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Rundschau.

Stuttgart, l. Dez. Das früher hier er­schienene antisemitische BlattSchwäbische Reform" hat in Württemberg keinen Drucker mehr gefunden und wird jetzt in Heidelberg herausgegebcn. Auch der Redakteur hat Stuttgart verlassen und wohnt jetzt in einem kleineren Oit des württembergischen Schwarz­waldes.

Stuttgart, 2. Dez. Bei der gestrigen Bürgerausschußwahl siegte die Liste der deut­schen und konservativen Partei fast vollständig, nur der in letzter Stelle gewählte Holzhänd- ler Fritz von Gablenberg stand auf der Liste der Volkspartei.

Eßlingen, l- Dez (Lebend verbrannt.) In dem benachbarten Zell ereignete sich ge­stern nachmittag ein großes Unglück. Um 4 Uhr etwa, als die Ehefrau des Fabrikar­beiters Haug von einem Ausgang in einem benachbarten Bäckerladen zurückkchrte, fand sie ihre geistig beschränkte 22jährige Tochter mit verbrannten Kleidern und halbverkohltem Körper tot im Hausgang liegend. Die Mut­ter hatte vor ihrem Weggang Feuer in den Ofen gemacht, die geistesschwache Tochter scheint dem Ofen zu nahe gekommen zu sein, so daß ihre Kleider Feuer fingen, sie scheint sich dann auf den Hausgang geflüchtet zu haben und dort zu Boden gesunken und er­stickt zu sein. Die Teilnahme mit der Fa­milie ist eine allgemeine. Glücklicherweise hat sich das Feuer nicht verbreitet.

Sülzbach, 30. Nov. (Belohnte Opfer- Willigkeit.) Die Königl. Generaldirektion der Staatseisenbahnen Hai der hiesigen Feuer­wehr für ihre Hilfeleistung bei dem Eisen­bahnunglück bei Willsbach neben der Belob­ung noch 200 zukommen lassen.

Leutkirch, 28. Novbr. Aus Aichstetten hiesigen Bezirks kommt die Kunde von einem entsetzlichen Unglücksfall, welcher sich gestern In der Rothenbacherschen Sägmühle ereignete. Der 17jährige Lehrling Heinrich aus Hauerz hatte, während die Mitarbeiter sich beim Vesperbrot befanden, ein Geschäft an der Transmission zu besorgen. Dabei scheint er von den Riemen ersaßt worden zu sein. Als die Abwesenden zurückkehrten, fanden sie eine entsetzlich verstümmelte Leiche. Die Glieder waren zum Teile vom Rumpfe ge­trennt und auch letzterer war grauenhaft zu­gerichtet.

In Brötzingen find durch ein grö­ßeres Schadenfeuer eine Anzahl Gebäude in Asche gelegt worden. In der bitterkalten Nacht (30. Nov.) war das Lösch- u. Rett- ungSwerk rin sehr schwieriges. Erst vo> kurzer Zeit wurden unweit der neuen Brand­stätte mehrere Häuser und Scheunen durch Feuer zerstört. Da es sich um alte Gebäude handelt, so wird Brandstiftung vermutet.

Pforzheim', 30. Nov. Der Fabrikant Max Allgeier hier, ein tüchtiger Geschäfts­mann und geachteter Bürger, aus Württem­berg stammend, ist am Samstag obend im Wirtschaftszimmer eines hiesigen Gasthofs im Freundeskreise bet heiterer Unterhaltung vom Schlage getroffen worden und war bald daraus eine Leiche. Der Verstorbene, schon längere Zeit herzleidend, erreichte nur ein Alter von 54 Jahren.

Pforzheim. Ein hiesiger Bauunternehmer und ein Bäckermeister saßen neulich gemüt­lich beim Glase und unterhielten sich über dieses und jenes. Die Rede kam auch auf die Bauer«, wobei der Bauunternehmer die Aeußerung fallen ließ, sein Gesellschafter, der Bäcker, wisse ja gar nicht einmal, was ein Kubikmeter sei. Das wollte unser Meister vom Teigfach aber nicht gelten lassen, was hinwiederum den Bauunternehmer zu der Aufforderung veranlaßte, der Bäcker solle ihm einmal einen Kubikmeter Brod backen. Dieser nahm die Sache ernst und schließlich einigte man sich darüber, daß der Kubikmeter Brod für 60 Mark zu liefern sei. In der That führte der Bäcker den Auftrag prompt und gewissenhaft aus. Der Bauunternehmer erhielt seinen Kubikmeter Brod, aus ca. 300 Stollen bestehend und der Meister strich sein Geld ein. Wen» er schon kein großes Ge­schäft hierbei gemacht hat, so ist er doch, wie auch der Nichtsachmann schätzen kann, auf seine Rechnung gekommen und hat außer­dem den Beweis geliefert, daß er gar keine so unzutreffende Vorstellung von dem hat, was man unter einem Kubikmeter versteht.

Ein Offizier in Mainz, dessen Pferd scheu wurde und den Fabrikarbeiter Sieben tötete, hat sich nach dem Vorfall zu der be­tagten Witwe des Arbeiters begeben, ihr sein tiefstes Bedauern über den Vorfall ausge­sprochen und erklärt, er werde, so lange sie lebe, für sie sorgen.

Ludwigshafen a. Rh. , 30. November. Gestern Nachmittag sind beim Schlittschuh­laufen auf einem hiesigen Weiher drei junge Leute im Alter von 1718 Jahren er­trunken.

Berlin, 1. Dez. In der heutigen Pro- zeßverhandlung gegen die beiden Mörder des Justizrats Levy, Werner und Grosse wurden die beiden Angeklagten gemäß dem Anträge des Staatsanwalts zu der höchsten gesetzlich zulässigen Strafe von je 15 Jahren Gefäng­nis verurteilt, nachdem beide Offizialvertei­diger in ihren Plaidoyers erklärt hatten, nichts zu Gunsten der Angeklagten Vorbringen zu können. Beide erklärten, sich bei dem Urteil beruhigen zu wollen.

Rittergutsbesitzer Schäfer Ast. Der Wunderdoktor Schäfer Ast ist jetzt Ritter­gutsbesitzer geworden. Die Dummheit seiner

Mitmenschen hatte ihn bereits zum reichsten Manne des Kreises Winsen a. d. Luhe ge­macht, so daß er bei weitem der höchst Be­steuerte dieses Kreises war. Jetzt hat er das im dortigen Kreise belegene, 106 Hektar große, mit einem Grundsteuerreinertrag von 4122 Mk. vcrzeichnete Rittergut Wuhlen­burg, bisher im Besitz der Familie de Dob- beler, käuflich erworben. Schäfer Ast ist damit an die Seite der altadeligen Grund­besitzer des Fürstentums Lüneburg getreten, da mit dem Rittergut Wuhlenburg Sitz und Stimme in der Ritterschaft des Lüneburgischen Landtages verbunden ist.

Ein abscheuliches Verbrechen wurde dieser Tage bei Treptow a. d. N. begangen. Der Bäcker F. aus Hagenow entdeckte, als er bei Treptow über die Bahnstrecke fuhr, ein an Händen und Füßen gebundenes junges Mädchen, dessen Mund durch einen Knebel geschloffen war. Er hörte ein unterdrücktes Siöhnen und Wimmern und den Klage- lauten nachgehend, fand er neben dem Bahn­damm die in schlechte Kleider gehüllte Be­klagenswerte. Der Mann nahm daS Mäd­chen auf seinen Wagen und fuhr es nach Hagenow. Hier erzählte die Aermste, daß sie von Kolberg gekommen sei. Neben dem Bahnkörper sei sie v. einem Manne u. einer Frau überfallen worden. Beide hätten ihr die guten Kleider aus- und die schlechten an­gezogen, hätten ihr sechs Mark abgenommen, ihr Hände und Füße zusammengebunden und sie quer über die Schienen gelegt! Das Schreien machten die Unholde durch einen Mundknebel unmöglich. Von den Schienen hatte sie sich herabgewälzt und sei so in den Graben gerollt. Hier hatte sie die ganze Nacht in dem oben geschilderten Zustande zu­gebracht. Di, Schürze, welche der Ueber- fallenen als Knebel in den Mund gestopft worden ist, will die Semmelverkäuferin H. als einer dort bekannten Landstreicherin ge­hörend wicdererkannt haben. Dieser hatte sie nämlich Semmel verkauft und in jene Schürze hinelngelegt. Die Ueberfallene ist in­zwischen gestorben.

Budapest, 30. Nov. (Ein Affe als Mörder.) Ein Vorfall, der ebenso haar­sträubend wie seltsam ist, hat sich vorgestern hier zugetragen. In einer der wenigen Villen, welche sich noch am Abhange des Ofener Blocksberges befinden, wohnte seit Jahren die Osfizierswitwe Clara Löcsey. Die alte Dame hatte keine Verwandten und da sie auch sonst keinen Verkehr pflegte, setzte sie ihre ganze Freude daran, sich Tiere zu halten und mit denselben zu spielen. Große Hunde, Windspiele, Katzen, Tauben, Papageien und viele andere Vögel vervollständigten die Mi­niaturmenagerie der alten Dame. DaS,ou» kaut Zats" jedoch wenn man so sagen