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Unterzeichneter empfiehlt sein gut assortiertes Lager in

und find solche im Laden gegenüber Herrn Kaufmann Fr. Treiber ausgestellt.

Kart Schulmeister,

Schreiuerrneister.

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1° Liik-Butter

per Pfund 1.20 empfiehlt Chr. Bali.

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Stuttgart. Wie dasN. T " hört, hat der der Kaiser von Rußland 60 000 Mark destimmt zur Erbauung einer griechischen K pelle in hiesiger Stadt, wozu eine geeig­nete Baustelle derzeit gesucht wird.

Stuttgart, 17. April. Der Prozeß Hegkl- maier, der am 23. April vor dem Diszipli- narhofe verhandelt werden sollte, soll dem Ver­nehmen nach aus unbestimmte Zeit vertagt sein.

HM, 17. April. Heute Abend 5 Uhr wurde das Urteil der hiesigen Strafkammer im Prozesse Hegelmaier verkündigt. Die beiden Angeklagten Füger und Hegelmaier wurden von der Anklage dreier Vergehen der falschen Beurkundung im Amte freigesprochen und die Kesten des Verfahrens, sowie die den beiden Angeklagten von der Zeit nach Erlassung des freisprechenden Urteils der Strafkammer Hcilbronn vom 19. Mai 1892 erwachsenen notwendigen Auslagen der Staats­kasse zugewicsen.

Cannstatt, 17. April. Heute wurden von der Polizei zwei jüngere Arbeiter, ein Schlosser und ein Schuhmacher, festgenom­men, welche in Begleitung eines Frauenzim­mers sich hier Herumtrieben und durch grö­ßeren Geldbesitz fick verdächtig machten. Einer derselben, noch im Besitz Von 80 gestand zu, letzten SamStag in einem Orte zwischen Bruchsal und Breiten mittels Einsteigcns in ein Haus 240 ^ gestohlen und einen Teil davon seinem Begleiter re. gegeben zu haben. Beide Burschen sind wegen Diebstahls vorbestraft.

Ludwigsburg, 17. April. Schon wieder ist aus hier ein über einen UnglückSfall zu berichten: Heule früh 7 Uhr waren mehrere Zuchthausgesangen. damit beschäftigt, auf dem Dache eines der Zuchthausgebäude ein schad­haftes Kamin auszubessern. Plötzlich glitt ein Brett vom Gerüste ab, und zwei auf demselben arbeitende Sträflinge stürzten in die Tiefe hinab- Einer derselben, welcher zu Hause eine zahlreiche Familie hat, war so­fort tot, der andere wurde schwer verletzt vom Platze getragen.

Wannwell, 17. April. Gestern vormit­tag ist der verheiratete, 62 Jahre alte Bauer Martin Kern aus sehr bedauerliche Weise um- Leben gekommen. Derselbe, seit längerer Zeit mit epileptischen Anfällen behaftet, war damit beschäftigt, seine an der untern Echatz gelegene Wiese zu wässern. Hiebei scheint ihn ein solcher Anfall in dem Augenblick, als er sich an dem großen Wassergraben zu schaffen machte, überfallen zu haben. Er fiel in diesen hinein und fand so aus elende

Weise den Tod durch Ertrinken. Kern hin- terläßt eine Frau und drei Kinder.

Ellenberg, 17. April. Während des NachmittagSgotlcSdienstes spielten letzten Sonn­tag einige Kinder, die dem wachenden Auge der Mutter entschlüpft waren, an der Wette mitten im Dorfe. Ein dreijähriger Knabe wollte, wie der Jpf berichtet, einen alten Nachen in die Tiefe des Weihers versenken; ein Mißgeschick, und da lag er im Wasser. Vor Schrecken liefen die anderen Kinder da­von. Das vierjährige Brüderchen sprang hilfesuchend zum nächsten Haus, verständigte schnell nach Kinderart den im Freien stehen­den Landjäger, welcher sofort dem Knaben folgend, noch gerade zur rechten Zeit aukam, um an dem noch aus dem Wasser empor- ragendcn Händchen daS verunglückte Kind zu retten. Heute ist dasselbe wieder ganz wohl und erzählt selber mit lachender Miene seinen Wasserfall".

Sontheim, 17. April. Kinder werden von Engeln getragen, ist ein altes Wort. Das zwei Jahre alte Kind eines hiesigen ZimmermannS spielte laut Neckar-Ztg. am Fenster; plötzlich verlor eS das Uebergewicht und stürzte zwei Stock hoch hinab auf die Straße. Mit Ausnahme einer starken Nasen- bluiung konnte es den hocherfreuten Eltern unverletzt gebracht werden.

Von der Tauber, 15. April. Die Bienen­zucht wird in der Gegend von Rothenburg- Schilliugsfürst sehr schwungvoll betrieben. Obgleich die letzte« Jahre keine guten Bieneu- jahre waren, versprechen sich die Imker für Heuer ein soches, und das laufende Frühjahr hat diese Erwartungen schon einigermaßen erfüllt. Nun machen aber die Bienenzüchter seit einigen Wochen eine recht unangenehme Erfahrung: die Ruhr tritt fast bei allen Bienenständen auf. Eine große Anzahl Bienen­völker ist dieser Krankheit schon zum Opfer gefallen und cingegangen; andere find sehr geschwächt, sehr volkarm geworden.

Von der badischen Grenze, 17. April. Ein junger Kaufmann in Pforzheim hatte sich dieser Tage zur Aufnahme in ein Tanz- kränzchen gemeldet, wurde aber au- nichtigem Grunde abschlägig beschicken. Er nahm sich dies so zu Herzen, daß ec gestern vom Büchen- bronner Aussichtsturm, der etwa 130 Fuß hoch ist, mit verbundenen Augen heradsprang und zerschmettert liegen blieb. Die Ge­samtzahl der Typhus-Erkrankungen beträgt jetzt gegen 190.

Heulingsheim, 14. April. Eine arme Taglöhnertn von hier brachte in der Mein­ung, im Jahre 1823 geboren zu sein, vor

einiger Zeit ihr Rentengesuch beim Ortsvor- steher an. Nach Einlauf deö Geburts- und Taufschein« ergab sich aber, daß sie schon im Jahre 1820 geboren ist. Das Renten­gesuch wurde genehmigt und der Frau Nach­zahlung von 1891 an gewährt, sodaß sie dieser Tage auf 3 Jahre 4 Monate 356 Mark ausbezahlt erhielt, eine Summe, welche sie noch nie als ihr Eigentum beisammen sah.

Karlsruhe, 15. April. In verflossener Nacht erstach der Polytechniker Rodriguez bei einem Streithandel den Aktuar Malthes; der Thäter ist verhaftet.

Berlin, 17. April. DieKreuzztg." will wissen, daß sämtlichen Olfizieren des Heeres und der Marine das Spielen am so­genannten Totalisator bei Wettrennen, wel­ches schon viel Unheil verursacht hat, durch kaiserliche Kabinetsordre verboten worden sei.

Berlin, 17. April. Das große Los der preußischen Staatslotterie von 500 000 ^ fiel heute nachmittag auf Nr. 199 609.

Mühlhausen i. Elf., 15. April. Das Wintergetreide steht nach dem letzten Regen ganz vorzüglich. Man hat in hiesiger Ge­gend viel Roggen gebaut, der jetzt zum Teil als Grünfutter abgemäht und benutzt wird, bis Gras und Klee genugsam herangewach- sen find.

Da- große Los der Freiburger Mün­sterbaulotterie ist einem Landwirt in Schön­wald zugefallen. Derselbe ist Vater Von 7 Kindern. Der Gewinn ist ihm wohl zu gönnen.

7400 Mark sür einen Schuß hat ein Sonntagsjäger in Biesenthal gezahlt, ein kostspieliges aber zweifelhaftes Vergnügen, das dem Schützen nicht einmal einen Braten ins Haus brachte. Die Sache verhielt sich folgendermaßen: Am ersten Mai v. Js. ließ sich der Zimmermeister 8. von seinen Freun- den bestimmen, an einer Jagdpartie teilzu- nehmen, die in der Nähe Veranstaltet wurde. Auf dieser Jagd schoß S-, der bis dahin ein Jagdgewehr noch nicht benutzt hatte, einen vorübergehenden Arbeiter in den Fuß. Die Heilung des Angeschossenen nahm einen un­glücklichen Verlauf und der Fuß blieb steif. Nachdem Herr S. die Kur und Pflegekosten, sowie die Unterhaltung der Familie des Arbei­ters mit rund 2410 Mark bestritten hatte, mußte er nun noch die Verpflichtung über­nehmen, dem Invaliden für die fernere Zeit zu versorgen. Herr S. beschäftigte deshalb den Verletzten einige Zeit lang iv seinem Bureau als Boten, wozu der AngesLossene sich nicht als geeignet erwies. Nun errichtete Herr S. dem Opfer seiner Schützenkunst