nicht zu übersehenden Einschränkungen In der Ausiuhr möglich. Es werden die größie» Anstrengungen gemacht, um der schwierigen Lage Herr zu werden, sodaß zu hoffen ist, daß neben der Ueberwindung der Krise in der Jnlandsoersorgung in absehbarer Zeit auch die Störung in der Aus­fuhr überwunden werben kann.

Zue auswärtigen Lage.

Der Bölkerbundsrat und die hygienischen Ver­hältnisse in Osteuropa.

Gens, 14. Jan. Ein erschreckendes Bild der Gesundheits Verhältnisse in Osteuropa, namentlich in Rußland, ent­warf in der heutigen öffentlichen Sitzung des Völkerbunds­rats der Leiter des hygienischen Ausschusses, Dr. Reich­mann, aus besten Bericht hervorgeht, daß die Lage sich seit zwei Monaten erheblich verschlechtert hat. Die starke rus­sische Auswanderung nach Polen hat eine Abschwächung der polnischen Sicherheitsmaßnahmen zur Folge gehabt u. ein Anwachsen des Typhus verursacht. Außerdem seien auch Cholera und ähnliche Krankheiten zu befürchten. Da im kommenden Frühjahr ungefähr 700 000 russische Flücht­linge in Polen und in anderen Randstaaten zu erwarten seien, müßten schon alle erforderlichen Maßnahmen jetzt getroffen werden, um eine Ausbreitung der Seuchen zu verhüten.