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Zusammenkuust der südd. StaatsprWdenten.
(SCB.) Stuttgart, 6. Jan. Staatspräsident Dr. v. Hie- Ler steht im Begriff, dem bayerischen Ministerpräsidenten Grafen Lerchenseld einen Gegenbesuch in München abzu- stattcn. Auch der badiscije Staatspräsident wird in München erwartet. Dem Schwäbischen Merkur zufolge werden bei dieser Zusammenkunft Besprechungen über die gemeinsamen süddeutschen Interessen stattfinden.
Der christliche iniernationale Kongreß.
(SCB.) Etzingen, 5. Jan. Auf der Neujahrskonferenz des Landkapitels Ehingen berichtete Kaplan Jocham-Heu- felden über den christlich-demokratischen internationalen Kongreß, an dem er im Dezember in Paris teilgenommen hatte. Die 9 deutschen Vertreter seien in Frankreich freundlich ausgenommen worden. Der Kongreß habe den Frieden von Versailles, sowie die Nichtzulassung Deutschlands zum Völkerbund als Unrecht bezeichnet. Dem Frauenstimmrecht wurde das Wort geredet.
* Hirsau, 9. Jan. Im Gasihof zum „Rößle" stellten sich gestern die Kandidaten für das auf 1. April frei werdende Amt des Schultheißen vor Es sprachen, durch das Los bestimmt, Schultheiß Schmalzried von Hecknach bei Waiblingen, Schultheiß Rückgraf von Musberg auf den Fildern, Maschineningenieur Beeri von Hirsau, Notariatskandidat Müller von Fellbach, pensionierter Schultheiß Pflanz in Stuttgart und Schultheiß Maulbctsch von Ostelsheim. Die Programmredrn fanden durchweg beifällige Aufnahme unter der sehr zahlreich erschienenen wahlberechtigten Bürgerschaft. Heute abend wird die Arbeiterschaft, morgen abend der Gemeinderat zu der Frage'Stellung nehmen, welche Bewerber in die engere Wahl gezogen werden sollen. Am Mittwoch soll sodann eine allgemeine Bürgcrversammlung vorüber Beschluß fasten, wieviel Kandidaten zur Wahl zugelasten werden sollen uns welchen Bewerbern abgeschrieben werden soll. Vier Bewerber sind noch vor der Vorstellung zurückgetreten.
Bad Licbenzell, 10. Jan. Morgen Mittwoch den 11. Januar d. I, finden im Adlersaal 2 Gastvorstellungen der auch hier bekannten Liliputaner statt. Abends 8.15 Uhr gelangt das 3aktige Lustspiel mit Gesang „Heiratsfieber" zur Ausführung, nachm. 4 Uhr die Kindervorstellung „Der kleine Däumling".
Bad Teinach, 9. Jan. Jn unserem Ort herrscht wirklich eine große Kaufs-« und Verkaufslust. Die Teinacher Mühle eröffnete den Reigen, indem diese innerhalb eines Jahres 3 Besitzer hatte und jeweils unter bedeutender Preissteigerung von Nicolnus Frau auf Fr. Gollmer und von diesem aus W. Wentsch überging. Der Easthof zum kühlen Brunnen und der Easthof zum goldenen Faß gehen demnächst auch in andere Hände über. Auch die Villa Jngeborg wecistelte ihren Besitzer und verschiedene Privat- äuser wurden verkauft.
Holzbronn 7. Januar. Die freundliche Aufnahme, welche die Schulentlassungsfeier im April vorigen Jahres im Kreise der Eltern fand, hat Herrn Hauxtlehrer Hört- -1,i>n,g; dem Lehrer unsvrer Gemeinde, den Mut gegeben, am Erscheinungssest-Abend mit seinen Schulkindern durch eine Weihnachtsfeier in Form eines Familienabends erneut an dce Oefsenlichkeit zu treren. Wir möchten schon zu Anfang sagen, daß wir ihn zu diesem kleinen Unternehmen beglückwünschen. Der schon vor der Zeit überfüllte große Schulraum hatte eine Bühne erhalten, die den Sinn erwartungsvoll stimmte. Ein einleitendes Klavierstück zu vier Händen und dem Thema „O du fröhliche" gab dem Abend gleich ein weihnachtliches Gepräge, eine Begrüßung der Anwesenden durch den Leiter des Abends orientierte über Zweck und Ziel der Veranstaltung in Worten, denen man warme Hingabe an die Aufgabe abfpürte. Dann begann das eigentliche Programm. Es bestand aus drei Aufführungen; ,Srau Holle und ihre Dienersck>aft", „Der brave Lehrling und die Heinzelmännchen" und „Der Vater im Weihnachtsurlaub", einem Stück aus dem Kriege in 2 Aufzügen. Die drei Vorführungen waren durch musikalische Darbietungen, Klavier und Violine, Klavier, zu vier Händen, miteinander verbunden. Es ist hier nicht der Ort, von der frischen und fröhlichen Darliietungsweise des Stoffes im Einzelnen zu reden. Aber gesagt muß werden, daß die von Hauptlchrer Hörtling verfaßten Stücke sich
trefflich dem Gedankenkreis der Kinder anpaßten und darum ursprünglich und nicht gezwungen wirkten, dabei aber neben viel freundlich-kindlichen Gedanken auch ernste zeitgemäße Worte fanden, denen ein reicher Widerhall zu wünschen ist. Dank gebührt vor allem Herrn Hauvtlchrer Hörtling für die große Mühe, die er gehabt, um mit kleinsten Mitteln etwas Gutes zu leisten, dann aber auch den in den musikalischen Stücken Mitwirkenden. Wir hoffen, daß diese Darbietung nickt die letzte bleibt.
Wildster«, 8. Jan. Bei der heute erfolgten Wahl des Stadtvorstanos haben von 770 Wahlberechtigten 073 gleich 87.4 Prozent ihre Stimme abgegeben. Hievon fielen auf Obersekretär d'Argent 384. Schultheiß Faistenauer 198, Etadtpflepebuchhalter Berkhemer 89 Stimmen. Ilngiltig waren 2 Stimmen. Elfterer ist somit gewählt. Da in den letzten Tagen auch die kommunistische und die Arbeiterpartei sich auf d'Argent vereinigte, war mit dessen Wahl ziemlich sicher zu rechnen.
(SCB.) Stuttgart, 7. Jan. Das Ministerium des Innern beabsichtiat, die Polizeivcrwaltung der Städte Stuttgart, Feuerbach und Zuffenhausen und der Gemeinden Botnang, Hedelsingen, Kaltental. Münster, Obertürkheim, Nohracker und Sillenbuch unter einem Staatlichen Polizeiamt. dem Polizeiamt Stuttgart zusammenzufassen. Verschiedene Gemeinderäte befaßten sch bereits mit der Sache und erhoben keine Einwendungen.
(SCB.) Rottenburg. 7. Jan. Bei 1,75 Millionen -4t Einnahmen und 2,84 Millionen -4t Ausgaben schließt der städt. Haushalt für 1921 mit einem Abmangel von rund 1 Million -4t. Durch eine Umlage von 40 Prozent soll er gedeckt werden.
(SCB.) Mengen, 8. Jan. llebcl mitgespielt hat laut Oberländer das unsinnige Neujahrslchietzen einem hiesigen jungen Mann, als er sich am Silvesterabend rasieren ließ. Während ihn der Friseurgehilfe bearbeitete, krachte vor dem Lokal ein gewaltiger Schuß, durch den der junge Haarkünstler dermaßen erschrak, daß er seinem Klienten einen tiefen Schnitt in den Hals beibrachte. Der Arzt stellte fest, daß nicht viel gefehlt hätte, daß die Schlag- ade» getroffen und die Verletzung tödlich geworden wäre.
(SCB ) Ravensburg» 9. Jan. Die Leichen des Amisgerichis- sekretärs Hände (nicht Lcmdgerichisrat Hänle) und des Architekt? Vogel von Friedrichshofen sind geborgen. Kaufmann Sommer, Teilhaber der Ravensburger Metallindustrie, und Studicnrat Dr. Lutz am Giimiiaflum in Ellwangen konnten noch nicht erreicht werden. Ihre Leichen sollen oberhalb der Unglücksstelle des zweiten TageS liegen. Von de» beiden Söhnen Rudolf und Hermann des Rechtsanwalts Harle hat man noch keine Spur.
Das finanzielle Ergebnis des ersten Steuerhalbjahres 192122.
(Schluß.)
Von den direkten Steuern eriüllte die Erwartungen nur eine einzige Steuer nicht, die auch im letzten Jahr versagt hatte; die berühmte Erbschaftssteuer. Trotzdem sie in ihrer Dreiteilung eine der besten durchgearbeiteten Steuern darstellt erbrachte sie nur 231 Millionen Mark gegenüber einem Halbjahrsoll von 310 Millionen Mark. Im vergangenen Steuerjahr hatte sie gegenüber einem Jahressoll von 620 Millionen Mark nur rund 260 Millionen erbracht. d. h. nicht einmal die Hälfte des Voranschlags. Ohne Steigerung der Steuersätze wird diese „Sozialisterungs- steuer" auch im neuen Jahr das Jahressoll nicht erreichen, vollends nicht den im neuen Haushaltsplan auf 700 Millionen Mark erhöhten Jahresbetrag.
Die Einnahmen der Ncichseisenbahn und der Reichspost, die im Grunde keine Einnahmen für das Reich darstellen, halten sich im Ganzen im Nahmen der Erwartung. Die Eisenbahn vereinnahmte 13.2 Milliarden Mark, die Post 3,2 Milliarden Mark im ersten Halbjahr. Die Post überstieg damit erheblich das Halbjahrssoll von 2,4 Milliarden Mark, während die Eisenbahn, besonders durch den Aus» fall im Güterverkehr infolge der Sanktionen am Rhein und des oberschlesischen Polencmfstandes. das Halbjahressoll von 13,8 Milliarden nicht ganz erreichte. Doch weist die Eisenbahn seit Juni eine dauernde Steigerung ihrer Einnahmen von Monat zu Monat auf.
Der nunmehrige Neicksbausbaltspkan weist anstatt des 'früheren Defizits von 88 Milliarden Mark einen Fehlbetrag von 161,6 Milliarden Mark auf. Dabei sollen durch die zur Beratung stehenden Steuervorlagen 42 Milliarden Mark Ertrüge aus der deutschen Volkswirtschaft herans- geholt werden. Zu diesem Zweck werden fast sämtliche Steuern gewaltig erhöht, sodaß man von ihnen den hohen Zckhresertrag von rund 95 Milliarden Mark erbont. Dabei ist natürlich zu beachten, daß nur einzelne dieser neueinzubringenden Steuern bezw. die zu genehmigenden höheren Steuersätze auch nur annähernd das in Aussicht genommene Jahressoll erreichen werden. Die meisten Steuern werden erst am 1. Janauar in Kraft treten, vorausgesetzt. daß sie bis dorthin vom Reichstag verabschiedet sind, sodaß im günstigsten Falle nur das letzte Vierteljahr erhöhte Beträte abwcrfen wird. Der . vom Neichsfinanz- finister bezw. seinem Vertreter gemachte Voranschlag wird daher sich erst im neuen Stenerjahr 1922/23 auswirken können. Das jetzige Steuerjahr 1921/22 w'-d im günstigsten Falle ein Viertel bis ein Halb der in Lussicht genommenen Mehrerträgc von 42 Milliarden Mark einbringen. Aus welchen Mitteln oder auf welchem Wege Deutschland die für das Rechnungsjahr 1921/22 notwendig verbleibenden Fehlbeträge decken will, kann auch der Neichsfinanzminister nicht sagen. Die Notenvresfe wird fieberhaft arbeiten müssen. um auch nur annähernd den monatlichen Bedarf des Reiches an Papiergeld zu decken. Wenn man die bevorstehenden Goldzahlungen, die immer noch steiaeude Teuerung und Lohn- und Gehaltserhöhung in Rechnung stellt, so ist tatsächlich eine Sanierung unserer Steuerverhältnisse überhaupt nicht denkbar. Lediglich eine Revision des Londoner Abkommens bezw. des Versailler Friedensvertrag kann die Entwicklung nach abwärts in österreickiscbe oder polnische Finanzverhältnisse auihalten. Deutschland kann aus seiner erschöpften Volkswirtschaft unmöglich diese Riesenbeträge für Neparationszwecke aufbrinnen. selbst nicht, wenn der Reichstag jedes Jahr ein neues Steuerbündel von immer gewaltigerem Umfange genehmigt.
Gelb-, Volks- und LaniMrützO.
Der Kurs der Reichsmark.
* Der Dollar wurde in Frankfurt a. M, mit 166M -L., in Be' lin mit 168L3 .4L gekauft.
Die Schwierigkeiten der Kahleneinfuhr nach Deutschland.
Die Einfuhr ausländischer Kohle nach Deutschland ist angesichts des Kurssturzes unserer Mark erheblich zurück- geganpen. Die Er!eichterun"en, die in der Kohlensteuer gewährt werden, stehen in keinem Verhältnis zu der Verteuerung, die dieser Kurssturz hervorgerufen hat. Die Ein- suhrzisfern feit Juni 1921 sind folgende: Juli ca. 43 000 T. August ca. 130 000 T., September ca. 126 000 T., Oktober ca. 65 000 T.. November ca. 40—45 000 T. schätzungsweise. Daraus ergibt sich überzeugend, daß für absehbare Zeit eine fühlbare Erleichterung unserer schwer bedränaten Drennstofslage durch fremde Kohle im allgemeinen wohl als ausgeschlossen angesehen werden muß. Eie ist zu teuer. Dies gilt auch für die Saarkohle, die trotz ihrer verlockenden Nähe auch für Süddeutschland, abgesehen von Notfällen, unerreichbar bleibt, so lange Frankreich nicht zu wesentlich günstigeren Preisstellungen übergeht.
Märkte.
Vieh.
(SCB.) Rottweil, 8. Jan. Dem Schweine markt wurden 252 Stück Milchschweine und 8 Stück Läufer Angeführt. Der Handel war sehr lebhaft. Bezahlt wurde für Milchschweine 300—650 -4( pro Paar, für ein Paar kräftige Läufer 1800 -4l, die übrigen wurden nicht verkauft. Ein kleiner Rest der Milchschweine blieb unverkauft.
(SCB.) Balingen, 8. Jan. Dem Schweinemarkt waren zugeführt 226 Stück Milchschweine. Der Handel war lebhaft. Alles wurde verkauft. Der Preis betrug für das Stück 140—300 -4t.
Für die Schristleilung verantwortlich: Oll» Zelt mann, Calw. Druck und Verlag der A. Lellchläger scheu Buchdruckerei. Calw.
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gewesen als ich in der ungeheuerlichen Lage. Unter solchen bar- bariichen Fäusten —"
„Run, davor Hai dich Käthe tapfer geschätzt." jagte Henriette ergrimmt. „Wie ein Schild hat sie vor dir gestanden und den Strerch aufgefaiigen, die arme, brave Käthe! — Moritz sie haben ihr die Kleider vom Leibe gezerrt, die Flechten von der Stirn niedergerisfen —"
„Nun ja. sie haben ihr arg mitgefpielt, die Furien!" gab Flora mit einem ärgerlichen Stirnrunzeln zu. „aber ich mutz mir s denn doch ausbitten, dag ich dafür nicht allein verantwortlich gemacht werde Ihre Manie, ewig in starrer Seide zu gehen, trägt zumeist die Schuld. Käthes Erscheinen hat unsere peinliche Lage verichlimmert; die Erbitterung gegen die rerche Erbin war grenzenlos — habe ich nicht recht. Käthe?"
»Ja, Flora." versetzte das >unge Mädchen bitter lächelnd, mit bebender Stimme. „Ich werde viel tun müssen, um einigermaßen gut zu machen, was mein Großvater an der Menschheit gejün- dlgt hat "
„Ach geh. Käthe, das klingt denn doch gar zu kindisch naiv und empfindsam!" jagte die Präsidentin, den Kopf hin und her wieaend. „Wie wolltest du denn das aniangen?"
Flora lachte. „Sie will ihren kostbaren Eeldspind öffnen «,'Nd die Aktien unter das Volk streuen"
„Wie Schwester Flora aus Angst um ihren tadellosen Teint gestern mit ihrer Börse getan," warf Henriette beißend, in spottendem Tone rin.
„Einer wichen Gedankenlosigkeit werde ich mich wohl nicht schuldig machen," jagte Käthe gelosten, aber ernst abweisend zu Flora, die sich ärgerlich über Henriettens anzügliche Bemerkung «ul die Lippen big. „Ruht Fluch und Unsegen aus dem Gelbe
Der Kommerzienrat unterbrach sie mit einem lauten Gelächter. „Kind, laß di- d-'ck nicht bange machen! Unjegen! Ich re dir, das Glück sich deinem Erbe förmlich an di e
Fersen; die Gewinnanteile, die ich gegenwärtig durch ein neues glückliches Unternehmen erziele, sind geradezu riesig"
Die breiten Lider Ser Präsidentin, die meist mit einer gewissen vornehmen Müdigkeit die Augäpfel halb verschleierten, heben sich bei dieser Schilderung.
„Riesig?" wiederholte sie kurz mit fliegendem Atem. „Das sind die meinen nicht. Ich will losort verlausen und mich an dem neuen Unternehmen beteiligen."
„Das lägt sich leicht machen, teuerste Großmama; ich werde heute noch die nötigen Schritte tun Ja. ja, der gemeine Mann lagt ganz richtig: wo Tauben sind, da fliegen Tauben zu. Der Kapitalist ist ein Fels, dem die Wogen von selbst hre Schätze zuwerien —"
„Jn den Augen der Ruhigdenkenden nicht. Moritz." sagte Doktor Bruck. „Man ist schon seit längerer Zeit mißtrauisch, und fängt an. diesen mühelosen Erwerb mit einem sehr harten Wort zu bezeichnen —"
„Schwindel, willst du sagen," unterbrach ihn der Kommerzienrat belustigt. „Liebster Doktor, alle Achtung vor dir und deinem Misten, aber in kaufmännischen Dingen überlaß mir die Beurteilung! Du bist ein ausgezeichneter Arzt, hast eben deinen Namen zu einem weltberühmten gemacht —"
Jn diesem Augenblicke richtete sich Henriette au» ihrer halb zurückgesuntenen Stellung aus. „Weißt du das. Flora?" fragte st? heftig, atemlos, wie halb erstickt von dem überwältigenden Tnumvhgesühle.
„Freilich weiß ich's, du Närrchen, obgleich der Herr Doktor es bis jetzt nicht der Mühe wert gesunden hat, nur in höchsteigener Person Mitteilung von seiner glücklichen Kur in L...g zu machen," antwortete Flora undesangen und leichthin, und ihre Aiigen begegneten in beispielloser Heraussorderung denen der Schwester. „Ich weiß auch, daß ihn plötzlich die fürstliche Gnadenjonne bescheint wie selten einen Sterblichen. Natürlich noch Hof- und Staatsgeheimnis, da» vorderhand nicht
e-umal — die Braut wissen darf." Ein bezaubernd jchalkhalles Lächeln lieg ihre leuchtenden jcharjen Zähne lehen, und der Rojeiihauch, der bei den letzten Worten plötzlich ihre Wangen anslog, stand ihr unvergleichlich.
Heultelte lieh bitter enitüulcht den Kops in die Kisten sinket — selbst sie halte sich in vielem chamäleonartigen Frau-m- geist verrechnet.
Die Präsidentin, die in der Nähe des Doktors stand, klopite ihm mit last zärtlicher Zutunlichleit aus die Schulter. ..Lürsen wir noch nichts Näheres erfahren? Sind die Vorverhandlungen ncch nicht beendet?" fragte sie schmeichelnd mit ihrer wohllautenden Summe.
„Er kommt ja eben vom Fürsten," sagte die Tante, ohne den stolz strahlenden Blick von ihm wegzuwenden.
„Ah. also ist Herrn von Bärs Pensionierung wirklich Tatsache?" Die alte Dame jragle das mit vornehm gleichgültiger Haltung, aber sie hielt den Atem zurück.
„Das weiß ich nicht — danach frage ich auch nicht," versetzte der Doktor ruhig abweisend. „Ter Fürst wünscht, daß ich — solange ich mich hier noch aushalte — sein langiähnges Fußübel in Behandlung nehme —" „Solange du dich hier noch aushältst, Bruck?" unterbrach ihn Flora stürmisch. „Willst du gehen?"
„Ich werde mich mit Anfang Oktober in L.g habi
litieren," versetzte er kalt; er sah sie nicht an. Sein B'ick hastete aus dem knospenden Apfelbaum vor dem Fenster.
„Wie, Eie haben Stellung und Titel bei unierem Hose ausgeschlagen? ries die Präsidentin und schlug die Hände in bestürztem Erstaunen zusammen.
„Der Titel ist mir nicht erlasten worden" — ein leises ironisches Lächeln stahl sich über sein Gesicht — „es ist levenialls nicht etikettengemätz in Serenissimus Augen, sich von einem titel- lnjen Heilbeslisienen Herstellen zu lasten. Er besteht darauf, mich zum Hojrat zu ernennen." (Fortsigung folgt.)