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Rundschau.

Ans Stuttgart schreibt man dem Bert. Tagbl.: Die Thronfolge in Württem­berg bereitet demEvangelischen Bunde" bereits Kopfzerbrechen. König Wilhelm ist bekanntlich bis jetzt ohne männliche Enden, so daß die Thronfolge voraussichtlich einer Katholischen Linie des Hauses zufällt. Der­selbe Fall trat im vorigen Jahrhundert ein, und damals wenden unter der Garantie Preußens und anderer protestantischer Höfe besondere Schutzwehren für de» evangelischen Glauben im württembergischcn Lande ausgc- richtet, die sogenannten Religionsreversalien, die dann in der Verfassung des Jahres 1819 in die B-stimmung nmgewandclt wurden, daß die landesbischöflichen Rechte des Königs, wenn dieser nicht der evangelischen Kirche angehöre, ans den Geheimen Rat übergehen. Nun aber seitdem der Geheime Rat eine ganz andere Stellung und Einrichtung er­halten, auch steht nichts im Wege, daß, was damals noch undenkbar war, auch katholische Mitglieder ihm angehören, vielleicht die Mehr­heit darin bild-n. Der Evangelische Bund beabsichtigt nun, an dem Landtag eine Peti­tion um entsprechende Revision des § 76 der Verfassung (Religionsreversalien) zu richten. Die Delegierienversammlnng des Evangeli­schen Bundes wird am 2. November in Stuttgart lagen und in dieser Angelegenheit, deren Referat dem Präsidenten v. Schad (Ulm) übertragen ist, Beschluß fassen.

Nagold, 29. Okt. Soeben durchläuft die Trauerlottchaft unsere Siadt, daß Dr. Gmelin, seit 5 Jahren Statt«, zt hier, ge­storben sei. Derlclbe verletzte sich bei einer gerichtlichen Sektion in Wildberg und bekam Blutvergiftung. Der fleißige junge Arzt, erst etwa 36 Jahre alt, ist so ein Opfer seines Berufes geworden. Gmelin war aus Cannstatt gebürtig.

Backnang, 27. Okt. Heute früh wurde in der Nähe des Kirchhofs, abseits von der Straße, ein noch jüngerer Mann im Alter von etwa 25 Jahren tot aufgefunden. Der­selbe halte sich mittel einer neuen Pistole, die neben ihm lag, durch den Kopf geschoss n, wodurch ihm ein Teil desselben gänzlich weg- gerissen wurde, so daß nur noch eine Seile dcS Gesichts erkennbar war. Dem Verneh­men nach ist ver Selbstmörder ein Fuhr- knecht aus Bretzfeld. In seiner Tasche hatte er nur noch 2

Oberseebach , 26. Oktober. Zu welch

traurigen Folgen der leivige Zwischenhandel führen kann, zeigt wieder folgender Fall. Der hiesige Vichverschneider Wille besaß in Gemeinschaft mit seinem Schwiegervater ein Wohnhaus, d.sseii Hälfte letzterer an einen Handelsmann heimlich verkaufte. Wille kaufte dem Haudelömann die Hälfte des Hauses wieder ab und mußte 400 mehr als den Betrag des Ankaufs zahlen. Dieses Vor­kommnis führte zwischen den beide» Ver­wandten zu Feindschaft, welche vorgestern zu einem Streit führte, bei welchem Wille seinen Schwiegervater erdrosselte. Der Mörder wurde noch am gleichen Abend in sicheren Gewahrsam gebracht. Derselbe ist ein fleißiger und braver Mann, aber jähzornig.

Eine Auszeichnung ist dem Pfarrer Kneipp in Wörishofcn zu teil geworden. Der Papst hatte de« bekannten Naturarzt zum Geheimkämmerer ernannt.

München, 21 Okt. Gestern Abend, so erzählen dieM. N. N." , betrat offenbar in der Anwandlung einer Fechtlaune, in demütiger Haltung ein HandwerkSdursche eine hiesige Wirtschaft. Er erschrak aber nicht wenig, als er in einer Ecke des Lokals einen Gendarmen erblickte, der auf den Fechtbruder ebenfalls schon aufmerksam geworden war. Die Bedenklichkeit seiner Lage sofort er­kennend, setzt sich unser Bruder Straubinger kaltblütig an einen der leeren Tische und fordert für sich ebenfalls eineHalbe". Die Gäste, welche wohl auch das Spiel des Bur­schen durchschaut halten, brachen in ein lautes Gelächter aus, und der Gendarm mußte nun wohl auch gute Miene zum bösen Spiel machen. Er winkle den schlauen Patron zu sich heran und meinte:Na, Sie sind aber in dieses Gasthaus auch nicht mit der Ab­sicht, hier Bier zu trinken, hereingekommen?" das will ich gerade nicht behaupten", meinte der Gefragte,aber man muß Re­spekt vor seinem Vorgesetzten haben I" Diese Antwort wurde allgemein mit größter Heiter­keit ausgenommen, und der schlaue Geselle halte seine Geistesgegenwart auch nicht zu be­reuen, denn er wurde von mehreren Gästen für den ganzen Abend freigehalten.

Berlin, 30. Okt. Laut offiziös. Mit­teilung ist die Einberufung des Reichstags auf 16. November festgesetzt. Die amtliche Publikation erfolgt morgen. In Anbetracht dessen, daß der Reichstag früher, als zuerst beabsichtigt, einberufen wird, ist eine Be­schleunigung der Drucklegung des Etats er­

forderlich. Diese wird so b,trieben, daß am Ende der Woche sämtliche Etats dem Bun- desrat vorliegen. Es heißt, daß für di-se Woche zwei Bundesralssitzungen in Aussick t genommen sind, wobei hauptsächlich der E:at beraten werden soll. Die Entwürfe zun, Wein- und Tabak-Sieuer-Gesttz werden noch in dieser Woche den, BundeSral zugehen.

- Es wurde küizlich berichtet, daß das Bade-Eiablissement in Wiesbaden bei der Zwangsversteigerung von einem Bauunter­nehmer in Frankfurt a. M. um die Summe von 1,105,000 -//kl erstanden worden sei, während der gerichtliche Anschlag 2,300,000 ^ betrug. Der Rhein. Kur. teilt nunmehr mit, daß das Amtsgericht dieser Versteiger­ung die Genehmigung versagte. Die erste Hypothek der Schweizer Wechsel- und Effekten- bank war nur laut notariellem Vertrag auf­gehoben worden, so daß die Hypothek der Preußischen Bodenkredit-Aktienbank noch nicht im Gcundbuche an die erste Stelle gerückt war. Gegen obige Entscheidung des Amts­gerichts steht den Steigerern Beschwerde an das Landgericht zu.

Das Berl. Tagblatt meldet aus Posen: Der Sohn des Gutsbesitzers Bredow auf Sydnow wurde von 2 Knechten ermordet, weil er denselben Vorwürfe gemacht halte, daß sie die Pferde nicht rechtzeitig fütterten. Die Thäter sind verhaftet.

Wie derKölner Volkszeitung" aus Wörishofcn gemeldet wird, hat der Papst den Pfarrer Kneipp zum Geheimen Käm­merer ernannt.

Auf der Rhein-Nahebahn wurde zwischeu Kreuznach und Monzingen der Schaffner Schäfer in Ausübung seines Amtes bei Ab­fertigung der Fahrkarten auf offener Fahrt von dem vorbeifahrendcn Schnellzuge erfaßt und überfahren. Der aufgefundene Leich­nam war gräßlich verstümmelt.

Bayerischen Blättern zufolge soll der vielgenannte Lieutenant Hofmeister, der kürz­lich unter der Anklage sozialdemokratischer Umtriebe in WÜrzblllg vor dem Militärge­richt stand, aber freigesprochen wurde, den Abschied mit Pension erhalten haben. Da er noch keine 10 Jahre gedient hat, io hätte er keinen Anspruch auf Pension; aber man gehe davon aus, daß seine nervöse und er­regbare Anlage durch den Dienst beim Regi­ment in ungünstiger Weise beeinflußt worden sei. Auch will man ihm, wie angenommen wird, dadurch eine Entschädigung für die