von bkw Empfänger zurückgewährt zu werden brauchen.
— Marmor von Flecken zu reinigen, trägt man eine ziemlich dicke Schicht französischer Kreide, tüchtig mit Benzin befeuchtet, auf die Schmutzflecken auf und bedeckt dieselbe, um die Verdunstung des Benzins zu .verhüten. Nach 5—6 Stunden erneuere man die Schickt und zwar so lange, bis die Flecken verschwunden sind. Wirkt Benzin nicht, so nehme man eine Mischung von Benzin und Chloroform oder auch Chloroform allein, aber entschieden keine Säuren, weil diese den Marmor beschädigen.
— Aus dem Tierleben. Folgenden Fall aus dem Tierleben hat, der Königsb. Allg. Zig. zufolge ein Gastwirt in Skais- girrcn in Ostpreußen vor einigen Tagen beobachten können. Aus dem Taubenschlage tönte ihm ein ganz eigentümliches Sümmchen entgegen, und als er hinzutrat und den Schlag öffnete, fand er ein junges Hühnerküchlein neben einem auch erst vor kurzer Zeit ausgekommenen Täubchen sitzen, welche beide forgfällig von den Alten gefüttert wurden. Jedenfalls hatte eine Henne zum Taubenschlage Zutritt gehabt und zum Schutze
vor den räuberischen Menschen zwei Eier ins Nest der Tauben hineingelegt, welche dann, nichts Böses ahnend, ein Ssiefkindlein ausbrületen, während das andere Hühnerei zu Grunde gegangen war.
(Der schöne Oberst.) Die Musikkapelle eines böhmischen Bades spielte das Lied von Alfred: „Wie schön bist du". Ein Oberst wendet sich zum Kapellmeister: „Was war denn das, was Sie soeben spielten?" „Ein Lied von Grünfeld", war die kurze und ebenso stramme Antwort. „Doch wie heißt denn das Lied von Grünfeld?" fiel der Oberst rasch ein. Und nach einigem Besinnen antwortete der Kapellmeister stramm : „Wie schön sind Sie, Herr Oberst I" Lachend dankte der Oberst und verschwand in der Menge.
— Ein Ehepaar im Wein ertrunken. Die beiden Eheleute Pero und Saoko Milu- sic in Mostar (Herzegowina) haben durch einen fellsamen Unglücksfall gemeinsam den Tod gefunden. Frau Milusic ging in ihren großen Weinkeller, um sich ein Glas des neuen, starken Weines zu holen. Der Most b-sindet sich jetzt noch in großen Weinfäßcrn, deren oberer Deckel abgenommen worden ist,
um den Most besser gähren zu lasten. Die Frau mußte auf eine Leiter hinaufsteigen, da die Bauern Fässer von großem Umfang haben. Da das Faß nicht ganz voll war, mußte sie sich hineinbeugen, wobei sie da» Gleichgewicht verlor und in das Faß fiel. Auf ihr Geschrei eilte der Mau» herbei, der ohne Besinnen der Frau in das Faß nachsprang. Die Frau war durch die beim Gähren des Mostes sich entwickelnde Kohlensäure schon halb ohnmächtig griff nach dem Arme ihres Mannes und hielt ihn so fest, daß nach Verlauf von etwa drei Minuten Beide tot waren.
(Guter Rat.) Frau Schmatzeke: „Ach, Herr Sanitälsrat, wie gut, daß ich Sie treffe I Mir geht eS wieder so schlecht. Keinen Appetit und solch ein Schwächcgefühl, die Beine wollen mich nicht tragen I Bester Herr Sanitätsrat, was soll ich da nur nehmen?" Sanitätsrat: „ne Droschke!"
(Auch ein Beweis.) „Denken Sie, unsere Helene hat sich gestern mit ihrem Sprachlehrer verlobt." „Ach, habe ich nicht immer gesagt, wie gut es ist, wenn man die Kinder etwas Ordentliches lernen läßt."
des Herrn Hülsemann, sondern ich bin nur gekommen, um gleich Herrn Künnemann einen gütlichen Ausgleich in der schwierigen Angelegenheit, die uns Alle interessiert, her- bciführen zu helfen. Herr Ludwig Malten als Bevollmächtigter des Herrn Hülsemann wird Ihnen hierüber einige Eröffnungen und Vorschläge machen, welche ich sowie Herr Künnemann befürworten und für welche wir bis zu einem gewissen Grade cinstehen wollen."
„Meine Herren I sagte gleich darauf L. Malten. „Ich glaube, daß Sie sich Alle davon überzeugt haben, daß wir uns hier in einer schwierigen Lage befinden. Würde das Bergwerk, wie es jetzt ruiniert ist, in Subhastation gebracht, so käme schwerlich für die Gläubiger dabei ein Vorteil heraus, denn wer wird das Bergwerk in diesem Zustande kaufen wollen? Gedeckt würde durch einen gerichtlichen Verkauf wahrscheinlich nur die Forderung der ersten Hypothek. Die übrigen Gläubiger könnten sich dann etwa noch an das Hülsemann'sche Landhaus halten, welches wegen seiner großen Entfernung von der Stadt aber keinen bedeutenden Wert hat. Zudem würden bei dem ausbrechenden Con- cursc die Gerichts- und Verwaltungskosten noch einen guten Teil der Aktiva verschlingen. Diese trüben Aussichten, meine Herren, werden aber besser, wenn Versuche zur Rettung und Wiederherstellung des Bergwerkes unternommen werden. Den Wert der Felix-Grube schätzte man noch vor drei Tagen auf 800,000 Mark und die gesamte Schuldenlast ist nicht höher als höchstens 2l2,000Mark, wie Sie selbst wissen. Gelänge eS nun, das Bergwerk wieder so herzustellen, daß es annähernd seinen alten Wert wieder bekäme, so würden alle Gläubiger ihr Geld bei Heller u. Pfennig erhalten.
(Fortsetzung folgt.)
Merk's.
Stehe und falle mit eigenem Kopfe,
Thne das Deine und thu' es frisch I Besser stolz aus dem irdenen Topfe,
Als demütig am goldenen Tisch!
Das große Los.
Original-Novelle von Leo Werner.
(Nachdruck verboten.)
13.
„Guten Morgen, meine Herren I" sagte er höflich und lüftete den Hut. „Herr Hülsemann ist durch Krankheit verhindert, vor Ihnen zu erscheinen, das große Unglück Hai seine Gelundheit erschüttert, und er hat mich in Folge dessen bevollmächtig! ihn in allen seinen Angelegenheiten zu Vertreten. Hier ist die Generalvollmacht, falls einer der Herren sich davon durch die notarielle Urkunde überzeugen will."
„Schon gut, schon gut," meinten die Gläubiger im Chor, „aber welche Eröffnungen haben Sie uns zu machen, Herr Malten?"
„Meine Herren I Ich brauch Ihnen nicht erst zu sagen, daß Herr Hülsemann nicht durch eigene Schuld, sondern durch ein Unglück in eine schlimme Vermögenslage gekommen ist, und wir haben cs auch nicht nölig, uns lange darüber zu unterhalten, weshalb Sie hier sind. Sie wollen sich über die Lage des Bergwerks unterrichten und S>e möchten Alle sobald als möglich Ihre Forderungen bezahlt oder garantiert haben."
„Jawohl I Natürlich I" erscholl es aus dem Kreise der Gläubiger.
„Nun, so will ich S'e erst in das Bergwerk und an das Kohlenlager führen, damit sie sehen, welch ein Unglück hier gewütet hat und damit Sie mit den Verhältnissen zu rechnen lernen," erklärte Ludwig Malten ruhig.
„O, diese Belehrung ist nicht nötig!" riefen einige der schlimmsten Dränger. „Wir sahen und hörten davon schon genug, und wollen jetzt unser Geld oder entsprechende Sicherstellung."
„Dies geht nicht so schnell, wie Sie wünschen," bemerkte Ludwig mit einem Kittern Lächeln, „denn wenn der Blitz über Nacht in Ihren Geldschrank schlägt und die Banknoten vernichtet und das Geld beschädigt, so können Sie auch am anderen Morgen nicht zahlen. In einer solchen Lage befindet
sich Herr Hülsemann. Also darf ich wohl erwarten, daß sie Geduld haben, und um Ihnen zu beweisen, daß Sie Geduld haben müssen, will ich Ihnen die Zerstörung in dem Bergwerke und das verschüttete Kohlenlager zeigen."
Ludwig rief den Obersteiger Krützner, sowie zwei Bergleute herbei, und lud die Gläubiger, sowie die Herren Künnemann und Leixner zur Einfahrt in die Grube ein.
„Nur zögernd und zaghaft schlossen sich die meisten der Gläubiger der Fahrt in das dunkle Bergwerk an, und Ludwig sowie der Oberst-iger Krützner mußten sie unten in den Schachten förmlich vorwärts drängen. Nach einer halben Stunde standen sic Vörden in grausiger Tiefe tosenden Wassermassen und vor den riesigen Trümmern des Schacht- stnrzes. Wiederholte Ausrufe deS Staunens und des Schreckens ertönten bei diesem entsetzlichen Anblicke aus dem Munde der Männer und ganz niedergeschlagen waren sie bei der Rückkehr aus dem Bergwerke.
Als sie wieder vor dem Grnbenhause Versammelt waren, sagte Ludwig Malten:
„Nun muß ich Ihnen noch die verschütteten Kohlenlager zeigen, meine Herren, damit sie die wahre Größe des Unheils, welches über das Bergwerk hereingcbrochen ist, ermessen können."
„Das ist nicht nötig, wir haben das Kohlenlager schon gesehen," erklärten mehrere der Herren.
„Nun, gut, dann lade ich Sie ein, in das Haus einznlreten, damit ich Ihnen meine Vorschläge unterbreiten kann."
Wenige Menuten später saßen dicht zusammengedrängt die Gläubiger im größten Zimmer des Grubenhanses, während Ludwig Malten in einem Nebenzimmer mit den beiden einzigen treu geliebten Freunden Hülsemanns, mit den Herren Künnemann und Leixner eine vertrauliche Unterredung hatte.
Bald darauf traten die drei Herren unter die harrenden Gläubiger und nahmen an der Seite des Zimmers stehenden Tische Platz.
„Meine Herren I" begann der Banquier Leixner. „Ich gehöre nicht zu den Gläubigern
Druck und Verlag von Be r n h. H of m » n n in Wildbad. (Verantwortlicher Redakteur: Be rn h. H » frnann.)