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Ausliiiae für dcn- des Blattes oder n.
irzheim, l. 1210 u. 7821.
Nr. 7.
Amis- und Anzeiqeblaii für den Obercnnisbezirk Calw.
97. Jahrgang
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Tirnslag. den lO. Januar 1922.
Neuesie Nachrichten.
Heber die Verhandlungen in Cannes sind noch keine sicheren Ckgebnisse bekannt geworden. Man will jetzt noch die deutsche Abordnung anhöre», und dann wohl endgültige Beschlüsse lassen, oder aber, wie cbensalls vermutet wird, die Cnljcherduug »er W'rijchaftstonjerenz tn Genua überlassen.
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Im Vordergrund des Interesses stehen zur Zeit di« Ver» Handlungen über den englisch-französischen Garantie- Vertrag, über dessen wahren Charakter man ebensowenig erjahren wird, wie über die Verträge der Entente gegen Deutschland oor dem Kriege.
Die Konferenz von Cannes.
Nm die Reparationen und Desatzungskosten.
s London, 9 Jan. Ter Berichterstatter der .Lünes" m Cannes meldet: Tie Milliarde Goldinart. die Deutschland bereits bezahlt hat. soll zu den 700 Millionen, l»e in diesem Jahre einkommen würden, zuyeichlagen und die Geiomllumme in >olgender Werse verteilt werden: Grobbritannien erhält 500 Millionen Goldmark als einen Teil seiner Ausgaben für das Besatzungsheer. Tre Grobbrttannien oußer- dem nach dem für 1922 ausgestelllen Zahlungsplan zustehende Lumme wird auf 150 Millionen geschätzt. Frankreich erhält seinen Anteil von der Gesamtsumme zu den Kosten seines Besatzungsheercs, während der Wert der Laarbergwerke Frankreich nicht zu Lasten aelchriebcn werden M. Ter R->r wird Belgien zusallen. Wenn üie>e Berem- daning angenommen wird, werden die Alliierten nach dem Wics- Ladener Äbtommcn>-sür einen Zeitraum von 3 Jahren den Restbetrag in Waren erhalten. Er würde für das Jahr 1922 IX Milliarden Goldmark uird sür die beiden weitern Jahre 1>j Milliarden Goldinart belrogen.
Cannes, 9 Jan. (Abends 9 Uhr. Reuter.) Ursprünglich war vorgesehen, daß Deutschland im Jahre 1922 in Waren 25 M.llionen Pfund bezahlen soll. Belgien bestand jedoch aus Zahlung weiterer 10 Millionen Pfund. Jetzt wird geplani, Teulschland 35 Millionen Pfund ln bar zahlen zu lasten und 8? Millionen Pfund in Waren, demnach zusammen 122 Millionen Psund, d. h. 28 Millionen Pfund weniger als ursprünglich vorgesehen. Deutschland soll auch weitere 12 Millionen Psund für die Kosten der Besatzungsheece bezahlen. Großbritannien sei bereit, aus 7 Millionen Psund sür sein BejatzungS- heer zu verzichten.
Cannes, 9. Jan. (Havas.) Heute Vormittag 10.30 Uhr haben die mit der Reparationssrage betrauten Minister die Garantien besprochen, die von Deutschland zur Gesundung seiner Finanzen verlangt werden sollen. Sie sind in den meisten Punkten zu einer Verständigung gekommen, und haben einige weitere zurückgestellt, um das Eintreffen der deutschen Abordnung abzuwarten. Die Aussprache bezog sich in der Hauptsache auf die Verlegung des Garantie- vusschusses nach Berlin, die von Frankreich gefordert wurde. Die britische Abordnung war der Ansicht, daß die Reparatiouskommission selbst in Berlin tagen iollle. um den Dualismus der beiden Organisationen, sowie die beträchtlichen Kosten, die daraus entstehen würden, zu vermeiden. Eine Entschließung wurde in dieser Angelegenheit noch nicht getroffen. — Um 3 Uhr fand unter dem Vorsitz Loucheurs eine Zusammenkunft der Minister statt, die in Paris das europäische und Wirtschaftskonsortium vorbereitet haben und beauftragt sind, das Programm der Konferenz in Genua vorznbereiten. — Um 4 Uhr wird eine weitere Zusammenkunft der Minister abgchalten, die an den deutschen Barzahlungen im Jahre 1922 besonders interegiert find. Auf 5 Uhr ist eine Sitzung des Obersten Rates angesetzt.
Eine Einigung bezüglich der deutschen Zahlungen?
Paris, 9. Jan. Wie einige Morgendiätter melden, sollen die alli- irten Sachverständigen in der Reparationssrage zu einer Einigung gelangt sein. Deutschland soll tm Jahre 1922 700 Millionen Goldmark als Entschädigung in bar zahlen. Diese Herabsetzung sei abhängig von der Annahme folgender Bedingungen: 1. Der deutsche Zolltarif muß auf Golddasts kalkuiiett werden und nicht mehr aus Papiermark. 2. Die Eisenbahn- und Posttarife müssen ereöht werden. 3. Der Preis für Kohlen muß in Deutschland erhöht werden. 4 Deutschland muß alle erforderlichen Maßnahmen treffen, um sein Budget auSzugleichen. 5. Deutschland mutz Vorkehrungen gegen die Wucht des Kapitals nach dem AuSlande treffen. 6. Jede weitere Ausgabe von Banknoten muß eingestellt werden. 7. Endlich muß eine Revision der Reichsbank Erfolgen. Deutschland habe an Sachlirfe- rungen für das Jahr 1922 1250 Millionen Goldmark zu leisten, in den beiden folgenden Jahren je 1600 Millionen. Die BesatzungS-
aichl mehr als 220 Millionen Goidmark betragen plus einer Lumme in Papieimaik, die später scstge>ctzi werden >oll. Der Lculjchlanü zu zahlende Kohlciiprcls ioll aus der Basis des jranzösijchen Verlaufs- pcelscs berechnet werden.
Lloyd George optimistisch.
Cannes, 9. Jan. Lluyd Gcoige leine dem Vertreter von Revier mit, aller verlause jo gut. wie man es erwarten konnle. Lciner Ansicht nach werde Sie Konsercnz noch etwa eine Woche dauern.
Die Einladung der deutsche» Abordnung nary Cannes.
Cannes, 9. Fgn. (Havus.) Man sieht hier der Ankunft der deurichen Aoocdnung sür Mittwoch Abend entgegen. Der Oberste Rat könnte demnach ihre Mitteilungen am Donnersrag Morgen enlgegennehmen.
Paris. 9. Fan. Der Sonderberichterstatter der Agence Havas meldet aus Cannes von heute Abend: Ter Oberste Rat wird die deutsche Delegation einladen, Paris am 10. Januar zu verlassen, um am 11. Januar in Laustes zu sein.
Berlin, 9 Jan. Heute mittag hielt das Neichskabinett eine Sitzung ab, an der der Führer der deutschen Delegation sür Cannes, Dr. Ralhenau, keilnahm. In ver Sitzungen wurden, den Blättern zufolge, nochmals die Vollmachten erötterl, die den deutsche» Delegierten sür die Konferenz erteilt werden sollen. Die Abfahrt bcr deutschen Delegierten nach Paris erfolgte heute nachmittag 2 Uhr. Sie- werden sich wahrscheinlich von dorr morgen nacht nach Cannes begeben wo sie voraussichtlich am Mittwoch erntresten werden.
Die englisch-französischen DUndnisoerhandlungen.
Cannes, 9. Jan. sHaoas.) Briand venei heule ooriiiiliag eine ganze Stunde mu Lord Eurzon. Er nahm gemeinsam mit dem britischen Außenminister eine allgemeine Prüfung de» Probleme vor. die die beiden Länder angehen. Sie sollen in möglichst kurzer Zeu geregelt werden. Diese Besprechung, aus die weitere jotgen werden, ist dazu bestimmt, den Abschluß des gegenwärtig erörterten sranzü- sisch-englischen Abkommens zu erleichtern. Sie zeigt den gemeinsamen Wunsch der Heiden Regierungen, in ihren gegenseitigen Beziehungen keine Gegensätze aufkoinnien zu lassen, weder in der europäischen Politik, noch in der Wahrung ihrer Rechte und ihrer Hnlcresjen in den Kolonien. Tie Orienlfrage wurde heute vormittag nicht berührt. Sie soll von den Außenministern Frankreichs, Englands und Italiens in Paris nach der Konferenz von Cannes besprochen werden.
Eine französische Stimme über das fca»»zvil,a)-eng1ifrye Bündnis.
Paris, 9. Jan. Der .Lemps" schreibt, ui seinen Äugen müsse das Übereinkommen, das in Cannes abgeschlossen werde, vor allem eine Garantie für die gemeinsamen und vitalen Interessen Frankreichs und Englands bieten. Ter wejentiiche Vorteil sei, daß er eure französisch- deutsche Entspannung erleichtere, ohne daß England hierdurch in den Schalten trete. Deutschland könne beispielsweise aus freien Stücken den Bestimmungen beitretcn, die die maritime Sicherheit Englands und Frankreichs aufrecht erhalten soll. Tank einer derartigen Entspannung, die dann entstehen werden, wäre die französiiche und die englische Regierung besser im Stande, die Konsolidierung des demokratischen Regimes in Deutschland zu begünstigen. Man könne sich auch vorstellen, daß eine Entspannung im Mitletmeer dadurch ein- tretc, daß England und Frankreich ihre beiden Nachbarn Italien und Spanien um sich gruppierten. Später könne man dann auch eine orientalische Entente ins Auge fassen, in der die Türkei und Rußland ihren Platz fänden. Für den Augenblick aber solle man das englisch-französische Abkommen unterzeichnen und alsdann von Deutschland sprechen, das gut daran getan habe, Tr. Walter Rakhcnau wieder nach Frankreich zu entsenden. — Der Zweck dieses ganzen Bündnissystems ist-natürlich die Ausrechlerhaitung der französischen Vorherrschaft in Europa und der angelsächsischen Vorherrschaft zur See und auf dem Weltmarkt.
Englische Vorbehalte.
Paris, 9. Jan. Bei den Verhandlungen in Cannes über den Abschluß eine» französisch-englischen Garantie-Vertrags wendet sich England gegen den Wunsch Frankreichs, auch Garantien für den Fall eines .deutschen Angriffs auf Polen zu geben. Sollte Polen angegriffen werde» und Frankreich käme Polen zu Hufe, so würde der Garanrievertrag zwischen England und Frankreich nicht in Kraft treten.
DettrM Italiens
zu dem englisch-,ranzösifchen Bündnis.
Paris, 9. Jan. Nach einer Haoas-Meiüung aus Cannes wird in politischen Kreisen einem Frühstück große Bedeutung beigemessen, bei dem heule vormittag Briand, Lloyd George, Lord Eurzon, Bonoini
durch Briand und Lloyd George vorgesehenen Garanlieaoiliachungen und oon dem voraussichtlichen Anteil, bcn Italien daran nehmen könnte, tue Rede gewesen sei. In italienischen Kreilen zeige man sich einem Beitritt zu dem sranzösijch-eiiglijchcn GaranNeadtommen geneigt.
Die Vorbereitungen für die Wirtschastskonferenz.
Paris, 10 Jan. Nach einer Haoas-Melbung aus Cannes hat der Oberste Rat in seiner Abcndsitzung deichlossen. bag ein engerer Ausschuß sich mit der an die verschiedenen Mächte zu richtenden Entladung zur Konferenz m Genua bcschättigen ioll. Tieicr Ausichutz soll die Tagesordnung der Konferenz sestjeyen, bevor dre jetzige Tagung des Obersten Ralcs ln Cannes zu Ende gehl. Tie nalicnuche Regierung wird dann die nötigen Vorbereitung-,naßnahmen treffen. Man habe ursprünglich daran gedacht, das Vötkecbundsiekrclarral mit der Vorbereitung der Konferenz von Genua zu beauftragen, der Oberste Rat habe jedoch hierauf verzichtet wegen der vorliegenden Schwierigkeiten, namentlich mit Rücksicht auf dre'Vereinigten Staaten, die im Völkerbund nicht vertreten seien.
Ein Konsortium
znm wirtschaftlichen Wiederaufbau Europas.
Cannes, 10. Fan. (Havas.) Die alliierten Minister haben endgültig das in Paris ausgearbeitete Projekt be- trejjend tue Errichtung eines mir dem wirtschaftlichen Wiederaujbau Europas beauftragten Konsortiums zest- gelegt. Es wurde die Bildung einer Hauptgcsellschast mit einem beschränkten Kapital von nur 2 Millionen Pfund Sterling vorgesehen, an die in den verschiedenen interessierten Ländern Tochter-Gesellschaften angeschlossen werden sollen, deren Kapital in der Währung des Landes gezeichnet werden soll. Die Hauptgejellschaft wird ihren >Sitz in London haben.
Rußland nimmt die Einladung zur europäischen »4on,ere»z an.
Cannes. 10. Fan. Tjchilscherin teilte dem Odersten Rat mit, dag die russische Regierung die Einladung zu der europäischen Konferenz annehme, die für nächsten Marz cinberujen werde. Eine außerordentliche Satzung des Hauptvollzugsausfchusses werde die Wahl der russischen Delegation vornehmen und dieser ausgedehnte Vollmachten übertragen.
Amerikanische Ansicht über die europäische Frage.
Paus, 9. Jan. Nach einer Meiüung oer .Ch.cago Tribüne" aus Washington wird Botschafter Haivey, nachdem nunnichr die offizielle Einladung zur Konferenz in Genua eingegangen ist, in folgendem Sinne instruiert werden: Für die Vereinigten Staaten sei es nutzlos, mit den verschiedenen künstlichen Heilmitteln, die sür die Besserung der europäischen Verhältnisse vorgejchlagen wurden, treuere Versuche zu machen, falls nicht die Ursachen ves gegenwärtigen wirtschaftlichen Dornlederliegens beseitigt würben. Ter wirlschastttche Wiederaufbau Europas würde nach Ansicht »er in Betracht kommenden Persönlichkeiten sich rasch «»stellen, wenn Frankreich und die anderen Nationen ihre Strcttkrästc vermindern und wenn Sie Repa- rationsforderiingcn der Alliierten abgcändert würden.
Zur auswärtigen Lage.
Deutsch-lettische Wirtschafts-Verhandlungen.
Berlin, 9. Fan. Fm Auswärtigen Amt hat heule unter Leitung des Staatssekretärs von Simsou die erste Sitzung der deutsch-lettischen Wirtsckzaftsvcrhandlungen statt- gesunden.
Der Dölkerbundsrat.
Genf, 9. Jan. Der Vöiteibundsral. der am Dienstag nachmittag zu seiner 60. ordentlichen Sitzung zusammen, tritt, setzt sich folgendermaßen zusammen: Hymans-Bel- oien Vorsitzender, da Cunha-Bra,ilien. Ouinones de Leon- öpanien, Hanotaux-Frankreich. Tang Tsai Fu-Ehina. Lord Eecil Harmsworth anstelle des zuerst angekündigten Lord Fisher-England, Fshii-Fapan. Marquis Fmpcriali-Ita- lien. Der Kommissar von Danzig, General Haking, wird in diesen Tagen hier eintrenen.
Gens, 9. Fan. Der Völkerbundsrat wird wabrfcheinlich während seiner Tagung zu einer Denkschrift Stellung nehmen, die ihm von dem internationalen Verband der beim Völkerbund tätigen Journalisten überreicht wurde und in der die Zulassung der Presse zu den bis jetzt geheimen Ratssitzungen verlangt wird.
Die russisch-finnischen Gegensätze.
Kopenhagen, 10. Fan. „Derlinske Tidende" meldet aus Helsingsors: Die russischen Truppen, die kürzlich die finnische Grenze überschritten hatten, sind von der sinnlichen Grenzwache wieder über die Grenze getrieben worden, ohne daß sie Widerstand leisteten. Die finnische Presse verlangt, daß der Grenzzwischensall dem Völkerbund zur