W i l d b « h.

(H-N u. dunkel) auch über die Straße empfiehlt

Fr. Hempel.

von 2 Zimmer, Küche nebst Zubehör wird bis Georgii zu mieten gesucht.

Wer? sagt die Redaktion.

Eine große

Mansardenwohnung

mit Küche und Zubehör hat bis Georgii zu vermieten.

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VairksaSuiiA.

Für die vielen Beweise herzlicher Liebe und Teilnahme während der Krankheit und nach dem Hinscheiden unseres lieben Sohnes und Bruders

KcrvL SchiK

Sohn des Johann Schill

_sowie für die Blumenspcnden und die ehrende Begleitung zu

seiner letzten Ruhestätte wie auch den Herren Trägern sprechen ihren innigsten Dank aus

die tieftrauernden Eltern.

Rundschau.

Stuttgart, 5. Jan. (Hofnachrichten.) Für die Vermählung der Herzogin Elsa von Württemberg mit dem Prinzen Max von Schaumburg-Lippe ist der 8. Mai festgesetzt. Wie aus Hofkreisen verlautet, soll die Feier im engeren Familienkreis vor sich gehen und werden derselben nur verwandle fürstliche Per­sonen anwohnen.

Stuttgart, 2. Jan. Ein interessanter Streit tobt seit einigen Tagen zwischen zwei hiesigen Konkurrenten der Damenkonfektion. Grund zu diesem Zwist ist, daß der im südöstlichen Teile der Stadt domizilierende Geschäftsmann seine recht hübsch und aus­fallend ausgkstatteten Inserate fast wörtlich und in gleicher Ausführung von seinem Kol­legen im Zentrum abgedruckr findet. Nach­dem indirekte Mahnungen dies zu unter­lassen, nichts fruchteten, schrieb der Beraubte an den Dieb einen Brief, in dem er ihm milteilte, er verbiete sich jetzt ein für allemal den Nachdruck seiner Reklame, wenn der Konkurrent zur Abfassung eines richtigen Inserats der Gewandheit entbehre, so möge er sich mit ihm ins Benehmen setzen, er wolle ihm gerne beim Entwurf behilflich sein. Darob im jenseitigen Hause große Entrüstung. Der Bn-f geht, in unsagbarer Weise besudelt, an den Absender zurück. Nun ist die Sache soweit, daß man noch nicht im Klaren ist, ob man den Straf­richter in Anspruch nehmen, oder sich auf große Scheren mit zwei Schritt Distanz fordern soll. Und das alles wegen der wirk­samen Reklame.

Stuttgart, 5. Jan. Ein nettes Kon­kurrenzstückchen, welches jedoch in vielen Krei­sen entschieden verurteilt wird, hat die Bach- nerschc Brauerei als Pächterin des Europäi­schen HofeS in Szene gesetzt. Dieselbe ver­sendet nämlich Einladungskarten zum Besuch des genannten Restaurants. Gegen Vor­zeigung einer solchen Karte erhält jeder Gast 2 Glas Hochs. Bachnersches Bier gratis.

Ludwigsburg, 3. Januar. (Attentat.) Große Aufregung herrscht zur Zeit in dem Orte Schwieberdingen, woselbst in der Neu- jahrSnachl ein Attentat auf den dortigen OclSvorsteher Herrn Schultheiß Zoller ver­übt wurde. Früh morgens wurden auf dessen Wohnhaus in kurzen Zwischenräumen drei scharfe Schüsse abgegeben. Eine Kugel drang in das Schlafzimmer und blieb im Bett stecken und eine andere ist über den Kopf deS Kindes in die Wand eingedrungcn. Ver­mutlich handelt es sich um einen Racheakt, der um so unbegreiflicher erscheint, als Herr Schultheiß Zoller im allgemeinen in seiner

Gemeinde sehr beliebt ist. Von dem Thäler hat man bis jetzt keine Spur.

Marbach, 2. Jan. Eine hier bei Frau Schullehrer Adelhelm 34 Jahre lang im Hause dienende Person, Namens Marie Leber von Aufkäufen, wurde am Weihnachts­abend von Ihrer Mast der Königin mit dem Ehrenzeichen für lange und treue Dienste, mit dem silbernen Kreuze, bedacht. Ehre solchen Dienstboten!

Herrenalb Im Monat November v. I. kamen in ein Haus zu GaiSthal hies. Gemeindebezirk 2 Frauenzimmer, die mit Viehpulver hausierten. Im Laufe deS Ge­sprächs mit den Buben erfuhren sie, daß einige Familienmitglieder an Verschiedenen Gebrechen leiden. Die beiden Frauenzimmer sagten dann, sie kennen einen Wunderdoktor, eer könne alles heilen, diesen wollen sie hie- her schicken; eS sei übrigens sehr günstig, denn z Zi. sei der Doktor gerade in Gerns­bach bei einer Frau Professor. Die Haus­bewohner waren hiemit einverstanden. An­dern Tags kam richtig schon der Doktor nach GaiSthal in das detr. Haus. Er versprach nun die Leiden zu heilen, verlangte aber von jedem tur Leidenden 145 Als ihm er­widert wurde, daß diese Summe zu hoch sei, begnügie er sich schließlich mit 30 Das Geld müsse er ater sofort haben, denn er habe noch 66 Mann, die stets beten müssen, und da müsse er das Geld hinsenden. In­nerhalb drei Tagen komme eine Arznei in einem Gläschen, nur wenn hievon etwa die Hälfte eingenommen fei, dann sei die Krank­heit gewichen. Auch versprach er, in 14 Tagen wieder zu kommen. Sodann ent­fernte sich derHerr Doktor" mit dem Gelbe in der Tasche. Arznei aber ist bis heute keine gekommen, und der Wunderdoktor ließ sich seither auch nicht mehr sehen. Doch ist eS gelungen, den Namen desselben zu er­mitteln und wird wohl in Bälde derselbe selbst einer Kur unterworfen werden.

Laichingen, 31. Dez. Folgendes wahre Gcschichtchen mag zeigen, welch ein gesunder Menschenschlag die schwäbische Alb bewohnt. I» der Mittagspause kam zwischen zwei Holzbouern folgender eigenartige Handel zu stände. Holzhauer R. verkaufte seine Hose um 4 50 Pfg. mit der Bedingung sofor­

tiger Aushändigung. Gesagt, gethan. Holz­hauer R. übergab seine Hose dem Kaufslieb­haber und arbeitete bis zum Abend in der Unterhose, ohne Schaden an seiner Gesund­heit zu nehmen, wenigstens schritt er heute wieder hocherhobencn Hauptes dem Walde zu diesmal allerdings bekleidet mit einer Oberhose.

Ans dem Oberamt Mergentheim, l.Jan- In Wermutshauscn wurde dieser Tage ein schwerer EinbruchSdiebstahl verübt, indem der Thäter um Mitternacht das Fenster eines Wirtshauses eindrückte, in das WirlschaftS- gelaß einstieg und die dort befindliche Kasse um mehr als 50 ^ plünderte. Ein dort liegendes Beil zeigte, welche Absicht der Bursche im Falle einer Ueberraschung hatte. Derselbe hielt sich Tags vorher in der be­treffenden Wirtschaft auf, um sich mit den Lokalitäten vertraut zu machen, und soll auch anderwärts Betrügereien begangen haben. Man ist dem Thäter aus der Spur.

Ettmannsweiler, 31. Dez. Gestern nach­mittag verunglückte das Dienstmädchen Agathe Braun, Tochter des Polizeidieners Braun in SimmerSseld, bedienstet im grünen Baum in Ettmannsweiler, dadurch, daß eS beim Ausschirren eines PferdeS von diesem an den Kopf geschlagen wurde. Nach wenigen Stunden starb die Verletzte.

Aus dem Oberamt Blaubeuren, 29. Dez. In Markbronn hat sich dieser Tage ein trau­riger Unglücksfall zugetragen. Ein im Sepi. d. I. entlassener Reservist versuchte seines Vaters Doppelflinte, gab hinter seinem Haust­einen Pulverschuß ab und lud nun zum zweitenmal, stdoch mit Schrot und Erbsen, um auf ein 20 Meter entferntes, als Ziel­scheibe aufgestellleö Brett zu feuern. Da eilte der 15'/^jährige Sohn eines benachbarten Bauern herzu und wurde, nach demBlaum," von einem Gewehr lausstück, das bei dem Schuß abgejprungen ist, in die linke Brust getroffen. Heut^ abend ist der Verunglückte seine» heftigen Schmerzen erlegen.

Vom Heuberg, 1 . Jan. Eine grauen­hafte Thal ereignete sich, wie der.Heuberger- Bote" berichtet, am zweiten Weihnachtsfeier- tag in Wilflingen (Hohenzollern). Vor der Wirtschaft zurKrone" waren ledige Burschen in heftigen Streit geraten, der jedoch als­bald wieder beigelegt schien, als kurz nach­her der ledige 33 Jahre alle Maurer Josef Geiger von Frittlingen mit dem 22jährigen, ledigen Bernhard Gießer abermals zusammen- traf und ohne weiteren Wortwechsel dem letzteren mit einem Prügel einen wuchtigen Schlag auf den Kopf versetzte, svdaß Gießer sofort lautlos zu Boden stürzte. Doch raffte er sich nochmals auf und konnte mit seinen Kameraden nach Hause gehen, wo er sich zu Bette begab. Sofort stellten sich nun schreckenerregende Symptome ein, ein heftiges Erbrechen und alsbaldiger Verlust der Be­sinnung. Der herbeigerufene Arzt erklärte eine Rettung für unmöglich, worauf der Schwerverletzte, ohne wieder zum Bewußt-