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G. Riexinger.

Die Tochter des Meeres.

Roman von A. Nicola.

(Nachdruck verboten.)

94.

XDV.

Nun, Cora, bedenke wohl, daß Du eS vor Dir selbst zu verantworten hast, wenn Du uns wieder verläßt, sagte Frau Falkner in strengem Tone, als das Mädchen sich zu einem letzten Lebewohl von der Heimat ihrer Kinderzeit vorbereitete.

Die Waise .nahm schweigend den Vor­wurf hin, und Adele mischte sich ein, bevor ihre Mutter weitersprechen konnte,

Nun, Mutter, ich denke, es ist viel besser, wenn sie geht. Sie ist viel zu vornehm für uns geworden, wenn sie auch unseres Wissens wohl kaum etwas Besseres als die Tochter eines gewöhnlichen Seemannes ist. Ich meincSteils wünsche, daß ich sie nie Wie­dersehen werde. Ich bin ihretwegen zur Ge­nüge gekränkt und schlecht behandelt worden Bei diesem Grafen Treville hast Du Dich und mich so lächerlich gemacht, daß ich hätte wahnsinnig werden mögen."

Beruhige Dich. Sofern ich dazu bei­tragen kann, werden wir einander nie wieder begegnen, Adele," versetzte Cora ruhig,und doch würde tch nur zu gern mit Dir tauschen. Du hast wenigstens eine Mutter, während ich einsam und verlassen bin. Lebt wohl, laßt uns in Freundschaft, nicht im Zorn auseinandergehen."

Und sie drückte ihre Lippen auf die Stirn der alten Frau, die sie viele Jahre lang als ihre Mutter betrachtet halte.

Dann wandte sie sich mit innigem Blick zu Adele.

Adele, willst Tu nicht vergessen und Vergeben, wenn Du glaubst, daß irgend ein Grund zur Entfremdung zwischen uns be­stehe ? Ich werde Deinen Lebenspsad nie wie- der kreuzen, werde Dir nie mehr Ursache zum AergerniS geben. Willst Du nicht, daß die letzten Minuten unseres Beisammenseins fried­lich und freundlich seien?"

Wenn sie selbst in Adelc's neidischen Augen weniger vornehm und bezaubernd auS- gesehen hätte, währe die Antwort vielleicht

'WlläkLä, äen ii. Januar 1896.

T liesbstrüdt teilen wir Verwandten, IHsun-

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eine wärmere gewest». So aber erwiderte Adele Cora's liebevolle Umarmung mit größter Kälte.

Du weißt am besten was Du gethan hast, Cora," versetzte sie.Ich will Dich jetzt nicht daran erinnern, daß Du Jeden, der mit Dir in Berührung kommt, zu Grunde gerichtet hast. Ich bin ganz Deiner Mein­ung, daß es besser ist, wir bleiben fern »vn einander, und unter dieser Bedingung ver­zeihe ich Dir gern."

Cora zögerte noch. Ihr war, als würde ihr der Boden unter den Füße» weggenom- men, als würde ihr die Brücke abgebrochen, die sic mit der Vergangenheit verband, als sie dieses Haus verlassen sollte. Aber glücklicherweise verlieh ihr die zurück­weisende Käste von Mutter und Tochter die nötige Kraft, diese Probe ruhig zu bestehen.

Wenigstens wirst Du uns wohl sagen, wohin Du zu gehen gedenkst ?* bemerkte Frau Falkner ziemlich unruhig, und eS schien, als bereute sie, daß Cora ging.

»Ich gehe i» die Welt. Sie wird wohl nicht größer und einsamer sein als wie ich sie früher kennen gelernt habe. Lebt wohl. Laßt mich nur in Frieden ziehen und die un­glückselige Vergangenheit vergessen."

Mit diesen Worten verließ Cora das HauS. Ruhig schritt sie nach dem Dampfer, der bald nach der englischen Küste abgehen sollte und auf welchen ihr bescheidenes Ge­päck schon vorher gebracht worden war.

Schon ein Mal hatte sie die User Deutsch­lands in ähnlicher Weise verlassen, aber da­mals war sie unter männlichem Schutz ge­wesen, während sie jetzt schutzlos und allein war. Es erhob sich ein heftiger Wind, und der Dampfer wurde auf den schäumen­den Wogen hin- und hergetrieben.

Alle Damen außer Cora halten sich in die Cajüten begeben, sie allein blieb auf Deck. Sie schien sich des wilden Kampfes der Ele­mente zu freuen, anstatt daß derselbe sie ge- ängstigt hätte.

Endlich fiel dem Capitän die zarte Ge­stalt auf, die sich so dem Sturm auSsetzle.

Verehrtes Fräulein, wollen Sie nicht in die Cajüte gehen?" fragte er.

Ich fürchte mich nicht vor dem Sturm.

Im Gegenteil, ich mag ihn gern. Unten in der Cajüte ist die Luft so bedrückend," ent­gegnest sie schnell.

Zur Furcht ist, Gott sei Dank auch keine Ursache, sagte er lächelnd,aber d.arum ist hier doch kein passender Platz für eine so junge Dame wie Sie. Gehen Sie nur hin­unter ... ich glaube, unten giebt es genug zu thun," setzte er hinzu.

Cora zögerte nicht länger. Sie hörst Stöhnen aus der Cajüte, daß ihr des Capi» tänS Worte zur Genüge erklärte.

Ich will gehen, wenn ich von Nutzen sein kann," erwicderte sie.

Haben Sie Niemand, der sich um Sie bekümmert? Niemand, die für ihre Bequem­lichkeit sorgt, anstatt Sie hier allein zu lassen?"

Ich bin meine eigene Herrin," sprach sie. «Ich kann kommen und gehen und mich in jedwede Gefahr stürzen, wie ich will. In dieser Beziehung brauchen Sie sich nicht zu ängstigen, wenn ich weniger Alleinstehenden behilflich sein kanu," setzte sie mit einem so bittern Lachen hinzu, daß es unwillkürlich dcS Capitäns Aufmerksamkeit auf sich zog.

(Fortsetzung folgt.)

Vermischtes. (Unangenehmer Druckfehler.) Bet den GerichtSwahlcii passierte in Basel eine lustige Geschichte. Aus einem Wahlplakat stand in großen Lettern zu lesen:Wählt einen fähigen ungebildeten Mann, wählt Dr. A. L." Darob natürlich ungeheures Gau­dium im Publikum, das fortwährend zu Dutzenden die sonderbare Empfehlung eines Kandidaten anstaunte. Selbstverständlich sollte es heißen:Wählt einen fähigen und ge­bildeten Mann" rc. Der Setzer hatte ein d" weggelasscn und der Korrektor den Feh­ler nicht bemerkt.

.-. (Die Überraschung.) . . . Also, Papa, ich habe nun doch durch drei Monate ras Kochen unter Anleitung der Mama und der Köchin erlernt! Jetzt bitte ich aber auch um die mir versprochene Ueberraschung I" Recht gern, liebe Bertha I Am Ersten kündigen wir der Köchin!"

Druck und Verlag von Beruh. H o s mgnn in Wildbad. (Verantwortlicher Redakteur: Beruh. H o s mann.)