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der Woche noch einmal Gelegenheit zu gründlicher Aussprache auf einer allgemeinen Versammlung gegeben werde, wo man sich dann aut zwei oder drei Bewerber vereinigen könnte, um die Wahl enger zu begrenzen. Der Vorsitzende, Schultheis; Majer, pflichtete diesem Vorschlag gern« bei. Mittwoch, d-n 11. ds. Mts, auf welchen diese Versammlung anberaumt ist, werden nun die Würfel geschüttelt wer­den, am nächsten Sonntag werden sie fallen.

Hirsau, 7. Jan. Die Weihnachtsfeier mit Gabcnverlo- sung des Turnvereins Hirsau fand am Samstag Abend von 7 Uhr ab im dichtbesetzten Saale des Gasthauses zum Rößle statt. Zur Aufführung kamen .Waisenkinds Weihnachten", ein WeihnachtS- märch«nspiel mit Gesang und Elf-nreigen, ein Kinderspiel, so recht für die gegenwärtige Zeit paffend, das die Zuhörer in Spannung und Rübrung versetzte, so daß manches Auge feucht wurde. Der Elsen-Reigen in malerischer Beleuchtung und der WeihnochtSengel gaben ein stimmungsvolles Weihnachtsbild. Weiter bekamen die Zu­schauerd' Frankfortere". schwäbischer Schwank in 1 Aufzug, zu se­hen und .Ein: Musterehe", was beides gut gespielt große Heiter­keit verursachte Die Vereinsleitung wird hoffentlich dem vielseitigen Wunsch nach Wiederholung der Aufführung entsprechen, damit den­jenigen, di« am Samstag Abend verhindert waren, auch Gelegen­heit geboten ist, die überaus gelungenen Darbietungen zu genießen. Die turnerischen Vorführungen und Pyramiden der Männer-, Damen» und Schüler-Riege können sämtliche als sehr gute Leistun­gen angeiprochen werden. Vergessen seien nicht die wirklich aus­drucksvoll und gut vorgeführtcn Marmorgruppen bei bengalischer Beleuchtung. Die leitenden Herren des Turnvereins haben den Mit­gliedern und Gönnern des Vereins wieder so recht gezeigt, daß bet gutem Willen manches zur allgemeinen Unterhaltung und Hebung des Vereins beiyetragen werden kann. Besonders gedacht sei der Mühen, die sich Frau Schaufler und die Herren Göring und Körner gemacht haben, um die Kinderaufführungen zum gute» Gelingen zu bringen, was manche? Stündlein Zeit und Geduld in Anspruch nakm. Ihnen und allen Mitwirkendcn gebührt herzliche» und wohlverdienter Tank.

Bad Teinach, 3. Jan. Am SamStag abend hielt der Teinachei Kriegerverein nach 8jährig?r Pause wieder eine .Weihnachts­feier" in den dicht besetzten Lokalitäten des Gasthauses .zum kühlen Brunnen" ab Der an die Stelle des verstorbenen Schultheißen Schneider gewählte Vorstand Herr Bäckermeister Fleck begrüßte die Teilnehmer und betonte in seiner Rede, daß der Tag ein Ge­denktag insofern sei, als genau von 40 Jahren der Verein gegrün­det wurde In seiner Ansprache bemerkte er ferner, daß nach den langen Jahren der Entbehrung, die die Krieg- und Nachkriegszeit bedingte, es nunmehr am Platze sei, durch einige Stunden Unter­haltung eine Ans'pannung herbeizuführen. Auch gedachte er der im Weltkrieg gefallenen 17 Teinacher und ermahnte namentlich die jün­geren Veteranen treu zur Krieaervereinsiacke zu stehen und dadurch ihre Vaterlandsliebe zu beweisen. Das sehr abwechslungsreiche Programm, das eigentlich ganz zwanglos abgcwickelt wurde, ent­hielt GesangSvorträa« von den früheren .Senioren" des Gesangver­eins, komische Vortrüge der Herren Roßteuscher jun., Siegel und Baumgärtner, weitere GesangSvorträge von Fräulein Fenerhh-Klcin aus Konstantinopel, sowie verschiedene Cou­plets von Mitgliedern. Tie komischen Vorträge des Herrn Roß­teuscher jun trugen sehr viel zur Erheiterung bei und brachten die lange Jahre zur Passivität verurteilten LachmuSkcln endlich wieder in .gesiindhcit?sördernde" Tätigkeit. Dos u a vom Genannten vor­getragene Stück .Ich möcht' erwachen beim Sonnenschein" zeigte so recht deutlich den Ernst der jetzigen Zeit und erinnerte an das bil­lige und schöne Leben der Vorkriegszeit. Den musikalischen Teil hatte bi« Kapelle des Neuweiler Musikvereins .Veigelesklub" über­nommen. der auch hier der Dank für ihre fleißigen und .kräftigen" Darbietungen gezollt werden soll. Eine reichhaltige Gabenverlosung und daran anschließend ein gemütliches Tän'chen beschloß die wirk­lich schön und in aller Harmonie verlaufene Feier.

(SCB) Vom Welzheimer Wald, 10. Jan. Bei der am vergan­genen Donnerstag abgchaltencn Wildschweinjagd glückte eS einen Keiler im Gewicht von 142 Pfund oberhalb Köshof zu erlegen. Ein Schuß auf einen schwereren Keiler verfehlte sein Ziel. 5 Wild­schweine wurden beobachtet.

jorgen, und Käthe ,olgte ihr. Ekel und Widerwillen trieben sie aus dem Zimmer, in dem sich eben die empörendste Komödie abgejpielt Hane. Sie bat die Tante, ihr das kleine Geschäft der Bewirtung zu überlassen, und die alte Frau legte willig den Schlüsselbund in ihre Hund.Hier, mein liebes, liebes Kind, meine treue, ehrliche Käthe," sagte sie weich und in jo bebenden Lauten, als kämpfe sie mit einem tiesen Ausseufzen und kehrte in das Krankenzimmer zurück

Käthe holte den zu Ehren des Tages gebackenen Napf­kuchen aus der Speisekammer. Sie schnitt eben den Kuchen in Stücke, als sie jemand aus dem Krankenzimmer kommen Hörle. Die Küchentür war so angelehnt, daß ein breiter Spalt bl,eb, und durch diese Oefsnung sah sie Flora in den Haus­flur treten

Die »chöne Braut sah sich ungewiß und ratlos um: die Zimmerverteilung derSpelunke" war ihr ja völlig fremd, aber es war, als ob der Strahl Vieser suchenden Augen den Doktor magnetisch berührt und angezogen hätte. Er trat in diesem Augenblick aus dem Zimmer der Tante.

Flora flog auf ihn zu und breitete die Arme aus.

Leol'^itterte es wie ein Hauch und doch klingend durch den Flur

Käthe horchte mit stockendem Atem hoch auf es ging ihr durch Mark und Bein. War das wirklich Floras Stimme? Kam dieser köstliche, innige Klang voll weicher Abbitte, voll bebender Sehnsucht wirklich von den Lippen, die so schnöde ver­urteilende Worte sprechen, die jo schneidend verächtlich iacheln konnten? Draußen erfolgte keine Antwort, aber auch kein Schritt wurde hörbar.

Leo. sieh mich an!" sagte Flora lauter, flehend, halb ge­bieterisch.Wozu die Marter, die deinem eigenen Herzen widerstrebt? Ich weiß es, du kämpfst mannhaft, aber unter Schmerzen dein heiligstes Gefühl nieder, um hart zu erscheinen, um mich zu strafen. Und wofür? Werl ich gestern halb wahn-

emdeMrsomlW der DeiM-deinMaliicheii Parlei WrliesiiM.

(SCB.) Stuttgart, 6. Jan. Unter außerordentlich starier Betei­ligung fand am Treikönigstag im Festsaal der Licderhalle die Lan­desversammlung der D.D.P. Württembergs in üblicher Weise statt. Der Laudesvorsitzende Abg. Bruck mann begrüßte die stattliche Versammlung, die den Fcstsaal der Liederhalle füllte, besonders auch die auswärtigen Gäste. Die Führer der württembergischen Demo­kratie, StaatSvräfldenl Dr. Hieber, Vizekanzler a. T. v. Payer, Mi­nister a. D. Dr. Schall waren vollzählig anwesend, Liesching und Haußmann sowie Scheef durch Krankheit an der Teilnahme verhin­dert. Als erster Redner sprach Staatspräsident Tr. Hummel- Karlsruhe. Er hielt nicht den angekündigten Vortrag über den Süden als Träger des ReichsgedanksnS, da er sofort wieder abreisen mußte. Anspielend auf das Zusammenarbeiten Badens und Württembergs, betonte der badische Staatspräsident, daß Württemberg eine Hochburg der deutschen Demokratie sei, der man namentlich im Nachbarland ein herzliche? Aufwärts und Vorwärts wünsche. Als kleine Mittel- Partei müsse die deutsche Demokratie den demokrarffcheu Sauerteig in Europa bilden. (Bcijall).

Dann sprach der Reichsvarlcivorsthende Senator Dr. Pet er­st n, Hamburg, über die deutsche Republik und ihre Widersacher. ES sei bezeichnend, daß man nach drei Jahren deutscher Republik bereits von einer Gefahr für ihren Bestand sprechen müsse. Tie Re­volution sei gekommen trotz Moral in allen Kreisen und trotz sozialer fortschrittlicher Gesetze. Die letzten drei Jahre hätten bewiesen, daß die DDP. die Idee geliefert habe zum Wiederaufbau des Vaterlan­des. Selbst die Deutsche Volkspartei setze sich jetzt für eine Po­litik der Mitte mit der Sozialdemokratie zusammen ein. Tie Temr- kraten hätten dies drei Jahre früher schon eingesehen. Wenn der Friedensvertrag von Versailles revidiert werde, dann seien die Män­ner im Recht, die ihn seinerzeit unterschrieben haben. Es muß nun alles getan werden, um für den Staat und seine demokratischen Grundlagen Eroberungen zu machen. Die Rückkehr zur Monarchie würde leichter sein, wenn wir zuvor die Einheitsmonarchie gehabt hätten. Niemals werden die organisch gewordenen 22 deutschen Mo­narchien wieder aufleben. Die Schwierigkeiten für die Monarchie würden bei der Wahl des Herrschergeschlechtes gewinnen. Ein orga­nisches Werden der Monarchie hat wenig Aussicht, namentlich dann, wenn die demokratische Politik allmählich schwer errungene Fort­schritte macht. Um die Monarchisten >ür die Demokratie zu gewin­nen, muh vis Demokratie als das gesteigerte soziale Gefühl für Pflicht erscheinen. TaS allgemeine Interesse geht vor den Wünschen der Organisationen und Verbände. Die Fragen der Politik haben nur Regierung und Volksvertretung zu entscheiden. Das muß ge­genüber der Sozialdemokratie, die in ihrem engherzigen Klassenstand­punkt verharrt, gesagt werden. Das deutsche Volk läßt sich weder eine Klassenherrschaft von oben noch von unten gefallen. Die Par­teien haben sich einzustellcn auf die parlamentarischen Notwendigkei­ten. Parlamentarische Demokratie allenthalben oder Versagen der Demokratie. Das Füyrcrproblem muß tonangebend sein. Die Par­teien dürfen ihre Minister nicht im Stiche lassen. Die Parteimaschi- nerie muß auf das Parlament eingestellt sein. Moralische Eroberun­gen müssen die Republik festigen, denn sie kann nur durch eine Poli­tik der Mitte getragen werden. Es wäre ein Unglück, wenn im Reich das nachgcmacht würde, was in Thüringen, Sachsen und Berlin vor­gemacht wird. Nicht das jozialistische Kulturideal, sondern das si- berale schafft Persönlichkeiten. Es geht nicht an, den Lohn zu sche­matisieren und zu egalisieren, denn der Mensch ist kein sozialcmpfin- dcndes. sondern ein egoistisch denkendes Arbeitstier. Der Ausgleich und das Zusammenarbeiten von Bürgerlichen und Arbeitern muß gefördert werden. Die Politik der Mitte ist auch notwendig gegen­über der Welt, innerpolitisch wie außenpolitisch. Das deutsche Volk wird nur eine Zukunft haben in der Form der demokratischen Re­publik (Starker Beifall).Frau Abg. Ehni sprach hierauf für die demokratischen Frauen Bcgrüßungswortc und teilte mit, daß die vor­gesehene Redncrin, Abg. Dr. LüderS, plötzlich erkrankt sei und ihr Referat später halten werde.

Gesandter a. D. Dr. R i e tz l e r-Berlin hielt unter großer Spannung seinen Vortrag über Deutschlands internationale Lage:

witzig war vor Aufregung und nicht wußte, was ich tat und sagte. Leo! mein Leben, das vir gehört, war in Getahr ge­wesen. noch kochte das Blut in mir, und da reiztest du mich auch noch."

Käthe sah unwillkürlich empor Neben ihr stand die Magd mit einem breiten Grinien: es war jedenfalls sehr ergötzlich, daß die Dame da draußen ihrem jungen Herrn etwas abbitten mußte. Dieier Anblick brachte augenscheinlich Leben in das junge Mädchen stk ordnete rasch die Kuchenstücke auf dem Teller, nahm ihn >n die Hand und trat entschlossen in den Flur. Sie sah noch, wie der Doktor mit fest verschränkten Armen, das Gesicht von der Bittenden weggewenvet, regungs­los durch die ossene Haustür in die Gegend hinausstarrte, wah­rend Floras unheimlich düstere Gestalt an seinem Halse hing.

Bei dem ziemlich muten Geräusch der ausgeftoßenen Tür fuhr der Doktor empor, und in demselben Moment traf ein scheu irrender Blick Käthes Augen Als sei er auf dem schlimm­sten Verbrechen betroffen, so schrak er zusammen Flora 'olgte erstaunt der Richtung seines Blickes, aber die schönen Mädchenhände, die sich in seinem Nacken fest veruhlungen hat­ten, lösten sich darum nicht.Ach, mein Gott, es ist ja nur Käthe, Leo!" jagte sie und drückte den Kopf fester an seine Brust.

Käthe huschte wie aus der Flucht vorüber in das Kranken­zimmer. Ihr Herz schlug fast laut vor Schrecken und schamvoller Bestürzung: sie hatte eine Liebesszene unterbrochen. Mit beben­den Händen stellte sie den Teller aus den Tisch, lockte aus Hen­riettens Verlangen, die ein Attentat ihrer Lieblinge auf Kuchen »nd Zucker befürchtete, die umherschwirrenden Kanarienvögel in den kleinen Käfig und schloß hinter ihnen das Türchen.

Da sah sie im Käsig auf dem sauberen weißen Sand den gesuchten Goldreif liegen. Käthe nahm ihn heraus und ließ ihn in die Tasche gleiten und nun hätte sie wieder hinaus- gehen und den Kaffee fertig machen joüen; aber sie schüttelte

Am heutigen Tage versammelt man sich in Cannes, um über uriS eine Entscheidung zu treffen. Das äugerste, was wir hoffen kön­nen, ist, daß man dem kranken Europa einige Einspritzungen zugeste- ben wird. Der Widersinn der gegenwärtigen Regelung der Rcpa- ratlonsfrage ist überall erkannt Die deutschen Schuldverschreibun­gen. die wir an Frankreich geben mußten, beleiht niemand in der ganzen Finanzwelt, weil sie eine erzwungene Unterschrift tragen. Die wirtschaftliche Seite der Frage wird durch das Arbeitsloien- problem der Wett illustriert, Deutschland kann nicht kaufen, Deutsch­land verkauft zu billig. In Cannes werden aber nicht die Folgerun­gen aus dieser Lage gezogen werden, denn die Forderung von 132 Milliarden Goldmark macht uns nicht kreditfähig r >> >

len, desto mehr Arbeitslose wird es draußen geben. Der Franzose denkt nun fiskalisch, ober nicht ökonomisch Die öffentliche Meinung Frankreichs sicht in dem Widersruch der Lage nur eine Teufelei der Deutschen. So wird auch in Cannes der politische Hintergedanke wich­tiger sein als die wirtschaftliche Vernunft. Die Neparationssrage ist für Frankreich in erster Linie eine politische Frage, für das Frankreich des nationalen Blocks ein Mittel-zu politischen Zwecken oder nach CleinenceauS Wort die Fortsetzung des Krieges mit den Mitteln des Friedens. Dorum hat man die ReparationSftage und ihre Lösung offen gelassen,' um den Anlaß für dauernde Besetzung des Rheinlan- des zu haben. Frankreich will unfern Ruin und die Herrschaft über ein verödetes Europa. Denn dieses Frankreich steckt noch in den po­litischen Anschauungen des 18. Jahrhunderts. Darum rüstet es auf allen Gebieten. Für das heutige England ist die Reparationssrage eine wirtschaftliche Frage, aber nur eine unter vielen. Der welt­politische Hintergrund der Konferenz von Cannes wird beherrscht durch den Gegensatz zwischen England und Frankreich; zur Freude hierüber ist kein Anlaß, denn dieser Gegensatz wird auf unserem Rücken ausgefochten. Sowjetrußland behält seine antienglische Po­litik bei und hat sich mit der Türkei und Angora verbündet. " Da­durch ist ein schwieriges Problem im Osten entstanden, denn-die fran­zösische Politik hofft auf eine Hypothek für die Zukunft und rührt damit an der verwundbarsten Stelle der britischen Wciistcllung Auch in Washington ist man bei der Frage der Rüstungsbeschränkungen auf ein halsstarriges Frankreich gestoßen. Man wird die Sorge nicht los, daß in Cannes die deutsche Frage zurückgestcllt und als Kom­pensation zwischen Frankreich und England behandelt wird. Man wird uns wohl einige Erleichterungen zugestehen, dafür neue Be- dingungen auferlegen, um unseren Export herunter zu drücken. Man wird darüber schweigen, daß die Franzosen noch widerrechtlich un Rheinland stehen und daß sie im deutschen Oberschlesien sich dauernd Niederlagen wollen. Wir werden kein« Bedingungen auf rechtlichem Boden erhalten und doch wollen wir ehrlich erfüllen, um durch Ar­beit zur Freiheit zu gegangen. Wir wollen nur das Recht und die Garantien, daß es künftig nicht übenreten wird. Es naht der Tag, an dem wir wieder zu außenpolitischem Leben erwachen, an dem wir aufhörcn, ein Objekt der Politik zu sein. Tie außenpoliti­schen Dinge sind über die innenpolitischen zu stellen. Deshalb muß in unserem auswärtigen Dienst und in der auswärtigen Politik Ord­nung geschaffen werden. Tie auswärtige Politik darf nicht mit par­teitaktischen Erwägungen durchsetzt sein. Wenn wir nicht eine ge­meinsame Sachlichkeit der Parteien in auswärtigen Fragen haben, erlangen wir keine stetige Führung der auswärtigen Geschäfte. Eine gemeinsame Gesinnung in auswärtigen Fragen ist nur durch eine Mehrheit der Mitte gewährleistet. Mit heißem Herzen aber kühlem Verstand muß auswärtige Politik gemacht werden. Stegerwald sagte mit Recht das bittere Wort: Ich sehe keine Deutschen mehr. Ich sehe nur noch Parteien. Das ist bitter und dennoch muß es heißen bei uns: In auswärtigen Dingen zuerst da? Vaterland nnd dann die Partei. (Stürmischer Beifall). Abg. Bruckmann stellte in sei­nem Schlußwort fest, daß die Versammlung mit den beiden Borträ­gen übereinstimmt, dankt den Rednern für die Unterstützung der Par­teiarbeit und schloß mit dem Ruf: Unser armes, aber heißgeliebtes deutsches Vaterland und Volk lebe hoch, in das die Versammlung einstimmke. "

Für die Schriftleitung verantwortlich: Otto Seltmann, Calw. Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buckdruckerei. Calw.

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sich fast vor Abneigung. Es war ihr, als solle sie in den Tod. in die Hölle gestoßen werden. Sie wurde aber rascher aus ihrer Pein gelöst, als sie dachte. Der Doktor trat schon nack wenigen Minuten in das Zimmer, und nun schlüpfte sie. ohne aufzujehen, an ihm vorüber. Der Flur war leer. Flora mußte in den Garten gegangen sein. In der Küche knarrte dir Kaffeemühle: vielleicht hatte das mißtönende Geräusch und nicht, wie sie vermutete, ihr Erscheinen die Versöhnungsjzene so schnell zu Ende geführt.

Das Küchengeichäst war bald beendet, und während die Magd eine frische Schürze vorband, um das Kasfeebrett hineinzu- tiagen, trat Käthe in Vas Fenster und betrachtete den Ring,

den sie unter Herzklopfen aus der Tasche gezogen.E M.

1813" stand auf der Innenseite Ernst Mangold es war also der Trauring von Floras Mutter, den sie in der Hand hielt.

Sie stand wie gelähmt vor dem Uebermaß von Frivolität, mit dem Flora sich zu Helsen und jedes Bedenken zu über­winden gewußt hatte.

Sie verließ sofort die Küche und trat hinaus auf die Tür- stusen. Dort stand Flora am Zaun und sah hinaus in das Weite.

Das Hundegebell übertönte Käthes Tritte; Flora bemerkte ihr Kommen nicht eher, als bis die Schwester dicht neben thr stand. Sie fuhr herum: ihr zarter Teint war betupft mit roten Spuren der Aufregung; sie war offenbar in der ärger­lichsten Stimmung, und nun falteten sich die Brauen noch finsterer und ihre Augen sprühten in ausbrechendem Zorne.

Bist du schon wieder da, du Unvermeidliche? Ungeschicktes Ding, vorhin so hereinzupolternl" fuhr sie Käthe in einem Tone an, als stehe nicht die stolze Erscheinung erner erwach­senen jungen Dame, sondern ein ungezogenes, doshattes Schwesterlein vor ihr. das zeitweilig noch mit der Rute Be» kanntjchast machen müsse. (Fortsetzung jolgt.)