der Japaner streckt sich auf eine Matte auf dem Boden hin und schiebt einen harten viereckige» Holzblock unter seinen Kopf; ohne denselben würde er schlecht schlafen. Der Chinese hält viel auf sein Bett, welches sehr niedrig, aber öfters fein aus Holz geschnitzt ist. Er bettet sich jedoch nicht weicher, als Matt-n dies erlauben. Während die Leute nördlicher Länder nicht schlafen können, ohne genügenden Raum zu haben, um ihre Beine ausznstrccken, rollen sich die Bewohner der Tropen wie die Affen zusammen und schlafen auch in dieser Lage gut. Der Engländer bedeckt sich mit ein paar Decken, schläft bei offenem Fenster im kalten Winter. Der Russe dagegen schläft nirgends lieber, als auf dem großen Ofen i» seiner Behausung. Kriecht er am Morgen aus diesem heißen Bett, so nimmt er ein kaltes Bad, sollte er auch dir Eisdecke von dem Wasser entfernen müssen. Der Lappländer kriecht mit dem Kopf in einen Sack aus Rennlierfell und schläft darin warm und bequem. Der am andern Ende der Welt lebende Ostindier Hai auch einen Echlafsack, doch ist dieser luftiger, als der des Lappen und hat den Zweck, die Moskitos fernzuhalten. Der Engländer hat

sein Federkopfkissen, doch liebt er Stroh- und Haarmalratzen. Biele Deutsche schlafen auf und unter einem Federbett. Es ist für den Fremden oft ein Rätsel und eine Kunst, sich die ganze Nacht hindurch in einem solchen Bett bedeckt zu halten.

Der älteste Freimaurer. Nach den englischen Blättern ist der «liest? Frcimarrer Englands und wohl der Welt ein Dr. Sal- mon, von Pentlin Court, Cowbridge, in Süd- wales. Derselbe hat im vorigen Monat das ehrwürdige Alter von 105 Jahren erreicht. I» Wickham Market, Suffolk, geboren, hat er den größten Teil seines Lebens in Wales zngebracht und 46 Jahre in Cowbridge als Friedensrichter gewirkt. Dem Freimaurer­orden trat Dr. Salmon schon vor 80 Jah­ren bei.

(Sehr einfach.) Tochter:Du Vater, meinst Du nicht, der Herr Kassier könnte uns für die Festvorstellung ein Billet ver­schaffen ?" Vater:Aber, Marie, was fällt Dir denn ein I . . wo der in meinem Hause wohnt I Der käm dann gewiß ein paar Tage später und verlanget wieder einen neuen Ofen oder sonst was I" Tochter: Ach deswegen brauchst Du ihm noch lang

Me WccCfclHvL ncrch Kzenstochccu.

Roma» von Johanna Berger.

(Nachdruck verboten.)

24.

Da, s>tz Dich h>n, armes Mädel, und hör mich vcrnünflig an I"

Das Märchen setzte sich stumm ihm ge­genüber. Sie legte den müden Kopf gegen Die Stuhllehne. Sie saß c-a wie ein Mar- morbitd, so starr unv still, nur in den dunkelblauen Augen lebte ein totbanges, lei­denschaftliches Fragen.

ES sind nun bald zwanzig Jahre her," erzählte der Alte,da ging ich mit meiner Bona, Gott had' sie selig, sie ruht nun schon lange Jahre unter dem Kirchhvfsrasen, nach einem benachbarten Edethof. Es war um die Hcrbslzeit, es stürmte und reg­nete. Darum schlugen wir den nächsten Weg ein, der an der Rochuscapelle vorbci- sührt. Ais wir dort angckommen waren, hörten wir ein leises Schluchzen und Wim­mern, wir liefen erschrocken hinzu und fan­den hinter einem Mauervorsprung der Ca­pelle ei» bluijunges, bildhübsches Weib, das herzzerbrechend seufzte und ächzte. Es lag aus dem nassen Grase nnd »eben ihm, sorg­fältig in einen großen seidenen Shawl ge­wickelt, ein kleines, schlafendes Kind. Die Frau war k.ank, zum Sterben krank, ein wildes Fieber schüttelte ihren zarten Leib. Als wir zu ihr traien, da richtete sie ein Paar schöne, doch schon halb gebrochene Au­gen Mit stehendem Ausdruck aus uns hin und zeigte mit der Hand auf das Kindchen. Meine Bona hob dasselbe liebreich empor und beitete es warm an ihre Brust, Da warf ihr die Frau einen Blick zu, so rüh­rend, so fl hcnd, so dankbar ach, Seel­chen, den Blick vergiss' ich im Leben nicht. Und dann murmelte sie ohne Unterlaß Worte vor sich hi», die wir nicht begriffen, denn sie sprach deutsch. Aber aus unsere Fragen gab sie keine Antwort, sie verstand off nbar unsere Sprache nicht. Zuletzt, als es mit

ihr an's Sterben ging, da faltete sie die Hände über der Brust und betete. Meine Bona beugte sich mitleidig über sie u. reichte ihr noch einmal das Kind an die Lippen zum letzten Kuß. Und bald darauf halte das arme G.schöpf seinen Geist ausgehancht.

Da saßen wir Beide nun wie Vcrsteint bei der Leiche und meine Bona hielt einen kleinen zappelnden Säugling auf dem Schooß, der vor Kälte und Hanger schrie. Aber sie war stets ei» reiolutcs Weib gew sen und harte bas Herz auf dem rechten Fleck. So wußte sie auch hier bald Rat. Sie kramie aus ihrer Tasche ein Stück Zucker heivor, ließ den Regen darauf falle» und machte aus dem Zipfel ihres Tuches einen kleinen Sänger, den stopfte sie dein Schreihals in den Mund und nun wurde er ruhig und still. Und ich lief nach Czenstochau hi» und Holle den Doktor fnnd den Pfarrer. Der Doktor konnte freilich nicht mehr helfen. Die Frau war und blieb tot- Der Pfarrer sprach den Segen über die Leiche und ordnete das Begräbnis an. Dort oben auf dem kleinen Gottesacker bei der Rochuscapelle liegt sie begraben. Meine Bona schmückte den Sarg mit Blumen und ließ drei Seelenmessen in der Kirche für das fremde Weib lesen. Und dann pflegte sie de» einsamen Gral Hügel dis an ihr Ende. Und alle Jahre am AUer- seelenlage wandcrte sie nach der RochuScapclle. Sie stzckle eine geweihte, brennende Wachs­kerze auf das Grab, legte eine frischen Blu­menkranz daneben und betete ein stilles Vater­unser für die Unglückliche."

Der Alte verstummte. Er holte tief Atem und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Draußen klaschte der Regen auf das Pflaster, im Zimmer war nichts zu hören als das unaufhörliche Ticktack der Uhr, sonst blieb Alles still.

Und das Kind Vater !" schrie Jadwiga plötzlich auf.Wo blieb das Kind?"

Wo denn sonst als bei uns," erwiderte er, den Faden seiner Erzählung wieder aus­nehmend.Meine Bona hatte es lieb ge­wonnen, sie nahm das arme httflose Wesen, das wie sie sagte, die Madonna ihr

keinen Ofen setzen zu lassen I Da sagst Du einfach, das Stück hat mir nicht gefallen!"

(Mit oder ohne.) Sie:Emil, Du trinkst heute kein Bier mehr, denn Du hast schon genug. Komm, wir lassen uns hier an der Halle eine Selter geben. Ich trink' eine mit Himbecr und mit was Du?" Er:Mit Todesverachtung!"

.-. (Durch die Blume.) Unteroffizier (zu dem vom Urlaub znrückkehrenden Bauern- bnrschen):Sagen Sic mal, Huber, kommen bei Ihnen die Schweine eigentlich ohne Schinken zur Welt?"

Die Unschädlichkeit sowie die ange­nehme, zuverlässige Wirkung, verbunden mit einem Preis, den Jeder für seine Gesundheit anlegen kann, sind dieGründe gewesen, welche den ächten Apotheker Rich- Brandt'schcn Schweizerpillen ihren Weg in der ganzen civilisierten Welt gebahnt haben. Wer ge­nötigt ist, seine Verdauung durch ein Mittel zu regeln, der nehme nichts Anderes.

Erhältlich ä Schachtel Mark 1 in den Apotheken.

sandte, mütterlich an ihr Herz. Sie ließ lhm sofort die heilige Taufe geben und wir zogen es auf wie unser leibliches Kind. Viel Sorge und Mühe machte cs ja nicht, und das Bischen Futter, was solch ein kleines Ding braucht, hatten wir reichlich. Um alle Schätze der Well hätten wir es nicht wieder von uns gelassen, denn je älter es wurde, je lieber hatten wir es. Es war auch ein süßes Geschöpf, blond, zart und fein, schön wie ein Engel, eine Augenweide für die ganze Stadl. Die Edelfran auf Lyrona war völlig vernarrt darin; sie kam jeden Tag, um es zu sehen, zu Herzen und zu küsst», sie spielte mit ihm und fütterte es mit Kuchen und Zuckerwerk. Und das Kind das warst Du!

Da, als Du gerade acht Jahre alt ge­worden , da kam ein Tag, ein furchtbarer Tag. Meine Bona starb nnd ließ uns Beide allein. Das war ein Schmerz, zu groß für mich, denn ich liebte mein Weib. Ich schrie, ich tobte, ich klagte Gott an, ich fand weder Ruhe noch Trost und wünscht? mir den Tod : Es jagte mich aus dem verödeten Haus und ich suchte Betäubung und Zerstreuung i» der Schänke; ich trank Wein und Schnaps und vergaß alles Elend dabei. Aber es warein Leben, das kein Leben war! Und eines ankern TageS holte die Edelfrau von Lygoita auch Dich von mir fort, um Dich besser pfleg n und erziehen zu können. Nu» war ich ganz allem, aber es rührte mich kaum noch. Mein Herz war tot und leer, wie ausgebrannt. Nun wurde die Kneipe meine wirkliche Heimat. Die Wirtschaft gingindkß zurück und die Not grinste herein. Niemand kümmerte sich darum. So lebte ich wei­ter, Tage, Monate und Jahre. Was Wun­der wenn ich immer mehr Branntwein trank, wenn ich roh wurde und schlecht I (Fortsetzung folgt.)

Merk's.

Säume nicht das Glück zu küssen,

Denn es eilt in stetem Lauf,

Es beschenket »ns 'Mit Nüssen,

Doch es knackt sic uns nicht auf!

Druck und Verlag von Bernh. Hosmann in Wrldhad- (Verantwortlicher Redakteur Bernh. Hofmann).