Bei dem Untergang des Panzerschiffes Ruffelka sind insgesamt 101 Menschen ver- nnglückt, darunter 10 Offiziere.

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Werthers Schatten.

Novelle von Karl Cassan-

Nachdruck verboten.

13.

Langsam kam er zu sich und beruhigte dann auch die Alte.

Nun erzählen Sie mir das Ende ihres unglücklichen Gert I" bat er sie.

Die Frau hielt mit ihrer Beschäftigung inne, und sie sagte mit bebende» Lippen:

Wie es mit ihm wurde? In den Wat­ten haben wir ihn tot aufgefunden I"

Dabei wischte sie sich die Thränen aus den Augen.

Totl* flüsterte Weither.Ja, der Tod ist die Vergessenheit alles Unglücks I" Er ging auf sein Zimmer und suchte im Koffer herum.

Da lag eine Rose, jetzt verwelkt, die Laura ihm einst blühend gereicht, und dort das Pistol, durch welches einst Hector gefallen. Werther lud die Waffe mit einer Kugel und flüsterte:

In dem Watt, ja I Das Wasser ist mir zu grausig! Brrr!"

Darauf ordnete er seine Kleider und sein Haar, steckte die Pistole ein und schrieb mit zitternder Hand einen Brief:

Liebe Elter» I

Zürnt mir nicht, ich konnte nicht mehr leben, nachdem ich sie verloren. Unser Schicksal ist unabwendbar, darum unhemm- bar der Schritt des meinigenl Bedauert mich, dessen Leben durch nichts als das Bewußtsein auSgefüllt ist, nie mehr glück­lich sein zu können. Flucht mir nicht, nicht Jhrl Vielleicht ist's in jener Welt durch die Gnade Gottes, die ja unendlich sein soll, die er auch mir daher nicht vor- cnthalten wird, besser mit uns neben ein­ander bestellt I Noch einmal bitte ich, zürnt mir nicht I Leben ist mir Tod, Tod ist mir Leben I Betet für meine Seele!

Euer

unglücklicher Sohn Werther."

viel Geld zu verdienen", ist eine schöne Sache, welche sich namentlich jede auf Ersparnisse bedachte Hausfrau gewiß zu Nutzen machen dürfte, lieber dasWie?" geben Gratis- Probenummern Aufschluß, welche durch sämt­liche Buchhandlungen und die Expedition vonMode und HauS", Berlin "W., Magde­burger Platz 5 zu beziehen sind. Abonne­ments aufMode und Haus" zu l mit CoioritS zu l'/i ^ vierteljährlich bei allen Buchhandlungen und Postanstalten.

Markt- u Herbstnachrichten.

Stuttgart, 28. Septbr. Kartoffelmarkt: Zufuhr 200 Zentner. Preis per Zentner 3 ^ bis 3 ^ 30^. Kraut­

markt: Zufuhr 1500 Stück. Preis 18 bis 20 ^ per 100 Stück. Mostobstmarkt: Wilhelmsplatz. Zufuhr 10,000 Ztr. Most­obst (würti.) Preis per Zentner gemischt (Aepfel mit Birnen) 3^, Aepfel 3 ^ 40 bis 3 60 --s.

Eßlingen, 27. Sept. (Obstmsrkt.) Zu- gcsührt waren circa 1400 Ztr. Preis 3 ^ 70 ^ bis 4 ^ Auf dem Bahn­

hof sind zugeführt 8 Wagen, (würltemb.) Preis 3 ^ 40 bis 3 ^ 50 --s.

Verwundert blickte Frau Käthe, Werthers Wirtin, auf, als in der Mittogshitze der Kurgast noch einmal an den Strand ging. Er nickte nur kurz und verschwand auf dem Wege in das Watt.

Auf einem Sandberge, zu Füßen das weite majestätische Meer, warf er sich nieder. Am Horizont tauchte ein Segel auf. Er verfolgte es mit den Augen, bis es in der Ferne unsichtbar ward und murmelte:

So verschwand die letzte Spur meines Glückes!"

Er nahm das Taschenbuch heraus und schrieb hinein:

Wer mich entseelt findet, benachrichtige meinen Vater, Rentner Adrian Helbig in Schwalbheim I"

Darunter standen noch die Worte:

O Seligkeit jener Tage, Laura, wo Du mir lächeltest I Wer ahnte damals, als Du mir das Buch von meinem Namensvetter in die Hand drücktest, daß ich sterben sollte wie er?" Du stießest mir den Dolch ins Herz, Grausame, mein Schatten wird Dich ewig verfolgen I Mein Geist ist wirr, das Meer erhebt sich gegen mich, ich ringe mit den Wogen-- I"

Der eben atemlos heranstürmende Gröhl- mann hörte einen Knall; er fand nur noch Werthers Leiche. Neben derselben lag das offene Taschenbuch. Es war ei» schreck­licher Auftrag den Gröhlmann jetzt auSzu- führen hatte, die Leiche bis Schwalbheim zu transportieren.

Unter einer hohen Trauerweide auf dem dortigen Kirchhofe war Werthers leidenschaft­liches Herz zur Ruhe gekommen.

Al- Rkfßner im nächsten Sommer mit Sophie die Gräber der Familie Helbig be. suchte, schüttelte er den Kopf und stand lange am Grabe des Freundes, auf dem an einem Marmorkreuze die Worte in Gold glänzten : Werther Helbig, 4. 17. O., gestorb. den 4. September 1785."

Armer Freund, rief er, seit der Lektüre jenes Büchleins wich der Schatten Werthers als fixe Idee nicht mehr von Deiner Seite; jder Glaube an Fatalismus, die Krankheit

Dcrdingen, 26. Sept. iFrühlese beendigt, allgemeine Lese im Gange. Preis 90105 Mark per 3 Hektoliter schwarzes Gewächs. Verkauf flau, Käufer erwünscht.

Oberstenfeld, 27. Sept. Gestern ver­kaufte ein Weingärtner sein etwa zu 5 Eimer geschätzes heuriges Weinerzeugnis zu 100 ^ per Eimer.

Besigheim, 27. Sept. Die heute hier versammelten Oetsvorsteher der weinbautrei­benden Gemeinden des Bezirks habe» den allgemeinen Anfang der Weinlese auf morgen den 28. Sept. festgesetzt. Das hiesige Er­zeugnis wird auf 3000 Hl. geschätzt. Wein­preise: Bönnigheim: 120 bis 125 per 3 Hl.; Erligheim : Frühgewächs zu 125 bis 135 gemischt 115125 ^ per 3 Hl.

Neipperg, 27. Sept. Verschiedene Käufe wurden abgeschlossen zu 125 per 3 Hl.

Mundelsheim, 27. S>pt. Heute wurden einige Käufe abgeschlossen. Rotes Frühge­wächs zu 135138 gutes Mittelge-

wächs zu 143 ^ per 3 Hektoliter.

Flein, 28. Sept. Verkäufe zu 6052 Mark per 1 Hl. Rotwein. Gewicht nach Oechsle 8295°.,

unserer Zeit, sind Deine ärgsten Feinde ge­wesen! Ruhe in Frieden, armes Herz!"

Daneben standen noch zwei Kreuze, welche eine ganze Leidensgeschichte erzählten. Die Inschriften funkelten im Sonnenschein und lauteten:

Cornelia Helbig, gest. den 14. Nov. 1785" undAdrian Helbig, Kaufherr, gest. den 22. December 1785."

Ende.

Vermischtes.

.'. Lieutenant:Das vorsätzliche Zer­stören, Beschädigen oder Preisgeben eines Dienstgegenstandes wird mit Freiheitsstrafen bi« zu 2 Jahren bestraft. Was versteh: man denn unter Preisgeben eines Dienst­gegenstandes?" Rekrut:Wenn der Sol­dat seinem Schatz untreu wird!"

.Gratuliere, Herr Müller I Habe ge­lesen, daß Ihre Frau Gemahlin Ihnen Zwil­linge geschenkt hat!"Gott bewahre! Der glückliche Vater ist Joseph Müller ich heiße Anton Müller!" ,,N«, dann gratuliere ich Ihnen erst recht!"

Jäger im Selcherladen:Um fünfzig Kreuzer Wurst!" Ladnerin:Ausge­schnitten?" Selcher:Frag' net so dumm a Jager und net Ausschneiden I"

Welchen Kalender kaufe ich dieses Jahr? So fragt jetzt wieder Mancher, wenn er die große Auswahl vor sich hat. Nun, wer einen wirklich guten Kalender wünscht, der kaufe den Vetter vom Rhein, der bei Ehr. Schömperlen in Lahr nun zum 16. Mal erscheint und nur 30 Pf. kostet. Dieser Kalender bringt interessante Erzählungen, heitere und ernste, Gedichte, Weltbegebenheiten usw., und dies alles in einem Ton, daß Niemand sich verletzt fühlen wird, weder in religiöser noch politischer Anschauung. Bei den Monaten ist Raum znm Einschreiben von Notizen. Die Jahrmärkte sind nach amtlichen Quellen zusammengestellt und zu­verlässig. Auch viel Nützliches bringt der Vetter vom Rhein: ZinSiabelle, Post-, Tele­graphen- und Wechselstempel-Tarif, Gemcin- I nützigeS für HauS und Feld us«.