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Rundschau.

Stuttgart, 28. April. Den ersten Geld, gewinn der diesjährigen Pfcrdemarktlotterie (5000 erhielt ein Bäckerlehrling in Hes­lach, der sich das Los an einem Schaufenster auswähltc und mit seiner letzten Mark er­standen hat. Dem Vernehmen nach sind jetzt die Abrechnungen für die Fertigstellung veS Königin Olga-BaueS in der Hauptsache abgeschlossen. Darnach wurden 700000 ^ für Grundcrwerbungen ausgegeben. Für den prachtvollen Monumentalbau waren insgesamt 950 000 genehmigt worden; wie man hört, ist diese Bausumme, weiche im Hinbttck auf das nunmehr vollendete stattliche Werk als ziemlich knapp bezeichnet werden muß, von den ausführeuden Architekten Lambert und Stahl streng elngehalten worden.

Stuttgart, 27. April. Seil kurzem sind in einzelnen Zügen die neukonstruierten Eis-n- bahnwaggons in Betrieb gestellt Dieselben sind mit allen Vorrichtungen versehen, welche ihre Einstellung in sogenannte Harmonika­züge ermöglicht. Selbst die neuen Wagen 3. Klasse enthalten gegenüber den alten, an die Arche Noahs erinnernden württembcrgi- schcn Wagen, recht erfreuliche Verbesserungen, z. B. einen eigenen Waschraum, Abort u. s. w.

Cannstatt, 26. April. Der Hausknecht eines Wirtes bei der Wagcnwerkställe schoß gestern nachmittag aus einem alten Gewehr, das zersprang und ihn schwer verletzte. Eisenteile des Gewehrs zerrissen ihm beson­ders einen Arm und machten die sofortige Uelnrführunq in das Krankenhaus nötig.

Lndwigsburg, 28. April. Die bürger­lichen Kollegien in Kornwestheim haben in ihrer letzten Sitzung einstimmig beschlossen, eine Wasserleitung mit Hochreservoir zu er­bauen. Der KostVoranschlag soll sich aus 160.000 ^ belaufen.

Untertürkheim, 28. April. Am Sonn­tag abend verlor hier ein dreijähriges Kind auf eigentümliche Weise fein Leben. Dasselbe schaukelte sein kleines Biüdcrchen in der Wiege, die Wiege stürzte um und zerdrückte dem Mädchen den Brustkasten. Der Fall ist um so beklagenswerter, als die Familie erst vor kurzem zwei Kinder an der Hals­bräune verloren hat.

Nruenbürg, 28. April. In Kapfen­hardt, hies. Oberamts, wütete gestern nach­mittag ein furchtbarer Brand, durch welchen in kurzer Zeit etliche 20 Wohngebäude und Ech-unen in Asche gelegt wurden. Die mei­sten dieser Häuser waren mit Schindeldächern,

bezw. mit Schindelverkleidung versehen, was sich wieder einmal als recht verhängnisvoll erwiesen hat. Ein starker Wind erhöhte noch die Gefahr, so daß die Löscharbeiten sehr er­schwert wurden. Das Ftugfeuer wirkte be­sonders verderblich. Der Schaden wird auf 120 000 geschätzt. D->S Vieh konnte noch gerettet werden. 21 Familien sind ob dachloS. Als ErttstebungSui siche des Bran­des wird das Ausleerm von glüdender Aiche angegeben. Die meisten der Abgebrannten sine versichert.

Tübingen , 28. April. Gestern abend stürzte das 6jährige Mädchen des Bäckers Fischer an der krummen Brücke an der gleichen Stelle, wo schon neulich ein Kind ins Wasser siel, in die bochgehende Ammer und wurde unler dem Wasser ein Stück weit rasch fort- gerueben. Es wäre wohl ertrunken, wenn nicht der Taglöhncr Kern in das Wasser ge­sprungen wäre und das Kind rechtzeitig an dem Kleidchen, das üb r das Wasser heraus­sah, erfaßt hätte.

Aulendors, 28. April. Die Glasermeister von ganz Oberschwaben hielten am btzien Sonntag im Löwensaale dahier, am Knoten­punkt der oberschwäbischen Eisenbahn eine Versammlung ab, die ziemlich gut besuch! war. ES handelte sich um die Aufstellung eines einheillichen Tarifs, der dann bei den Submissionsarbeiten gebraucht werden müßte. In letzter Zeit sind nämlich die Preise der Rohmaterialien unerhört in die Höhe ge­gangen und machen eine solche Maßregel zur Notwendigkeit- Es wurde in allen Punkten die größte Uebereinsttmmung erzielt und wenn dieselbe von Damr ist, dürfte der Schmutz­konkurrenz, welche da und dort in diesen Geschäften noch herrscht, bald die Spitze ab­gebrochen sein.

Mannheim, 27. April. (Selbstmord eines l 1jährigen Knaben.) In dem pfälzi­schen Dorfe Ulmct erhängte sich am Sams­tag der 11jährige Sohn des Landwirts Peter Herderich, weil er in der Schule nicht in die nächste Klasse hatte aufrücken dürfen.

Oetigheim, (A. Rastatt.) Zwischen den hiesigen 12 Wirten und 9 Bäckern brach ein gegenseitiger Boykott aus. Elftere verlang­ten, wie dasRast. Tagebl." berichtet, von letzteren, de» 6 Pfg.-Weck künftighin ihnen für 5 Pfg. zu liefern, um dadurch der im Wrckkauf noch üblichen alten Batzenrechnung endlich den Garaus zu machen. Dafür woll­ten die Wirte auf das Dreinbrod verzichten. Allein die Bäcker gingen auf den Antrag nicht ein. Nun schlossen die Wirte einen

Vertrag, daß derjenige unter ihnen 50 Strafe zahlen müsse, der von den hiesigen Bäckern zu bisherigen Preisen Weck beziehe. Die Bäck-r jedoch drehlen den Siiel um und vereinbart n cine Strafe von 60 wenn einer von ihnen anders als bisher Ware liefere. So war der Krieg erklärt und der Kampf begann. Man sah in sämtlichen Wirtschaften nur Schwarzbrot, auf den, Tisch. Der Sonntag aber nötigte zur Beschaffung von Weißbrod. Zu Fiesem Zwecke mnß'.en etliche Wirtsrößtrin einen Frühgang in schär- fcrrm Tempo in die benachbarten Ortschaften machen, manch s ohne Erfolg, da man da­selbst an eine Wecknot in Oetigheim nicht gedacht Halle. Als Kaffeebrod stellien vor­sorgliche Wirtinnen einen voluminösen Kugel­hopf auf. In Vorahnung solcher Kalami- läien erklärte ein Wirt schon am SamSlag abend seinen Austritt aus der Vereinigung, ob mit oder ohne Strasauszahlung ist noch ungewiß. Nun kommen jeden Morgen zwei Rastatter Bäcker hirrher, um mit ihrer Ware der Wiriöwicknot ein Ende zu machen. Auf den AuSgang der Sache ist man gespannt.

Speier, 26. April. (Zur Warnung.) Ein hiesiger Hotelier, dessen Srhn eine Slcll- ung in London bekleidet, erhielt von dort ein Telegramm mil der Urtterscbrift seines SohneS, in welche,» um schleunigste lieber- sendung von 200 gebeten war, da der Sohn sich außer Stellung befinde und tu Not geraten sei. Die neue Adresse war bci- gefügt. Der Vater sandte das verlangte Geld ahnungslos ab. Auf spätere telegra­phische Anfrage bei Bekannten und schließlich bei dem bisherigen Prinzipal des jungen Mannes ergab sich, daß der Hotelier einem Schwindler zum Opfer gefallen war. Er versuchte zwar sofort das Geld telegraphisch zurückzuhalten, doch die englische Postbehörde erklärte, daß eine auf englischen Boden ein­getroffene Postsendung nicht mehr zurückge« halten werden könnte und lieferte den Wert­brief an die fingierte Adresse aus (I). Auch der telegraphischen Bitte der Polizei um Ver­haftung des Gauners entsprach die englische Gerichtsbehörde nicht, da die Schädigung einem Ausländer zugesügt sei, für welches Vergehen das englische Gesetz keine Verhaft­ung zulaffe (!). Der Geschädigte hat nun die Angelegenheit dem Auswärtigen Amt zur weiteren Verfolgung übergeben,

Ein Mord wurde jüngst in Scharnau, Kreis Thorn, ans dem Feld verübt. Ein Kkttcht deö Besitzes Fels-H hatte zwei Ar-