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Nr. 5.

Bmts- und Atr^ergeblatt für den Oberamtsüestrlr Calw.

97. Jahrgang

L-.imstLki. t»en 7. Ji:::.:rr 1^22.

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Neueste Nachrichten.

Die Konferenz in Cannes hat n.ii dem. üblich«,, Fkagc- und Antwortjpiel begonnen, das von der Entcute zur Vorberei­tung immer benützt wird. Den englischen Borschlcgen, die zu-ar eine Stundung der deutschenSchuld" wünschen. aber dafür ei: e KontroNe fordern, die unsrreSrlbständigteil" noch weiter einschränken wird, stekrn die französischen Pläne gegen idcr, die leincrtei Zugeständnisse bewilligen wollen, da­für aber neue Erpressungen oorseben.

Nk§>«» La Ksiiserc«; osn CMie;.

Die erste Sitzung.

Paris. 6 Jan. Netzer tue erste Sitzung ocs Obersten Rats, die von 11 Uhr niorgens bis 1 15 Uhr nachmittags dauerte, wird fol­gender amtlicher Bericht verbreitet. Tie erste Sitzung der Konterein der alliierten Mächte hat im Nautiichen Klub um 11 Uhr vormit­tags unter dem Vorsitz BrianoS slattgesunden. Nachdem der Mini­sterpräsident die Delegierten begrüßt hatte, setzte auf seine Auffor­derung Llotzd George seine Ansichten über die allgeme ne W rt- schofrsloge Europas auseinander und formulierte gewisse Vorschläge Tie Führer der verschiedenen Delegationen sprachen ihre grund­sätzliche Zustimmung zu dreien Vorschlägen aus. die einem Ausichuß unterbreitet wurden, der heute nachmittag halb 4 Uhr zusamnicniritt und der gebildet wird aus den Ministerpräsidenten und den Mini­stern für auswärtige Angelegenheiten. Ferner ist entschieden wor­den. daß di« Finanzminister sich zu einer noch später sestzuteyenden Stunde vereinigen sollen, um den Bericht der Sachverständ'aen. dtt si<y brS jetzt mit der Reparation »frage beschäftigt habe», zu prüjcn.

Die Vorschläge Lloyd George's Zur Neuregelung der SLepoLat«o»s.raqe.

Poris, 6 Jan. Wie der Sonderberichterstatter der Agcnce HovaS auS Cannes meldet, wies Lloyd George heute vormittag in seiner Rede mit großem Nachdruck darauf hin, daß das Schickial aller .kcr Europas insbesondere im Hinblick auf Rußland untereinan­der verknüpft sei. Er holte cs für unbestreitbar, daß die Wirtschafts­lage Rußlands die ganz« Welt, besonders aber die Wirtschaft Deutsch­lands boeinflusie. Er habe besonders betont, daß die wirtschaft­liche Lage Deutschlands sich verbessern werde, wenn die Handels­beziehungen niik Rußland wieder ausgenommen werden könnten! Un­ter diesen Umstünden habe auch Frankreich ein Interesse an der Wiederherstellung her Beziehungen, da sie eine Besserung der deut­schen Zahlungsfähigkeit zur Folge haben würde. Lloyd George habe ferner erklärt, es sei aber selbstverständlich, daß feste Bürgschaften von der deutschen Regierung verlangt werden müßten. Die Haupt- bcdingung sei Anerkennung der russischen Dorkriegsichulden. Briand, Bonomi, Thennis und Bacon Jshii hätten sich der Erklärungen Lloyd Georges angeichlosscn. Briand habe besonders auf die Not­wendigkeit der von Rußland verlangten Bürgschaften hingewiesen.

Cannes, 6. Januar. Nach einem Bericht der Agence Havas haben sich Briand und Lloyd George über die Bedingungen verständigt, unter denen sich der Oberste Rat heute mit der Einberufung der Mrlschastskonserenz beschäftigen wird. Sie haben ein Programm ausgestellt, das Fragen politischen In­halts streng ausschließt. Die Arbeit der Konjerenz soll aus­schließlich wirtschaftlich und finanziell sein. Sie wird besonders Mittel und Wege suchen müssen, um dem Welthandel eine größere Stetigkeit und Regelmäßigkeit zu sichern. Es ist wahr­scheinlich. daß Deutschland und Rußland zu dieser Konferenz

»eiadril werden. Die Grundlage der gestrigen unverbindlichen Vorbesprechung zwischen den Delegirncn war folgender Vor­schlag Lloyd Georges: Da Deutschland nach, britischer Ansicht »uchj !n der Lage ist. die Beträge vom 15. Januar und 15. Februar voll zu begleichen, so wird von ihm im Laufe des Jahre- ibll Nur eine Gesamtst,mm« vom 5V0 Millionen, zahl­bar in M'.miiuchcn Raten von 125 Millionen von jetzt ab bis zgr.: 15., April verlang, werden. Die schifte dieses Be­trags soll an Belgien fallen, das ein Vorrecht auf 2 Milliarden Golomark hal. England wird seinerseits auf nahezu den ganzen Betrag von 590 Millionen Goldmark verzichten, welche ihm zu- stchen, und nur 60-60 Millionen erhalten. Italien, das 80 Millionen erhalten solle, wird ebenfalls ein bedeutendes Opfer bringen müssen. Das Abkomme», Lochcnr-Nakhenau würde von England angenommen und sofort für die erste Periode von drei Jahren in Kraft treten, während Frankreich von Deutschlands Nachlieferungen in einem Werte von mehr als 1250 Millionen Goldmark für 1922 und von 1509 Millionen für 1923 und 1921 verlangen könnte. Das Finanzabkommen vom 18. August würde zu Gunsten Frankreichs geändert, besonders in der Absetzung t>er Stahlgrnben, deren Wert uns erst spater durch die Repa- «ationstoiumsssion in Rechnung gestellt würde. Das britische

Projekt würde sich beionders aus die Zaylungen im Jahre 1922 beziehen. Es umfaßt gleichzeitig ein Tosten, von Garantien zur Ordnung L:r dert.chen Fi .s.u eu; den,« i-as sei die Grui.Locdiu- gung für jede Regelung der Nepcratt.'nssrage. Das Garantie- systcm schließt insbe,andere ein eine Kontrolle der Sielchsüank, ö»e Erhöhung der Post-, Teb-gesphev- und EisenbalMnrst«, die Bestenerrng der deutschen Kohle, damit diese zum Weltmarkt­preis verlauft wird, die Ein>,riinkung des Papiergeldunrlauss, die Zerückschas-, !;g aller Devisen, bis sich Deutschland durch seine Rusfirhr beschajst noch Deut,«bland und ihre Verwendung für die Reparationen. Es handelt sich also wiederum um neue ichrverwicgende Beschränkungen der wirtschaftlichen Be­wegungsfreiheit Deutschlands.

Frankreich und Belgien gegen dre engüsriien Vorjchlägc.

London, 6. Jan. Der Sonlcrberichlerslauer derDaily Mail" in Cannes meldet, es sei beschlossen worden, daß auf der ersten formellen Sitzung am heutigen Vormittag jeder Mini­sterpräsident seine Ansichten über den wirtschaftlichen Wieder­aufbau zum Ausdruck bringen solle, ohne das Rcparationsprob- lem zu berühren. Bei den gestrigen Unterredungen Zwischen dein britischen Schatztanzler und den Finanzminisiern habe es Belgien glatt abgclshnt, irgend eine Verminderung seines Prioritätsrechtes zuzuiasscn. England habe vorgejchlagen, daß es die französische Schuld an England in Höhe von 690 Mil­lionen Pfund Sterling Nachlasse, wenn die Franzosen einer Verminderung Ler deutschen Schuld zustimmten. Die Franzo­sen hätten aber den Vorschlag abgelchnt.

Dis franZösischer: Forserverge«.

London, 6. Jan. Eine Meldung des »Daily Telegraph* besagt, daß die gestrige NochmtttagSsitzung der Finanzminister und Sachver­ständigen spärlich besucht war. Louchcur sei nicht zugegen gewesen, dagegen habe Doumer tcilgenommen. Frankreich habe als Bedin­gung für seine Zustimmung nur die Verhinderung eines zu langen Aufschubs der deutschen Zahlung für l922 verlangt und gefördert, daß die deutWen Zahlungen in Waren an Frankreich auf 1.25 Mil­liarden Goldmark für dieses Jahr und auf 1,50 Milliarden für das kommende Jahr erhöht werdcls sollen. Angesichts der augenblick­lichen Unmöglichkeit, einander so widersprechende Ansichten mit einan­der zu vereinigen, würden von den Minifteipräsidentcn. in ihren heu­tigen Reden nur harmlose wirtschaftliche Alltäglichkeiten erörtert werden, während die Beilegung der Meinungsverschiedenheiten durch privat« Unterredungen erfolgen soll.

Die Verhandlungen

über die geplante Lvtrtscha,1skonferenz.

Paris, 6. Jan. Wie der Sonderberichterstatter der Agence Havas aus Cannes meldet, wurde im Laufe der ersten Sitzung, nachdem Lloyd George in längeren Ausführungen die Wirtschafts­lage Europas geschildert und die Notwendigkeit der Wiederher­stellung des normalen HandelsauStanschs begründet hatte, von dem ResolrttionSentwrirf Kenntnis genommen, den Ende voriger Woche die alliierte Sachverständigenkommission in Paris angenommen Hai. Dieser En'wurf sei in großen Zügen gutgeheißen worden. Infolge­dessen werde in kürzester Frist eine internationale Konferenz zusam- mcntrclcn, zu der die interalliierten Hauptmächte, sowie Deutschland und Rußland eingelade^ werden sollen. Für Rußland wurden je­doch einige Bedingungen festgesetzt, die an se'we Zulassung geknüpft werden sollen. Diese Bedingungen würden in einer heule nachmit­tag halb 4 Uhr statlf^denden Sitzung feslgestellt werden. .

Lloyd Gcsrne's Plane für die W.rtjchaftskvnierenz.

Pari-, 7 Jan Ter Sonderberichterstatter der Agence Havas meldet: Ter von Lloyd George vorgesehene Text über die Ein- berufti.ig einer W'ttschaftSkonferenz sieht die Zusammenarbeit aller interalliierten-H:>y sowie Deutschland? und Rußlands vor. Die Konferenz sei für Februar, spätestens anfang März geplant. Es sei N ünlchrnswert, daß die Premierminister jeder Nation an der Konferenz teil nehmen. Die K onferenz tolle die Mittel suchen, um die Wiederaufrichtung des internationalen Handels und die Ent­wicklung der Hilfsquellen aller Länder sicher zu stellen. Um diefeS Ziel zu erreichen, sei eine gemeinsame Anstrengung aller stärkeren Mächte notwendig. Tic Anstrengung müsse sich erstrecken auf die Be­seitigung der Hindernisse politischer Art, die den Handel beein­flußten, ferner auf di« Zuerkennung von Krediten an die schwächeren Staaten. Gewisse grundlegende Garantien seien für die Realisie­rung dieser Anstrengungen unerläßlich. Diese sollten jedoch die Souveränität keiner Nafton beeinträchtigen. Lloyd George habe als zweiten Grundsatz ausgestellt, daß, bevor fremde Kapitalien ir­gend einem Lande bewilligt werden, man die Versicherung haben müsse, daß daS stzitvateigentmn respektiert und daß die Schulden zu­

rückgezahlt nuirt'ln A.s »ritte Garantie werbe d«e Sicherstellung der ösfc ttlichen Schulden und der Verpflichtungen für die Vergan­genheit und die Zukunft verlangt. Im dritten Teil des Vorschlags Lloys Ge> rgcz meide von Sen Verpflichtungen gesprochen, sich jeder Propaganda i.itt Bezug aus die Politik und dos politische System m ailuren Ländern zu enthalten. Ferner übernehmen olle Länder die V^rpfiick'tung. keinen ihrer Nachporti onzugrcisen. Ter Schtuß- paragraph erkläre, daß die verbündeten Mächte zar Anei kenn,ing Ser Oowjtticxikkung bereit seien, wenn die luffiiche Regierung die in dem Rest ivtionsenlwulf vorgesehenen Bedingungen annchme

Vermittelnde" Haltung Italiens.

London, 6. Jan. Das Rrntersche Büro meldet aus Cannes, Italien strcnge sich an, ein Uebereinkvmmen in der Reparaiionsfrage zustande zu bringen und die drei Ministerpräsidenten zu ersuche», gen,einsame Punkte zu finden, auf denen sie ein Uebereinkommcn aufbauen könnten. Bisher seien diese Versuche aber enolglos ge­wesen. Indessen bestehe die Hoffnung, daß nach privaten Unterre­dungen ein Uebereinkvmmen in einer Vollsitzung des Oberste» Rates erzielt werde.

Bolschewistische Ansicht über den Wiederaufbau.

London, 5. Jan. Krasjin erklärte in einer Unterredung mit einem Vertreter derTimes", der Plan für die wirtschaft­liche Wiederherstellung Europas müsse auf eine viel breitere Grundlage gestellt werden, als sie gegenwärtig von den, Ge­schäftsleuten angenommen werde. Die Lesamle Kreditfrage müsse, vom russischen Standpunkt aus gesehen, auf eine inter­nationale Grundlage gebracht werben. Das erste und drin­gendste, was Rußland brauche, sei eine sofortige Hille zur Wie­derherstellung seiner Landwirtschaft. Rußland müsse an das Wirtschaftsleben der Welt angeschlossen werben.

Natheuau wieder in Berlin.

P, .is, 7. Jan. Dr. Walter Nalhenau ist gestern abend von Pa­ris nach Berlin abgerelst. General Rollet har gestern vormittag die Rückreise nach Berlin engetreten.

Die Neparationskommissioü und das deutsche Zatzlungsaufschubveelangen.

Berlin, 6. Jan. Die Reparalionskommijsion hat heuie aus die von der Kriegslastenkommission am 3. Jan. LbergebcnS Note folgende Antwort erteilt:

Die Reparaiionslommission beehrt sich, der Kriegslaficnkom- mission den Empfang ihres Schreibens vom 3. Januar zu be­stätigen, daß die deutsche Regierung es für angezeigl erachte, sich im gegenwärtigen Augenblick der Aeußerung auf die in dem Schreiben der Kommission vom 16. Dezember gestellten Fragen zu enthalten.

Demgegenüber kann die Kommission nur die Erklärung wiederholen, die sie dem Vertreter der deutschen Regierung am 29. Dezember mündlich abgegeben hat, nämlich, daß die deutsche Regierung allein'berufen ist, die Zweckmäßigkeit einer Antwort oder die Unterlassung einer Antwort-auf das Schreiben vom 16. Dezember, sowie die Frage des Zeitpunkts der Antwort sofort oder später zu beurteilen, daß aber immerhin das in dem Schreiben der deutschen Negierung vom 1-1. Dezember vor- gebrachie Stundungsgesuch von der Kommission erst nach Emp­fang der in dem Schreiben vom 16. Dezember b-'oichnet:n Erläuterungen würde geprüft werden können.

Die Reparalionskommisston weist die deutsche Regierung darauf hin, daß sie durch Abgabe dieser hierdurch wiederholten Erklärung ihr die volle Verantwortlichkeit sür ihre Ent­schließungen überlassen muß.

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In der Note der Kriegslastenkommission vom 3. Januar wurde der Erwartung Ausdruck gegeben, daß die Neparat.on: kommlssion damit einverstanden sein werde, wenn die deuts-'/ Regierung sich im Augenblick einer weiteren Aeußerung zu den bekannten drei Fragen enthalte, die in der Note der Nepara tionslommissioli vom 16. Dezember gestellt worden waren. Die vorliegende Antwortnote der Reparationskommission überlaßt der deutschen Negierung den Zeitpunkt der Beantwortung, in dem sie darauf aufmerlsam macht, daß eine Prüfung des Siuu- dungsgesuchs der deutsche Negierung vor Beantwortung der drei Fragen ihrerseits nicht erfolgen könne. Wie bekannt, sind die alliierten Regierungen seit längerer Zeit mit einer all­gemeinen Prüsung der Reparationssrage besaßt. Die Antwort der Neparationskommission greift dem Ergebnis dieser Prü­fung nicht vor und stellt eine sachlich nicht zu beanstandende Antwort auf das Schreiben d«r- vm

3. Januar dar.