Korsetten

von 50 ^ an bis zu den Besten empfiehlt. Frau Luise Bolz, Hauptstr. 130.

Große Auswahl!

Drlmeil-, Nääolitzu- uiitj

Xiul!oi-8cIiüixoii

auSnohmsweis billig bei

G- Riexinger-

Puztuch

in bekannter Güte empfiehlt

I. F. Gutbub.

I' VrElin 8 e!nülsett 1^ 86>b68 »

»mpösblt biiliAst

Larl UVild. Lott.

Habe eine Partie

Herreu-Hosen

im Preist herabgesetzt.

G. Riexinger.

Oartoiiliäuleu, ei8. lieekon amvrilL. üeu- u. OuiiMidolu

Kamerad Karl Stirner

vom III. Zug ist gestorben und wird morgen am Himmel- fahrtsfest, mittags 2 Uhr beerdigt.

Die Kameraden »erden hiemit zur Beerdigung einge­laden und treten 10 Minuten vor 2 Uhr am Trauerhause im Straubenberg an.

Wildbad, 2. Mai 1894.

Das Commando.

SA ÄS S S LM V S 3S S 3 SA3 2 MSN Z^SS S S S S SSS S E SS E S WS S S A

M i 1 ä b u ä.

HoellLtzlls-DinIackuiiS.

2ur §sisr unserer

lacken vrir biemit Verrvanäts, k'rsunäs uaä Usirannts auk

8am8tuK, steil 5. Llai 1894

in du«6sa8lliau8 2 . alten lilnäv"

kreuuckliotist ein nnä bitten ckies als eins persönliebs LinIackunZ an» nsbmen 2 U wollen.

Obrlstian Lulleukarstt, Irttise Nerkle.

UirebzanA um 12 Dbr von äsr Usstauration 2 . wiläen Kann aus.

empfiehlt zu den billigsten Preisen.

SM.

Fr. Treiber.

Die Wntl'fnHrck nnch Kzenstochnu.

Rsman von Johanna Berger.

(Nachdruck verboten.)

16.

Reiche Ornament, phantastische Gestalten und Symbole zieren die Mauern, die Pteiler und Portale. Riesige mit wertvollen Glas­malereien versehene Fenster verbreiten ein wunderbar farbiges Licht in die weilen, hohen Kirchenräume, aus denen alles weltliche ver­bannt ist. In der mit rotem Seidendamast auSgeschlagenen und mit kostbaren Bildnissen und Wappenschildern reich verzierten Capelle befindet sich das höchste Kleinod des Klosters, das Bild der schwarzen Madonna. Es ist gewöhnlich mit einem Vorhänge von Gold- brccat verdeckt, welchen der Priester während der Messe emporheben darf. Echte Perlen, Saphire, Smaragde, Rubinen und andere edle Steine zieren den Rahmen des Bildes. Das Haupt der Himmelskönigin und das des Jesuskindes aus ihrem Arme ist mit einer gvidenen, reich mit Diamanlen besetzten Krone geschmückt. Den auS Ebenholz geschnitzten Gnadenaltar umgeben acht massiv silberne Statuen. In verschwenderischer Pracht sind überall die größten Kostbarkeiten, Edelmetalle und merkwürdige Reliquien angebracht, und außerdem ist er noch mit zallosen, der Jung­frau Maria geweihten Opfergaben behängt Es sind größtenteils goldene oder silberne Abbildungen menschlicher Körperteile, unter denen große und kleine Herzen am meisten vertreten sind.

In der Kirche war heute auch nicht an­nähernd Raum für alle Besucher, darum hatte sich ein großer Teil derfilben vor dem Portal gelagert, bis auch an sie die Reihe

kam. Die Altäre »nd Beichtstühle waren dicht umgeben von den Wallfahrern, welche ihre Sünden beichteten, die Communion empfingen und zu Ehren der Gottesmutter Buße thaten. Starke Weihrauchdüste er­füllten die schwüle, ascetische Luft, zahllose Kerzenlichter flackerten mit rötlichem Licht an den Wänden und in den Händen der Pilger, die voll gläubiger Hoffnung daS hehre Wun- oerbild als heilige Quelle der Hülfe und Gnase begrüßten. Aller Augen waren der Capelle zugekehri, und ein j-der suchte nach Möglichkeit vorzudringen, um seine Andacht ans den Stufen diS Gnadensltars zu ver­richten. In der ganzen Kirche pflanzie sich ei» dumpies Gemurmel fort, ein halb unter­drücktes Klagen, Schluchzen und Weinen und dazwischen klang feierlich die monvtoneStimme des Prälaten und da« melodische Glockenge­läut.

In der Nähe des Klosters liegt eine große, von hohen Bäumen umschattete Wiese. Sie war schon seit undenklichen Zeiten der Sammelplatz und Erholungsort der müden Pilger, welche größtenteils die Nacht unter freiem Himmel, auf den Steinstufen der Kirchen oder in den Ställen und Scheunen zugebracht halten, denn die kleine Stadt Czenstochau konnte die Tausende nicht beher­bergen. Auf dieser frischen, grünen GraS- fläche war das ganze profane Leben u. Trei­ben eines fröhlichen Jahrmarkts zu finden. Bude reihte sich an Bude. Die Verkäufer waren meist polnische Juden mit langen Sei- tenlocken und struppigen Bärten. Sie waren in unsaubere, übelriechende Kaftans gekleidet und boien Branntwein, Häringe, Knoblauchs- Würste und in Oel gesottenen Stockfisch feil, welche Leckerbissen bei den halb verschmach­teten Wallfahrern den reichlichsten Absatz fan­den. Auch kleine Stände mit Meth, Thor-

ner Pfefferkuchen und Obst waren vorhanden, sowie allerhand Kleinkram, bunte Tücher, Bernsteinschmnck und Kalischer Schuhwerk, welches in ganz Polen einen vorzüglichen Ruf besitz!. Handel und Wandel fand hier ein ergiebiges Feld, seine Thätigkeit zu ent­falten, aber auch dem frommen Wahne wurde manch sauer verdienter Rubel zum Opfer ge­bracht: Rosenkränze, direct von Jerusalem bezogen, und kleine, in Elfenbein gefaßte Splitter vom heiligen Kreuze wurden mit dem größten Eifer als echte Kleinode angekauft. Auch Gebetbücher, Amulets, Crncifixe, Hei- tigenbildchen und Pilgerstöcke waren in größ­ter Auswahl da, um als teure Andenken nach Hause gebracht zu werden. Ein altes Weiblein bot den Vorübergehenden geweihte rote Kerzen au, die bei schwerer Krankheit angezündct alle Schmerzen linderten, die Trunksucht heilten und vor Hexenspuk und Brandschäden schützten. Im Nu hatte das Weiblein ihre wunderbaren Kerzen verkauft, denn fast jeder Wallfahrer wünschte eine derselben in die Heimat milzunehmen. Auf kleinen Tischen waren ferner eine Menge silberner und wächsener Gliedmaßen ausge­legt, darunter viele Herzen. Diese einfachen und doch so beredt sprechenden plastischen Ge­bilde waren dazu bestimmt, als Opfergaben vor dem Wunderbilde niedergelegt zu werden.

< Fortsetzung folgt.)

Verschiedene».

..(Umschrieben) Baron:Herr Lieute­nant, weshalb haben Sie denn die Tochter des reichen Kommerzienrat Lehmann nicht ge­heiratet? Lieutenant:Die Familie war leider dagegen!" Baron:Und die Toch­ter?" Lieutenant:Nun . . . die gehört doch zur Familie I"

Druck und Verlag von Bernh. Hofmann in Wildhad. (.Verantwortlicher Redakteur Bernh. Hosmann).