ung:

eguug",

> Hsschka.TMM

:s.

Wichtigkeit der Tag«, ges Erscheine,l auch w Betrieben, irt 2 Uhr eröffnet.

r Ortsverwalürng.

Freunde und Bekannte 6. November 1821, ^

er" in Dennjächt

koos

>os, Schuhmacher gstetr

PP

oacdeitcr in Dennjächt. Unterreichcnbach besonderen Einladung

Ihr beginnend

iN AllvW

Liehrere LS«,

l '-'LN

rb' -

iüknL-ktz

-«all »ad

lhuiachtc

üiohsuu-

lgte Ske!ül)!N!el-e re-, V^echiitt-,

Nr. 289.

Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.

98. Jahrgang

Erich«'nu»gswen«rtimal wöchentlich. Anzeigenpreis: Die «einspaltige Zeile 75Pfg. Siettinnen Mi. 2.86 Vnf Larnmelanzetgen kommt em Zusct l-'g von 100 °, Hernipr.v.

Samstag, den 5. November 1921.

Bezugspreis: In der tztadt mit rrügerlohn Mk. 12.9^ vierte».ahr^ch. Pc sti ezivgS» j preis Mt. 12.90 mit Bestellgeld. Schluß der Anzeigenannahme S uhr vormittags ff

Neueste Nachrichten.

TikRegierungskrise in Preußen scheint ihrem Ende ent- M»z»gehen und die große Koalition Wirklichkeit zu ««den. Wenigstens wird bereits eine vorläufige Min ist er­liste bekannt gegeben.

»

klm 1. November fand im englischen Unterhaus die große Aussprache statt. Ter Arbeiterführer Clynes übte scharfe Keilst am Völkerbund und der bisherigen internatio- uale» Abrüstungspolitik.

»

Tie ungarische Regierung will nach Erledigung derEnt­thronungsvorlage" zurücktreten. In der Nationalver­sammlung erhob sich Opposition gegen die Vorlage und Pro­test gegen die Einmischung des Auslands in die inneren Ange­legenheiten Ungarns und gegen die Verletzung des Frtedensver- trages von Trianon.

Ja Finnland wurde eine große Organisation zur Bolschewisie- eung des Heeres aufgedrckt.

»

Der japanische Ministerpräsident ist ermordet worden.

»

Zwischen Frankreich und den türkischen Nationalisten soll außer dem Angora-Abkommen noch ein Geheimvertrag bestehen, der eine Berücksichtigung der national-türkischen Wünsche aus Ionien. und Ostthrazien enthält und sich gegen Eng­land und Rußland weichet.

Die Regierungskrise in Preutzen.

Die Srakt»one>».

Berlin, 4. Nov. Heute vormittag berieten die Fraktionen des Preußischen Landtags erneut über dih Lösung der preußischen Kabi­nettskrise. Die Deutsche Volkspartel, das Zentrum und die Demo- Katen beharren auf ihrem Standpunkt, eine'große Koalition mit Einschluß der Deutschen Volkspartei zu bilden. Die Beratungen der Sozialdemokraten waren beim Erscheinen der Blätter noch nicht ab- istchlosscn. In parlamentarischen Kreisen gilt es jedoch als wahr­scheinlich, daß sie ihren Widerstand gegen die Bildung der großen Koalition fallen lassen werden und daß sie für diesen Fall den Land- lagspräsidenten Leincrt als Ministerpräsidenten präsentieren wollen. 8ie sich die übrigen Parteien hierzu verhalten werden, ist noch mzrtviß.

Berlin. 4 . Nov. Die sozialdemokratische Fraktion des preußischen Lmdiags hat heute nachmittag mit 46 gegen 41 Stimmen grundsätz­lich ihren Eintritt in die große Koalition in Preußen beschlossen. D"s Zentrum nominiert als Ministerpräsidenten nach wie vor Tiegerwald.

Die vorlüufige Mknisterliste?

Berlin, 5. Nov. Der Beschluß der sozialdemokratischen Fraktion ^ preußischen Landtags, ihre Unterhändler zu Verhandlungen auf du Grundlage der großen Koalition zu ermächtigen, hat bereits Ottn die vin FraktionSvorsitzcnden zu Verhandlungen über die Regierungsbildung zusammengeführt. Als Ergebnis dieser Bespre­chungen wird von den Vlättem folgende vorläufige Ministerliste Rlonnt gegeben: Präsidium: Leine rt (Soz); Inneres: Seve- ^"8 (Soz.); Finanzen: Dr. Leidig oder Dr. v. Richter (D. ^); Unterricht: Dr. v. Campe (D.V.P.); Landwirtschaft: Dr «endorff (Dem); Justiz: Dr. Am Zehnhoff (Z); Han- ^ Otto Braun (Soz ); Wohlfahrtsministerium: Zentrum.

Heute vormittag finden beim Landiagspräsidenten Leincrt cr- interfraktionelle Besprechungen statt, in denen das Kabinett end- Eg gebildet werden soll.

Geschiistsplan des Landtags.

vttlin, 4 Nov. Her Ältestenrat des Landtages trat heute nach- Zusammen, um die Geschäftslage zu besprechen. Man einigte och dahin, angesichts der völlig ungeklärten Lage die für heute nach- "" og3Uhr angesetzte Vorsitzung mit der Tagesordnung: Wahl des Wdenien auf Samstag Z Uhr festzusetzen. Erfolgt die Wahl, so ^ stch das Haus bis zum Donnerstag der nächsten Wache vertagen.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 4. Nov. Der Reichstag erledigte heule zunächst eine eihe von Anfragen, worauf Neichsfinanzminister Dr. Her- » Z Wort zur Begründung der dem Hause zugegangenen neuen ^^lgcsttze ergriff. Er erklärte, das Ziel der neuen Steuern - urch di? Tat zu beweisen, daß unsere ganze Leistungsfähigkeit Erfüllung unserer Verpflichtungen gestellt werden s/, ^ einen gerechten Ausgleich zwischen der Belastung des itiont""^ dos Besitzes sei Bedacht genommen. Zum Schluß e der Minister, daß sich ein Ausweg aus der ungeheuren Fi-

Emordnng derjWMschc« MWttpriWtine».

London, 4. Nov. Zeitungsmeldungen aus Washington zu­folge berichtet die amerikanische Botschaft in Tokio, daß auf den ja panischen Premierminister auf einer Eisenbahnstation in Tokio ein Anschlag verübt worden ist. Ter Premierminister soll tot sein.

London, 4. Nov. Wie Reuter aus Tokio meldet, wurde der Mi­nisterpräsident durch einen Dolchstoß lebensgefährlich verletz!.

London, 4. Nov. (Reuter.) Das Staatsdepartement in Wa­shington erhielt die amtliche Mitteilung, daß der japanische Premier­minister Hara Freitag abend 10 Uhr gestorben ist.

nanznot nur dann finden werde, wenn die Erkenntnis sich bei den früheren Gegnern durchsetz«, daß im Interesse ihrer eigenen Völker die durch die Entscheidung über Oberschlesien, wesentlich verschärfte Lage des deutschen Volkes durch eine vernünftige Anpassung seiner Verpflichtungen an seine Leistungsfähigkeit erträglich gestaltet wer­den müsse. Die Aussprache über die Steuervorlagen findet in der nächsten Sitzung am Montag statt.

Der EsschSftspsan.

Berlin, 4. Nov. Der Aeltestenrat des Reichstags eschäf- tigte sich am Schlich der gestrigen Sitzung mit der Gestaltung der w-iteren Geschäftslage. Es wurde beschlossen, am Montag und Dienstag die Beratung der Steuervorlagen fort;" ihren. Neb dem Plenum werden zwei Ausschüsse sich mit den Steuer­gesetzen befassen. In Verbindung mit den Steuervorlagen wer- bInterpellationen über die Valutanot, über die Entente­forderungen auf Stillegung der Deutschen Werke und über da Ver' r der Landung russischer Schiffe im Stettiner Hasen ver­handelt werden. Der Mittwoch bleibt sitzungsfrei. Aus d-'' ° er Donnerstag- und Freitagsitzung stehen Inter­pellationen über die Preistreiberei, die Kartoffelnot, Getreide­schiebungen usw. Des demokratischen Parteitags wegen fällt die Sitzung am Sonnabend, den 12., und Montag, den 14. No­vember, aus. Auch der folgende Dienstag wird sitzungsfret sein, da Mittwoch Buß- und Vertag ist. Foi's Donnerstag und Freitag das Plenum tagt, werden das Schulgesetz nnd eine Interpellation der Deutschen Volkspariei über Vorkommnisse in der Pfalz auf die Tagesordnung geietzt werden.

Die mitteleuropäische Krise.

Die ungarische Nationalversammlung zu den Forderungen der Großen und Kleinen Entente.

Budapest. 5. Nov. Die Nationalver>ammlung behandelte den Entwurf betreffend das Erlöschen der Herrscherrechte des Königs Karl und des Erbfolgerechts des Hauses Habsburg. Nachdem der Referent des staatsrechtlichen Ausschusses, Abgeord­neter Rubinak, den Gesetzentwurf beleuchtet und zur Annahme empfohlen hatte, erklärte Ministerpräsident Graf Bethlen, der Gesetzentwurf sei keine Konsequenz der Entwicklung des norma­len konstitutionellen Lebens, sondern die Folge der Ereignisse der letzten zwei Wochen. Bei dieser Gelegenheit müsse er gleich namens der ungarischen Regierung und der ungarischen Nation feierlich Verwahrung gegen jede ausländische Einmischung erhe­ben. (Lebhafte Zustimmung.) Die ungarische Regierung yade alles, was sie getan, aus eigenem Antrieb getan. Feierliche Verwahrung müsse auch dagegen erhoben werden, daß viel wet­tergehende gegen den Vertrag von Trianon verstoßende For- oerungen gestellt worden seien. Bezüglich der Forderungen, deren Folge der vorliegende Gesetzentwurf sei, betonte der Mi­nisterpräsident, daß die ungarische Nation den friedlichen Weg wählen müsse. Die Erklärung liege darin, daß Ungarn nicht ausgehört habe, seine Anziehungskraft auf alle im Karpathen­becken wohnenden Völker auszuüben. Der Ministerpräsident betonte schließlich, daß Ungarn an dem Friebensverlrag festhalte. Daraus sprach Graf Apponyi Er protestierte gegen die Verletzung des Friedensvertrags von Trianon durch die Androhung bewaffnete« Einschreitens und dir Forderung der Kleine« Entente bezüglich ihrer Teilnahme an der Entwafj» «ung In Besprechung der Forderung der Kleinen Entente nach Thronentjetzung der Habsburger betonte der Redner, daß die Frage -der Staatsform eine innere Angelegenheit Ungarns sei. Daß die Regierung die Rückkehr des Königs mit bewaff­neter Gewalt verhinderte, hätten die Nachbarländer mit Befrie­dig: s zur Kenntnis nehmen müssen. Sie hätten sich jedoch damit nicht begnügt.

Budapest, 5. Nov. (Nationalversammlung.) Nachdem Graf Appcmiyi erklärt hatte, daß die Entthronungsvorlage die Einrich­tung des ungarischen NationalköntgtumS in ihren Grundlagen an­greife und daß dies dem Rechtsempfinden »r: ß er

mit 12 Abgeordneten den Sitzungssaal.

Wie in parlamentarischen Kreisen verlautet, wird mit Rücksicht darauf, daß die von der Entente gestellte Frist für die Entthronung der Habsburger am Montag abend ao> "-ft, die Nationalversammlung am Sonntag eine Sitzung abhalten. Nach Erledigung der Vorlage wird die Regierung zurücktreien.

Der polnische Außenminister in Prag.

Prag, 5. Nov. Der polnische Minister des Aeußern ist gestern abend hier eingetroffen.

Große Aussprache im englische» Unterhaus.

London, 4. Nov. Lloyd George nahm an der heuti­gen Debatte im Unterhaus über die Washingtoner Konserenz nicht teil. Bei der Einbringung seiner Entschließung, in der erklärt wird, daß das Unterhaus der internationalen Kon­ferenz in Washington warm zustimme und darauf ver­traue, daß die größten Anstrengungen gemacht wurden, um zu einer Vereinbarung zu gelangen, die eine wesentliche und fort­schreitende Herabsetzung der Rüstungen sichere, sagte der Arbei­terführer Tlynes, eine Generation, vielleicht mehr sei not­wendig, um die im Krieg erlittenen Verluste wieder gutzu­machen. Der Völkerbund sei für seine Zwecke unvollständig. Wenn die Konferenz nicht den Rüstungen auf den Grund gehe, jo bestehe wenig Hoffnung auf eine Verminderung der Rü­stungen. Durchschnittlich würden 20 Prozent der Staatsaus­gaben zur Aufrechterhaltung der Rüstungen und neuer Krregs- oorberertungen verwendet. Die internationale Finanzlonferenz in Brüssel habe bewiesen, daß die Weit sich diese Ausgaben nicht leisten könne. Im letzten Krieg seien 9 Millionen Menschen ge­tötet und 30 Millionen zu Krüppeln gemacht oder verletzt wor­den. Der Krieg habe die Nationen, die daran teilnahmen, nicht weniger als 50 Milliarden Pfund Sterling gekostet. Für Eng­land betrugen die Kosten 8 Millionen Pfund Sterling. Es gebe keine größere Verschwendung als die Ausrechterhaltunz von Heeren und Flotten, und keine bessere Gelegenheit zur Herabsetzung der Ausgaben sei den Staatsmännern und Wirt­schaftlern geboten als die augenblickliche. Die Weit brauche ein Beispiel. Man habe Deutschland die Vorteile vor Augen ge­halten, die sich für dieses Land ergäben und die es in den Stand setzen würden, die Reparationen zu bezahlen, wenn es keine kost­spielige Flotte und kein kostspieliges Heer zu unte-yalten brauche. Man solle die Lehre auch aas sich anwcnden. Der nächste Krieg werde Frauen und Kinder nicht weniger toten und verwunden als Männer und vielleicht die Zerstörung der Zivilisation bedeuten. Man habe von einer furchtbaren neuen Flüssigkeit gehört, von der drei Tropfen auf di« Haut z-bracht genügen, um den Tod herbeizuführen und die in großer Menge heigestellt werden könne. Es sei erklärt worden, daß Flugzeuge, die diese Flüssigkeit mit sich führen, die Bevölkerung ciner gan­zen Stadt in wenigen Stunden töten könnten.

London, 5. Nov. Clynes sagte zum Schluß seiner Rede, in der Diplomatie sei der Freund von heute der Feind von morgen Man könne diesen schwierigen Verhältnissen nicht die Sicherheit des Welt­friedens anvertrauen. Die Washingtoner Konferenz sei eine Ge­legenheit. um einen Schritt vorwärts zu gehen und die Nationen der Welt in der Richtung der moralischen Ordnung der Dinge zu füh­ren. Sir Donald Maclean unterstützte die von Clynes ein- gebrachte Entschließung. Er sagte, es sei sehr passend, daß das Un­terhaus am Vorabend der Washingtoner Konferenz diese Entschließung annehme. In diesem Jahr, drei Jahre nach dem Waffenstillstand, gäben Amerika, England. Frankreich, Italien, Japan, Holland und Dänemark nicht weniger als 1252 Millionen Pfund Sterling für Rüstungen aus. In England würden von jedem Pfund Sterling Einkommensteuer 4 Schilling für Rüstungen auSgegeben und 12 Schilling von jedem Pfund Sterling würden zur Bezahlung der Kosten früherer. Kriege und der augenblicklichen Kosten von Rüstun­gen verwertet. Es sei zu hoffen, daß die große Steuerlast ein Lehr­meister sein werde, der den Frieden lehre. Die moralische Abrüstung müsse der physischen und materiellen vorausgehen. Der wirkliche Wendepunkt in der Geschichte der Welt sei erreicht. Wichtiger als kon­krete Entscheidungen, die für dm Augenblick getroffen werden, sei die Zielrichtung, die dem Staatsschiff gegeben werde, ob der Kurs nach Frieden oder nach Krieg gerichtet werde. Maclean gab der Hoffnung Ausdruck, daß es Lloyd George doch noch möglich sein werde, nach Washington zu gehen. Barnes erklärte in seiner Rede, wenn die Vereinigten Staaten Mitglied des Völkerbunds ge­wesen wären, würde eine Sonderkonferenz über die Fragen des nahen Ostens nicht notwendig gewesen sein.

Die von dem Arbeiterführer Clynes eingebrachtc C !s>"iesning «mrde schließlich einstimmig angenomme«.