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Rundschau.

Stuttgart, 8. Dez. Vom 15. Dezember ab gelangt ans den württembergischen Eisen­bahnen ein NachtragSIarif zur G ltung, wo­nach Zeitkarten zu beliebiger Beuutzung sämt­licher Bahnen Württembergs auf fünfzehn­tägige Dauer für alle drei Wagenklassen zu 45, 30 und 20 Mark ausgegebeu werden. Ferner werden eingesührt Fahrbüchcr für 30 Fahrten innerhalb eines JahrcS zwischen zwei Ctatisnen mit ein Drittel Preisermäßigung.

Stuttgart, 9. Dez. Heute nachmittag fand die Beerdigung des so jäh aus dem Leben geschiedenen Staatsministers Karl Jo­sef v. Schmid statt. Um 2 Uhr wurde im Lrauerhause vor der mit Kränze» und Palm- zweigen umgebene Bahre, die den Leichnam barg, ein TrauergoiteSdienst gehalten. Eine glänzende Lrauerversammlung umstand den Sarg. Se. Maj. der König erwies dem Dahiugkschiedenen persönlich die letzte Ehre.

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Nach Schluß des Trauergotlesdienstes sang der Licderkranz, der sich vor dem Trauer­hanse ausgestellt halte, unter FörstlerS Leit­ung den ChoralMag auch die Liebe wei­nen". Um 2' Uhr setzte sich der Zug in Bewegung. A!S der Trauerzug den Prag­friedhof betrat, spielte die Artillcriemustk von Ludwigsburg unter Schobers Leitung einen Trauermarsch. Das Grab war von Gärtner Bostnger mit Lorbeeren reich geschmückt. Nach­dem die Trauerversammlung sich um das Grab ausgestellt Halle und der Sarg in die Erde versenkt war, sprach Stadtpfarrer Man­gold ein Gebet, worauf er in kurzen Worten das vielbewegte und thatenreiche Leben schil­derte, das eine weit über die menschlichen Grenzen hinausgehende Thätigkeit in sich ge­schlossen habe. Ein mit geistigen Gaben reich auSgestatteter Mann sei aus dem Leben geschieden. In seinem kräftigen Leibe habe eine kräftige Seele gewohnt. Sein Leben

sei von hohen und höchsten Ideen getragen gewesen. Mit dem allgemeinen Gebet und dem göttlichen Segen schloß der Geistliche. Hierauf legte im Namen der Oberregiernng Oberregierungsrat v. Schicker einen Lorbeer- kranz mit Schleife auf das Grab des zu früh seiner schönsten Thätigkeit entrissenen Vorgesetzten als Zeichen der Verehrung nnd Dolikbarkeit nieder. Der Präsident der Kam­mer der Abgeordneten v. Hohl brachte im Namen der Kammer der Abgeordneten tiefes Beileid über das unerwartete Hinscheiden des auf so vielen Gebieten des Lebens thätigen Mannes zum Ausdruck. Der Verstorbene habe 19 Jahre der Kammer als Abgevrd- netcr angehört und in dieser Zeit sein viel­seitiges Wissen oft an den Tag gelegt, ins­besondere in den ersten Jahren seiner Kam- merthäligkeit, in den politisch und wirtschaft­lich bewegten Zeiten. An den großen Auf­gaben, die an die Kammer herantraten, dem