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Nr. 303.

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Amts- und Anzeiqeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.

99. Jahrgang

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Mittwoch, den 28. Dezember 1921.

Neueste Nachrichten.

Des Rätselraten über sie angeblichen Borschtäge Englands und Frankreichs zur Reparationsfrage geht fort. Die Pläne sind aber I-> so verschwommen gekennzeichnet, daß man kein festes Bild darüber > zv gewinnen vermag. Und das dürfte letzten Endes der Zweit der Nebung sein.

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Zur Einziehung von Erkundigungen und zwecks mündlicher Aus­sprache mit der NeparationSkonimission wird ein Vertreter Deutsch­lands »ach Paris abgesandt werden.

Das Neparationsproblem.

Frankreichs angebliche Stellung zur Reparationsfrage.

In einem Privattelegramm (!) des Franks. Eeneralanz." tns Paris wird über die angebliche Auffassung in Frankreich ». a. folgendes mitgeteilt:

An zuständiger französischer Seite erhielt ich die folgenden, «ls authentisch zn betrachtenden Mitteilungen über die Auffas­sung, die Frankreich in den schwebenden Verhandlungen mit kngland vertritt und voraussichtlich auch auf der Konferenz «on Cannes vertreten wird: Im Gegensatz zu England h tt Frankreich eine gleichzeitige Lösung der drei großen kontinental- uiropäischen Probleme, der deutschen Frage, der mitteleuropäi­schen Zrage und der russischen Frage für unmöglich. Frankreich betrachtet die Wiederherstellung der wirtschaftlichen Ordnung in Deutschland als das dringendste Problem, durch dessen Lösung ollem eine brauchbare Grundlage für den wirtschaftlichen r^ic- deraufbau in Europa und für die Lösung der russischen Frage geschasst werden kann. Die Zuziehung Deutschlands zur Reze- dmg der russischen Frage ist auch nach Ansicht Frankreichs uner­läßlich. Aber sie kann mit Rücksicht auf greifbare Ergebnisse eist erfolgen, wenn die wirtschaftliche Ordnung in Deutschland selbst wiederhergestellt ist. Für die Sanierung der deut­schen Finanzen, die als Voraussetzung für die Stabilisie­rung des Markkurses und damit für die Wiederherstellung nor- »aler Wirtschaftsverhältnisse zu gelten hat, haben die franzö- ßschen Sachverständigen ein detailliertes Programm ausgearbei- !et. Das Programm steht, wie gleich betont sei, wohl eine Erwei­terung der Befugnisse der Garantiekommission, nicht aber die Einrichtung einer ständigen Kontrolle vor. Frankreich steht »ach wie vor auf dem Standpunkt, daß das Kabinett Wirth von aufrichtigem Erfüllungswillen beseelt ist und deshalb Ver­trauen verdient. Eine Finanzkontrolle würde nach französischer Auffassung aber notwendig werden» falls gewisse schwerindu­strielle Kreise, die in Paris für den Tiefstand der deutschen Mark verantwortlich gemacht werden, dem Kabinett Wirth die Durchführung der von den Verbündeten geforderten Maßnah­men erschweren oder gar unmöglich machen sollten. Die fran­zösischen Vorschläge für die Sanierung der deutschen Staats- stnanzen bezeichnen zunächst eine Neuordnung der Reichsbank­oerfassung nach dem Vorbild des Status der Bank von Frank- reich «der der Bank von England für unerläßlich, damit ein Damm gegen das schrankenlose Funktionieren der deutschen Rotenpresse hergestellt wird. Sie fordern weiter die Schaffung Mer Deviscnzentrale zur Verhütung von Devisenspekulationen W eine Verschärfung der Vorschriften über die Devisenabgabe An der deutschen Ausfuhr.

Unter der Voraussetzung, daß die Sanierung der deutschen Fi­nanzen durch Stabilisierung des Markkurses und durch gewisse Strei­fungen an deutschen Ausgaben erzielt wird, ist Frankreich bereit, Ms den Londoner Zahlungsplan zu verzichten und bei einer Lösung dir Reparationsfrage auf völlig neuer Basis mitzuwftke». Frank- «ich wird darnach bereit sein, an Deutschland jede nur mögliche Er- ikichtcrung zur Erfüllung seiner Verpflichtungen zu gewähren unter ö» einzigen Bedingung, daß Frankreich kein Opfer zugenmtet wird. Frankreich hat nichts dagegen einzutvenden, daß die Wirdergut- «achungsfrage auf einer neuen Konferenz unter Zuziehung Deutsch- ionds besprochen wird. Nach dein französischen Plan, der bereits ^tailliert vorliegt, können die in London vereinbarten Jahreszah- iungen durch eine große internationale Anleihe, die 15 bis 16 Mil- iiarden Gold mark erreichen kann, abgclöst werden. Ein Teil der An­leihe würde Deutschland für seinen wirtschaftlichen Wiederaufbau zur Anfügung gestellt. Frankreich verspricht sich von dieser Lösung eine starke Beschleunigung der deutschen Zahlungen, die es für seinen Wiederaufbau unbedingt braucht, und eine entscheidende politische Entspannung, damit die im Londoner Zahlungsplan auch jetzt be­stehenden Unsicherheiten und der eventuelle Zwang zur Anwendung Sanktionen verschwinden würden. Auf französischer Seite wird, die dazu bemerkt sei, nachdrücklich betont^ daß der Londoner Zah­

lungsplan nicht als Werk Frankreichs zu betrachten ist und auf fran­zösischer Seite von Anfang an schon allein wegen seine, poetischen Wirkungen Bedenken erregt hat, weil der dadurch bedingte sränd-ge Druck auf Deutschland dis Wiederherstellung normaler Friedcnsver- hälknisse auf dem europäischen Festlande nahezu auSlchlicßk Nach demTemps" soll auch die Frage der Aushebung der Rheinland- besetzung im Falle von Garantien durch England und entsprechen­den Zusicherungen (!) Deutschlands in Erwägung gezogen werden.

Die angeblichen Pläne Lloyd George's für Cannes.

Berlin, 27. Dez. Das .Berliner Tageblatt" schreibt aus Paris: In der Zeitung .L'Oeuvre" wird nach englischen Informationen der Plan Lloyd Georges für die Revision der Wiederherstcllungsbestim- mungen auseinandergesetzt. Lloyd George wolle zunächst Frankreich die finanziellen Sicherungen geben, die es nötig hat. Zu diesem Zweck wolle England auf einen Teil der Summe verzichten, die ihm nach dem Abkommen vom 13. August zugesprochen ist, sodaß Frankreich, selbst wenn die Zahlung Deutschlands für 1922 um die Hälfte her­abgesetzt wird, mehr bares Geld erhalte, als es erwarten dürfte. Außerdem würden die Sachlieferungen weitergehen. Ferner werde England sich dazu erbieten, auf seinen Anteil an der deutschen Schuldsumme, das sind 22 Prozent, zu verzichten, sodaß die deutsche Schuld, statt 132 Milliarden, nur noch 103 Milliarden betragen würde. Endlich werde England Frankreich die Hälfte der Kriegs­schuld erlassen entweder gegen Abgabe der deutschen Bons oder ohne jeden Gegenwert. Nachdem England auf diese Weise eine schöne Geste gemacht habe, werde es von Frankreich das gleiche verlangen, nämlich die Zustimmung zur Räumung der Rheinlands, die fortan neutralisiert werden sollen, die Herabsetzung der französischen Streit- kräfte, Annahme des amerikanischen Vorschlags für di« Untersee­boote. Den: .Obscrver" mutz die Verantwortung für die Richtigkeit dieser Mitteilung überlassen werden.

London, 27. Dez. Der Londoner Vertreter eines deutschen Nachrichtenbüros erfährt von eingeweihter Seite, daß Lloyd George Deutschland gegenüber auf folgendem Standpunkt steht: Unbedingt notwendig ist. daß hie Tarife der Reichseisenbahnen dem gesunkenen Markwert entsprechend erhöht werden, ferner daß eine Reduktion der Beamtenzahl und der Beamtengehälter erfolgt. Lloyd George wird in Cannes diesen Standpunkt ver­treten.

Rathenaus Mißtrauen in die englische Hilfsbereitschaft.

Berlin, 27. Dez. Nach einer Meldung desBerliner Lokal- anzeigers" aus Paris behauptet der Berliner Korrespondent des Echo de Paris", aus guter Quelle erfahren zu haben, daß Ra­thenau aus London die Ueberzeugung mitbrachte, daß Deutsch­land von England nichts zu erwarten habe. Rathenau glaubt vielmehr, daß Englands Haltung hauptsächlich bezwecke, von Frankreich in anderen Dingen Zugeständnisse zu erhalte». Ra­thenau soll überzeugt sein, daß die direkte Besprechung mit Frankreich das einzige Mittel sei, zu bestimmten Ergebnissen zu gelangen. Dis Konferenz, die er mit Louchenr in London halte, soll ihm diese Hoffnung gegeben haben.

Lloyd George's Ankunft in Cannes.

Cannes, 27. Dez. Lloyd George ist hier angekommen.

Paris, 27. Dez. Lloyd George ist gestern nacht in Cannes ein­getroffen. Er wohnt in der Villa Valatte, die einem Deutschen na­mens Brüning gehörte. Die Billa geriet bei Kriegsausbruch unter Zwaugsverwallung ünd wurde vor einem Jahre von einem Eng­länder, namens Sir Frederick Orr-Levis aus einer Versteigerung ergantet. Die Konferenz selber wird in den Räumen des Nautischen Clubs abgehalten werden. Briand wird im Hotel California woh­nen, der amerikanische Londoner Botschaft« Hervey im Carlton- Hotel und der belgische Vertreter im Hotel Gallia. Nach einer Ha- vas-Meldung aus Cannes trifft der amerikanische Botschafter Hervey bereits am 29. Dezember dort ein.

Deutsche Erkundigungen beider Reparationskommisfiou.

Berlin, 27. Dez. DerB. Z. am Mittag" zufolge hat die deutsche Regierung beschlossen, im Wege mündlicher Verhandlungen weitere Erkundigungen bet der ReparationSkonnnisston einzuziehen und zu diesen: Zwecke den Vorsitzenden der Kriegslast«nkomnnssion, Staats­sekretär Fischer, nach Paris zu entsenden.

Verringerung des Handmerker- und Arbeiterstandes bei der Eisenbahn.

Berlin, 27. Dez. Den zr Zeit im Amt befindlichen Reichs­eisenbahnbeamten sollen, wie das Stuttg. Neue Tagblatt" mel­det, nach der Absicht des Reichsveikehrsministeiiums die wohl­

erworbenen Rechte gewahrt bleiben, Dagegen ist in Aus,.chr ge­nommen, in Zukunft an die Stelle des öffentlich-rechtlichen Dienstvertrages die Anstellung auf Privatdienstvertrag treten zu lassen. Zm Handwerker- und Arbciterstand der Reichscffcu. bahnoerwaltung soll schon in nächster Zeit eine Verkürzen: a um zunächst 2VVDV Köpfe eintrrten.

Zur auswärtigen Lage.

Unsaubere Geschäfte Frankreichs in China.

Paris, 27. Dez. Ministerpräsident Briand hat heute vormittag in der Kammer einen Gesetzentwurf eingebracht, der die Sanierung der Banque indusllnelle de Chine in Erwägung zieht. Nach diesem Ge­setzentwurf sollen die JahreSzahlungen, dre China als Entschädigung für den Boxeraufftand an Frankreich zu leisten hat, im Einverneh­men mit der chinesischen Regierung zu KredUoperationen verwendet werden, durch die die Sicherstellung der materiellen und moralischen Interessen Frankreichs im fernen Osten möglich wird. Die radikal­sozialistische Fraktion der Kamm« hat zu dem Sanierungsentwurf einen Antrag eingebracht, durch den den Mitgliedern des Parla­ments und dm Beamten in Zukunft verboten werden soll, dem Auf- sichlsrat eines Finanzinstituts anzugehören. Ministerpräsident Briand nahin in der Kammer das Wort zur Beantwortung der Interpellation bezüglich der Sanierung der Banque industrielle de Chine. Er be­schäftigte sich im einzelnen mit den gegen den früheren Generalsekre­tär Berthelot vorgebrachten Beschuldigungen und erklärte, das Tele­gramm, das Berthelot dem französischen Finanzagenten Cazenave übermittelt habe, sei kein offizielles Telegramm "gewesen, doch habe Berthelot geglaubt, er sei im Unrecht und sei deshalb qeaanae,: ^ sei ein Unglück für das Land, das mit ihin einen -..sahnnen Be­amten verliere. Die Lage der Banque industrielle de Chine werde jetzt durch den Gesetzentwurf, den er eingebracht habe, gerettet. Das hindere nicht, daß, wenn Fehler begangen worden seien, die Schul­digen bestraft würden. Ein« Untersuchung sei im Gange. Im Laufe der Debatte sprach der Abgeordnete Painleve zur Sanierung der Bank und drückte dm Wunsch aus, daß in Zukunft die Regierung üb« di« wirklich bedeutenden Bankunternehmungcn eine Kontrolle ausüben möge.

Nach einer Kontroverse zwischen dem Ministerpräsidenten Briand und dem Abgeordneten Taittinger, der wiederholt verlangte, daß alle Verantwortlichen in der Angelegenheit der Banque industrielle de Chine festgestellt und daß eventuell Strafmaßnahmen ergriffen »«den sollen, wurde die Debatte geschloffen.

Paris, 28. Dez. Die Kamnier hat gestern die Vertraue ns- tagesordnung Outry, die in der Angelegenheit der Banque in­dustrielle de Chine sagt, die Kammer vertraue darauf, daß die Regierung das Prestige und den Kredit Frankreichs im firnen Osten nicht vermindern lasse and daß fie alle erforderlichen Maßnahmen hierzu ergreife und auch alle Verantwortlichen feststelle, um Strasmatznahmen gegen fie zu ergreifen, mit S5S gegen 117 Stimmen angenommen. In China scheinen die Franzosen unsaubere Manipulationen gemacht zu haben, wes­halb auch der Generalsekretär des Auswärtigen, Berthelot, ge­gangen ist. Welcher Art dieseGeschäfte" gewesen sind, darüber findet man in der Presse noch keinerlei Anhaltspunkte.

Französische Munition für die Türkei.

London» 27. Dez. Einer Meldung des «Daily Expreß" aus Kon­stantinopel zufolge erregte dort die Nachricht großes Aussehen, daß britische Ksntrollbeamte eine aus Frankreich kommende Schiffs­ladung von 200 Tonnen Munition für Anatolien beschlagnahmt Hecken. Französisch« Beamte seien in die Angelegenheit verwickelt.

Oestreich nnter de« Fuchtel der Aussaugungskommission der Entente.

Wien, 27. Dez. Wie dem Korr.-Vüro aus Sebernco -gemel­det wird, kam es am ersten Weihnachtsfeiertag zu Zusammen­stößen zwischen Matrosen eines dort eingetroffenen italienischen Kriegsschiffes und südslawischen Einwohnern der Stadt. Die Italiener gaben Schüsse ab, durch die zwei Personen verletzt wurden. Vor Sebemco hat ein zweites italienisches Kriegs­schiff Anker geworfen.

Ein italienisch-russisches Handelsabkommen.

Rom. 27. Dez. Etefani meldet: Gestern abend wu»de hier ein italienisch-russisches Handelsabkommen unterzeichnet.

Rom, 27. Dez. Das gestern Unterzeichnete italienisch-russi­sche Handelsabkommen enthält u. a. die Vereinbarung, daß in den nächsten 6 Monaten ein endgültiges Wirtschaftsabkommen abgeschlossen werden wird. Der Minister des Aeuhern della Toretta und der russische Bevollmächtigte Woronsky Unter­zeichneten außerdem «in Handelsabkommen zwischen Italien und der Ukraine, das sich mit dem italienisch-russischen Abkom­men deckt.

LS